Bahnstrecke Shenmu–Huanghua

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Shenmu–Huanghua
Strecke der Bahnstrecke Shenmu–Huanghua
In Grün die Shenshuo-Bahn, in Rot die Shuohuang-Bahn,
welche zusammen die Shenmu–Huanghua-Bahn bilden.
Streckenlänge:815 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 12 
Zweigleisigkeit:vollständig
dunkle Farbe: Bahnstrecke Shenmu–Huanghua
helle Farbe: andere Bahnstrecken
nach Baotou (Baoshen-Bahn)
Kohlegrube Daliuta[1]
Daliuta Beginn Shenshuo-Bahn
Zhugaita
Yanjiata
Ziniu (800 m)
Lokdepot
Shenmu Nord
China Shenhua Energy
(Bahnstrecke Shenmu–Yan'an)
(Zhunshen-Bahn)
nach Shenmu
Huangyang
Kohlegrube Yujialiang
5,8 km
Xinchengchuan
Gushanchuan
Fugu
Shaanxi / Shanxi Gelber Fluss
5,1 km
Baode Kohlegrube Kangjiatan
Wangjiazhai
Kraftwerk Shendong Hequ
Yinta
Lijiagou
Hanjialou
Sancha
Hezhi Xiang
Nanpodi
von Wuzhai
Zhuangershang
Shenchi Süd
Shenchi
Grenze Shenshuo-Bahn /
Shuohuang-Bahn
Shanggelao
Jiugetai
Guanzhuang
Shuozhou West
Shuozhou nach Datong (Tongpu-Bahn) Ende Shenshuo-Bahn
               
nach Jingle
Ningwu West
Ningwu
               
               
Changliangshan-Tunnel (12.782 m)
               
Longgong
               
Daniudian Nord
               
Yuanping West im Bau (Schnellfahrstrecke Datong-Xi’an)
von Peking (Bahnstrecke Peking–Yuanping)
Yuanping
Yuanping Süd
nach Xi’an (Tongpu-Bahn)
Huifeng
nach Xinzhou (zur Tongpu-Bahn)
Dongye
Wan Süd
(5.204 m)
(6.369 m)
Diliudeng
Shanxi / Hebei
Houwen
Xiaojie
Zhongguyue
Xibaipo
nach Shijiazhuang
Sanji
Lingshou
Xingtang
Dasha (1.771 m)
Steinbruch
Xinqu
Mittlere Route Süd-Nord-Wassertransferprojekt
Kraftwerk Dingzhou
Dingzhou West
nach Peking (Bahnstrecke Peking–Guangzhou)
(Schnellfahrstrecke Peking–Hongkong)
Dingzhou Ost
Anguo
Boye
Li
Suning Nord
nach Peking (Bahnstrecke Peking–Kowloon)
Taishizhuang
Hejian
Xingbieying
Liminju
Qingxian-Cangzhou-Viadukt (Schnellfahrstrecke Peking–Shanghai)
(3564 m) Kaiserkanal Peking-Hangzhou
nach Peking (Bahnstrecke Peking–Shanghai)
Cangzhou Nord
Litianmu
Huanghua Süd
Huangwan-Bahn zum Hafen Tianjin (Huanghua Süd–Wanjia-Terminal)
Duanzhuang
               
nach Handan (Bahnstrecke Handan–Huanghua)
               
Industriebetrieb
               
Yangzhuang
Bohai West
Huanghua Hafen
Huanghua Hafen Süd
Bohai Neu Kohleterminal

Die Bahnstrecke Shenmu–Huanghua (Shenhuang, chinesisch 神黄铁路) ist eine 815 km lange Gütereisenbahn in China, die von Shenmu in Shanxi über Shenchi nach Huanghua am Golf von Bohai führt. Sie besteht aus der westlichen Teilstrecke, der Shenshuo-Bahn[2] und der östlichen Teilstrecke Shuohuang-Bahn[3] und wird von der Shenhua Group, dem größten Kohleförderer Chinas, betrieben.

Die Shenshuo-Bahnstrecke wurde am 1. Juli 1996 als erste der beiden eröffnet. Sie war nach der Bahnstrecke Datong–Qinhuangdao, der Daqin-Bahn die zweite Heavy-Haul-Bahnstrecke Chinas.

