UCI-Trial-Weltmeisterschaften/Mannschaftswertung

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UCI-Trial-Weltmeisterschaften
Mannschaftswertung
Veranstalter Union Cycliste Internationale
Bereich Trial
Wettbewerb Mannschaft
Kategorie Elite/Junioren
Erste Austragung 1986
Anzahl Austragungen 34
Aktuelle Weltmeister Spanien Spanien

Die Mannschaftswertung ist ein Wettbewerb, der bei UCI-Trial-Weltmeisterschaften seit 1986 unter mehrfach wechselnden Bedingungen stattgefunden hat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 2004 wurde die Mannschaftswertung aus den Einzel-Wettbewerben berechnet, indem die Ergebnisse der besten Fahrer jeder Nation aufsummiert wurden. Von 2004 bis 2014 wurde sie weiter aus den Einzel-Wettbewerben berechnet, jeder Verband musste jedoch zuvor die Fahrer benennen, die in die Wertung eingehen sollten. Seit 2015 handelt es sich um einen eigenständigen Wettbewerb.

Status[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sieger-Mannschaften werden vom Radsport-Weltverband UCI seit Anbeginn in der Ehrenliste der WM-Gewinner geführt. Die Wertung scheint jedoch lange Zeit untergeordnete Bedeutung gehabt zu haben. Vor 2004 tauchte sie in den offiziellen Ergebnissen mal auf[1][2] jeweils ohne Nennung einzelner Fahrer, mal nicht.[3][4] Für 1990, 1993 und 2003 werden von der UCI keine Ergebnisse genannt; es ist unbekannt, ob die Wertung tatsächlich nicht durchgeführt oder lediglich vergessen wurde. Auch in Zeitungsberichten wird die Mannschaftswertung mal erwähnt[5][6] und mal nicht.[7]

Auch scheint es lange Zeit keine gesonderte Siegerehrung für die Mannschaftswertungen gegeben zu haben. In einer Sammlung der Podium-Fotos von 2001 kommen sie nicht vor,[8] und noch 2004 war im Programm keine Siegerehrung vorgesehen.[9] Dies war erst 2005 der Fall[10] und ist seit 2006 fotografisch belegt.[11]

Regeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Reglement für die Mannschaftswertung änderte sich des Öfteren. 1986 wurde es aus vier der Bestplatzierten jeder Nation in den damals sechs Kategorien berechnet.[12] Als die Einzelwettbewerbe 1995 in eine 20- und eine 26-Zoll-Klasse geteilt wurden, geschah dies auch mit der Mannschaftswertung. Laut UCI-Regeln von 2000 gingen die drei besten Teilnehmer jeder Nation in die Wertung ein. Zugrunde gelegt wurde das Ergebnis der Qualifikation; dabei erhielt jeder Teilnehmer 100 Punkte abzüglich der Differenz seiner Fehlerpunkte und der des besten Teilnehmers.[13] Laut Regelwerk sollte es getrennte Mannschaftswertungen für Elite und Junioren geben, in der Praxis wurden die Elite- und Junioren-Wertungen jedoch zusammengefasst, jeweils für 20 und 26 Zoll.[2]

Ab 2004 wurden nicht mehr automatisch die besten Teilnehmer jeder Nation gewertet, stattdessen mussten die Verbände diese von vornherein benennen. Dabei wurden erstmals auch die Frauen berücksichtigt. Von den fünf Fahrern gingen die vier besten Resultate in die Wertung ein.[14] Ab 2009 waren die Wertungspunkte der Fahrer nur noch vom erzielten Rang und nicht mehr von den Fehlerpunkten abhängig.[15] Diese Skala änderte sich in den Folgejahren,[16] aber das Prinzip blieb das gleiche.

2015 wurde die Mannschaftswertung in einen eigenständigen Wettbewerb mit speziellen Regeln umgewandelt. Wie zuvor kann jede Mannschaft fünf Fahrer benennen (mindestens jedoch drei), die eine Sektion mit fünf Sektoren befahren. In jedem Sektor können die Fahrer zwischen verschiedenen Toren wählen, für deren erfolgreiche Bewältigung sie zwischen 10 und 40 Punkten erzielen. Es zählt die Summe aller fünf Fahrer.[17]

