„Tinnitus“ – Versionsunterschied

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Studien an Tumorpatienten, denen im Rahmen einer Tumoroperation der Hörnerv durchtrennt wurde, zeigten, dass diese Operationen in der Regel keine oder nur eine geringe Linderung der Tinnitussymptomatik brachten.<ref>J. W. House, D. E. Brackmann: ''Tinnitus: surgical treatment.'' In: ''Ciba Found Symp.'' 1981, S. 85, S. 204–216, PMID 6915835.</ref><ref>K. I. Berliner, C. Shelton, W. E. Hitselberger, W. M. Luxford: ''Acoustic tumors: effect of surgical removal on tinnitus.'' In: ''Am J Otol.'' 1992, S. 13, S. 13–17, PMID 1598977.</ref> Dies hat seine Erklärung darin, dass die Ursache des chronischen Tinnitus in der Regel nicht im Innenohr liegt (siehe oben).
Studien an Tumorpatienten, denen im Rahmen einer Tumoroperation der Hörnerv durchtrennt wurde, zeigten, dass diese Operationen in der Regel keine oder nur eine geringe Linderung der Tinnitussymptomatik brachten.<ref>J. W. House, D. E. Brackmann: ''Tinnitus: surgical treatment.'' In: ''Ciba Found Symp.'' 1981, S. 85, S. 204–216, PMID 6915835.</ref><ref>K. I. Berliner, C. Shelton, W. E. Hitselberger, W. M. Luxford: ''Acoustic tumors: effect of surgical removal on tinnitus.'' In: ''Am J Otol.'' 1992, S. 13, S. 13–17, PMID 1598977.</ref> Dies hat seine Erklärung darin, dass die Ursache des chronischen Tinnitus in der Regel nicht im Innenohr liegt (siehe oben).


==== Kognitive Verhaltenstherapie ====
Die [[Tinnitus-Retraining-Therapie]] zielt weniger auf die Entstehung des Tinnitus, vielmehr wird die Verarbeitung des Tinnitus im [[Zentralnervensystem|zentralen Nervensystem]] und somit die bewusste Wahrnehmung in den Mittelpunkt gestellt. Zur Wirksamkeit der Therapie liegen bis 2010 keine [[Randomisierte kontrollierte Studie|randomisierten, kontrollierten Studien]] vor.<ref>J. S. Phillips, D. McFerran: ''Tinnitus Retraining Therapy (TRT) for tinnitus.'' In: ''Cochrane Database Syst Rev.'' 2010 Mar 17, 3, S. CD007330, PMID 20238353.</ref><ref>B. Kröner-Herwig, E. Biesinger, F. Gerhards, G. Goebel, V. Greimel, W. Hiller: ''Retraining therapy for chronic tinnitus. A critical analysis of its status.'' In: ''Scand Audiol.'' 2000, S. 29(2), S.&nbsp;67–78, PMID 10888343.</ref><ref>C. Zachriat, B. Kröner-Herwig: ''Treating chronic tinnitus: comparison of cognitive-behavioural and habituation-based treatments.'' In: ''Cogn Behav Ther.'' 2004, S. 33 (4), S.&nbsp;187–198, PMID 15625793.</ref>
Nachweise bestehen für die Wirksamkeit von [[Kognitive Verhaltenstherapie|kognitiver Verhaltenstherapie]] für Patienten mit Tinnitus. Zwar wurde keine Verringerung der empfundenen Lautstärke des Tinnitus erreicht (6 Studien), jedoch nahmen die Anzeichen von [[Depression]] ab (6 Studien), und die allgemeine Lebensqualität verbesserte sich dadurch, dass der Tinnitus als weniger belastend eingestuft wurde (5 Studien).<ref name="PMID20824844">P. Martinez-Devesa, R. Perera, M. Theodoulou, A. Waddell: ''Cognitive behavioural therapy for tinnitus.'' In: ''The Cochrane database of systematic reviews.'' Nummer 9, September 2010, S.&nbsp;CD005233, {{DOI|10.1002/14651858.CD005233.pub3}}, PMID 20824844 (Review).</ref>



