Neuses am Raueneck

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Neuses am Raueneck
Stadt Ebern
Koordinaten: 50° 7′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 50° 6′ 38″ N, 10° 42′ 21″ O
Höhe: 286 m ü. NHN
Fläche: 2,59 km²
Einwohner: 82 (2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Eingemeindet nach: Unterpreppach
Postleitzahl: 96106
Vorwahl: 09534
Nixen-Brunnen in Neuses
Nixen-Brunnen in Neuses

Neuses am Raueneck (amtlich: Neuses a.Raueneck) ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Stadt Ebern im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im östlichen Teil des Landkreises in einer Talmulde, die vom Albersdorfer Mühlbach, einem rechten Zufluss der Baunach, durchflossen wird. Etwa zwei Kilometer südöstlich von dem Dorf, am westlichen Bergausläufer des 431 Meter hohen Haubeberges, liegt die namensgebende Burg Rauheneck. Die Kreisstraßen HAS 50 nach Vorbach sowie HAS 48 von Bramberg nach Kraisdorf führen durch den Ort.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname bedeutet „der neue Sitz“ und weist auf einen Adelssitz hin.[2]

1157 wurde Neuses am Raueneck erstmals indirekt mit dem Zeugen „Herimannvs de niuseze“ in einer Urkunde genannt.[2] Eine weitere Nennung war 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „Neuses“ bei der Mutterkirche verblieb. 1244 übergab Ludwig von Raueneck dem Bischof von Würzburg ein Lehen in „Nuseze“. Herren des Ganerbendorfes waren unter anderem die von Lichtenstein und Fuchs zu Schweinshaupten.[2]

1862 wurde die Landgemeinde Neuses am Raueneck in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Das Kirchdorf zählte im Jahr 1871 96 Einwohner, von denen 84 katholisch und 12 protestantisch waren, und 20 Wohngebäude. Es gehörte zur katholischen und evangelischen Pfarrgemeinde im 4,5 Kilometer entfernten Jesserndorf. Eine katholische Bekenntnisschule befand sich im 3,0 Kilometer entfernten Vorbach, die evangelische in Brünn.[3] 1900 hatte die 259,10 Hektar große Gemeinde 87 Einwohner und 23 Wohngebäude.[4] und 1925 lebten in Neuses 97 Personen, von denen 86 katholisch waren, in 17 Wohngebäuden.[5]

1950 hatte das Kirchdorf 121 Einwohner und 20 Wohngebäude. Es gehörte weiterhin zur katholischen und evangelischen Pfarrgemeinde in Jesserndorf.[6] Im Jahr 1961 zählte Neuses 103 Einwohner und 21 Wohngebäude.[7] 1970 waren es 105[8] und 1987 89 Einwohner sowie 24 Wohngebäude mit 29 Wohnungen.[9]

Am 1. Juli 1971 wurde Neuses nach Unterpreppach eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte mit Unterpreppach die Eingemeindung nach Ebern und im Rahmen der Gebietsreform die Auflösung des Landkreises Ebern. Neuses kam zum Haßberg-Kreis.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Filialkirche Mariä Heimsuchung

Die katholische Filialkirche Mariä Heimsuchung wurde ab 1748 errichtet und 1751 geweiht. Es ist ein Saalbau mit einer Giebelfassade und einem eingezogenen Chor. Die Fassade schmücken Sandsteingliederungen. Den oberen Abschluss bildet ein Satteldach mit einem Dachreiter und Zwiebelhaube. Vor der Kirche befindet sich eine Stele mit Seitenteilen eines Bildstockkopfes aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel ist ein Werk des Orgelbaumeisters Georg Weishaupt aus Westendorf von 2009. Sie hat einen dreiteiligen Prospekt, sieben Register auf einem Manual und Pedal.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neuses am Raueneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 25.
  2. a b c Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 39.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1293, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1340 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1177 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 861 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 361 (Digitalisat).
  10. http://weishauptorgeln.de/orgelneubauten/neuses-a-r-mariae-heimsuchung.html