Pama

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Pama
Bijelo Selo
Wappen Österreichkarte
Wappen von Pama Bijelo Selo
Pama (Österreich)
Pama (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 26,40 km²
Koordinaten: 48° 3′ N, 17° 2′ OKoordinaten: 48° 2′ 42″ N, 17° 2′ 13″ O
Höhe: 137 m ü. A.
Einwohner: 1.282 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 49 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2422
Gemeindekennziffer: 1 07 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
2422 Pama
Website: www.gemeinde-pama.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Bugnyar (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
11
8
11 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Pama
Bijelo Selo im Bezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Pama im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Pama im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:48.045,17.036944444444!/D:typische Gesamtansicht der Gemeinde Pama
Bijelo Selo!/|BW]]

Pama ist eine Gemeinde mit 1282 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich. Der kroatische Ortsname lautet Bijelo Selo (dt. Weißes Dorf) und erscheint auf den Ortstafeln der Gemeinde gemeinsam mit dem deutschen Namen. Auf Ungarisch heißt die Gemeinde Lajtakörtvélyes.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pama grenzt an Kittsee im Norden, Gattendorf und Zurndorf im Süden, an Deutsch Jahrndorf im Südosten sowie an Niederösterreich im Westen und die Slowakei im Osten.

Das nicht besiedelte Gebiet wird landwirtschaftlich genutzt, Wälder sind kaum vorhanden. Ein Teil des Gemeindegebiets wurde zum Trappenschutzgebiet erklärt.

Nachbargemeinden:

Kittsee
Prellenkirchen (BL) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Slowakei
Gattendorf Zurndorf Deutsch Jahrndorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Türkenkriegen wurde die stark dezimierte Bevölkerung (Pama war „halbwüst“ geworden) durch den Zuzug kroatischsprachiger Bevölkerung ergänzt. Ein Großteil der Gottesdienste wird hauptsächlich in kroatischer Sprache abgehalten.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Mosonkörtvélyes verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

In Pama lebten, wie auch in der zu den sieben jüdischen Gemeinden im Burgenland gehörenden Nachbarortschaft Kittsee, vor dem Zweiten Weltkrieg jüdische Familien. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurden am 16. April 1938 die in Kittsee und Pama wohnhaften Juden aus ihren Häusern vertrieben und auf einer einsamen Insel auf der Donau ausgesetzt.[1][2]

In neuerer Zeit befand sich aufgrund der exponierten Lage an der Schengen-Ostgrenze in Pama ein Bundesheer-Zugsgefechtstand für den Assistenzeinsatz Grenzraumüberwachung zur Überwachung der Grenzen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Pama
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Pama

Freizeit und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reiten: Die Weite der Landschaft lädt zum Reiten ein.
  • Radwegnetz: Im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke wurde auch ein ausgedehntes Radwegnetz errichtet.
  • Fußballplatz: Die Gemeinde verfügt über zwei Fußballplätze.
  • Tennisanlage
  • Beachvolleyballplatz
  • Eislaufplatz: Ein ehemaliger Löschwasserteich wird in den Wintermonaten von den Kindern des Ortes als Eislaufplatz benutzt.
  • Turnhalle: Es steht allen Sportbegeisterten seit Dezember 2006 eine Turnhalle zur Verfügung.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort existieren mehrere Vereine, darunter die Freiwillige Feuerwehr, die Landjugend, eine Tamburica-Gruppe, die Stucknfreunde (Schnellsportart) sowie der VfB (Verein für Bewegung).

Als einer von ganz wenigen Orten im Burgenland gibt es zwei Fußballvereine: SK Pama und UFC Pama.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Pama
Pama/Baumern (Mitte rechts) um 1873 im Aufnahmeblatt der Landesaufnahme (links der Bereich des Militärlagers in Bruck an der Leitha, nur schematisch dargestellt)
  • Bahn: In der Gemeinde besteht ein Bahnhof, von dem aus im Stunden-Takt (morgens halbstündlich nach Wien) Züge nach Deutschkreutz und Bratislava verkehren. Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Parndorf – Kittsee – Bratislava-Petržalka.
  • Fahrrad: In der Gemeinde gibt es ein ausgedehntes Radwegnetz.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde selbst sind wenige Arbeitsplätze vorhanden (z. B. in einem Betrieb für landwirtschaftliche Produkte, einem Transport- und Schotterei-Betrieb, einer Tischlerei, einem Installateurbetrieb und einem Zimmereibetrieb), sodass der Großteil der arbeitenden Bevölkerung zum Pendeln gezwungen ist, entweder in angrenzende Gemeinden oder nach Wien.[4] Viele Bewohner sind im Nebenerwerb auch als Landwirte tätig.

