Diskussion:Anschluss Österreichs
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Verschiebung
[Quelltext bearbeiten]ndrea Strutz: ‘Detour to Canada’: The fate of juvenile Austrian-Jewish refugees after the ‘Anschluss’ of 1938. --- Die hier entfallene Quelle wurde im Lemma Jüdisches Leben in Wien angeführt. -- Wolfgang J. Kraus (Diskussion) (unvollständig signierter Beitrag von Wolfgang J. Kraus (Diskussion | Beiträge) 17:52, 25. Dez. 2018 (CET))
- Wie meinen? --Judäische Volksfront (Diskussion) 20:19, 20. Apr. 2019 (CEST)
Abstimmung, Werbefilm
[Quelltext bearbeiten]Arik Brauer im Jahr 2019 mit 90 über die Stimmung in Österreich – er war damals allerdings erst 9, übernimmt also wohl Erzählungen seiner Eltern – vor dem Einmarsch wäre die Stimmung gegen den Anschluss gewesen. Mit dem Anschluss kamen Würstl-Ausspeisung, Uniformen für arme Kinder ...
Kurze Szene (aus einer Kino-Wochenschau?) von der Abstimmung. Vermutlich Werbung für die kurz bevorstehende Wahl Abstimmung zum Anschluss).
Abschied von Arik Brauer am 16. Februar orf.at, 1. Februar 2021, abgerufen 1. Februar 2021. 2. Video: Künstler, Mensch, Wiener – Arik Brauer im Gespräch. Mit Tochter Timna Brauer, zu seinem 90. Geburtstag, ORF III, 2019. 28:50–29:38/43:07, mit Filmausschnitt Abstimmung im Lokal.
Es fällt auf:
– Der Wähler markiert das "Ja" durch Kreuz mit Bleistift im dazugehörenden größeren Kreis. – Das kleinere Nein mit kleinerem Kreis werden im Bild nur sehr kurz gezeigt, die rechte schreibende Hand deckt den Großteil der Zeit ab. – Der Wähler kommt von einem kleinen Dock an der Wand, wo verdeckt gewählt werden kann. – Heller Bildhintergrund sind zwei große, idente Wahlplakate mit einem Porträt Hitlers, erkennbar am Bart. – Den Wahlzettel (im Kuvert oder umgedreht) übergibt er dem Mann am Tisch der Wahlkommission. Dieser öffnet die "Wahlurne." händisch um den Zettel hineinzulegen. Die Urne ist also nicht verschlossen. Als Wähler muss mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass die Stimme kontrolliert, verändert oder augetauscht wird. – Wähler und Mann der Wahlkommission grüßen zum Abschied einander mit dem Hitlergruß per Hand hochheben.
--Helium4 (Diskussion) 21:58, 1. Feb. 2021 (CET)
Das genaue Datum des Einmarsches fehlt in der Einleitung
[Quelltext bearbeiten]Ich finde, es sollte klipp und klar in der Einleitung stehen, dass der Einmarsch am 12. März erfolgte. Aktuell ist nur die Rede von "in der Nacht von 11. auf 12. März", und, dass am 12. März die Wehrmacht, etc die Macht übernahm. Wann genau (an welchem Tag) der eigentliche Einmarsch passiert ist, fehlt. --Dornwald (Diskussion) 16:18, 4. Jul. 2024 (CEST)
- Formulier es doch bitte entsprechend rein. Nur interessehalber: Weshalb ist es so wichtig, dass da klar ausformuliert steht? beste Grüße Lokiseinchef (Diskussion) 19:09, 4. Jul. 2024 (CEST)
- "Weshalb ist es so wichtig, dass da klar ausformuliert steht?"
