St. Otmar (Ottmarsfeld)
Die St.-Otmar-Kirche ist eine römisch-katholische Kirche in Ottmarsfeld, einem Gemeindeteil von Höttingen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie ist Filialkirche der Kirchengemeinde St. Georg in Ellingen im Pfarrverbund Weißenburg in Bayern im Dekanat Weißenburg-Wemding. Das Gebäude mit der postalischen Adresse Ottmarsfeld 5 ist unter der Denkmalnummer D-5-77-141-21 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1] Die mittelalterlichen, untertägigen Bestandteile der Kirche sind zusätzlich als Bodendenkmal (Nummer: D-5-6931-0007) eingetragen.[1] Patrozinium der Kirche ist der hl. Otmar von St. Gallen, nach dem vermutlich auch die Ortschaft benannt ist.
Die Kirche liegt umgeben von einem ummauerten Friedhof an einer Straßenkreuzung im Zentrum des Ortes auf einer Höhe von 423 m ü. NHN.[2]
Die Saalkirche ist eine im Kern romanische Anlage aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Kirche ist ein Rechteckbau mit einem im Osten aufgesetzten Fachwerk-Dachreiter. An der Ostseite (Chorseite) haben sich romanische Rundbogenfenster erhalten. Die Kirche wurde 1603 sowie von 1670 bis 1680 ausgebaut. Die Decke weist Stuck aus dem Barock (um 1670–1680) auf. Am Altar sieht man das Wappen des Deutschordensmeisters Johann Caspar von Ampringen (1664–1684), unter dem die Barockisierung des Kirchleins erfolgte. Das Altarbild (Maria erscheint dem hl. Othmar) malte 1885 Alois Süßmeier aus Eichstätt im Nazarenerstil. Es wird flankiert von zwei Holzfiguren des hl. Michael und des hl. Georg. Weitere Holzfiguren sind eine hl. Katharina (entstanden Anfang 16. Jahrhundert) und eine Madonna auf einem Wolkensockel (entstanden Ende 17. Jahrhundert). 1912 fand eine weitere Renovierung der Kirche statt. Der Friedhof ist ummauert. Das Bauwerk diente auch als Wehrkirche.[3][4]
1670 stellte der Deutschordenspriester und Direktor des Mergentheimer Priesterseminars Johann Caspar Venator in einem Visitationsbericht fest: „[…]Ottmarsfelden, in welchem letzteren orth allein eine Capell, welche wohl gebaut.“[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 668.
- Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0.
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 313–314.
- Johann Schrenk und Karl Friedrich Zink: GottesHäuser. Kirchenführer Landkreis Weißenburg-Gunzenhause. wek-Verlag, Treuchtlingen, Berlin 2008, S. 154.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ottmarsfelder Kapelle am Limes-Rundweg auf alberter.com (PDF; 517 kB)
- Lage der Kirche im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Kath. Filialkirche St. Otmar, Denkmalliste der Gemeinde Höttingen beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF).
- ↑ Topographische Karten, Bayerisches Vermessungsamt (BayernAtlas). Abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern III – Franken. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 668.
- ↑ Johann Schrenk und Karl Friedrich Zink: GottesHäuser. Kirchenführer Landkreis Weißenburg-Gunzenhause. wek-Verlag, Treuchtlingen, Berlin 2008, S. 154.
- ↑ 800 Jahre Deutscher Orden. S. 408.
Koordinaten: 49° 4′ 54,7″ N, 10° 59′ 38,1″ O