Steinwedel

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Steinwedel
Stadt Lehrte
Wappen von Steinwedel
Koordinaten: 52° 25′ N, 9° 59′ OKoordinaten: 52° 24′ 36″ N, 9° 59′ 26″ O
Höhe: 57 (54–62) m ü. NHN
Fläche: 13,24 km²[1]
Einwohner: 1799 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31275
Vorwahl: 05136
Steinwedel (Niedersachsen)
Steinwedel (Niedersachsen)

Lage von Steinwedel in Niedersachsen

Steinwedel im Stadtgebiet von Lehrte
Steinwedel im Stadtgebiet von Lehrte
Ortseingang, von Aligse kommend

Steinwedel ist ein Ortsteil der Mittelstadt Lehrte in der niedersächsischen Region Hannover.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinwedel befindet sich 13 km nordöstlich der Landeshauptstadt Hannover und 5 km nördlich von Lehrte. Im Südwesten verläuft die Burgdorfer Aue. Südöstlich befinden sich der Steinwedeler Teich und weitere, z. T. renaturierte Kiesgruben.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgdorf
Röddensen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Immensen
Aligse Lehrte (Ortsteil)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte als „Stenwede“ in einer Diözesan- und Gaugrenzenbeschreibung im Jahr 1022,[2][3] nach anderer Quelle 1299.[4]

Der Namensbestandteil -wedel steht im norddeutschen Bereich für eine Furt.

Bis 1974 war Steinwedel Teil des Landkreises Burgdorf.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Steinwedel in die Stadt Lehrte eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1973 2010 2016
Einwohner 743 885 791 810 1526 1303 1214 1845 1799
Quelle [6] [7] [8] [9] [10] [1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat von Steinwedel setzt sich aus fünf Ortsratsmitgliedern folgender Parteien zusammen:[11]

(Stand: Kommunalwahl in Niedersachsen 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister von Steinwedel ist Jens Utermann (SPD). Sein Stellvertreter ist Ralf Wengorsch (CDU).[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Steinwedel stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der sämtliche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 25. Mai 1965 durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg erteilt.[12]

Wappen von Steinwedel
Wappen von Steinwedel
Blasonierung: „In Gold im Schildhaupt drei rote Eisenhüte, darunter aus einem schräglinks im Schildfuß liegenden, grünen Ast mit vorn rechts oben einem und unten links zwei gestutzten Zweigen eine pfahlweise wachsende, grüne Eichel mit zwei sie begleitenden, grünen Eichenblättern.“[12]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Steinwedel hat die drei roten Eisenhüte aus dem Wappen der Edelherren „von Depenau“ übernommen. An diese Familie erinnert die bekannte Depenauer Mühle noch heute. Die Eichenblätter mit der Eichel sollen die Erinnerung an den Steinwedeler Wald wachhalten, der einst fast den gesamten südlichen Teil des Landkreises Burgdorf bedeckte und sich stellenweise auch weit in die Nachbarkreise hinein erstreckte. Der einer Wolfsangel nachgebildete Ast im Schildfuß soll die Zugehörigkeit zum Landkreis Burgdorf symbolisieren, der die Wolfsangel selbst in seinem Wappen führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Allegorischen Garten wachsen in thematischen Beeten angeordnet etwa 80 Pflanzenarten. Wild- und Kulturpflanzen, Stauden und Sommerblumen, Heilkräuter und Rosen vermitteln ein einzigartiges Gartenbild. Der Garten erinnert an eine alte evangelische Predigttradition.[13]
  • Das heutige Kirchenschiff der St.-Petri-Kirche wurde im Jahr 1751 errichtet; der Turm stammt von 1414. Die Zuberbier-Orgel wurde im Jahr 1769 erbaut und 1979 überarbeitet.
  • Aueschule (Grundschule)

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport, hauptsächlich Handball und Breitensport, findet schwerpunktmäßig im TSV Steinwedel statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinwedel ist landwirtschaftlich geprägt. Daneben existieren eine Bambus-Gärtnerei und einige kleinere Gewerbebetriebe. Der Hauptteil der Bevölkerung findet Beschäftigung außerhalb des Ortes.

Eine Buslinie des Großraum-Verkehrs Hannover verbindet Steinwedel mit Lehrte und Burgdorf.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Johann Andreas Zuberbier (1725–1785), Orgelbauer, 1769 schuf er die Orgel der örtlichen St.-Petri-Kirche
  • Kaspar Klaffke (* 1937), Gärtner, Landschaftsarchitekt, Raumplaner und Hochschullehrer, er plante 2013 mit seiner Ehefrau den Allegorischen Garten an der örtlichen St.-Petri-Kirche
  • Kristian Wegscheider (* 1954), Orgelbauer und -restaurator, Inhaber der Orgelwerkstatt Wegscheider, 1995 schuf er den Orgelneubau der St.-Petri-Kirche in altem Gehäuse unter Verwendung einiger alter Register
  • Sandra Marianne Gast (* 1975), Künstlerin mit dem Schwerpunkt Fotografie, sie lebt in Steinwedel[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anette Lienert: Steinwedel – Aus der Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Stadtverwaltung Lehrte (= Stadtgeschichtliche Hefte der Stadt Lehrte. Band 10). Eigenverlag, Lehrte 1994 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 15. Oktober 2020]).
  • Ursula Gerstenberg: Dorf-, Haus- und Hofgeschichten, Steinwedel. Hrsg.: Kultur-Kontor. Peine.
  • Otto Grethe: Steinwedeler Geschichte. 2011.
  • Otto Grethe: Die Steinwedeler Bauernhöfe und ihre alten Hofnamen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinwedel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Einwohnerzahlen und Gebietsflächen. In: Webseite Stadt Lehrte. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2018; abgerufen am 15. Oktober 2020.
  2. Informationen über Steinwedel. In: steinwedel-info.de. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  3. Orientierungstafel Steinwedel. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  4. Anette Lienert: Steinwedel – Aus der Geschichte eines Dorfes. Hrsg.: Stadtverwaltung Lehrte (= Stadtgeschichtliche Hefte der Stadt Lehrte. Band 10). Eigenverlag, Lehrte 1994 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 15. Oktober 2020]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 222.
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Burgdorf. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 15. Oktober 2020.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Burgdorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 65).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 173 (Digitalisat).
  9. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 15. Oktober 2020]).
  10. Einwohnerzahlen und Gebietsflächen. In: Webseite Stadt Lehrte. 31. Dezember 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. März 2011; abgerufen am 15. Oktober 2020.
  11. a b Ortsrat Steinwedel. In: Webseite Stadt Lehrte. Abgerufen am 25. April 2022.
  12. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 262–269.
  13. Allegorischer Garten. In: Webseite Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri Steinwedel. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  14. Sandra Marianne Gast. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 15. Oktober 2020.