- Je klarer, desto besser finde ich. --Dornwald (Diskussion) 21:09, 4. Jul. 2024 (CEST)
- Details gehören m.E. nicht in die Zusammenfassung. --Φ (Diskussion) 22:10, 4. Jul. 2024 (CEST)
- Es ist kein unwichtiges Detail, die Änderung war klein, führte aber wirklich zu mehr Klarheit. Außerdem finde ich es wichtig, Menschen, die anfangen in der Wikipedia zu editieren, zu ermutigen. In diesem Sinne: WP:SM beste Grüße Lokiseinchef (Diskussion) 09:56, 5. Jul. 2024 (CEST)
- Details gehören m.E. nicht in die Zusammenfassung. --Φ (Diskussion) 22:10, 4. Jul. 2024 (CEST)
Grob oberflächlicher Abschnitt VORGESCHICHTE
[Quelltext bearbeiten]Den Abschnitt Vorgeschichte versteht nur, wer sich bestens mit der deutschen und der europäischen Geschichte auskennt. Da muss reichlich nachgearbeitet werden. --Frau Olga (Diskussion) 22:40, 25. Aug. 2024 (CEST)
austrofaschistisch
[Quelltext bearbeiten]Im Artikel Austrofaschismus wird erklärt, dass und warum der Begriff unter Historikern umstritten ist. Die Argumente für und wider sowie deren Vertreter kann man in den dort verlinkten Referenzen nachlesen. Die Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur hatte unbestritten faschistoide Merkmale, aber auch wesentliche Unterschiede zum "echten" Faschismus. Es gibt Historiker, für die die Gemeinsamkeiten mit dem Faschismus groß genug sind oder die den Begriff Austrofaschismus verwenden, weil er eben griffig ist, andere verwenden ihn nur in Anführungszeichen und wieder andere beurteilen die Unterschiede zum Faschismus i.e.S. als so bedeutend, dass sie den Begriff als irreführend zurückweisen. Und das sind nicht nur erzkonservative Historiker, die irgendwie im Verdacht stehen könnten, die Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur zu verharmlosen. Auch Wolfgang Maderthaner, der eher der Sozialdemokratie nahesteht, verwendet z. B. "Austrofaschismus" nur in Anführungszeichen.
Laut Wikipedia:Neutraler Standpunkt hat Wikipedia in Streitfällen die widerstreitenden Positionen unparteiisch darzustellen und nicht für eine Seite Stellung zu beziehen. Wenn wir aber – gleich im einleitenden Satz – ohne jede Kontextualisierung und ohne Anführungszeichen vom austrofaschistischen Bundesstaat Österreich schreiben, wird damit suggeriert, dass die Beschreibung als austrofaschistisch unumstritten und eindeutig zutreffend sei – was sie aber nicht ist. --Bujo (Diskussion) 13:01, 17. Okt. 2024 (CEST)
- Jetzt musst du halt nachweisen, dass die Bezeichnung „austrofaschistischer Bundesstaat Österreich“ selbst in so hohem Maße umstritten ist, dass wir ihn nicht verwenden können. Bisher sehe ich nur eine kurze Ausführung über verschiedene Mindermeinungen im Artikel Austrofaschismus.
- So wie du es hier gemacht hast geht das aber auf keinen Fall. Da wurde plötzlich ein scheinbar relativ harmloses autoritär-konservatives Regime draus (klingt ein wenig nach Adenauer).
- Ping an @Gloser, um dessen ursprünglichen Edit geht es hier scheinbar auch. -- Chaddy · D 14:04, 17. Okt. 2024 (CEST)
- Gloser hatte im Oktober letzten Jahres mit diesem Edit zunächst das Attribut nationalsozialistische vom Deutschen Reich entfernt mit der Begründung "Begriffliche Asymetrie durch Entfernung eines Adjektivs behoben". Das wurde von Benutzer:Invisigoth67 zu Recht zurückgesetzt. Die "Asymmetrie" ist hier begründet und muss nicht "behoben" werden. Den Staatsnamen Deutsches Reich gab es von 1871 bis 1945 – in der Zeit bestanden aber drei sehr unterschiedliche Staatsordnungen, weshalb eine Differenzierung erforderlich ist, ob man vom Kaiserreich, der Weimarer Republik oder dem NS-Staat spricht. Nationalsozialistisch ist also nicht bloß ein beschreibendes Attribut, sondern notwendig zur Identifikation des gemeinten Staatswesens. Im nächsten Edit hat Gloser dann – offenbar wieder im Bestreben eine "Symmetrie" herzustellen – das Attribut austrofaschistischen vor den Bundesstaat Österreich gesetzt. Die vermeintliche Symmetrie ist hier aber unzutreffend. Anders als beim Staatsnamen Deutsches Reich gab es den Bundesstaat Österreich unter dieser Bezeichnung nur von 1934 bis 1938 – eben genau der Zeit der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur, dem austrofaschistischen Ständestaat oder welche Bezeichnung auch immer man dafür wählt. Das Attribut ist hier also nicht zur Identifikation erforderlich, sondern bloß beschreibend. Und während nationalsozialistisch in der Geschichtswissenschaft unumstritten ist und üblicherweise ohne Anführungszeichen verwendet wird, ist der Begriff Austrofaschismus eben problematisch und unter Historikern hochgradig umstritten, wird von einigen gar nicht und von anderen nur mit Anführungszeichen verwendet. Auch in dieser Hinsicht gibt es die von Gloser angestrebte Symmetrie eben nicht.