Ein Nachweis besteht für die Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie für Patienten mit Tinnitus: Die Behandlung zeigte in randomisierten kontrollierten Studien sowohl eine Überlegenheit gegenüber einer Nulltherapie (Warteliste) als auch gegenüber anderen Behandlungen. Sie kann demnach bei Patienten, die in erheblichem Maß unter ihrem Tinnitus leiden, die Lebensqualität signifikant verbessern, während die Behandlung auf die Lautstärke des Ohrgeräuschs oder mit ihm verbundene Depressionen keinen Einfluss zu haben scheint. Aus technischen Gründen war eine [[Verblindung]] der Behandlungsgruppen jedoch nicht möglich.<ref>P. Martinez-Devesa, R. Perera, M. Theodoulou, A. Waddell: ''Cognitive behavioural therapy for tinnitus.'' In: ''Cochrane Database Syst Rev.'' 2010, (9), S. CD005233</ref>
Die [[Tinnitus-Retraining-Therapie]] zielt weniger auf die Entstehung des Tinnitus, vielmehr wird die Verarbeitung des Tinnitus im [[Zentralnervensystem|zentralen Nervensystem]] und somit die bewusste Wahrnehmung in den Mittelpunkt gestellt. Zur Wirksamkeit der Therapie liegen bis 2010 keine [[Randomisierte kontrollierte Studie|randomisierten, kontrollierten Studien]] vor.<ref>J. S. Phillips, D. McFerran: ''Tinnitus Retraining Therapy (TRT) for tinnitus.'' In: ''Cochrane Database Syst Rev.'' 2010 Mar 17, 3, S. CD007330, PMID 20238353.</ref><ref>B. Kröner-Herwig, E. Biesinger, F. Gerhards, G. Goebel, V. Greimel, W. Hiller: ''Retraining therapy for chronic tinnitus. A critical analysis of its status.'' In: ''Scand Audiol.'' 2000, S. 29(2), S.&nbsp;67–78, PMID 10888343.</ref><ref>C. Zachriat, B. Kröner-Herwig: ''Treating chronic tinnitus: comparison of cognitive-behavioural and habituation-based treatments.'' In: ''Cogn Behav Ther.'' 2004, S. 33 (4), S.&nbsp;187–198, PMID 15625793.</ref>


Der empfohlene Einsatz von [[Hörgerät]]en in der Tinnitusbehandlung ist wissenschaftlich nur wenig untersucht. Die Wirksamkeit könnte insbesondere dann gegeben sein, wenn sich die Tinnitusfrequenz im mittleren Frequenzbereich (<&nbsp;6&nbsp;[[Hertz (Einheit)|kHz]]) befindet.<ref>R. Schaette, O. Konig, D. Hornig, M. Gross, R. Kempter: ''Acoustic stimulation treatments against tinnitus could be most effective when tinnitus pitch is within the stimulated frequency range.'' In: ''Hear Res.'' 2010, S. 269(1-2), S.&nbsp;95–101.</ref>
Der empfohlene Einsatz von [[Hörgerät]]en in der Tinnitusbehandlung ist wissenschaftlich nur wenig untersucht. Die Wirksamkeit könnte insbesondere dann gegeben sein, wenn sich die Tinnitusfrequenz im mittleren Frequenzbereich (<&nbsp;6&nbsp;[[Hertz (Einheit)|kHz]]) befindet.<ref>R. Schaette, O. Konig, D. Hornig, M. Gross, R. Kempter: ''Acoustic stimulation treatments against tinnitus could be most effective when tinnitus pitch is within the stimulated frequency range.'' In: ''Hear Res.'' 2010, S. 269(1-2), S.&nbsp;95–101.</ref>

Version vom 7. September 2017, 14:09 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
H93.1 Tinnitus aurium
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Der Begriff Tinnitus aurium (lat. „das Klingeln der Ohren“) oder kurz Tinnitus bezeichnet ein Anzeichen (Symptom), bei dem der Betroffene Geräusche wahrnimmt, denen keine äußeren Schallquellen zugeordnet werden können. Daher ist auch die Bezeichnung Phantomgeräusch (phantom noise) entstanden.

