Potzneusiedl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2009 um 18:48 Uhr durch Joschi Täubler (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Potzneusiedl
Wappen Österreichkarte
Wappen von Potzneusiedl
Potzneusiedl (Österreich)
Potzneusiedl (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 12,11 km²
Koordinaten: 48° 3′ N, 16° 57′ OKoordinaten: 48° 2′ 43″ N, 16° 56′ 49″ O
Einwohner: 652 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 54 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2473
Gemeindekennziffer: 1 07 26
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeinde Potzneusiedl
2473 Potzneusiedl
Politik
Bürgermeister: Franz Kaiser (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007)
(13 Mitglieder)

8 SPÖ, 4 ÖVP, 1 FPÖ

Lage von Potzneusiedl im Bezirk Neusiedl am SeeVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Potzneusiedl im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Potzneusiedl im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW


Potzneusiedl ist eine Gemeinde im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich.

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Lajtafalu, der kroatische Lajtica.

Geografie

Liegt nahe bei Neudorf bei Parndorf und Gattendorf auf 48° 3′ N, 16° 57′ O. Die Gemeinde Potzneusiedl liegt am Rande der Parndorfer Platte, am Südufer der Leitha.

Demographische Daten

In der Gemeinde Potzneusiedl ist das Geschlechterverhältnis ausgewogen. 50,1 Prozent der Einwohner sind Männer und 49,9 Prozent der Bewohner der Gemeinde sind Frauen.[1]

Geschichte

1002 heiratete der magyarische König Stefan I. die bayerische Prinzessin Gisela, eine Tochter Herzogs Heinrich II. In der Folge kamen bayrische Adelige, kirchliche Orden und Siedler nach Ungarn (Deutsche Ostsiedlung). Zur Sicherung der Grenze wurden um 1021 die besiegten Petschenegen – sie wurden auch Bissener genannt und stammten ursprünglich aus dem Gebiet zwischen Talas und Donau – am Neusiedlersee angesiedelt.

Zu den bayrischen Einwanderern zählten auch die Grafen Poth, die im 13. Jahrhundert Potzneusiedl und Podersdorf gründeten bzw. übernahmen, was sich in den Ortsnamen niederschlug. Ende des 15. Jahrhunderts war das Gebiet Sitz von Kleinadeligen, wie den Herren von Oslip. Anna, die letzte Vertreterin dieser Familie schenkte ihre Anteile am damaligen Herrenhof ihrem Neffen, Johann Vogt von Donnerskirchen. Während des türkischen Einfalls von 1529 wurde der damalige Ansitz zerstört. In der ersten Hälfte des 18. Jh. gehörte der Besitz zur Harrachschen Herrschaft in Bruck an der Leitha. Um die Mitte desselben Jahrhunderts gelangte Potzneusiedl, das niemals von wehrpolitischer Bedeutung war, in das Eigentum des Freiherrn Karl von Bender.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Lajtafalu verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Politik

Bürgermeister ist Franz Kaiser von der SPÖ.

Die Mandatsverteilung (13 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 8, ÖVP 4, FPÖ 1, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gemeinde Potzneusiedl
Potzneusiedl (Lajtafalu) an der Grenze zu Niederösterreich um 1873 (Aufnahmeblatt der 3.Landesaufnahme)

Schloss

Der Bau des heutigen Schlosses wurde unter der teilweisen Verwendung von gotischen Grundmauern ab 1796 errichtet. 1808 war der Bau vollendet. Gegen 1850 erwarb die Familie Batthyány den Besitz, der seine Blütezeit noch in der Zwischenkriegszeit hatte, als hier glanzvolle Feste gefeiert wurden. Fürstin Louise Batthyany, die letzte adelige Besitzerin, starb 1956. Sie vermachte Potzneusiedl ihrem Leibarzt. Dieser behielt die Landwirtschaft und verkaufte das Schloss 1966 dem Wiener Kaufmann Ing. Gerhard Egermann, der in den folgenden Jahren das bereits äußerst desolate Gebäude wieder instand setzen ließ. Ab 1966 hat man das Schloss als Kunst- und Antiquitätenzentrum[2] revitalisiert. Er richtete hier 1970 das Erste Österreichische Ikonenmuseum ein. Sein Glanzstück ist die „Muttergottes von Kasan“, durch die Potzneusiedl zu einem Wallfahrtsort für fromme Russen wurde.

Seit 1975 werden Sammlungen österreichischer und ungarischer Kunst des 17. bis 20. Jahrhunderts ausgestellt. Seit 1987 ist das Schloss Potzneusiedl Hauptsitz des Österreichisch-Ungarischen Kulturinstitutes und seit 2001 auch Hauptsitz des Österreichisch-Rumänischen Kulturinstitutes.[3]

Das Schloss wird heute als riesiger Antiquitätenladen mit angeschlossenem Antiquariat geführt, dessen Schätze sämtliche Räume füllen. Daneben finden immer wieder Sonderausstellungen statt. So werden hier bis Jahresende 2003 Bibeln aus fünf Jahrhunderten gezeigt.

Veranstaltungen wie der Potzneusiedler Theatersommer, Konzerte und Lesungen finden in der ehemaligen Kutschengarage, die als Theater- und Konzertsaal eingerichtet wurde, statt.



Weblinks

Commons: Category:Potzneusiedl – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweis

  1. Statistik Austia
  2. Schloss Potzneusiedl
  3. Österreichisch-Rumänisches Kulturinstitut