- Den größten Historikerstreit in Österreich seit 1945 (laut Emmerich Tálos "der einzige kontroversielle Punkt in der österreichischen Geschichte") als bloße "Mindermeinungen" abzutun, finde ich unpassend. Man kann ihn im Abschnitt Historische Einordnung und im Beitrag von Georg Christoph Berger Waldenegg (EN 1 im Artikel Austrofaschismus) nachlesen. Auf der Seite des Hauses der Geschichte Österreichs werden die verschiedenen Bezeichnungen für die "Diktatur der vielen Namen" diskutiert, an jeder davon gibt es auch Kritikpunkte, keine der Bezeichnungen ist perfekt. Das HdGÖ verwendet die Bezeichnung Austrofaschismus selbst nicht, sondern bevorzugt Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur.
- Zumindest für den Einleitungssatz kann man diesen Streit aber dahinstehen lassen, weil – anders als beim nationalsozialistischen Deutschen Reich (NS-Staat) – überhaupt kein weiteres Attribut benötigt wird, um den annektierten Staat zu identifizieren: Bundesstaat Österreich ist bereits hinreichend eindeutig. Im weiteren Artikeltext können wir die Bezeichnung "austrofaschistisch" verwenden, dort wo sie zur Klarstellung erforderlich ist, sollten sie aber in Anführungszeichen setzen, um anzuerkennen, dass der Begriff problematisch und umstritten ist. So wie die Bezeichnung "Anschluss" selbst auch im Artikel durchweg in Anführungszeichen gesetzt wird.
- Eine Verharmlosung der österreichischen Diktatur war keineswegs in meinem Sinn und ich wäre gar nicht darauf gekommen, dass meine Bearbeitung als solche verstanden werden könnte. --Bujo (Diskussion) 07:49, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Vielleicht können @Phi, Tsui als zwei der wesentlichen Koautoren dieser Seite oder @Rafl, Hreid, IllCom, Maclemo, die schon zum Themenkomplex Austrofaschismus/Ständestaat geschrieben haben, etwas zu der Frage beitragen. --Bujo (Diskussion) 08:02, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Im Artikel Austrofaschismus ist nur schwach belegt, dass die Bezeichnung umstritten wäre. Angeführt werden zwei Zeitungsartikel (die können eigentlich weg) und zwei Seiten in dem Band Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert von 2002, aus denen aber nicht recht hervorgeht, warum jemand etwas gegen den Begriff hat. Störend am Artikel finde ich, dass das nur im Intro kurz erwähnt wird, eine Darstellung der Kontroverse im Artikeltext aber fehlt.
- Mir ist die Bezeichnung aus meinen Lektüren geläufig und ich habe den Eindruck, dass sie durchaus verwendet wird, so zum Beispiel in der Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 385 (wo dem Begriff durchaus eine „Orientierungsfunktion“ zugebilligt wird). Thomas Simon: ‘Austrofaschismus’ und moderne Faschismusforschung. In: Parliaments, Estates and Representation 41, Heft 2 (2021), S. 161–184, plädiert dagegen dafür, den Begriff zu historisieren: Aus der Zeit seiner Entstehung heraus sei er verständlich, für eine genaue Beschreibung und herrschaftstypologische Einordnung des Regimes aber untauglich.