Definition

Tinnitus ist eine Hörerfahrung, die ohne einen auf das Ohr treffenden Schall ein- oder beidseitig erlebt wird. Sie beruht auf einer Störung der Hörfunktion. Der Höreindruck des Tinnitus hat in der Regel auch nicht irgendeinen Bezug zum Schall in der Umgebung des Patienten. Die Art der scheinbaren Geräusche ist sehr vielfältig: Die auditiven Eindrücke werden als Brummton, Pfeifton, Zischen, Rauschen, Knacken oder Klopfen beschrieben. Das Geräusch kann in seiner Intensität gleichbleibend sein, aber auch einen schwankenden oder sogar rhythmisch-pulsierenden Charakter haben. Es gibt nicht immer ein reales Geräusch, das denselben Höreindruck wie der Tinnitus verursacht. Auch ist Tinnitus deutlich von auditiven Halluzinationen, sogenannten Akoasmen, abzugrenzen.

Tinnitus kann auch bei der Mehrheit hörgesunder Menschen künstlich erzeugt werden, und zwar bereits durch einem bloßen Aufenthalt von nur wenigen Minuten in einer lautlosen, schallisolierten Kabine. Als mögliche Erklärungen hierfür wurden diskutiert eine ungewohnte Beeinflussung der normalen Lautstärkeabstimmung im auditorischen Gehirn oder eine Aufdeckung eines bereits vorher vorhandenen - aber durch das normale Umweltrauschen verdeckten - schwachen Tinnitus.[1]

Verbreitung

Mehr als 25 % der Bevölkerung der Industrieländer sind im Laufe ihres Lebens von Tinnitus betroffen. In Deutschland nehmen über 15 % der Personen über 65 ständig und langdauernd Ohrgeräusche wahr.[2] Wegen unterschiedlicher Erfassungsmethoden sind nahezu alle Vergleiche von Studien zur Verbreitung von Tinnitus nach Region, Geschlecht, Alter, etc. bislang (Stand 2017) von sehr geringem Wert.[3]

Ursachen

Tinnitus kann im Zusammenhang mit vielfältigen anderen Erkrankungen des Ohres oder der Hörbahn auftreten. Dabei wird unterschieden zwischen dem üblichen „subjektiven Tinnitus“ und dem seltenen „objektiven Tinnitus“. Letzterer beruht auf einer im Körper vorhandenen Schallquelle, in der Regel im Innenohr, deren Aussendungen (Emissionen) im Gehörgang als spontane otoakustische Emissionen (SOAE) messbar sind.[4]

Der subjektive Tinnitus ist nur für den Betroffenen selbst vernehmbar und lässt sich akustisch nicht messen, da er nicht auf Schallwellen beruht, sondern auf fehlgesteuerter Nervenaktivität in auditorischen und anderen Teilen des Gehirns. Entsprechend abweichende Gehirnaktivität lässt sich jedoch mit bildgebenden Verfahren darstellen - was bislang (Stand 2017) allerdings nur zu Forschungszwecken geschieht und noch nicht zur Unterstützung von Diagnosen.[5]

Mögliche Ursachen von subjektivem Tinnitus

Pathophysiologie

Lange dachte man, dass subjektiver Tinnitus im Innenohr entsteht. Diese Theorie konnte jedoch nicht aufrechterhalten werden, da Tinnitus nach Durchtrennung des Hörnervs in der Regel fortbesteht.

Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Tinnitus die neuronale Aktivität in verschiedenen Gehirnarealen verändert ist.[5] Es wird angenommen, dass Tinnitus - wenn er eine Folge von Hörstörungen ist - in ähnlicher Weise entsteht wie Phantomwahrnehmungen und Phantomschmerzen.[6][7][8]

Akustischer und anderweitiger Stress erhöhen das Risiko der Auslösung von Tinnitus. Gehirnareale, die hier beteiligt sind, etwa die Mandelkerne, beeinflussen auch die Aktivität in der Hörbahn und hierdurch die mögliche Tendenz zur Tinnituswahrnehmung.[9][10]

Mögliche Folgeschäden

Tinnitus kann mit folgenden psychischen Begleiterscheinungen einhergehen:

Viele Tinnitus-Betroffene bilden jedoch keines der oben erwähnten Symptome aus.

