Gerbstedt
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
|
| ||
| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 51° 38′ N, 11° 38′ O | |
| Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
| Landkreis: | Mansfeld-Südharz | |
| Höhe: | 155 m ü. NHN | |
| Fläche: | 102,31 km² | |
| Einwohner: | 6601 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 06347 | |
| Vorwahlen: | 03476, 034773, 034783 | |
| Kfz-Kennzeichen: | MSH, EIL, HET, ML, SGH | |
| Gemeindeschlüssel: | 15 0 87 165 | |
| LOCODE: | DE G5S | |
| Stadtgliederung: | Kernstadt und 11 Ortschaften mit 25 Ortsteilen | |
| Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1, 06347 Gerbstedt | |
| Website: | www.stadt-gerbstedt.de | |
| Bürgermeister: | Ulf Döring (CDU) | |
| Lage der Stadt Gerbstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz | ||
Gerbstedt ist eine Kleinstadt im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerbstedt liegt im nordöstlichen Landkreis Mansfeld-Südharz auf der Mansfelder Platte, einer Landschaft mit vielen niedrigen Hügeln im Harzvorland. Diese fällt nach Norden flach ab. Im Stadtgebiet gibt es zwei Haupteinschnitte: Das Tal der Schlenze und das des Fleischbaches. Letzteres ist bei Bösenburg besonders steil. Beide Täler münden westlich von Friedeburg ins Tal der Saale. Die dortige Landschaft mit ihren steilen Abhängen ist eindrucksvoll. Im Saaledurchbruch bei Rothenburg liegt die mit 72 m über NN tiefste Stelle im Stadtgebiet. Außerdem gliedern sich diese Einschnitte noch in Untereinschnitte; zumindest nach regenreichen Unwettern fließen durch die meisten von ihnen Rinnsale. Die höchste Erhebung befindet sich am 241 Meter hohen Hügel Sickberg westlich von Thondorf. Andere Hügel heißen z. B. Sehringsberg (bei Helmsdorf), Langer Hu (zwischen Ihlewitz und Gerbstedt), Warthe (bei Gerbstedt), Lauschhügel (südlich von Welfesholz) und Kuhberg (bei Adendorf). Manche Hügel sind auch nach Gewässerarten benannt, wie der Seeberg und der Teichberg bei Zabenstedt. Es gibt aber auch Hügel mit demselben Namen, wie den Goldberg, der drei Mal vertreten ist (einmal bei Rottelsdorf und zweimal bei Lochwitz).[2]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Größtes Gewässer im Stadtgebiet ist die Saale, die das Stadtgebiet über eine Länge von drei Kilometern durchfließt. Wegen eines Saaledurchstichs gehört auch ein kleines Gebiet jenseits der Saale zum Stadtgebiet. Es gibt mehrere Bäche im Stadtgebiet. Die meisten von ihnen werden durch die Schlenze entwässert. Zu nennen sind unter anderem die Griftbäche Rüsterbach, Grift, Apfelborn und Wickengraben bei Siersleben im Westen der Stadt (siehe Griftbach). Weiterhin gibt es den Fleischbach bei Freist mit seinen mehreren kurzen, wasserreichen Quellbächen bei Bösenburg, so zum Beispiel dem Fleischgraben aus Rottelsdorf. Außerdem gibt es noch den Lobach zwischen Gerbstedt und Zabenstedt und den Pfeiffhausener Bach. Es existieren auch mehrere periodisch austrocknende Rinnsale im Gebiet der Stadt. Darunter zählen beispielsweise die auch oft Regenbeck genannte Alte Wipper zwischen Thondorf und Klostermansfeld, der seit 1826 nicht mehr durchgehend fließende Sohlbach bei Helmsdorf und der nach Hettstedt abfließende Bach im Dorf Welfesholz. Einige Rinnsale sind auch bei Freist zu finden.[2]
Das größte stehende Gewässer ist ein Altarm der Saale mit einer Größe von fünf Hektar östlich von Friedeburg an der Grenze zum Saalekreis. Das zweitgrößte stehende Gewässer ist ein rechteckiges, circa 200 mal 30 Meter großes künstliches Bassin im Tal der Schlenze bei Heiligenthal. Nordwestlich von Gerbstedt befinden sich die Lodderstedter Teiche. Ein kleiner Sumpf liegt am südlichen Ortsrand von Augsdorf.[2]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind Arnstein, Hettstedt und Mansfeld im Westen, Könnern (Salzlandkreis) im Norden, Salzatal und Wettin-Löbejün (beide Saalekreis) im Osten sowie das Seegebiet Mansfelder Land und die Lutherstadt Eisleben im Süden.
Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerbstedt umfasst insgesamt 102,02 km² mit einer Ost-West-Ausdehnung von 16 und einer Nord-Süd-Ausdehnung von acht Kilometern. Die Flächennutzung wird in der nachfolgenden Tabelle gezeigt. Darin wurden Verkehrswege und Gewässer den Gebieten zugeordnet, die sie umschließen. Das gilt auch für kleinere Wäldchen.

| Fläche nach Nutzungsart |
Gesamtfläche in m² | Gesamtfläche in ha | Anteil an der Fläche der Stadt |
|---|---|---|---|
| Siedlungsfläche | 7.499.550 | 750 | 7,35 % |
| Wald und Wiesenfläche | 6.763.700 | 676,4 | 6,63 % |
| Äcker und Felder | 87.756.750 | 8.775,7 | 86,01 % |
Quelle: Webatlas des Geoportals Rheinland-Pfalz, die Informationen sind frei nachmessbar.[3]
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Gerbstedt gliedert sich in zwölf Ortschaften (gemeindeähnliche Einheiten); diese lassen sich in 25 Ortsteile, die eigentlichen Orte, unterteilen. Von diesen gehören 23 zu den Dörfern und zwei zu den Siedlungen. Außerdem gibt es noch das Gewerbegebiet Apfelborn, das südlich des Ortes Hübitz zu finden ist.
| Ortschaft | Einwohner a | Eingemeindung | Ortschaften von Gerbstedt (anklickbare Karte) |
|---|---|---|---|
| Hauptort Gerbstedt b | 2.885 | 1. Januar 2010 | |
| Augsdorf | 573 | 1. Januar 2010 | |
| Freist (mit Elben, Oeste und Zabitz) | 323 | 24. Januar 2010 | |
| Friedeburg (mit Neuer- und Thomas-Müntzer-Siedlung) | 462 | 24. Januar 2010 | |
| Friedeburgerhütte (mit Adendorf) | 255 | 1. Januar 2010 | |
| Heiligenthal (mit Helmsdorf und Lochwitz) | 766 | 24. Januar 2010 | |
| Hübitz | 336 | 1. Januar 2010 | |
| Ihlewitz (mit Pfeiffhausen, Straußhof und Thaldorf) | 310 | 1. Januar 2010 | |
| Rottelsdorf (mit Bösenburg) | 324 | 1. Januar 2010 | |
| Siersleben (mit Thondorf) | 1426 | 1. Januar 2010 | |
| Welfesholz | 215 | 1. Januar 2010 | |
| Zabenstedt | 215 | 1. Januar 2010 |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der Stadt Gerbstedt ist schon sehr lange besiedelt; dies bezeugen viele Funde. Südlich von Siersleben gab es sogar eine Kreisgrabenanlage. Außerdem wurden Grabhügel oder ganze Gräberfelder ausgegraben. Ein solches existiert am Nordhang der Schlenze zwischen Helmsdorf und Polleben. Hier wurden sehr viele Steinkistengräber gefunden; die Toten wurden alle mit dem Kopf nach Süden begraben. Einige Gräber wurden nachgebaut; sie befinden sich versteckt am Sehringsberg, zehn Meter vom oberen Feldrand entfernt. Außerdem existierte am Brosowski-Schacht ein Fürstengrab der Aunjetitzer Kultur, das 1906 vom Historiker Hermann Größler untersucht wurde.[4]
An den vor dem Bau des Schlüsselstollens viel zahlreicheren Bächen und Rinnsalen existierten viele alte Dörfer. Die meisten davon sind nur noch als Wüstungen zu finden, allein um die Kernstadt gibt es zehn. Diese heißen: Dankendorf, Derlingen, Dresewitz, Lodderstedt, Mummesdorf, Nienstedt, Nisselsdorf, Polingen, Reindorf und Rote Welle.[5] Von einer weiteren Wüstung nordöstlich der Kernstadt ist der Name unbekannt. Eine weitere wüste Ortschaft namens Dörlitz befindet sich bei Freist.
