Wendelsteinbahn
Wendelsteinbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() Die Wendelsteinbahn beim Passieren der "Hohen Mauer" | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | 9570 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 11030 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | gesamt: 7,66 km, mit Zahnstange: 6,15 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 1500 V = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 237 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 40 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zahnstangensystem: | Strub | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Auf den Wendelstein in den oberbayerischen Kalkalpen führen zwei Bergbahnen, die ursprüngliche Wendelsteinbahn, eine elektrisch betriebene, meterspurige Zahnradbahn mit einigen Adhäsionsabschnitten, und die Wendelstein-Seilbahn. Beide werden von der Wendelsteinbahn GmbH betrieben. Die Zahnradbahn überwindet einen Höhenunterschied von 1217,27 Metern. Neben der Bayerischen Zugspitzbahn, der Drachenfelsbahn und der Zahnradbahn Stuttgart ist die Wendelsteinbahn eine von nur noch vier betriebenen Zahnradbahnen in Deutschland. Sie steht unter Denkmalschutz.[1]
Konzept
Der Bau der Wendelsteinbahn war die Vision von Otto von Steinbeis, einem Industriellen, der neben der Forst- und Landwirtschaft im Voralpenland Holzeinschlag in Bosnien im großen Stil betrieb und parallel dazu ein ausgedehntes Kleinbahnnetz aufbaute. 1908 veröffentlichte er seine Pläne und am 4. Februar 1910 setzte Prinzregent Luitpold seine Unterschrift auf die Konzessions-Urkunde zum Bau der Wendelstein-Zahnradbahn.
Die ursprünglich 9,95 Kilometer lange, von Brannenburg aus weitgehend über die Ostflanke des Berges führende Strecke weist sieben Tunnel, acht Galerien und zwölf Brücken auf. Um den Betrieb auch im Winter aufrechtzuerhalten, wurde statt der topografisch wenig problematischen Route an den Abhängen der Mitter- und Reindler-Almen eine aufwändigere Trasse entlang der steilen Felswände des Wildalpjochs und des Soins gewählt.
Bau
Baubeginn war nach Überwindung diverser Widerstände und Schwierigkeiten der 29. März 1910. Die Baukosten betrugen circa drei Millionen Goldmark, die vom Erbauer vollständig aus eigenen Mitteln erbracht wurden.
Über zwei Jahre waren rund 800 Arbeiter überwiegend aus Kroatien und Italien unter schwersten Bedingungen im Einsatz. Allein für die so genannte Hohe Mauer, einen 127 Meter langen und 17 Meter hohen Damm kurz vor dem Bergbahnhof, wurden 10.000 Kubikmeter behauenes Gestein verbaut. Insgesamt kamen 35 Tonnen Sprengstoff zum Einsatz.[2]
Am 12. Mai 1912 befuhr der erste Zug die Strecke und am 25. Mai wurde die Bahn feierlich eingeweiht. Die Wendelsteinbahn ist damit die älteste aktive Zahnradbahn Bayerns.[3]
Betrieb
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6a/Wendelsteinbahn_01_Freilassing.jpg/220px-Wendelsteinbahn_01_Freilassing.jpg)
Im Jahr 1922 entgleiste ein Wagen der Bahn unterhalb des Berghotels und stürzte ab. Mehr als 30 Verletzte waren die Folge.[4]
Für die frühere Gesamtstrecke betrug die Fahrzeit 75 Minuten. Mit zunehmendem Individualverkehr wurde 1961 der Abschnitt zwischen dem Bahnhof Brannenburg und dem heutigen Talbahnhof im Brannenburger Ortsteil Waching aufgegeben, weil er die Bundesstraße kreuzte. Damit entfiel allerdings auch der Anschluss an das Netz der damaligen Deutschen Bundesbahn. Die Fahrzeit verkürzte sich bei einer Streckenlänge von nunmehr 7,66 Kilometern auf 55 Minuten.
In den Folgejahren wurde deutlich, dass ein rentabler Betrieb der Bahn nicht möglich war. Daher wurde 1970 von Bayrischzell-Osterhofen zum Wendelsteingipfel die Wendelstein-Seilbahn errichtet, die langfristig die Zahnradbahn ablösen sollte. Die Anziehungskraft der Zahnradbahn für den Tourismus wurde allerdings erkannt und ihr Betrieb aufrechterhalten.
Mit Hilfe des Freistaates Bayern, der Anliegerkommunen, des Landkreises Rosenheim und der Muttergesellschaft Lechwerke AG wurde ab 1987 die Anlage für 17 Millionen DM modernisiert. Der Abschluss der Arbeiten 1991 war mit einer Kapazitätssteigerung von nahezu 100 % verbunden. Die Fahrzeit verringerte sich dank zweier moderner Doppeltriebwagen auf 20 Minuten für die Bergfahrt und auf 30 Minuten für die Talfahrt. Die Züge können seitdem im Halbstundentakt verkehren. Heute arbeiten bei der Zahnradbahn noch circa 20 Mitarbeiter, doch ist die Bahn weiter auf Ausgleichszahlungen angewiesen.
Energieversorgung
Für den Bahnbetrieb wurden eigene Wasserkraftwerke errichtet. Die Betreibergesellschaft fungiert auch als regionaler Energieversorger.
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Kreuzung zweier Züge im Bahnhof Aipl
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Haltepunkt Mitteralm
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Auf der Hohen Mauer
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Bergbahnhof Wendelsteinhaus
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Zwischen den letzten beiden Tunneln
Weblinks
- Die Wendelsteinbahnen
- Fahrzeugliste der Wendelsteinbahn GmbH
- Bilder von den Tunnelportalen der Wendelsteinbahn
- 100 Jahre Wendelsteinbahn: Gelber Zug, grüne Seele, Artikel von Detlef Berg in Spiegel Online, 14. Mai 2012
Fußnoten
- ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Zahn um Zahn gibt’s mehr fürs Auge. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. April 2012, S. T6
- ↑ Die erste Zahnradbahn Bayerns war die 1906 gebaute Werksbahn der Papierfabrik in Kinsau am Lech; sie wurde jedoch bereits in den 1920er-Jahren stillgelegt. Die älteste noch aktive Zahnradbahn Deutschlands ist die am 13. Juli 1883 in Betrieb genommene Drachenfelsbahn.
- ↑ Hans Joachim Ritzau: Eisenbahn-Katastrophen in Deutschland. Splitter deutscher Geschichte. Bd.1: Landsberg-Pürgen 1979, S. 38.