Der oft diskutierte Suizid infolge eines Tinnitus ist umstritten. Einerseits gibt es Patienten, die berichteten, dass sie aufgrund der enormen Stressbelastung durch den Tinnitus an einen Suizidversuch dachten. Retrospektive Studien zeigten jedoch keinen kausalen Zusammenhang zwischen Tinnitus und Suizid.[11][12] Laut den Schlussfolgerungen dieser Autoren lagen demnach bei Tinnituspatienten, die sich das Leben nahmen, eine Vielzahl weiterer Gründe für ihre Selbsttötung vor (Komorbidität). Einschränkend bleibt festzuhalten, dass retrospektive Untersuchungen mit statistischen Unsicherheiten verbunden sind. Da sich experimentelle prospektive Studien bei einer solchen Thematik aus ethischen Gründen jedoch verbieten, ist eine völlige Klärung des Sachverhalts nicht möglich.

Die Mehrzahl der von Tinnitus betroffenen Patienten kann auf Dauer die Ohrgeräusche gut kompensieren und leidet unter keiner oder lediglich einer geringen Einschränkung der Lebensqualität (Habituation). Dennoch bleiben etwa 2 bis 3 % der Bevölkerung in ihrer Lebensqualität durch den Tinnitus beeinträchtigt.

Formen

Nach dem Zeitraum der Wahrnehmung eines Tinnitus werden im deutschsprachigen Raum in der Regel zwei Phasen unterschieden:[13]

  • akuter Tinnitus (bis drei Monate)
  • chronischer Tinnitus (über drei Monate)

In der Vergangenheit wurde ein Tinnitus, der zwischen drei und sechs Monaten anhielt, auch als subakut bezeichnet. Bislang gibt es keine wissenschaftliche Grundlage für die Einteilung in zwei bzw. drei Phasen, sie richtet sich lediglich nach Erfahrungswerten. Hierdurch erklären sich die unterschiedlichen Angaben. In der akuten und subakuten Phase kommt es vergleichsweise häufig zu einer spontanen Heilung oder Besserung der Symptome. Je länger der Tinnitus besteht, desto höher ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass er dauerhaft bestehen bleibt.

Audiometrische Untersuchung (Tinnitusmatching)

Voraussetzung für das Tinnitusmatching ist die Erhebung eines Tonaudiogrammes, also die Feststellung der Hörschwelle. Fast immer ist Tinnitus mit einer Hörstörung verbunden.

Die Charakteristika eines Ohrgeräusches werden durch audiometrische Untersuchungen erfasst:

  • Bestimmung der Tonhöhe des Ohrgeräusches (Vergleichsmessung mit Sinustönen oder Schmalbandgeräuschen).
  • Verdeckungsmessung mit Sinustönen oder Schmalbandgeräuschen. Typischerweise kann ein innenohrbedingtes Ohrgeräusch durch Sinustöne oder Schmalbandgeräusche 5–10 dB (bis 20 dB) über der Schwelle verdeckt werden.
  • Messung der Residual-Inhibition. Typisch für innenohrbedingte Ohrgeräusche ist, dass das Ohrgeräusch nach Beendigung einer Verdeckung mit Sinustönen oder Schmalbandgeräuschen einige Sekunden unterdrückt wird und erst dann wieder auftritt.

Therapien

Wegen der vielfältigen möglichen Ursachen des Tinnitus kommt der exakten Diagnose bei Tinnituspatienten eine entscheidende Bedeutung zu,[14] da in manchen Fällen eine kausal orientierte Behandlung möglich ist. Zur Linderung des Tinnitus werden verschiedene Behandlungen angewandt. Dazu gehören unterschiedliche Formen der akustischen Stimulation, verhaltenstherapeutische Ansätze, kombinierte Therapieansätze, die akustische Stimulation und verhaltenstherapeutische Elemente beinhalten (zum Beispiel die Tinnitus-Retraining-Therapie), medikamentöse Therapieverfahren, Physiotherapie, magnetische und elektrische Gehirnstimulationsverfahren. Für die meisten der angebotenen Therapien liegt kein Wirknachweis durch ausreichend große placebokontrollierte Studien vor.