Resultate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einheitsklassement (1986–1994)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1986 mehrere Läufe Spanien Spanien Belgien Belgien Italien Italien
1987 mehrere Läufe Spanien Spanien Belgien Belgien Deutschland Deutschland
1988 mehrere Läufe Spanien Spanien Deutschland Deutschland Italien Italien
1989 mehrere Läufe Deutschland Deutschland Spanien Spanien Tschechoslowakei Tschechoslowakei
1990 keine Ergebnisse bekannt
1991 mehrere Läufe Tschechoslowakei Tschechoslowakei Spanien Spanien Deutschland Deutschland
1992 Lorca Spanien Spanien Schweiz Schweiz Frankreich Frankreich
1993 keine Ergebnisse bekannt
1994 Zafra Spanien Spanien Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich

20-Zoll-Klassement (1995–2003)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1995 Großheubach Spanien Spanien Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz
1996 Zuoz Spanien Spanien Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz
1997 Avoriaz Deutschland Deutschland Spanien Spanien Polen Polen
1998 Cartagena Spanien Spanien Polen Polen Deutschland Deutschland
1999 Avoriaz Spanien Spanien Polen Polen Deutschland Deutschland
2000 Sierra Nevada Spanien Spanien Deutschland Deutschland Polen Polen
2001 Vail Spanien Spanien Deutschland Deutschland Polen Polen
2002 Kaprun Frankreich Frankreich Spanien Spanien Polen Polen
2003 keine Ergebnisse bekannt

26-Zoll-Klassement (1995–2003)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1995 Großheubach Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz
1996 Zuoz Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz
1997 Avoriaz Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Belgien Belgien
1998 Cartagena Frankreich Frankreich Spanien Spanien Polen Polen
1999 Avoriaz Frankreich Frankreich Spanien Spanien Polen Polen
2000 Sierra Nevada Frankreich Frankreich Spanien Spanien Polen Polen
2001 Vail Frankreich Frankreich Spanien Spanien Polen Polen
2002 Kaprun Frankreich Frankreich Tschechien Tschechien Polen Polen
2003 keine Ergebnisse bekannt

Einheits-Klassement (seit 2004)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2004 müssen die für das Gesamtklassement zählenden Fahrer zuvor von ihren Verbänden benannt werden, eine bzw. einer für jede der fünf Einzel-Kategorien. Zum besseren Verständnis werden sie im Folgenden nach Kategorien geordnet, in der Reihenfolge Männer 20″, Männer 26″, Frauen, Junioren 20″, Junioren 26″. In einzelnen Fällen kamen Verbände mit nur vier Teilnehmern in die Medaillenränge, zumal bis 2014 nur die besten vier Ergebnisse in die Wertung einflossen.

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
2004 Les Gets Spanien Spanien
Benito Ros
Daniel Comas
Mireia Abant
David Garcia
 
Deutschland Deutschland
Marco Hösel
Stefan Lange
Ann-Christin Bettenhausen
Felix Heller
Sebastian Hoffmann
Schweiz Schweiz
Stefan Moor
Roger Keller
Karin Moor
Sebastian Honegger
 
2005 Livigno Frankreich Frankreich
Florian Tournier
Vincent Hermance
Julie Pesenti
Guillaume Dunan
Marc Remy
Spanien Spanien
Benito Ros
Daniel Comas
Mireia Abant
David Garcia
 
Deutschland Deutschland
Marco Hösel
Wilko Brandt
Ann-Christin Bettenhausen
Marco Thomä
Max-Christian Schrom
2006 Rotorua Frankreich Frankreich
Marc Caisso
Vincent Hermance
Julie Pesenti
Nicolas Vuillermot
Aurélien Fontenoy
Deutschland Deutschland
Marco Hösel
Sebastian Hoffmann
Ann-Christin Bettenhausen
Marco Thomä
Matthias Mrohs
Spanien Spanien
Benito Ros
Daniel Comas
Mireia Abant
 
Eduard Planas
2007 Fort William Spanien Spanien
Benito Ros
Daniel Comas
Mireia Abant
Eduard Planas
Andreu Miro
Frankreich Frankreich
Marc Caisso
Vincent Hermance
Julie Pesenti
Kevin Aglaé
Aurélien Fontenoy
Deutschland Deutschland
Sebastian Hoffmann
Thomas Mrohs
Elisa Brieden
Julian Peter
Hannes Herrmann
2008 Val di Sole Spanien Spanien
Benito Ros
Daniel Comas
Gemma Abant
Abel Mustieles
Andreu Miro
Frankreich Frankreich
Marc Caisso
Vincent Hermance
Julie Pesenti
Kevin Aglaé
Théau Courtès
Schweiz Schweiz
Stefan Moor
Roger Keller
Karin Moor
Loris Braun
Jérôme Chapuis
2009 Canberra Spanien Spanien
Benito Ros
Carles Diaz
Gemma Abant
Abel Mustieles
Rafael Tibau
Frankreich Frankreich
Aurélien Fontenoy
Gilles Coustellier
Julie Pesenti
Kevin Aglaé
Anthony Grenier
Belgien Belgien
Wesley Belaey
Kenny Belaey
 
