„Dampfross“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+ Abschnitt "Mathematische Berechnung von Gewinnchancen"
Zeile 37: Zeile 37:


1973 erschien das Spiel in Großbritannien in Watts' Eigenverlag [[Rostherne Games]] als ''Railway Rivals''. Der deutsche Verlag [[Bütehorn]] brachte es im deutschsprachigen Raum erstmals 1979 heraus. Ein Jahr später erschien es auch auf der [[Spiel des Jahres – Auswahlliste|Auswahlliste]] zum [[Spiel des Jahres]] 1980. Nach der Insolvenz von Bütehorn erwarb [[Schmidt Spiele]] die Lizenz und brachte 1983 eine überarbeitete Neufassung auf den Markt zu der [[Knut-Michael Wolf]] die Anleitung schrieb<ref>[http://www.spielbox.de/php/aktuell.php4?anz_id=1926 Rückblick auf das Spiel des Jahres 1984] bei [[Spielbox|spielbox.de]]</ref> und welche dann 1984 zum [[Spiel des Jahres]] gekürt wurde. Dies führte seinerzeit zu einigen Irritationen in der Spielerszene, da eigentlich nur Neuerscheinungen ausgewählt werden. Doch die Neufassung von Schmidt war derart innovativ, dass die [[Jury]] sich mit ihrem Votum letztendlich durchsetzte. Danach fand es auch in anderen Ländern Anklang und erschien unter dem deutschen Namen ''Dampfross'' auch in der Heimat des Autors. 1985 erschien ''Railway Rivals'' bei [[Games Workshop]]. Etwa 1986 produzierte Schmidt Spiele eine niederländische Version ''Tussen de Rails'' für [[Selecta Spel en Hobby]] und eine schwedische Version ''Rail'' für [[Alga]].<ref name="gamecabinet">[http://www.gamecabinet.com/sumo/Issue16.17.18/Rival.html Railway Rivals: The History] bei gamecabinet.com (englisch)</ref> 1992 erschien eine überarbeitete Version von ''Dampfross'' beim [[Laurin-Verlag]], welche [[Queen Games]] nach der Übernahme von Laurin 1993 weiter verlegte.<ref>[http://www.spiele-check.de/252-Dampfross.html Dampfross] bei spiele-check.de</ref> Von der Büthorn-Auflage wurden 1.000 Spiele verkauft. Durch die Spiel-des-Jahres-Auszeichnung konnte Schmidt Spiele 300.000 Exemplare von ''Dampfross 1'' und 50.000 Spiele von ''Dampfross 2'' verkaufen. Die niederländische Ausgabe verkaufte sich 1.000 Mal, die schwedische Version 6.000 Mal und die Version von Games Workshop 11.000 Mal. Bis 1994 konnten Laurin/Queen Games 5.000 Exemplare verkaufen.<ref name="gamecabinet"/>
1973 erschien das Spiel in Großbritannien in Watts' Eigenverlag [[Rostherne Games]] als ''Railway Rivals''. Der deutsche Verlag [[Bütehorn]] brachte es im deutschsprachigen Raum erstmals 1979 heraus. Ein Jahr später erschien es auch auf der [[Spiel des Jahres – Auswahlliste|Auswahlliste]] zum [[Spiel des Jahres]] 1980. Nach der Insolvenz von Bütehorn erwarb [[Schmidt Spiele]] die Lizenz und brachte 1983 eine überarbeitete Neufassung auf den Markt zu der [[Knut-Michael Wolf]] die Anleitung schrieb<ref>[http://www.spielbox.de/php/aktuell.php4?anz_id=1926 Rückblick auf das Spiel des Jahres 1984] bei [[Spielbox|spielbox.de]]</ref> und welche dann 1984 zum [[Spiel des Jahres]] gekürt wurde. Dies führte seinerzeit zu einigen Irritationen in der Spielerszene, da eigentlich nur Neuerscheinungen ausgewählt werden. Doch die Neufassung von Schmidt war derart innovativ, dass die [[Jury]] sich mit ihrem Votum letztendlich durchsetzte. Danach fand es auch in anderen Ländern Anklang und erschien unter dem deutschen Namen ''Dampfross'' auch in der Heimat des Autors. 1985 erschien ''Railway Rivals'' bei [[Games Workshop]]. Etwa 1986 produzierte Schmidt Spiele eine niederländische Version ''Tussen de Rails'' für [[Selecta Spel en Hobby]] und eine schwedische Version ''Rail'' für [[Alga]].<ref name="gamecabinet">[http://www.gamecabinet.com/sumo/Issue16.17.18/Rival.html Railway Rivals: The History] bei gamecabinet.com (englisch)</ref> 1992 erschien eine überarbeitete Version von ''Dampfross'' beim [[Laurin-Verlag]], welche [[Queen Games]] nach der Übernahme von Laurin 1993 weiter verlegte.<ref>[http://www.spiele-check.de/252-Dampfross.html Dampfross] bei spiele-check.de</ref> Von der Büthorn-Auflage wurden 1.000 Spiele verkauft. Durch die Spiel-des-Jahres-Auszeichnung konnte Schmidt Spiele 300.000 Exemplare von ''Dampfross 1'' und 50.000 Spiele von ''Dampfross 2'' verkaufen. Die niederländische Ausgabe verkaufte sich 1.000 Mal, die schwedische Version 6.000 Mal und die Version von Games Workshop 11.000 Mal. Bis 1994 konnten Laurin/Queen Games 5.000 Exemplare verkaufen.<ref name="gamecabinet"/>