Vorgeschichte und Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahe dem Ausgangspunkt der Strecke in Shenmu befindet sich das Shenfu-Dongsheng-Kohlerevier, welches das größte in China ist. Es umfasst mit 230 Milliarden Tonnen Kohle etwa 18–23 %[4] der geschätzten Reserven Chinas. Vor dem Bau der Bahnstrecke konnten pro Jahr nur 10 Mio. t über die Baoshen-Strecke abtransportiert werden, was die Förderung begrenzte.[5]

In der ersten Phase wurde von 1990 bis 1996 eine eingleisige Strecke von Shenmu nach Shuoxian gebaut, die 30 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr transportieren sollte (Shenshuo-Bahn, 266 km lang). Im Jahr 2000 wurde die Elektrifizierung abgeschlossen.
Die zweite Phase war der Bau einer zweigleisigen, 588 km langen Verlängerung nach Huanghua (Shuohuang-Bahn). Im Dezember 2001 wurde die Gesamtstrecke eröffnet. Bis 2003 wurde auch der Abschnitt Shenmu–Shenchi zweigleisig ausgebaut.[5] 2006 wurde der Hafen Tianjin mit der Huangwan-Strecke erreicht.[6]

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 815 km lange Strecke besitzt 356 Brücken mit einer Gesamtlänge von 74,3 km sowie 129 Tunnel von insgesamt 94 km Länge. Davon befinden sich 64 km Brücken und 77 Tunnel mit 66,4 km Länge auf der Shuohuang-Strecke.[7]

Ausbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2009 wurde festgelegt, die Kapazität der Shuohuang-Strecke auf 350 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Ab 2010 wurde sie dazu mit latenzarmem LTE-Zugfunk auf dem 1,8 GHz-Frequenzband ausgerüstet.[8][9] Dadurch können mehrere über den Zug verteilte Lokomotiven auf bis zu 2000 m Zuglänge synchron gesteuert werden.[10]

Seit 2011 läuft ein Programm, die Achslast der Shuohuang-Strecke von 25 t auf 30 t zu erhöhen.[11][12] Nach Versuchen durch das Transportation Technology Center aus den USA[7] wurden 2013 und 2014 alle Brücken verstärkt. Dafür wurden zum Teil CFK-Platten verwendet.[12]

Seit April 2013 verkehren Zehntausend-Tonnen-Züge auf der Shenshuo-Strecke.[13] Auf der Shuohuang-Strecke fahren seit etwa 2014 auch Zwanzigtausend-Tonnen-Züge. Für die Traktion werden drei Doppellokomotiven an der Spitze eingesetzt. Im Sommer 2020 wurde eine sechsteilige Lokomotive auf der Basis der mit Siemens-Technologie ausgerüsteten HXD1 vorgestellt, die auf dieser Strecke eingesetzt werden soll.[14]

Transportleistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 wurden 272 Mio. t Güter[15] auf der Shuohuang-Strecke (mit Huangwan- und Huangda-Bahn)[16] und mind. 225 Mio. t Kohle auf der Shenshuo-Strecke transportiert.[17]

Im Jahr 2012 waren es 234 Mio. t auf der Shuohuang-Strecke, wobei die Strecke mit 115 Zugpaaren am Tag nahe an ihrer Kapazitätsgrenze operierte.[7]

Ende 2015 öffnete Shenhua seine Eisenbahnstrecken und Häfen auch für Mitbewerber. Der Kohleumschlag über den Hafen Huanghua stieg daraufhin stark an, da die Transportkosten für Kohle aus Jungar über Shenchi mit 110 Yuan pro Tonne (etwa 14 €/t) niedriger als über die Daqin-Strecke sind.[18]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe dazu: Daliuta Coal Mine (Memento des Originals vom 6. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/en.sdxingyuan.com, vom 19. November 2012
  2. OSM-Relation „Shenmu–Shuozhou Railway“ (chinesisch 神朔铁路)
  3. OSM-Relation „Shuozhou–Huanghua Railway“ (chinesisch 朔黄铁路)
  4. Stratfor: A Boomtown Busts: Crisis in China's Coal Counties, 6. August 2013
  5. a b JICA: Shenmu-Shuoxian Railway Construction Project, November 2004
  6. JICA: Shuoxian - Huanghua Railway Construction Project (Memento des Originals vom 2. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.jica.go.jp, 2009
  7. a b c Kevin Smith: Meeting China’s burning desire for coal. In: International Railway Journal. 2. August 2013, abgerufen am 1. Januar 2017.
  8. Huawei konstruiert weltweit erstes LTE-Netzwerk für Schwerlastbahnstrecken
  9. Huawei eLTE Solution:Shuohuang Railway Case Study (YouTube)
  10. China Shuo Huang Railway eLTE Success Case Study (PDF)
  11. Strengthening Technology of Existing Infrastructure on Upgrading Axle Loads on ShuoHuang Line (IHHA 2013)
  12. a b Reinforcement of bridges and culverts under 30-ton axle load hopper car in Shuohuang railway (IHHA 2015)
  13. Shenshuo line 2014 coal transport up 3.5 pct, 4. März 2015
  14. China Develops High-power Electric Locomotive-Hunan Government Website International-enghunan.gov.cn. Abgerufen am 4. August 2020.
  15. davon 6,6 Mio. t Nicht-Kohle
  16. Shuohuang Railway Development 2016 transport hits new high, 4. Januar 2017
  17. Shenshuo rail line's coal transport exceeds 2016 target, 6. Dezember 2016
  18. DAQIN RAILWAY(601006):1Q16 PREANNOUNCEMENT MISSED EXPECTATION, 13. April 2016