Saint-Chartier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saint-Chartier
Saint-Chartier (Frankreich)
Saint-Chartier (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Centre-Val de Loire
Département (Nr.) Indre (36)
Arrondissement La Châtre
Kanton La Châtre
Gemeindeverband Châtre et Sainte Sévère
Koordinaten 46° 39′ N, 1° 59′ OKoordinaten: 46° 39′ N, 1° 59′ O
Höhe 181–271 m
Fläche 27,52 km²
Einwohner 475 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 17 Einw./km²
Postleitzahl 36400
INSEE-Code

Mairie Saint-Chartier

Saint-Chartier ist eine französische Gemeinde mit 475 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Indre in der Region Centre-Val de Loire. Sie gehört zum Gemeindeverband Communauté de communes de la Châtre et Sainte Sévère. Die Einwohner werden Cartérien(ne)s genannt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt rund 28 Kilometer südöstlich von Châteauroux am Fluss Igneraie, im Südosten des Départements Indre, in der Naturlandschaft Boischaut-Sud.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort verdankt seinen Namen dem Missionar Carterius[1], der im 6. Jahrhundert in Saint-Chartier gelebt hat. Die Abtei Déols gründete dort einen Konvent, der von den Mönchen zu einer kleinen Festung ausgebaut wurde. Diese wurde im 12. Jahrhundert, im Austausch für die Errichtung einer Pfarrkirche, von der Adelsfamilie Chauvigny erworben und zu Wohnzwecken umgebaut. Das Château diente so bis ins 15. Jahrhundert als Herrschaftssitz und ist bemerkenswert gut erhalten.

Während der Französischen Revolution mussten auf Beschluss des Nationalkonvents Ortsnamen, die an das Königtum erinnerten, geändert werden. So wurde die Gemeinde von Vic-Saint-Chartier zunächst in Vic-les Eaux dann, in Anlehnung an die politische Gruppierung der Montagnards, in Vic-la-Montagne umbenannt.[1]

Die Schriftstellerin George Sand wählte den Ort als Schauplatz für ihren im Juli 1853 erschienenen Roman Les Maîtres Sonneurs. Die Handlung ist das Leben eines Dudelsackspielers im ausgehenden 18. Jahrhundert in den zentralfranzösischen Provinzen Berry und Bourbonnais[2] und bildet damit den Hintergrund für das seit 1976[3] jährlich im Juli stattfindende Musikfestival Rencontres internationales de Luthiers et Maîtres Sonneurs, die größte Veranstaltung für Alte Musik, Volksmusik und Instrumentenbau in Europa. Bis 2008 im Schlosspark von Saint-Chartier abgehalten, übersiedelte die Veranstaltung 2009 in den Park des Château d’Ars im Gebiet der Nachbargemeinde Lourouer-Saint-Laurent.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche Saint-Chartier aus dem 12. Jahrhundert
  • Schloss Saint-Chartier bzw. Château des Maîtres Sonneurs

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1962: 662
  • 1968: 683
  • 1975: 555
  • 1982: 561
  • 1990: 548
  • 1999: 540
  • 2006: 598
  • 2017: 510

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Herkunft des Ortsnamens
  2. Artikel über die Schauplätze in Les Maîtres sonneurs
  3. Über das Festival (Memento des Originals vom 19. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rencontresdeluthiers.org (engl., offizielle Website)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Chartier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien