Grengiols

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Grengiols
Wappen von Grengiols
Wappen von Grengiols
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Östlich Raronw
BFS-Nr.: 6177i1f3f4
Postleitzahl: 3993
Koordinaten: 650894 / 135245Koordinaten: 46° 22′ 0″ N, 8° 6′ 0″ O; CH1903: 650894 / 135245
Höhe: 995 m ü. M.
Fläche: 58,5 km²
Einwohner: 419 (31. Dezember 2022)[1]
Einwohnerdichte: 7 Einw. pro km²
Website: www.grengiols.ch
Karte
Karte von Grengiols
Karte von Grengiols
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Grengiols ist eine politische Gemeinde im Bezirk Östlich Raron des Kantons Wallis in der Schweiz.

Geographie

Grengiols

Die nächste grössere Ortschaft Brig ist 13 km entfernt. Grengiols liegt auf der Südseite des oberen Rhonetales auf einem durch Geländeterrassen unterteilten Hang. Geografisch gehört es zum Goms und Aletschgebiet. Das stattliche Dorf liegt am linken Talhang, leicht erreichbar zwischen Mörel, Fiesch und Ernen.

Es liegt ein wenig abseits der Hauptstrasse Furka - Sitten und fünf Stationen der Matterhorn-Gotthard-Bahn von Brig entfernt.

Der zur Gemeinde Grengiols gehörende Weiler Deisch ist vor allem durch den Kehrtunnel „Deischerkehre“ bekannt, in dem die Matterhorn-Gotthard-Bahn eine Steigung zwischen dem Haltepunkt Grengiols und Deisch auf einem Zahnradabschnitt bewältigt.

Deisch bildet die Grenze zwischen dem Bezirk Östlich Raron und Goms.

Geschichte

Anlässlich der archäologischen Sondierungen 1979 auf dem Schlosshubel konnten zwei unterschiedliche Kulturschichten aus der Bronzezeit festgestellt werden. Auch sind auf dem Gemeindegebiet gallorömische Gräber gefunden worden, welche zusammen mit römischen Münzfunden auf eine Besiedelung während des Römischen Reiches hindeuten.

Die erste urkundliche Erwähnung ist vermutlich die Schenkungsurkunde vom 12. Juni 1052 des Bischof Heimo I., in der er dem Domkapitel von Sitten die Herrschaft Graneirolis schenkte. Hierbei kann es sich fast nur um Grengiols handeln. Womit auch die Wortherkunft erklärt werden kann, bedeutet doch das lateinische Granariolas, kleiner Kornspeicher. Im Hochmittelalter unterstand das Gebiet der Oberhoheit von Savoyen. Das durch seinen Vasallen, den Herren von Grandetsch (Granges), und später von den Grafen von Mörel vertreten wurde.

Botanik

Grengiols ist bekannt für die weltweit einzige Tulpenart, die nur noch in dieser Gemeinde vorkommt, es handelt sich hierbei um die Grengjer-Tulpe oder in der Fachsprache Tulipa grengiolensis. Das Vorkommen von Tulipa grengiolensis beschränkt sich momentan nur noch auf das Gemeindegebiet von Grengiols.

Sunnutreelleta

Grengiols im Schatten an einem eigentlich sonnigen Wintertag

Aufgrund seiner Lage in einem engen Gebirgstal wird Grengiols jeweils für einen Zeitraum von über einem Monat gegen Jahresende nicht von der Sonne beschienen. Seit 1998 feiern die Bewohner jeden dritten Herbst im November das Fest der Sunnetreelleta, bei dem die Sonne symbolisch verabschiedet wird, in dem sie in Form eines dreieinhalb Meter großen Rades das Dorf hinunter gerollt wird.[2]

Literatur

  • Walter Ruppen, Kunstdenkmäler der Schweiz Band 84 "Die Kunstdenkmäler des Kanton Wallis Band 3 Der Bezirk Östlich-Raron" Birkhäuser Verlag Basel 1991 ISBN 3-909158-58-7 S. 93-158

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Siehe auch Pressemeldung zur Sunnetreelleta 2007 vom 05. November 2007