Roderique Timellini
Nicolas Massart
2010 Mont Sainte-Anne Spanien Spanien
Benito Ros
Abel Mustieles
Gemma Abant
Ion Areitio
Rafael Tibau
Frankreich Frankreich
Aurélien Fontenoy
Gilles Coustelier
 
Marius Merger
Morgan Vassor
Deutschland Deutschland
Matthias Mrohs
Hannes Herrmann
Andrea Wesp
Raphael Pils
Robin Fix
2011 Champéry Frankreich Frankreich
Gilles Coustellier
Vincent Hermance
 
Marius Merger
Yann Dunant
Deutschland Deutschland
Matthias Mrohs
Hannes Herrmann
Romina Fix
Raphael Pils
Robin Fix
Schweiz Schweiz
Loris Braun
Jérôme Chapuis
Karin Moor
Lucien Leiser
David Bonzon
2012 Saalfelden Spanien Spanien
Benito Ros
Rafael Tibau
Gemma Abant
Bernat Seuba
Eloi Paré
Frankreich Frankreich
Vincent Hermance
Gilles Coustellier
Marion Porcher
Maxime Muffat
Clément Méot
Deutschland Deutschland
Matthias Mrohs
Hannes Herrmann
Andrea Wesp
Raphael Pils
Jonathan Sandritter
2013 Pietermaritzburg Spanien Spanien
Benito Ros
Rafael Tibau
Gemma Abant
Bernat Seuba
 
Frankreich Frankreich
Aurélien Fontenoy
Gilles Coustellier
Marion Porcher
Alex Rudeau
Jérémy Descloux
Deutschland Deutschland
Matthias Mrohs
Hannes Herrmann
Andrea Wesp
Lucas Krell
Jonathan Sandritter
2014 Lillehammer Deutschland Deutschland
Raphael Pils
Hannes Herrmann
Nina Reichenbach
Dominik Oswald
Moritz Mettenheimer
Frankreich Frankreich
Aurélien Fontenoy
Vincent Hermance
Marion Porcher
Alex Rudeau
Nicolas Vallée
Spanien Spanien
Abel Mustieles
Rafael Tibau
Gemma Abant
Oriol Roca
Sergi Llongueras
2015 Vallnord Frankreich Frankreich
Benjamin Durville
Vincent Hermance
Manon Basseville
Nicolas Fleury
Nicolas Vallée
Schweiz Schweiz
Lucien Leiser
Loris Braun
Debi Studer
Jonas König
Tom Blaser
Deutschland Deutschland
Raphael Pils
Hannes Hermann
Nina Reichenbach
Dominik Oswald
Jannis Oing
2016 Val di Sole Frankreich Frankreich
Alex Rudeau
Vincent Hermance
Manon Basseville
Louis Grillon
Nicolas Vallée
Spanien Spanien
Abel Mustieles
Rafael Tibau
Irene Caminos
Eloi Palau
Jordi Araque
Deutschland Deutschland
Raphael Pils
Dominik Oswald
Nina Reichenbach
Jonas Friedrich
Jannis Oing
2017 Chengdu Frankreich Frankreich
Alex Rudeau
Vincent Hermance
Manon Basseville
Louis Grillon
Noah Cardona
Deutschland Deutschland
Dominik Oswald
Jonathan Sandritter
Nina Reichenbach
Noah Sandritter
Raphael Zehentner
Schweiz Schweiz
Lucien Leiser
Tom Blaser
Debi Studer
Romain Bellanger
Christian Siegrist
2018 Chengdu Spanien Spanien
Ion Areitio
Sergi Llongueras
Irene Caminos
Alejandro Montalvo
Martí Arán
Deutschland Deutschland
Dominik Oswald
Andreas Strasser
Nina Reichenbach
Noah Sandritter
Oliver Widmann
Frankreich Frankreich
Alex Rudeau
Nicolas Vallée
Manon Basseville
Arnaud Janin
Nathan Charra
2019 Chengdu Spanien Spanien
Alejandro Montalvo
Sergi Llongueras
Vera Barón
Toni Guillén
Daniel Barón
Schweiz Schweiz
Lucien Leiser
Tom Blaser
Debi Studer
Loris Gonzalez
Vito Gonzalez
Frankreich Frankreich
Louis Grillon
Nicolas Vallée
Manon Basseville
Thomas Jeu
Charles Chibaudel
2020 nicht ausgetragen (Corona-Pandemie)
2021 Vic Spanien Spanien
Borja Conejos
Julen Saenz
Vera Barón
Martí Riera
Daniel Cegarra
Frankreich Frankreich
Louis Grillon
Nicolas Vallée
Manon Basseville
Thomas Jeu
Charles Chibaudel
Deutschland Deutschland
Dominik Oswald
Oliver Widmann
Nina Reichenbach
Jan Welte
 