Auf Grundlage eines Gebietsänderungsvertrages haben die Gemeinderäte der Gemeinden Augsdorf (am 8. Juni 2009), Friedeburgerhütte (am: 18. Mai 2009), Hübitz (am 20. Mai 2009), Stadt Gerbstedt (am 19. Mai 2009), Ihlewitz (am 14. Mai 2009), Rottelsdorf (am 9. Juni 2009), Siersleben (am 10. Juni 2009), Welfesholz (am 3. Juni 2009) und Zabenstedt (am 23. Juni 2009) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen Stadt Gerbstedt vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde von der Kommunalaufsicht genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[6] Am 24. Januar 2010 wurden die Gemeinden Freist, Friedeburg (Saale) und Heiligenthal eingemeindet.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
|
|
Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt)[8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022
Der starke Anstieg der Einwohnerzahl zwischen 2005 und 2010 ist auf Eingemeindungen zurückzuführen.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtrat von Gerbstedt besteht entsprechend der Einwohnerzahl der Stadt aus 20 Mitgliedern und dem Bürgermeister.[9] Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,6 % zu folgendem Ergebnis:[10]
| Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019[11] |
Sitze 2019 |
Stimmenanteil 2024 |
Sitze 2024 | |
|---|---|---|---|---|---|
| CDU | 44,8 % | 9 | 34,3 % | 7 | |
| Wählergruppe kommunale Gerechtigkeit Gerbstedt | – | – | 18,9 % | 4 | |
| AfD | – | – | 17,5 % | 4 | |
| Einzelbewerber Bernd Hartwig | 8,9 % | 1 | 7,1 % | 1 | |
| Freie Bürger Mitteldeutschland | 8,3 % | 2 | 6,9 % | 1 | |
| Die Linke | 21,4 % | 4 | 4,8 % | 1 | |
| SPD | 8,3 % | 2 | 3,1 % | 1 | |
| Einzelbewerber Denny Oertel | – | – | 2,4 % | 1 | |
| Einzelbewerber Jakob Jangel | – | – | 2,3 % | – | |
| Die Heimat (bis 2023 NPD) | 3,1 % | 1 | 1,4 % | – | |
| Einzelbewerber Matthieu Stange | – | – | 1,3 % | – | |
| Allianz Freie Wählergemeinschaft Gerbstedt | 2,7 % | – | – | – | |
| Bauernverband Mansfeld-Südharz | 2,6 % | – | – | – | |
| Insgesamt | 100 % | 19 | 100 % | 20 |
Bei der Wahl 2019 entfielen auf den Einzelbewerber Hartwig zwei Sitze, von denen einer unbesetzt blieb.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1994–2020: Siegfried Schwarz (CDU)[12]
- 2020–2021: Bernd Hartwig (parteilos)
- seit 2021: Ulf Döring (CDU)
Hartwig wurde bei der Bürgermeisterstichwahl am 2. Februar 2020 mit 56,1 % der gültigen Stimmen gewählt.[13] Gegen ihn wurde im November 2020 vom Stadtrat ein Abwahlverfahren beschlossen.[14] Am 24. Januar 2021 wurde er nach weniger als einem Jahr im Amt von der Bevölkerung der Stadt mit 65,3 % der gültigen Stimmen wieder abgewählt.[15]
Döring wurde bei der Bürgermeisterstichwahl am 25. April 2021 mit 55,7 % der gültigen Stimmen zu seinem Nachfolger gewählt.[16] Seine Amtszeit beträgt sieben Jahre.[17]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 7. Dezember 1998 durch das Regierungspräsidium Halle genehmigt. Die neue Stadt Gerbstedt beantragte die Weiterführung bzw. Übernahme des Wappens der alten Stadt Gerbstedt, dies wurde am 17. Juni 2010 durch den Landkreis genehmigt.