Ein Wissenszuwachs über die Mechanismen der Tinnitusentstehung hat gleichwohl zur Entwicklung vielfältiger neuartiger Therapieansätze geführt, die in jüngerer Zeit in Pilotuntersuchungen untersucht wurden und werden.[15]

Konventionelle Medizin

Medikamentöse Behandlungen bei akutem Tinnitus

Bei neu auftretendem Tinnitus erfolgte im deutschsprachigen Raum manchmal eine medikamentöse Behandlung mit Vitamin-E-Präparaten, Magnesium, Glukokortikoiden (z. B. Kortison), intravenös gegebenen Lokalanästhetika wie Procain sowie durchblutungsfördernden Wirkstoffen (zum Beispiel Pentoxifyllin, HES oder ein pflanzliches Ginkgo-Präparat). Die Medikamente wurden je nach Ausprägung und vermuteter Ursache des Tinnitus entweder als Tablette oder intravenös (als Infusionen) verabreicht. Qualitativ hochwertige Vergleichsstudien, die eine Überlegenheit eines bestimmten Medikaments gegenüber einem anderen zweifelsfrei belegen konnten, gibt es bislang nicht. Ebenso konnte bis heute kein Nachweis dafür erbracht werden, dass eines der Medikamente eine höhere Wirkung als die Verabreichung eines Placebos erzielt.[16] Der Einsatz erfolgte vielmehr aus damaligen Erfahrungswerten und inzwischen überholten theoretischen Überlegungen heraus.[17] Angesichts der unbewiesenen Wirkung, hoher Kosten und möglicher Nebenwirkungen ist dieses Vorgehen jedoch nicht mehr aktuell.[18] In Ländern wie den USA und Großbritannien sowie im skandinavischen Raum war die so genannte Infusionstherapie des akuten Tinnitus unüblich.[19]

Medikamentöse Behandlungen bei chronischem Tinnitus

Medikamentöse Behandlungen von chronischem Tinnitus sind umstritten. So bemängeln Mediziner insbesondere den langfristigen Einsatz durchblutungsfördernder Medikamente. Mit Kosten von jährlich mindestens 100 Millionen DM (= ca. 51 Millionen Euro), so eine Hochrechnung aus dem Jahr 1999, sei hierbei zu rechnen, „obwohl die Wirksamkeit derartiger Substanzen wissenschaftlich nicht erwiesen ist und die Symptome in aller Regel trotz Medikamenteneinnahme bestehen bleiben“. Darüber hinaus wird die Gefahr möglicher Nebenwirkungen betont.[20]

Nicht minder kontrovers diskutiert werden Tinnitustherapien mit Substanzen, die in den Neurotransmitter-Haushalt eingreifen. Hierzu zählen u. a. Caroverin, Flupirtin, Glutaminsäure, Glutaminsäurediethylester, Memantin und Neramexane, deren Wirksamkeitsnachweis in kontrollierten Studien nicht erbracht werden konnte.[21][22][23][24][25] Auch der Versuch, entsprechende Medikamente im Rahmen einer placebokontrollierten Studie gezielt mittels eines Katheters im Innenohr zu verabreichen, blieb erfolglos.[26] Der Behandlungsansatz wird weiterhin erforscht.[27]

Ohne langfristigen Erfolg blieben Studien, in denen Patienten Tabletten mit dem Wirkstoff Tocainid,[28] Carbamazepin[29] oder Gabapentin[30][31] erhielten. Einzig das lokale Anästhetikum Lidocain konnte in hoher Dosis bei intravenöser Applikation Ergebnisse erzielen, die einer Placebo-Behandlung signifikant überlegen waren. Jedoch hielt die Wirkung in den entsprechenden Studien nur für sehr kurze Zeit an.[32] Darüber hinaus wurde eine hohe Rate von Nebenwirkungen beobachtet, so dass eine langfristige Therapie mit Lidocain nicht in Frage kommt.[28]

Der Nutzen von Antidepressiva konnte allenfalls bei Tinnituspatienten gezeigt werden, die an Tinnitus und Depressionen leiden.[33]

Chirurgischer Eingriff

Studien an Tumorpatienten, denen im Rahmen einer Tumoroperation der Hörnerv durchtrennt wurde, zeigten, dass diese Operationen in der Regel keine oder nur eine geringe Linderung der Tinnitussymptomatik brachten.[34][35] Dies hat seine Erklärung darin, dass die Ursache des chronischen Tinnitus in der Regel nicht im Innenohr liegt (siehe oben).

