Schweindorf

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Wappen Deutschlandkarte
Schweindorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schweindorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 36′ N, 7° 28′ OKoordinaten: 53° 36′ N, 7° 28′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wittmund
Samtgemeinde: Holtriem
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 5,44 km2
Einwohner: 738 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26556
Vorwahl: 04975
Kfz-Kennzeichen: WTM
Gemeindeschlüssel: 03 4 62 013
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Feldkampen 1
26556 Schweindorf
Bürgermeister: Hans Schuster (WG)
Lage der Gemeinde Schweindorf im Landkreis Wittmund
KarteLandkreis AurichLangeoogSpiekeroogLandkreis FrieslandNordseeLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis LeerWilhelmshavenBlomberg (Landkreis Wittmund)DunumEsensEversmeerFriedeburgHoltgastMoorwegNenndorf (Landkreis Wittmund)NeuharlingersielNeuschooOchtersumSchweindorfStedesdorfUtarpWerdum|WesterholtWittmund
Karte

Schweindorf ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Holtriem im Landkreis Wittmund in Niedersachsen. Die Gemeinde hatte 2010 etwa 710 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von nur 5,44 Quadratkilometern. Damit ist Schweindorf sowohl in Bezug auf die Bevölkerung als auch auf die Fläche die kleinste Gemeinde im Landkreis Wittmund.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Schweindorf besteht aus 9 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern.[2] Die 9 Ratsfrauen und Ratsherren werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.[3]

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Hans Schuster (WG) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[3]

Die letzte Kommunalwahl erfolgte am 11. September 2011. Alle gewählten Ratsmitglieder gehören der Wählergemeinschaft WG an.[4]

Partei Anteilige Stimmen Anzahl Sitze Veränderung Stimmen Veränderung Sitze
WG 100 % 9 +0 % 0

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 58,28 %[4] deutlich über dem niedersächsischen Durchschnitt von 52,5 %.[5] Zum Vergleich – bei der vorherigen Kommunalwahl vom 10. September 2006 lag die Wahlbeteiligung bei 64,04 %.[6]

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein blauer Schräglinkswellenbalken; vorne oben eine rote Galerieholländerwindmühle, hinten begleitet von einer linksgeneigten, beblatteten, grünen Kornähre; unten linksgeneigt, ein zweiblättriger, grüner Eichenzweig, befruchtet mit einer Eichel.“

Seit 2014 führt auch Schweindorf ein Wappen. Es zeigt einen blauen schrägen Wellenbalken, links oben eine rote Galerieholländerwindmühle und daneben eine grüne links geneigte beblattete Kornähre und einen zweiblättrigen, grünen Eichenzweig auf goldenem Grund. Die frühere Bezeichnung (1564) Zwyndorp verweist auf das Bestimmungswort Zwin als alte Bezeichnung für einen Priel. Der schräg verlaufende blaue Wellenbalken steht für den Wasserlauf Zwin. Die Windmühle und die Kornähre stehen für das Wahrzeichen des Ortes, die sogenannte Klaashensche Mühle. Der Eichenzweig steht für die vielen bewaldeten Flächen in Schweindorf und für den alten Hochzeitsbrauch, der auf eine Verfügung des Fürsten Christian Eberhard von Ostfriesland aus dem Jahre 1697 zurückzuführen ist, wonach neu vermählte Paare eine Eiche zu pflanzen hätten. Dieser Brauch wird mit dem Hochzeitswald in Schweindorf noch heute gepflegt. Die Wappentinkturen Grün, Rot und Gold symbolisieren auch die Zugehörigkeit zur Samtgemeinde Holtriem, die diese Farben ebenfalls in ihrem Wappen führt. [7]

Die Gestaltungsideen zum Wappen stammen vom Gemeinderatsmitglied Hans Schuster und den Entwurf (Wappenaufriss) realisierte Roland R. Tiedtke.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klaashensche Mühle in Schweindorf

In Schweindorf befindet sich ein Hochzeitswald. 1697 wurden durch die fürstliche Verfügung des Landesherrn Christian Eberhard alle Eheleute mit ihrer Vermählung verpflichtet, einen Eichenbaum im Harlingerland zu pflanzen. Im Laufe der Zeit ist dieser Hochzeitswald entstanden.[8]

Die kleine Gemeinde verfügt über zwei Holländerwindmühlen. Die 1907 gebaute Klaashensche Mühle wurde 1965 stillgelegt und verfiel zunehmend. 1992 gründete sich der Mühlenverein Schweindorf e.V. und restaurierte die Windmühle. Die zweite ebenfalls 1907 entstandene Mühle Wiebersiek ist als Mühlenstumpf mit Achtkant erhalten und wird heute als private Ferienunterkunft genutzt.[9]

Der 1948 auf einem Acker in der Gemeinde entdeckte Runensolidus von Schweindorf zählt zu den „ältesten Sprachmonumenten im Küstenbereich der Niederlande und Deutschlands“.[10] Er befindet sich im Besitz des Ostfriesischen Landesmuseum Emden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der 1998 eröffnete Windpark Holtriem liegt zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Schweindorf. Die produzierte Leistung Windparks umfasst 52,5 Megawatt und war bei seiner Eröffnung der größte Windparks Europas.

Verkehr

Die Gemeinde befindet sich an der Landesstraße 6 zwischen Westerholt und Utarp.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe: Liste der Baudenkmale in Schweindorf

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 17. November 2011
  3. a b Gemeinde Schweindorf: Gemeinderat, abgerufen am 17. November 2011
  4. a b Gemeinde Schweindorf – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2011, abgerufen am 17. November 2011
  5. Abwärtstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt. In: ndr.de. 12. September 2011, archiviert vom Original am 25. August 2013; abgerufen am 2. Dezember 2014.
  6. Gemeinde Schweindorf – Gesamtergebnis Wahl des Rates 2006, abgerufen am 17. November 2011
  7. Anzeiger für Harlingerland Nr. 25 vom 30. Januar 2014, Seite 6
  8. Der Hochzeitswald in Schweindorf
  9. Informationen über die „Mühle Wiebersiek“ in Holtriem-Schweindorf, abgerufen am 29. Januar 2012
  10. Tineke Looijenga: Die goldenen Runensolidi aus Harlingen und Schweindorf. In: Jan F. Kegler, Ostfriesische Landschaft (Hrsg.): Land der Entdeckungen - land van ontdekkingen 2013. Die Archäologie des friesischen Küstenraumes, Soltau-Kurier Norden, Norden 2013, ISBN 3-940601-16-0. S. 431
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