| Blasonierung: „In Silber ein schwarzhaariger Heiliger in natürlichen Farben in blauem Gewand mit grünem Palmenwedel in der rechten Hand, unten belegt mit zwei pfahlweisen Halbrundschilden, der rechte in Gold ein schwarzes Hexagramm, darin ein grünes Kleeblatt, der linke von Rot und Silber geteilt, auf dessen linker Oberecke die linke Hand ruht.“[18] | |
| Wappenbegründung: Das Wappen bezieht sich auf Siegeldarstellungen aus dem 16. Jahrhundert. Im ältesten Siegel von 1404 ist der hl. Stephan noch mit betend erhobenen Händen dargestellt, während seit dem 16. Jh. die Darstellung mit der Märtyrerpalme (Palmzweig, Palmwedel) bekannt ist. Der heilige Stephanus ist einer der sieben Diakone der christlichen Urgemeinde zu Jerusalem und erster Märtyrer der christlichen Kirche (Steinigung). Der hl. Stephan ist der Schutzpatron des Hochstifts Halberstadt und zugleich auch der Schutzheilige des Damenstifts und der Stadtkirche Gerbstedts. Das Hexagramm im rechten Schild ist vermutlich das alte Ortszeichen, eine Flurmarke und das grüne Kleeblatt ein Symbol der Benediktiner-Mönche, die den Stephanus verehrten. Das linke Schild ist das Wappen des Erzbistums Magdeburg, dessen Erzbischof Günther dem Flecken Gerbstedt das Marktrecht verlieh und welcher Stadt und Kloster Gerbstedt erst 1541 an die Grafen von Mansfeld verkaufte. |
Die Farben der Stadt sind Blau-Weiß.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Lutz Döring aus Erdeborn gestaltet.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1991 besteht eine Ring-Städtepartnerschaft mit den bereits seit 1966 verpartnerten Gemeinden Grefrath in Nordrhein-Westfalen und Frévent (Nordfrankreich). Die Kontakte werden insbesondere durch den „Verein der Freunde von Frévent und Gerbstedt“ gepflegt;[19] zu Pfingsten finden alljährlich gegenseitige Besuche zwischen den Partnerstädten statt.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schloss Friedeburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ortsteil Friedeburg befindet sich das Schloss Friedeburg, eine zum Schloss umgebaute vormalige Burg der Grafen von Mansfeld.
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den meisten Ortsteilen der Stadt steht eine Kirche, zeitweise existierte in zwei Ortsteilen auch noch eine zweite im Ort. In Gerbstedt und in Siersleben war das der Fall, in diesen Orten existierte neben dem alten evangelischen Kirchengebäude noch ein jüngeres katholisches. Die meisten Kirchen haben einen kräftigen Turm mit deutlich rechteckigem Grundriss. Folgende Kirchen existieren in der Stadt:
- St. Moritz in Adendorf
- St. Annen in Augsdorf
- St. Michael in Bösenburg
- St. Johannes in Elben
- Heilig-Kreuz-Kirche in Freist
- St. Bonifatius in Friedeburg
- St. Johannes Baptist in Gerbstedt[20]
- katholische Herz-Jesu-Kirche in Gerbstedt (2016 profaniert)
- St. Andreas in Heiligenthal
- St. Matthias in Hübitz
- St. Stephan in Ihlewitz
- St. Pankraz in Lochwitz
- St. Simon und Judas in Rottelsdorf
- St. Andreas in Siersleben
- katholische St.-Bonifatius-Kirche in Siersleben (profaniert)
- St. Wenzel in Thaldorf
- St. Georg in Thondorf
- Marienkapelle von Welfesholz
- Dorfkirche von Zabenstedt
Es gab in der Vergangenheit noch weitere Kirchen, wie die Klosterkirche St. Johannes Baptista von Gerbstedt;[21] auch einige Wüstungen hatten kleine Gotteshäuser.
