U 480

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. April 2009 um 07:37 Uhr durch Garnichtsoeinfach (Diskussion | Beiträge) (Interwiki fr:U-480). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U 480
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: M 53621
Werft: Deutsche Werke, Kiel
Bauauftrag: 10. April 1941
Baunummer: 311
Kiellegung: 8. Dezember 1942
Stapellauf: 14. August 1943
Indienststellung: 6. Oktober 1943
Kommandanten:

6. Oktober 1943 - 24. Februar 1945
Oblt.z.S. Hans-Joachim Förster

Einsätze: 3 Unternehmungen
Versenkungen:

4 versenkte Schiffe

Verbleib: zw. 29. Januar und 20. Februar 1945 im Ärmelkanal durch Minenfeld versenkt

U 480 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde. Es war das erste Tarnkappen-U-Boot der Welt.

Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 10. April 1941 an die Deutsche Werke in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 8. Dezember 1942, der Stapellauf am 14. August 1943, die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Hans-Joachim Förster fand am 6. Oktober 1943 statt.

Zu den technischen Besonderheiten von U 480 zählten die erstmalige Beschichtung der Außenhaut mit Gummimatten (Deckname Alberich, nach der gleichnamigen Figur aus der germanischen Mythologie), der Schnorchel, wodurch das Boot auch getaucht mit den Dieselmaschinen fahren konnte, und neue akustische T-5-Torpedos vom Typ Zaunkönig. Das Besondere an der Außenhaut bestand in zahllosen Löchern auf der Innenseite der Gummimatten, durch die Ortungssignale von ASDIC nahezu vollständig absorbiert wurden und so die für eine Ortung notwendige Signalreflexion verhindert wurde.

Einsätze

Flugboot Catalina

Die Besatzung von U 480 führte vom 6. Oktober 1943 bis 31. Mai 1944 Ausbildungsfahrten bei der 5. Flottille durch.

Die erste Feindfahrt von Arendal aus vom 7. Juni bis 7. Juli 1944 bei der 9. Flottille erbrachte keine Erfolge.

Die zweite Feindfahrt erfolgte von Brest aus vom 3. August bis zum 4. Oktober 1944 ebenfalls bei der 9. Flottille. Am 21. August 1944 versenkte U 480 die Korvette HMCS Alberni mit 925 ts, einen Tag später den britischen Minensucher HMS Loyalty mit 850 ts. Noch einen Tag später folgte das britische Schiff Fort Yale mit 7.134 BRT aus dem Konvoi ETC 72. Am 25. August 1944 versenkte das Boot das britische Schiff Orminster mit 5.712 BRT. Der Kommandant wurde hierfür mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Die dritte und letzte Feindfahrt von Trondheim aus vom 6. Januar bis 20. Februar 1945 bei der 11. Flottille verlief ohne weitere Erfolge.

Angriffe auf das Boot

Datei:Horst Rösner am U-Boot-Ehrenmal 2008.jpg
Horst Rösner 2008 am U-Boot-Ehrenmal Möltenort

Am 13. Juni 1944 erlebte U 480 einen Angriff durch ein alliiertes Flugboot vom Typ Catalina, konnte die feindliche Maschine jedoch abschießen.

Verbleib

Zwischen 29. Januar und 20. Februar 1945 sank U 480 im Ärmelkanal, 13 Seemeilen südwestlich der Isle of Wight, in einem geheimen Minenfeld "Brazier D2". Das Wrack wurde 1998 durch Zufall entdeckt.

Von den 48 Mann an Bord überlebte niemand. Nur der Rudergänger Horst Rösner lebt heute noch, weil er zu einem Lehrgang in Norwegen geblieben war. Zunächst hatte auch er geplant, mit in See zu stechen. Als er jedoch erfuhr, dass während des Werftaufenthaltes zwei Frauen an Bord des U-Bootes gewesen waren, entschied sich der abergläubische Seemann doch lieber für die Lehrgangsteilnahme.