Treffen am Ossiacher See
Marktgemeinde Treffen am Ossiacher See
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Villach-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | VL | |
Fläche: | 71,09 km² | |
Koordinaten: | 46° 40′ N, 13° 51′ O | |
Höhe: | 542 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.601 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9521 | |
Vorwahlen: | 0 42 48 | |
Gemeindekennziffer: | 2 07 24 | |
NUTS-Region | AT211 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Nr. 8, 9521 Treffen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Wuggenig (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (23 Mitglieder) |
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Lage von Treffen am Ossiacher See im Bezirk Villach-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Treffen am Ossiacher See ist eine Marktgemeinde im Bezirk Villach-Land in Kärnten.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt am Übergang des Gegendtals zum Villacher Becken mit Anteilen am westlichen Ufer des Ossiacher Sees, etwa 8 km nördlich von Villach. Im Nordosten reicht das Gemeindegebiet bis zur Gerlitzen, im Südwesten bis ins Krastal, zum Hochpirkach und zum Oswaldiberg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden (Buchholz, Ossiachberg, Sattendorf, Töbring, Treffen, Verditz, Winklern) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 25 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
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Nachbargemeinden
Afritz am See | Arriach | |
Fresach | Steindorf am Ossiacher See | |
Weißenstein (Drautal) | Villach | Ossiach |
Geschichte
Funde aus dem Jahr 500 v. Chr. weisen auf frühe Besiedlungen bei Görtschach und im Krastal hin. Um 45 n. Chr. und danach wurde das heutige Gemeindegebiet von Treffen durch die Römer besiedelt. Schon damals wurde Krastaler Marmor im Krastal gewonnen, wie Römersteine aus Marmor, die in die Pfarrkirche eingemauert sind, beweisen. Weiters kann angenommen werden, dass sich im Bereich St. Ruprecht am Moos die Straßenstation Santicum befand. Die laut Itinerarium Antonini von Aquileia über den Plöckenpass und durch das Drautal verlaufende römische Militärstraße Via Iulia Augusta führte über Santicum und weiter über Feldkirchen, St. Peter am Bichl (Meilenstein) und Karnburg nach Virunum. Die später errichtete Handelsstraße durch das Kanaltal (in der Tabula Peutingeriana erfasst) wird hier mit einem Drauübergang angeschlossen worden sein. Es entstand ein strategisch wichtiger Straßenknoten. Nach den Römern siedelten sich Slawen an, aus dieser Zeit stammen die slawischen Namen „Trebina“ für Treffen und „Conpolje“ (= Feld) für Pölling.
Treffen wurde schon 860 erstmals in einer Urkunde erwähnt, mit der der fränkische König Ludwig der Deutsche den Königshof zu Treffen („curtis ad Trebinam”) sowie 70 Huben dem Salzburger Bischof Adalwin schenkte. Man vermutet heute, dass es sich um Besitzungen handelt, die heute nahe von Treffen, jedoch am Gemeindegebiet von Villach liegen (bei der Ortschaft St. Ruprecht am Moos). Im Jahr 876 erwähnte eine Schenkungsurkunde König Karlmanns den Namen Treffen ein weiteres Mal, als er königliches Eigengut an das bayerische Kloster Ötting übertrug (in derselben Urkunde, welche die älteste Originalurkunde Kärntens ist, wird auch das heutige Villach zum ersten Mal als pons Uillah erwähnt). Das Kloster errichtet in Treffen im Jahr 890 die heutige Pfarrkirche St. Maximilian. Über das Bistum Passau und das Geschlecht der Eppensteiner gelangte Treffen 1163 in den Besitz des Patriarchats von Aquileia.
Das Schloss Treffen am Ausläufer des Oswaldibergs wurde im 16. Jahrhundert vom Adelsgeschlecht der Liechtensteiner errichtet. Nach der Zerstörung durch ein Erdbeben im Jahr 1690 wurde es ein Jahr später wieder aufgebaut.
Die Gemeinde Treffen wurde 1850 gebildet, 1984 wurde sie zur Marktgemeinde erhoben.