Kognitive Verhaltenstherapie

Nachweise bestehen für die Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie für Patienten mit Tinnitus. Zwar wurde keine Verringerung der empfundenen Lautstärke des Tinnitus erreicht (6 Studien), jedoch nahmen die Anzeichen von Depression ab (6 Studien), und die allgemeine Lebensqualität verbesserte sich dadurch, dass der Tinnitus als weniger belastend eingestuft wurde (5 Studien).[36]


Die Tinnitus-Retraining-Therapie zielt weniger auf die Entstehung des Tinnitus, vielmehr wird die Verarbeitung des Tinnitus im zentralen Nervensystem und somit die bewusste Wahrnehmung in den Mittelpunkt gestellt. Zur Wirksamkeit der Therapie liegen bis 2010 keine randomisierten, kontrollierten Studien vor.[37][38][39]

Der empfohlene Einsatz von Hörgeräten in der Tinnitusbehandlung ist wissenschaftlich nur wenig untersucht. Die Wirksamkeit könnte insbesondere dann gegeben sein, wenn sich die Tinnitusfrequenz im mittleren Frequenzbereich (< 6 kHz) befindet.[40]

Entspannungsübungen wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können die Chance auf Linderung ebenfalls eventuell verbessern. Die Wirksamkeit von Qigong in der Tinnitusbehandlung wurde 2010 in einer kontrollierten Studie gezeigt.[41] Einschränkend ist festzuhalten, dass die Kontrollgruppe in dieser Untersuchung auf einer Warteliste stand und keine Behandlung erhielt. Eine negative Voreingenommenheit ist somit nicht auszuschließen.[42]

Erkenntnisse der neurophysiologischen Forschung stellten 2007 den fehlerhaften Umbau der Hörrinde im Gehirn als mögliche Ursache für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines chronischen Tinnitus in den Vordergrund.[43][44][45] Verantwortlich dafür soll demnach eine pathologische Neuverkabelung der Nervenverbindungen zwischen den Neuronen der Hörrinde sein.[46][47] Dies bewirke, dass die Neuronen nicht mehr durch die Frequenzen erregbar seien, für die sie ursprünglich bestimmt sind. Stattdessen würden sie von Nachbarneuronen stimuliert.[48] Die sich bei Gesunden unabhängig voneinander entladenden Neuronen würden möglicherweise bei Tinnitus-Betroffenen dadurch fehlerhaft gleichgeschaltet.[49] Dies könne für die Lautstärke und die Dauer des Tinnitus verantwortlich sein.[50][51][52] Diese Erkenntnisse sind die Grundlage eines neuen Behandlungsansatzes mit frequenzgefilterter Musik oder frequenzgefiltertem Breitbandrauschen.[53][54] Das Hören dieser Musik, aus der die individuelle Tinnitus-Frequenz eines Betroffenen herausgefiltert wird, soll zu einer Umkehrung dieser falschen Umbauvorgänge der Hörrinde führen. Ein ausreichender wissenschaftlicher Beleg für die Wirksamkeit dieses Behandlungsansatzes existiert bislang nicht.

Ein ebenfalls auf die Plastizität der Hörrinde abzielender Behandlungsansatz, der auf der Kombination von Tönen in der Nachbarschaft des Tinnitus-Tons mit der elektrischen Stimulation des Vagusnervs basiert, konnte im Tierversuch durch Lärm induzierte Tinnitussymptome wieder rückgängig machen.[55][56] Qualitativ ausreichende Untersuchungsergebnisse am Menschen existieren nicht.

Experimentelle Therapieversuche

Seit 2008 wird transkranielle Magnetstimulation als Möglichkeit zur Milderung von Tinnitus erforscht. Dabei werden gezielt diejenigen Gehirnareale, die bei Tinnituspatienten in der Aktivität verändert sind, durch magnetische Stimulation beeinflusst (moduliert). Mehrere Studien deuten an, dass mit dieser Methode die Tinnituswahrnehmung und -belastung teilweise gelindert werden kann.[57]

Elektrische Neurostimulation wird seit 2006 experimentell angewendet, um eine mögliche therapeutische Eignung je nach Tinnitus-Art und Patientengruppe zu erforschen.[58]

Alternative Behandlungsmethoden

Es gibt eine Vielzahl alternativer Behandlungsmethoden, die jedoch größtenteils sehr umstritten sind. Unter anderem wird die Stellatum-Blockade zur Erweiterung der Blutgefäße in Kopf und Hals, die hyperbare Sauerstofftherapie oder die Zeileis-Methode verwendet. Die Patienten müssen die Kosten für diese Behandlungen in der Regel selbst aufbringen, da ihre Wirkung unbewiesen ist.[59] Zu berücksichtigen ist, dass Tinnitus in der Akutphase auch ohne Behandlung leiser werden bzw. ausheilen kann.

