Vorbach (Rothenburg ob der Tauber)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorbach
Große Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber
Koordinaten: 49° 23′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 49° 22′ 52″ N, 10° 8′ 55″ O
Höhe: 413 m ü. NHN
Einwohner: 20 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91541
Vorwahl: 09861

Vorbach ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Vorbach liegt in der Gemarkung Leuzenbronn.[3]

Der Weiler mit weniger als einem Dutzend Hausnummern liegt nicht ganz zweieinhalb Kilometer westlich der Stadtmitte von Rothenburg ob der Tauber in der kleinen Talschlucht des Vorbachs, des oberen und kleineren zweier gleichnamiger linker Zuflüsse der Tauber, der gegenüber der Rothenburger Bronnenmühle mündet. Unmittelbar über der nördlichen Hangschulter des ostwärts laufenden Taleinschnitts liegt in weniger als hundert Metern Entfernung der benachbarte Schorrenhof. Am westlichen Ortsrand gab es links wie rechts des Baches früher einen kleinen Steinbruch im Muschelkalk, beide sind inzwischen aufgelassen und als Geotop geschützt. Im nördlichen liegt heute ein etwa 0,5 ha großer Steinbruchweiher. Östlich des Weilers stehen zwei Fichten, die als Naturdenkmal ausgezeichnet sind.[4]

Im Geographischen Lexikon (1804) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:

„Vorbach, ganz Reichsstadt Rothenburgischer innerhalb der Landwehre eine halbe Stunde von der Stadt gegen Schrotzberg gelegener Weiler von 7 Gemeindrechten. Der Ort ist nach Dettwang eingepfarrt, hat 9 Dienste und stellt 2 Wagen. Der Zehnt wurde mit Nortenberg 1385 erkauft und ist jetzt ein Privateigenthum einiger Rothenburgischen Particuliers. In ehemaligen Zeiten ist daselbst ein Schlößchen gestanden, welches 912 bey dem ersten Einfall der Hunnen zerstört worden seyn soll. Vom Thüngenschen Mordbrand s. Schweinsdorf. Das Vorbacher Thal hat schöne Versteinerungen, worunter auch cristallisirte Muscheln gefunden worden sind. Eine aufmerksamere Nachforschung in diesem Thal und in noch einer andern Taubergegend hinter der doppelten Brücke würde sich wohl mit guter Ausbeute belohnen.“[5]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Vorbach dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Leuzenbronn zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform wurde Vorbach am 1. Juli 1972 nach Rothenburg eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 45 53 38 30 46 38 36 47 38 37 20
Häuser[6] 8 8 6 6 6 8 8 7
Quelle [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Jakob (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[15]

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt von der Mündung des Bachs im Osten das Vorbachtal hoch und steigt der Seitenmulde des Reutsachsener Grabens folgend auf die nördlich anliegende Hochebene. Dort teilt sie sich in einen Zweig westwärts nach Hemmendorf und einen anderen nordwärts nach Reutsachsen, das schon jenseits der Rothenburger Stadt- und bayerischen Landesgrenze auf dem Gebiet Creglingens liegt. Diese Verkehrswege haben nur örtliche Bedeutung. Der Überlandverkehr nutzt die St 1020 / L 1020, die an der Vorbachmündung über den abwärtigen Mündungssporn die Hochebene erklimmt und südlich an Reutsachsen vorbei westnordwestlich in Richtung Niederstetten-Rinderfeld zieht.[4]

Commons: Vorbach (Rothenburg ob der Tauber) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Rothenburg ob der Tauber, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Juli 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  4. a b Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 41.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 98 (Digitalisat).
  8. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 225 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1239, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1174 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1245 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1285 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1112 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 815 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).