== Mathematische Berechnung von Gewinnchancen ==
Für ein einzelnes Wettrennen innerhalb der Betriebsphase kann die [[Wahrscheinlichkeit|Gewinnwahrscheinlichkeit]] und die sich daraus ergebende [[Erwartungswert|Gewinnerwartung]] mit Methoden der [[Wahrscheinlichkeitsrechnung]] berechnet werden. [[Approximation]]en sind mit Hilfe des [[Zentraler Grenzwertsatz|Zentralen Grenzwertsatzes]] möglich. Damit kann auch abgeschätzt werden, ob es sinnvoll ist, die Gleise eines Mitspielers zur Abkürzung zu benutzen.<ref>[[Jörg Bewersdorff]]: ''Glück, Logik und Bluff: Mathematik im Spiel - Methoden, Ergebnisse und Grenzen'', Vieweg+Teubner Verlag, 5. Auflage 2010, ISBN 3834807753, {{doi|10.1007/978-3-8348-9696-4}}, S. 56.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 2. Juni 2012, 13:22 Uhr

Dampfross
Daten zum Spiel
Autor David Watts
Verlag Rostherne Games (1973),
Bütehorn (1979),
Schmidt-Spiele (1983),
Games Workshop (1985),
Alga (1986),
Selecta Spel en Hobby (1986),
Laurin Verlag (1992),
Queen Games (1993)
Erscheinungsjahr 1973, 1979, 1983, 1985, 1992, 1993
Art Strategiespiel
Spieler 2 bis 6
Dauer 75 – 120 Minuten
Alter ab 12 Jahren
Auszeichnungen

Spiel des Jahres 1980: Auswahlliste
Spiel des Jahres 1984
Der Goldene Pöppel 1984: Platz 2, 1985: Platz 3

Dampfross ist ein strategisches Brettspiel, das der englische Lehrer David Watts um das Jahr 1970 erfand. Das Spiel wurde über 300.000 Mal verkauft.[1]

Allgemeines

Dampfross – eine Metapher für Dampflokomotive – ist eine einfaches Wirtschaftssimulationsspiel, das auf einer aus Sechsecken zusammengesetzten Landkarte gespielt wird, wobei jeder Spieler in die Rolle einer Bahngesellschaft schlüpft und nach und nach auf der Karte ein Netz von Eisenbahnlinien entsteht, auf denen die Teilnehmer Wettbewerbe auf eigenen oder gebührenpflichtigen fremden Strecken austragen.

Spielablauf

Es gibt im Spiel eine Bauphase und eine Betriebsphase.

Bauphase

Das Bauen geschieht auf einer von einem gleichmäßigen Sechsecknetz überzogenen, abwaschbaren Spielbrett durch Ziehen von Linien von Sechseckmitte zu Sechseckmitte. Man versucht ein optimales Schienennetz durch eine Landkarte zu ziehen und dabei zu vermeiden, „fremde“ Linien zu kreuzen oder parallel zu ihnen zu bauen. Die Baukosten können bei bestimmten Geländeformen auf das Drei- bis Fünffache steigen.