Durch die Ortsteile Siersleben und Thondorf fahren im Sommer die dampfbetriebenen Museumszüge der Mansfelder Bergwerksbahn.
Baumdenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Baumdenkmal für die Deutsche Einheit wurde anlässlich des 25. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung am 30. September 2015 von Vertretern verschiedener Generationen am Sportplatz auf dem Festplatz gepflanzt.[22][23]
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gerbstedt gibt es ein Stadtmuseum mit verschiedenen Ausstellungsstücken aus der älteren und jüngeren Vergangenheit. In diesem ist auf Anfrage die Besichtigung eines mittelalterlichen, unterirdischen Kellers unter dem Marktplatz möglich.[24]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundesstraße 180, die jedoch nur 500 Meter im Süden auf Stadtgebiet verläuft
- Landesstraßen (nur der Verlauf in der Stadt bzw. der erste Ort außerhalb, ist genannt):
- 72: (Kreuzung Thälmannschacht – Siersleben – Welfesholz – Sandersleben – [...])
- 151: ([...] – Belleben – Gerbstedt – Helmsdorf – Polleben – [...])
- 154: (Siersleben – Helmsdorf – Heiligenthal – Zabenstedt – Friedeburgerhütte – Pfeiffhausen – Thaldorf – Zellewitz – [...])
- 157: ([...] – Rumpin – Friedeburg – Brucke)
- 158: (Friedeburg – Adendorf – Friedeburgerhütte – Zabenstedt – Gerbstedt – Welfesholz – Hettstedt – [...])
Öffentlicher Personennahverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gerbstedt befindet sich kein Bahnhof der Deutschen Bahn, der in Betrieb ist. Die HHE, die mit den Strecken Halle–Hettstedt (in der heutigen Stadt die Bahnhöfe Rottelsdorf, Heiligenthal, Gerbstedt und Welfesholz) und Gerbstedt–Friedeburg (in der heutigen Stadt die Bahnhöfe Gerbstedt, Zabenstedt, Friedeburgerhütte, Zabitz und Friedeburg) das Gebiet erschlossen hatte, wurde von 1962 bis 2002 schrittweise stillgelegt. Ein Verein bemüht sich um die Reaktivierung der Strecke.[25]
Am Bahnhof von Siersleben, der an der Eisenbahnstrecke von Magdeburg nach Erfurt liegt, fahren seit 1993 keine Züge mehr ab. Nur auf der Schmalspurstrecke der Mansfelder Bergwerksbahn fahren gelegentlich Bahnen die Haltepunkte Thondorf und Gleisdreieck Siersleben an.[26]
Die nächsten Bahnhöfe mit Zugverkehr befinden sich in Hettstedt, Klostermansfeld (beide Bahnstrecke Berlin–Blankenheim), Sandersleben (Anh) (Bahnstrecke Berlin–Blankenheim und Bahnstrecke Halle–Vienenburg) und Eisleben (Bahnstrecke Halle–Hann. Münden).