Eine Studie aus dem Jahr 2006 deutet auf eine wichtige Rolle der Erwartungshaltung von Tinnituspatienten hinsichtlich des vermeintlichen Therapieerfolges hin. Tinnituskranke, die vor Behandlungsbeginn eine positive Einstellung zur hyperbaren Sauerstofftherapie hatten, vermeldeten demnach deutlich häufiger Verbesserungen als solche mit einer neutralen oder negativen Einstellung.[60]

In der Hypnotherapie[61] wird Tinnitus methodisch vergleichbar der hypnotischen Anästhesie durch Suggestionen zum Ausblenden der störenden Reize behandelt. Das Ziel der Behandlung ist die Habituation. Die in Trance erzielten Ergebnisse werden durch posthypnotische Suggestionen gefestigt.[62] Randomisierte kontrollierte Studien an Tinnituspatienten liegen zu dieser Behandlung bislang nicht vor.

Ginkgo, das in mehreren Testreihen intensiv untersucht wurde, erzielte bei chronischem Tinnitus die gleichen Ergebnisse wie ein Placebo-Präparat.[63] Auch die Wirkung auf akute Ohrgeräusche kann nicht durch qualitativ ausreichende klinische Studien gestützt werden.[64][65][66] Die Wirksamkeit einer Ginkgotherapie muss daher stark in Zweifel gezogen werden.

Die Neuraltherapie versucht über die Behandlung von angeblichen Störfeldern den Tinnitus zu behandeln. Dabei wird Procain oder Lidocain in so genannte „Triggerzonen“ gespritzt.[67] Wissenschaftliche Studien, die eine längerfristige Wirkung hinreichend belegen, existieren nicht („Anhaltende Besserungen lassen sich dadurch in aller Regel nicht erzielen“, so die Einschätzung von Thomas Lenarz in Harald Feldmanns Fachbuch Tinnitus: Grundlagen einer rationalen Diagnostik und Therapie.[68])

Auch gibt es den Ansatz, Tinnitus mit einer kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) in Verbindung zu bringen und eine Kieferkorrektions-Therapie mit Hilfe einer Distraktionsschiene mit beidseitigem dorsalem Hypomochlion durchzuführen.[69] Bislang liegen jedoch weder qualitativ ausreichende Studien vor, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Tinnitus und CMD belegen, noch solche, die die Wirksamkeit der Therapie beweisen.

Zur Anwendung der Low-Level-Lasertherapie, bei der das Innenohr von außen mit einem Laser bestrahlt wird, liegen mehrere randomisierte, kontrollierte Studien vor. Während einige dieser Studien[70][71][72][73] eine Wirksamkeit der Low-Level-Lasertherapie für Tinnitus nicht belegen konnten, existieren andere mit positiven Resultaten.[74][75] Die geringe Zahl der Studienteilnehmer in sämtlichen Untersuchungen schränkt ihre Aussagekraft ein. Zusammenfassend ist somit festzuhalten, dass die Wirkung der Low-Level-Laserbehandlung bei Tinnitus unbewiesen ist.

Zur Klangtherapie, die mit Musik die Funktion des Ohres wiederherstellen will, gibt es bislang keine aussagekräftigen Studien. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die umstrittene Tomatis-Therapie. Dabei werden speziell verzerrte Musikstücke (meist von Mozart) über Kopfhörer gehört.

Allgemeine Regeln zum Umgang mit Tinnitus

Man sollte sich möglichst wenig Stress und keiner zu starken akustischen Belastung aussetzen. Um sich nicht auf das Ohrgeräusch zu konzentrieren, könnte akustische Ablenkung genutzt werden, zum Beispiel leise rhythmische Musik. Das ist eine gute Möglichkeit, die Einschlafprobleme, die häufig mit starkem Tinnitus verbunden sind, zu mildern. Generell sollte verhindert werden, dass sich das gesamte Denken und Fühlen des Patienten immer mehr um die Wahrnehmung des Geräusches dreht, da hierdurch erfahrungsgemäß der Leidensdruck wächst. Absolute Stille führt leicht zur Konzentration auf das Ohrgeräusch und verstärkt es subjektiv.