Betriebsphase

Der Betrieb der Eisenbahnstrecken beginnt erst, wenn alle Bahnhöfe angeschlossen sind. In der Betriebsphase kommen die Bahngesellschaften zu Einnahmen, wenn sie die Strecke zwischen zwei durch Würfeln bestimmten Städten am schnellsten bewältigen oder wenn andere Gesellschaften ihre Gleise nutzen. Das Spiel endet, wenn eine Gesellschaft eine vorher definierte Punktzahl erreicht hat.

Landkarten

Neben einer stilisierten Deutschlandkarte gab es zunächst nur eine Karte von Frankreich und mehrere USA-Karten. Inzwischen sind Karten vieler Gegenden der Welt erhältlich: Spanien, Nord- und Süditalien, Österreich, Schweiz, Schweden, Russland, Indien, China, mehrere kleinere Distrikte Englands, Zypern, Bayern, West-Berlin etc. Jede Karte erfordert eine veränderte Strategie.

Geschichte und Preise

Zuerst erschien das Spiel in Wales im Eigenverlag und Vertrieb des Autors David Watts, der es um das Jahr 1970 für den Erdkundeunterricht entwickelt hatte. Sein Ziel war es, mit diesem Simulationsspiel Informationen, Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln.

1973 erschien das Spiel in Großbritannien in Watts' Eigenverlag Rostherne Games als Railway Rivals. Der deutsche Verlag Bütehorn brachte es im deutschsprachigen Raum erstmals 1979 heraus. Ein Jahr später erschien es auch auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres 1980. Nach der Insolvenz von Bütehorn erwarb Schmidt Spiele die Lizenz und brachte 1983 eine überarbeitete Neufassung auf den Markt zu der Knut-Michael Wolf die Anleitung schrieb[2] und welche dann 1984 zum Spiel des Jahres gekürt wurde. Dies führte seinerzeit zu einigen Irritationen in der Spielerszene, da eigentlich nur Neuerscheinungen ausgewählt werden. Doch die Neufassung von Schmidt war derart innovativ, dass die Jury sich mit ihrem Votum letztendlich durchsetzte. Danach fand es auch in anderen Ländern Anklang und erschien unter dem deutschen Namen Dampfross auch in der Heimat des Autors. 1985 erschien Railway Rivals bei Games Workshop. Etwa 1986 produzierte Schmidt Spiele eine niederländische Version Tussen de Rails für Selecta Spel en Hobby und eine schwedische Version Rail für Alga.[1] 1992 erschien eine überarbeitete Version von Dampfross beim Laurin-Verlag, welche Queen Games nach der Übernahme von Laurin 1993 weiter verlegte.[3] Von der Büthorn-Auflage wurden 1.000 Spiele verkauft. Durch die Spiel-des-Jahres-Auszeichnung konnte Schmidt Spiele 300.000 Exemplare von Dampfross 1 und 50.000 Spiele von Dampfross 2 verkaufen. Die niederländische Ausgabe verkaufte sich 1.000 Mal, die schwedische Version 6.000 Mal und die Version von Games Workshop 11.000 Mal. Bis 1994 konnten Laurin/Queen Games 5.000 Exemplare verkaufen.[1]

Mathematische Berechnung von Gewinnchancen

Für ein einzelnes Wettrennen innerhalb der Betriebsphase kann die Gewinnwahrscheinlichkeit und die sich daraus ergebende Gewinnerwartung mit Methoden der Wahrscheinlichkeitsrechnung berechnet werden. Approximationen sind mit Hilfe des Zentralen Grenzwertsatzes möglich. Damit kann auch abgeschätzt werden, ob es sinnvoll ist, die Gleise eines Mitspielers zur Abkürzung zu benutzen.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Railway Rivals: The History bei gamecabinet.com (englisch)
  2. Rückblick auf das Spiel des Jahres 1984 bei spielbox.de
  3. Dampfross bei spiele-check.de
  4. Jörg Bewersdorff: Glück, Logik und Bluff: Mathematik im Spiel - Methoden, Ergebnisse und Grenzen, Vieweg+Teubner Verlag, 5. Auflage 2010, ISBN 3834807753, doi:10.1007/978-3-8348-9696-4, S. 56.