- Mein Fazit: Man kann den Begriff verwenden, wenn die Quelle, auf die man sich dabei stützt, es auch tut; man sollte ihn vielleicht besser in Anführungszeichen setzen oder „sogenannt“ davor stellen, um deutlich zu machen, dass die Diktatur von Dollfuß und Schuschnigg nicht fraglos faschistisch war. --Φ (Diskussion) 18:32, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Das ist eigentlich kein wirklich geeigneter Ort das zu diskutieren. Ich sehe es aber auch so, dass "Bundesstaat Österreich" ohne einordnendes Adjektiv zuwenig ist. Natürlich war das die offizielle Staatsbezeichnung, aber das ist keineswegs allgemein bekannt und wird nicht unbedingt mit der Diktatur assoziiert. Die Bezeichnung als solche ist semantisch eher nichtssagend: ein Bundesstaat, d.h. föderalistisch organisiert, ist Ö auch heute. Zumindest irgendein Hinweis darauf, dass es diktatorisch regiert war, sollte da schon dabeistehen. Der Ausdruck "austrofaschistisch" mag umstritten sein, durchaus auch aus guten Gründen, ist aber, da häufig verwendet, als Stichwort nicht per se abzulehnen. Und die einschlägige Kritik (und auch Gegenkritik) findet sich im verlinkten Artikel ja durchaus. -- Clemens 18:47, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Sehe das wie Maclemo, den Begriff Bundesstaat Österreich kennt kaum wer als Bezeichnung für Österreich in jener Periode, dass er „hinreichend eindeutig“ ist halte ich für zweifelhaft. Meinem subjektiven Empfinden nach wird Austrofaschismus als Label mit zunehmender zeitlicher Distanz allmählich weniger umstritten, die Beschäftigung geht weg von der Namensdebatte hin zum Inhalt – von „hochgradig umstritten“ würde ich jedenfalls nicht reden. Ein Problem der Faschismusforschung ist ja, dass es bislang keine allgemein anerkannte Definition von Ideologie und Praxis des Faschismus gibt und es engere und weitere Definitionsansätze zirkulieren. Dollfuß und Co. haben sich eklektizistisch beim großen faschistischen Vorbild Italien bedient und sich genommen, was gepasst hat und nützlich erschien, anderes wurde weggelassen oder angepasst. Das so zusammengeschusterte autoritäre politische System wird u.a. mit Kategorien wie Imitationsfaschismus, Klerikalfaschismus, Kleinstaatenfaschismus bedacht, was klar machen, dass es mitunter als eine Form von Faschismus betrachtet wird (jedenfalls mehr, als dass der Nationalsozialismus als Sozialismus betrachtet würde). Die Problematik mit dem Begriff des Austrofaschismus ist somit auch eine Problematik des Faschismusbegriffs an sich. Jüngere Arbeiten nennen imho das Ding häufiger Austrofaschismus als etwas anderes, oft mit einer Vorbemerkung oder einem Abschnitt, worin auf die Problematik des Labels hingewiesen wird. Alternative Bezeichnung werden zwar auch verwendet, scheinen sich aber nicht recht durchzusetzen (die angesprochene bevorzugte Bezeichnung im Bundesmuseum hdgö muss im Dunstkreis notwendiger kommunikativer Kompromisse bei der Gründung verstanden werden [um nicht Koalitionsgeschichtsschreibung zu sagen]). Carlo Moos hat in „(K)ein Austrofaschismus? Studien zum Herrschaftssystem 1933–1938“ der Frage ein ganzes Kapitel gewidmet(S. 477ff.), in dem verschiedenen Positionen im Detail aufgeführt werden und dessen Fazit (S. 499) ich mich nur anschließen kann: „Weil […] kaum ernsthaft bestritten werden kann, dass ‚das österreichische Herrschaftssystem der Jahre 1933–1938 dem Spektrum faschistischer Herrschaft zuzurechnen sei‘ […] bleibt dessen Benennung als austrofaschistisch doch am eingängigsten und prägnantesten, denn es wird damit die österreichische Variante […] eines allgemeinen Phänomens benannt, dass verschiedenen Ausformungen und Spielarten kennt“. --IllCom (Diskussion) 19:40, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Ja, … weil auch ich angepingt worden bin möchte ich folgendes ergänzen: Ich hatte seinerzeit das Adjektiv „austrofaschistisch“ im Einleitungstext lediglich nach oben versetzt.
Zuvor hatte ich vergeblich versucht, das Adjektiv „nationalsozialistisch“ zu „Deutsches Reich“ als tautologisch zu entfernen, weil dort NS-Staat verlinkt ist, wo es heißt: „wird das Deutsche Reich … für die Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) bezeichnet“. Nun besagt der zu Ständestaat (Österreich) führende „Bundesstaat Österreich“ dort: „diese Epoche der österreichischen Geschichte wird auch als Austrofaschismus bezeichnet“. Ich fand, der Text sollte verbessert werden (so RoBri zum wieder eingefügten Adjektiv „nationalsozialistisch“), indem der „Bundesstaat Österreich“ auch ein Adjektiv bekommt, eben „austrofaschistisch“.--Gloser (Diskussion) 20:31, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Ja, … weil auch ich angepingt worden bin möchte ich folgendes ergänzen: Ich hatte seinerzeit das Adjektiv „austrofaschistisch“ im Einleitungstext lediglich nach oben versetzt.