Das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel innerhalb der Stadt sind die Omnibusse der VGS Südharz.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortschaft Gerbstedt
- Valentin Haussmann (um 1560–um 1614), Komponist, Organist und Ratsherr in Gerbstedt
- Gotthilf Heinrich Schnee (1761–1830), Pfarrer und Schriftsteller
- Ernst Haase (1871–1959), Pädagoge und Mineraloge
- Karl Seidenstücker (1876–1936), Indologe
- Otto Brosowski (1885–1947), Bergarbeiter, Mitglied der KPD (siehe Fahne von Kriwoi Rog)
- Wilhelm Haring (1900–1975), Mediziner und Hochschullehrer
- Johanna Jura (1923–1994), Bildhauerin und Keramikerin
- Eugen Ray (1957–1986), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
Ortschaft Siersleben
- Marie Ahlers (1898–1968), Politikerin (KPD), 1930–1933 Reichstagsabgeordnete
- Wilhelm Brunner (1899–1944), Kommunalpolitiker

Weitere mit Gerbstedt verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rikdag II. (–985 oder 986), Markgraf von Meißen, Gründer des Nonnenklosters in Gerbstedt
- Thimo von Wettin (vor 1134–1091 oder 1118), Vogt des Klosters Gerbstedt
- Hoyer I. von Mansfeld (–1115), Feldmarschall von Kaiser Heinrich V., starb in der Schlacht am Welfesholz
- Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803), Dichter, verbrachte in Friedeburg seine Jugendzeit
- Joseph Schäfers (1878–1916), katholischer Theologe, Vikar in Gerbstedt von 1903 bis 1907
- Petrus Legge (1882–1951), katholischer Bischof, Vikar in Gerbstedt von 1907 bis 1911
- Julius Kurth (1870–1949), Pfarrer in Gerbstedt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ a b c Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Mein GeoPortal.rlp. GeoPortal.rlp, archiviert vom am 19. Juli 2018; abgerufen am 20. April 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hermann Größler: Das Fürstengrab im großen Galgenhügel am Paulsschachte bei Helmsdorf (im Mansfelder Seekreise). In: Jahresschrift für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder. Band 6, 1907, S. 1–87 (Online).
- ↑ Erich Neuß: „Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld“ ; Band 3: Im Herzen der Grafschaft. Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 2001.
- ↑ Amtsblatt des Landkreises Nr. 8/2009 Sonderausgabe Seite 1–10 ( vom 26. November 2015 im Internet Archive)
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. Abgerufen am 29. Mai 2011.
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden. In: statistik.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 37
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Gerbstedt. Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU) im Interview. In: Mitteldeutsche Zeitung. 31. Oktober 2019, abgerufen am 4. August 2025.
- ↑ Gerbstedt: Bernd Hartwig wird neuer Bürgermeister. In: Mitteldeutsche Zeitung. 3. Februar 2020, abgerufen am 4. September 2025.
- ↑ Wie geht es weiter? Stadtrat leitet Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Hartwig ein. In: Mitteldeutsche Zeitung. 4. November 2020, abgerufen am 4. September 2025.
- ↑ Ergebnis des Abwahlverfahrens am 24. Januar 2021
- ↑ Ulf Döring gewinnt Stichwahl in Gerbstedt. In: Mitteldeutsche Zeitung. 24. April 2021, abgerufen am 4. September 2025.
- ↑ Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 61
- ↑ Amtsblatt des Landkreises Nr. 7/2010 Seite 13 ( vom 30. Oktober 2014 im Internet Archive) (PDF; 2,9 MB)
- ↑ Stadt Grefrath: Informationen zum Verein der Freunde von Frevent und Gerbstedt auf der Website der Stadt Grefrath. Abgerufen am 22. April 2019.
- ↑ St. Johannes Baptist Gerbstedt. Stiftung KiBa, abgerufen am 8. Januar 2024.
- ↑ Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 12, Teil 7, Der Kulturkampf und das Bischöfliche Kommissariat 1871-1887. St. Benno Verlag, Leipzig 1971, S. 271.
- ↑ Wladimir Kleschtschow: Pflanzaktion in Gerbstedt: Bäume für die Einheit. In: Mitteldeutsche Zeitung, 30. September 2015; abgerufen am 3. Januar 2024
- ↑ J. Halle, J. Kürbis: Wachsende Baumdenkmale für Deutschlands Einheit. In: Internet-Seite Einheitsgemeinde Gerbstedt, 2. Oktober 2015; abgerufen am 3. Januar 2024
- ↑ Wladimir Kleschtschow: Heimatmuseum Gerbstedt „Folterwerkzeug“ vom Friseur. In: Mitteldeutsche Zeitung. 10. April 2016, abgerufen am 28. Juni 2020.
- ↑ Jörg Müller: Halle-Hettstedter Eisenbahn Schienen-Streit eskaliert: Brücke und Gleise zerlegt. In: Mitteldeutsche Zeitung. 27. April 2018, abgerufen am 23. April 2019.
- ↑ Fahrplan der Mansfelder Bergwerksbahnen Sommer 2011 ( vom 29. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 127 kB)