Im Jahr 2004 wurden in Pama, wie auch in vielen Nachbargemeinden, Windkraftanlagen errichtet.[5]

Es existieren ein Kindergarten und eine Volksschule (beide zweisprachig), eine Musikschule, ein Lebensmittelladen, ein Gasthof, ein Heurigenlokal und eine Bank. Die Postfiliale schloss im Zuge von Einsparungsmaßnahmen, ein Postpartner übernahm deren Aufgaben.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2022[6]
 %
60
50
40
30
20
10
0
56,65
(+1,66)
43,35
(−1,66)


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei

2022[7]

2017[8]

2012[9] 2007[10] 2002[11] 1997[11]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 443 43,35 8 456 45,01 9 435 43,81 8 420 41,96 8 432 47,84 7 389 50,39 8
SPÖ 579 56,65 11 557 54,99 10 558 56,19 11 581 58,04 11 471 52,16 8 383 49,61 7
Wahlberechtigte 1224 1163 1150 1116 993 891
Wahlbeteiligung 86,76 % 89,42 % 91,22 % 92,92 % 94,96 % 93,60 %

Gemeindevorstand und Gemeinderäte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Bürgermeister Manfred Bugnyar (SPÖ) und Vizebürgermeister Hans-Jürgen Werdenich (ÖVP) gehören weiters Leonhard Dau (SPÖ), Viktoria Potz-Bartolich (ÖVP) und Dennis Steinwandtner (SPÖ) dem Gemeindevorstand an. Umweltgemeinderat ist Johann Toth (SPÖ) und Jugendgemeinderat ist Lukas Segner (SPÖ).[12]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist Manfred Bugnyar (SPÖ), der im März 2017 die Nachfolge von Josef Wetzelhofer (SPÖ), der 15 Jahre die Gemeinde führte, antrat. Bugnyar konnte sich in der Bürgermeisterdirektwahl mit 55,74 % gegen Hans-Jürgen Werdenich (ÖVP), der 44,26 % erreichte und nunmehr Vizebürgermeister ist, durchsetzen.

Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 2. Oktober 2022 konnte Bugnyar seinen Vorsprung auf Werdenich um 3,31 % der Stimmen ausbauen und wurde mit 59,05 % in seinem Amt bestätigt. Werdenich fiel auf 40,95 % zurück. [8][12]

Amtsleiter ist Josef Werdenich.[13]

Chronik der Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

von bis Bürgermeister Partei
1911 1923 Jakob Werdenich CS
1923 1927 Johann Krupicz CS
1927 1931 Georg Waldsich CS
1931 1934 Josef Krist CS/VF
1934 1935 Michael Werdenich VF
1935 1938 Johann Wetzelhofer VF
1938 Matthias Kniefacz VF
1938 Ludwig Michtner NSDAP
1939 1945 Johann Kochwalter NSDAP
1945 1948 Johann Wetzelhofer ÖVP
1948 1954 Johann Pum ÖVP
1954 1958 Johann Krupicz ÖVP
1958 Matthias Neumann SPÖ
1958 1962 Johann Pum Einheitsliste
1962 1972 Matthias Neumann SPÖ
1972 1979 Jakob Szegner ÖVP
1979 1996 Johann Tomaschitz ÖVP
1996 2002 Johann Waldsich ÖVP
2002 15. März 2017 Josef Wetzelhofer SPÖ
seit 16. März 2017 Manfred Bugnyar SPÖ

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Schild geviert, 1. In Rot eine goldene aufrechte Pflugschar, 2. In Gold eine rote sechsstrahlige Sonne, 3. In Gold eine nach links gerichtete rote Sichel, 4. In Rot eine goldene Weintraube.[14]

Das Gemeindewappen basiert auf einem alten, seit dem 18. Jahrhundert gebrauchten Siegelbild. Pflugschar und Sichel stehen für die Landwirtschaft, welche früher wie heute eine wichtige Rolle in Pama spielt. Die Weintraube soll an die Weinbauern erinnern, die früher in den Weinbergen Edelstals Weinbau betrieben. Die im Wappen abgebildete Sonne symbolisiert Energie.[15]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 448/449.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Drama an der Donau. Teil 1: Die Vertreibung der Juden aus Kittsee, Burgenland. Abgerufen am 8. November 2019.
  2. Das Drama an der Donau. Teil 2: Die Vertreibung der Juden aus Kittsee (Burgenland). Abgerufen am 8. November 2019.
  3. Gemeinde Pama: Vereine. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 8. November 2019 (deutsch).
  4. Gemeinde Pama: Betriebe. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 8. November 2019 (deutsch).
  5. Gemeinde Pama: Windparkanlagen. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 8. November 2019 (deutsch).
  6. GR- und BM-Wahlen 2. Oktober 2022 Land Burgenland – Pama
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2022 in Pama. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 2. Oktober 2022, abgerufen am 6. Oktober 2022.
  8. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Pama. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Pama. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Pama. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  11. a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Pama. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  12. a b Gemeinde Pama: Gemeinderat. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 30. November 2017.
  13. Gemeinde Pama: Gemeindeverwaltung. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 30. November 2017.
  14. Gemeinde Pama: Wappen. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 10. August 2019.
  15. Gemeinde Pama: Geschichte. In: gemeinde-pama.at. Abgerufen am 8. November 2019 (deutsch).