Schloss Friedeburg (Saale)

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Friedeburg
Luftbild von Osten

Luftbild von Osten

Alternativname(n) Burg Friedeburg
Staat Deutschland
Ort Friedeburg
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Wesentliche Teile erhalten, Umbau zum Schloss
Ständische Stellung Adelsburg
Geographische Lage 51° 37′ N, 11° 44′ OKoordinaten: 51° 37′ 14,4″ N, 11° 44′ 29,7″ O
Schloss Friedeburg (Sachsen-Anhalt)
Schloss Friedeburg (Sachsen-Anhalt)

Das Schloss Friedeburg (auch Burg Friedeburg) liegt im nach ihm benannten Ort Friedeburg in der Stadt Gerbstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Es entstand durch einen schlossartigen Umbau beziehungsweise eine Erweiterung einer vorbestehenden mittelalterlichen Burg. Die Anlage ist unter der Beschreibung „Schloss Friedeburg, Burg Friedeburg“ im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt als Kulturdenkmal ausgewiesen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste urkundliche Erwähnung fand Friedeburg, als ein Ulrich von Polleben, ein Bruder des Grafen Hoyer IV. von Mansfeld, vor dem Jahr 1189 dieses durch eine Heirat erwarb. Mehrere Generationen der Friedeburger Linie der Grafen von Mansfeld lebten in „Vredeberg“. Die Burg dürfte zu dieser Zeit bestanden haben.

Burchard III. von Querfurt erwarb Friedeburg zusammen mit Polleben 1264 und 1266. Keine zwanzig Jahre später, 1280, vergab der Halberstädter Bischof Volrad Friedeburg als Lehen an die Edlen von Hadmersleben, die seither „comites in Vredeberghe“, also Grafen von Friedeberg, genannt wurden. 1272 wird Hoyer von Vredeberg auf dem nach ihm benannten Schloss Hoyerswerda erwähnt. 1316 wechselte unter Bischof Albrecht I. die Lehnshoheit von Halberstadt zum Erzbistum Magdeburg. Magdeburg verpfändete Friedeburg häufig an unterschiedliche Geldgeber.

Im Jahr 1442 wurde die gesamte Herrschaft Friedeburg für die Summe von 14.000 Schock meißnischen Geldes wiederum an die Grafen von Mansfeld verkauft und im darauf folgenden Jahr die Burg vom halleschen Stadthauptmann Henning Strobart in kriegerischer Handlung eingenommen.[2] Strobart kämpfte im Auftrag Halles und Magdeburgs gegen Erzbischof Günther II. Die Mansfelder Grafen behielten Friedeburg bis 1780.[3] Sie verpfändeten die Herrschaft im 16. und 17. Jahrhundert an Adelsfamilien, darunter die Pentz und Alvensleben. Ab 1595 war die Linie von Mansfeld-Vorderort-Bornstedt Besitzer der Burg beziehungsweise des Schlosses. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1630 von magdeburgischen Truppen des erzbischöflichen Administrators Christian Wilhelm geplündert und blieb in der Folge zunächst verwaist. Noch im Jahr 1642 war Friedeburg ohne Bewohner. Jedoch wurde das Schloss bis 1670 durch die Amtspächter teilweise wieder aufgebaut. Zu den Pächtern gehörten ab 1732 auch Vater und Onkel von Friedrich Gottlieb Klopstock, der von 1732 bis zur Aufgabe der Pacht 1736 hier einige Kindheitsjahre verbrachte. Unterhalb des Schlosses wurde im 19. Jahrhundert ein Gutshaus im Tudorstil erbaut, das heute Ruine ist.

Sitz der Domänenpächter blieb das Schloss bis nach dem Zweiten Weltkrieg. In der DDR wurde aus dem preußischen Staatsgut das Volkseigene Gut (VEG) Tierzucht Friedeburg gebildet. Nach der Wende wurde das Schloss in private Hand verkauft.[4]

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Draufsicht auf Schloss Friedeburg

Die Friedeburg wurde etwa 35 Meter über der Aue nahe der Saale als Höhenburg errichtet. Nach Süden zum Hang des Schlossbergs hin befindet sich das Hauptgebäude. Dieses ist unverputzt und zweistöckig. Zwei Ausluchten mit Terrassen kragen aus der Fassade. Die Fenster sind schlichte Rechteckfenster und das Dach ist ohne weitere Gliederung und mit Ziegeln eingedeckt. Weitere Gebäude und Gebäudeteile stehen um den inneren und einen äußeren Schlosshof in etwa dreieckigem Grundriss.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4. S. 196–197.
  • Gerd Villwock, Haik Thomas Porada (Hrsg.): Das untere Saaletal. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme zwischen Halle und Bernburg. Böhlau, Köln 2016. ISBN 978-3412222987. S. 200–203.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Friedeburg (Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. März 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt (Memento des Originals vom 28. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/padoka.landtag.sachsen-anhalt.de. Eingesehen am 3. Dezember 2017.
  2. Siehe zu Strobart Michael Vollmuth-Lindenthal: Strobart, Henning. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 562 (Digitalisat).
  3. SCHLOSS FRIEDEBURG. In Burgenwelt. Eingesehen am 10. Dezember 2017.
  4. Das Schloss zu Friedeburg an der Saale – Unbekanntes Kleinod im Saalischen Mansfeld. Eingesehen am 10. Dezember 2017.