2022 Abu Dhabi Spanien Spanien
Borja Conejos
Daniel Barón
Vera Barón
Nil Benítez
Daniel Cegarra
Frankreich Frankreich
Louis Grillon
Vincent Hermance
Nina Vabre
Robin Berchiatti
Pierre Chasseuil
Deutschland Deutschland
Dominik Oswald
Oliver Widmann
Nina Reichenbach
Jan Welte
Lennart Höchster
2023 Glasgow Spanien Spanien
Borja Conejos
Daniel Barón
Vera Barón
Victor Pérez
Daniel Cegarra
Frankreich Frankreich
Louis Grillon
Vincent Hermance
Nina Vabre
Robin Berchiatti
Luka Pasturel
Großbritannien Großbritannien
Adam Morewood
Charlie Rolls
 
Oliver Weightman
Elliott Cooper

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle fasst alle oben aufgeführten Wettbewerbe zusammen. In den acht Jahren von 1995 bis 2002 wurden zwei getrennte Mannschaftswertungen durchgeführt.

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Spanien Spanien 23 10 2 35
2 Frankreich Frankreich 15 10 4 29
3 Deutschland Deutschland 3 14 13 30
4 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1 0 1 2
5 Schweiz Schweiz 0 3 8 11
6 Polen Polen 0 2 9 11
7 Belgien Belgien 0 2 2 4
8 Tschechien Tschechien 0 1 0 1
9 Italien Italien 0 0 2 2
10 Großbritannien Großbritannien 0 0 1 1
Gesamt 42 42 42 126

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. WM-Ergebnisse 1999 bei der UCI (Memento vom 19. September 2000 im Internet Archive)
  2. a b WM-Ergebnisse 2000. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  3. WM-Ergebnisse 2001. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  4. WM-Ergebnisse 2002. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  5. Bericht von der WM 1986 (Memento vom 22. Juni 2013 im Internet Archive)
  6. Bericht von der WM 1988 (Memento vom 22. Juni 2013 im Internet Archive)
  7. Bericht von der WM 1991 (Memento vom 22. Juni 2013 im Internet Archive)
  8. Elmar Hopperdietzel: Fotos von der WM 2001. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  9. WM-Programm 2004 (Memento vom 25. Oktober 2004 im Internet Archive)
  10. WM-Programm 2005 (Memento vom 10. Mai 2006 im Internet Archive)
  11. Foto der französischen Siegermannschaft 2006. CyclingNews, 27. August 2006;.
  12. Reglement der ersten WM 1986, Artikel 5 (Memento vom 22. Juni 2013 im Internet Archive)
  13. UCI-Regeln für Trial von 2000, Artikel 7.1.06f, 7.5.01, 7.5.06, 7.5.09, 7.5.11 (Memento vom 23. August 2000 im Internet Archive)
  14. UCI-Regeln für Trial von 2004, Artikel 7.1.06f, 7.5.09ff (Memento vom 26. Mai 2006 im Internet Archive)
  15. UCI-Regeln für Trial von 2009, Abschnitt 7.5 in Verbindung mit Artikel 7.6.006 (Memento vom 9. Mai 2010 im Internet Archive)
  16. UCI-Regeln für Trial von 2013 (Memento vom 31. März 2015 im Internet Archive)
  17. UCI-Regeln für Trial von 2015, Artikel 7.5.001ff (Memento vom 6. September 2015 im Internet Archive)