- Sehe das wie Maclemo, den Begriff Bundesstaat Österreich kennt kaum wer als Bezeichnung für Österreich in jener Periode, dass er „hinreichend eindeutig“ ist halte ich für zweifelhaft. Meinem subjektiven Empfinden nach wird Austrofaschismus als Label mit zunehmender zeitlicher Distanz allmählich weniger umstritten, die Beschäftigung geht weg von der Namensdebatte hin zum Inhalt – von „hochgradig umstritten“ würde ich jedenfalls nicht reden. Ein Problem der Faschismusforschung ist ja, dass es bislang keine allgemein anerkannte Definition von Ideologie und Praxis des Faschismus gibt und es engere und weitere Definitionsansätze zirkulieren. Dollfuß und Co. haben sich eklektizistisch beim großen faschistischen Vorbild Italien bedient und sich genommen, was gepasst hat und nützlich erschien, anderes wurde weggelassen oder angepasst. Das so zusammengeschusterte autoritäre politische System wird u.a. mit Kategorien wie Imitationsfaschismus, Klerikalfaschismus, Kleinstaatenfaschismus bedacht, was klar machen, dass es mitunter als eine Form von Faschismus betrachtet wird (jedenfalls mehr, als dass der Nationalsozialismus als Sozialismus betrachtet würde). Die Problematik mit dem Begriff des Austrofaschismus ist somit auch eine Problematik des Faschismusbegriffs an sich. Jüngere Arbeiten nennen imho das Ding häufiger Austrofaschismus als etwas anderes, oft mit einer Vorbemerkung oder einem Abschnitt, worin auf die Problematik des Labels hingewiesen wird. Alternative Bezeichnung werden zwar auch verwendet, scheinen sich aber nicht recht durchzusetzen (die angesprochene bevorzugte Bezeichnung im Bundesmuseum hdgö muss im Dunstkreis notwendiger kommunikativer Kompromisse bei der Gründung verstanden werden [um nicht Koalitionsgeschichtsschreibung zu sagen]). Carlo Moos hat in „(K)ein Austrofaschismus? Studien zum Herrschaftssystem 1933–1938“ der Frage ein ganzes Kapitel gewidmet(S. 477ff.), in dem verschiedenen Positionen im Detail aufgeführt werden und dessen Fazit (S. 499) ich mich nur anschließen kann: „Weil […] kaum ernsthaft bestritten werden kann, dass ‚das österreichische Herrschaftssystem der Jahre 1933–1938 dem Spektrum faschistischer Herrschaft zuzurechnen sei‘ […] bleibt dessen Benennung als austrofaschistisch doch am eingängigsten und prägnantesten, denn es wird damit die österreichische Variante […] eines allgemeinen Phänomens benannt, dass verschiedenen Ausformungen und Spielarten kennt“. --IllCom (Diskussion) 19:40, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Hallo Alle! Es scheint mir so, dass hier eigentlich alle der Meinung sind, dass das Adjektiv "austrofaschistisch" seine schwierigen Momente hat - und dass das auch auf alle anderen Adjektive zutrifft, die dem Bundesstaat üblicherweise vorangestellt werden. Da "austrofaschistisch" jedoch bekannter/verbreiteter ist, glänzt es unter den unzureichenden Adjektiven zumindest mit einem gewissen Wiedererkennungswert. Ich frage jetzt mal: Das Wort taucht im ganzen Artikel genau einmal auf - nämlich in der Einleitung. Was spricht dagegen, es dort zu belassen und tatsächlich in Anführungszeichen zu setzen? Wer sich wundert, kann ja dann gerne den Wikilink klicken und sich im Artikel Austrofaschismus zur Definitionsdebatte aufschlauen. Denn dass der Einmarsch in Österreich eine sehr eigene Qualität hatte („halb fiel sie, halb sank sie dahin“), ist ja ebenfalls unstrittig und dies mit einem Verb vor Bundesstaat zu markieren, erscheint mir angemessen. Also: drinnen lassen, aber Anführungsstriche. Was meint ihr? beste Grüße Lokiseinchef (Diskussion) 20:52, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Ich stimme zu. --Φ (Diskussion) 21:28, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Einverstanden. Wobei ich "diktatorisch regiert" o. ä. auch für akzeptabel hielte - das ginge ohne Anführungszeichen. -- Clemens 21:49, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Anführungszeichen verwenden wir hier in diesem Artikel ja bereits beim Begriff "Anschluss", um diesen als nationalsozialistischen Propagandabegriff zu kennzeichnen. Das dann analog beim Begriff "austrofaschistisch" zu tun erscheint mir überhaupt nicht angemessen. -- Chaddy · D 17:56, 4. Nov. 2024 (CET)