Heute ist Treffen ein beliebter Ort vor allem für den Sommertourismus und verzeichnet rund 450.000 Übernachtungen jährlich. Die ab 1925 gebaute und 1928 eröffnete Kanzelbahn ist auch heute noch eine touristische Attraktion des Orts.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Treffen 4.279 Einwohner, davon sind 95,3 % österreichische und 1,8 % deutsche Staatsbürger. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 51,9% der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 37,6 % und zum Islam 0,8 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 6,8 %. Die Gemeinde gehört damit zu denjenigen Gemeinden Kärntens, in denen der evangelische Anteil am höchsten ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Treffen – Renaissance-Schloss aus dem 16. Jahrhundert
- St. Maximilian – katholische Pfarrkirche aus dem späten 9. Jahrhundert
- Protestantisches Toleranzbethaus in Einöde
- Elli-Riehl-Puppenwelt - Puppenmuseum mit über 700 Stoffpuppen von Elli Riehl
- Finsterbach Wasserfälle in Sattendorf
- Mammutbaum - Der Oberlehrer Ernst Steiner pflanzte im Jahre 1900 mitten im Ortsgebiet von Treffen einen Riesenmammutbaum, der einhundert Jahre später an der Basis bereits einen Umfang von 6,60 Metern aufwies und in Brusthöhe immer noch 4,55 m hatte.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Karl Wuggenig (SPÖ).
Wappen
Von den ersten Grafen von Treffen, die seit 1125 nachweisbar sind, ist kein Wappen überliefert, daher griff man bei der Verleihung eines Wappens für die Marktgemeinde, welche formell am 22. August 1960 erfolgte, auf das Siegel der Gefolgsleute der Burgherrschaft Treffen zurück, das einen schrägrechtsgestellten Maueranker mit ausgebogenen Enden zeigt, und an einer Urkunde eines Ulrich von Treffen vom 27. April 1269 erhalten ist. Warum die Herren von Treffen einen Maueranker im Wappen führten, ist nicht bekannt.
Partnerschaft
Eine Partnerschaft besteht seit 1995 mit der Stadt Öhringen in Baden-Württemberg (Deutschland). Freundschaftliche Beziehungen bestanden bereits seit 1985 zwischen den Feuerwehren von Treffen und Öhringen-Cappel.
Persönlichkeiten
- Wolfrad von Treffen († 1181), Begründer des Adelsgeschlechts derer von Treffen
- Guido Zernatto (1903–1943), Politiker und Schriftsteller, wurde in Treffen geboren
- Rudolf Kattnigg (1895–1955), Komponist, wurde in Töbring geboren
- Elli Riehl (1902–1977), Puppenmacherin, begründete auf ihrem Hof in Winklern das Puppenmuseum
Literatur
Der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamter Josef Kyselak (1799-1831) besuchte 1825 bei seiner Wanderung durch das Kaiserreich Österreich auch Treffen.[1] Er berichtet unter anderem von Übungen zu einem bevorstehenden Schießbewerb: "Schuß auf Schuß donnerte aus dem Dörfchen ins Freie, ich glaubte eine belagerte Festung zu passieren. Es war Übung zum nahen Festschießen, dessen mehere in jedem Orte alljährlich statt finden, wobei man sich besonders bemüht, den Ruhm seines Hauses mit einer Bestscheibe zu heben. Diese bemerkt man von hier aus durch Salzburg und Tirol ununterbrochen die Häuser schmücken. Die Scheiben, auf welchen Vater oder Urgroßeltern das Beste errungen, hängen auswendig an den Häuserwänden, und kein Nachkomme wird es wagen, eine dieser Zierden, wenn sie auch verwittert ist, herabzunehmen, sondern läßt, wie ich öfter gesehen, vielmehr ein Dach darüber machen. Das seltenste Quodlibet bilden solche mit Ebern, Bäumen, Gämsen, feindlichen Soldaten, Stieren ec. bemalte Scheiben, an den ganz bedeckten Wänden."
Einzelnachweise
- ↑ Einödertal und Mühlstädtersee In: Goffriller, Gabriele (Hg.): Kyselak. Skizzen einer Fußreise durch Österreich. Salzburg, 2009. S. 124.