Nach sechs bis zwölf Monaten spricht man von einem chronischen Tinnitus. Dann ist es vor allem wichtig, dass der Betroffene lernt, mit dem Ohrgeräusch umzugehen. Oft tritt nach längerer Zeit eine Gewöhnung an das Geräusch ein, und der Patient empfindet es nicht mehr als so stark störend wie zu Anfang. Hierbei können psychologische Hilfe und Selbsthilfegruppen den Patienten unterstützen (siehe Tinnitus-Retraining-Therapie und kognitive Verhaltenstherapie).[76]

Eine wissenschaftliche Grundlage für die nach wie vor häufig ausgesprochene Empfehlung, bei Tinnitus koffeinhaltige Getränke zu meiden, gibt es nicht.[77] Auch die Meidung anderer Lebensmittel ist in aller Regel unnötig.

Vorbeugung

Wer für längere Zeit einem Geräuschpegel von 70 dB oder mehr ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes Risiko, an Tinnitus zu erkranken. Entsprechender Gehörschutz hilft, vorzubeugen.[78] Außerdem gibt es Medikamente, die dem Ohr schaden können. Diese Präparate zu vermeiden oder nur in niedriger Dosis einzunehmen, kann ebenfalls helfen, Tinnitus vorzubeugen.[79]

Tinnitus in der Musik

Einen komponierten Tinnitus gibt es im Streichquartett Nr. 1 e-Moll „Aus meinem Leben“ des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana. Etwa zweieinhalb Minuten vor dem Ende des letzten Satzes (nach heutiger Aufführungspraxis) bricht die bis dahin beschwingte Musik plötzlich ab, und über einem bedrohlich klingenden tiefen Tremolo von 2. Violine, Viola und Violoncello setzt für etwa zehn Sekunden die erste Violine mit einem langgezogenen viergestrichenen E ein, das durch seine extrem hohe Lage im Gegensatz zu den übrigen Instrumenten wie ein störender Pfeifton wirkt. Dieses E gibt den Tinnitus wieder, der den Komponisten quälte.

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Tinnitus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Ohrensausen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Tinnitus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. J. Eggermont, L. E. Roberts: Tinnitus: animal models and findings in humans. In: Cell and tissue research. Band 361, Nummer 1, Juli 2015, S. 311–336, doi:10.1007/s00441-014-1992-8, PMID 25266340, PMC 4487353 (freier Volltext) (Review).
  2. Survey des Robert-Koch-Instituts 2003, zitiert nach Hörstörungen und Tinnitus. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 29 (2006).
  3. A. McCormack, M. Edmondson-Jones, S. Somerset, D. Hall: A systematic review of the reporting of tinnitus prevalence and severity. In: Hearing research. Band 337, Juli 2016, S. 70–79, doi:10.1016/j.heares.2016.05.009, PMID 27246985 (freier Volltext) (Review).
  4. S. Erlandsson, N. Dauman: Categorization of tinnitus in view of history and medical discourse. In: International journal of qualitative studies on health and well-being. Band 8, Dezember 2013, S. 23530, PMID 24369780, PMC 3873117 (freier Volltext).
  5. a b Reviewed in: A. M. Leaver, T. K. Turesky, A. Seydell-Greenwald, S. Morgan, H. J. Kim, J. P. Rauschecker: Intrinsic network activity in tinnitus investigated using functional MRI. In: Human brain mapping. Band 37, Nummer 8, August 2016, S. 2717–2735, doi:10.1002/hbm.23204, PMID 27091485, PMC 4945432 (freier Volltext).
  6. D. De Ridder, A. B. Elgoyhen, R. Romo, B. Langguth: Phantom percepts: tinnitus and pain as persisting aversive memory networks. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. Band 108, Nummer 20, Mai 2011, S. 8075–8080, doi:10.1073/pnas.1018466108, PMID 21502503, PMC 3100980 (freier Volltext).
  7. D. De Ridder, S. Vanneste, N. Weisz, A. Londero, W. Schlee, A. B. Elgoyhen, B. Langguth: An integrative model of auditory phantom perception: tinnitus as a unified percept of interacting separable subnetworks. In: Neuroscience and biobehavioral reviews. Band 44, Juli 2014, S. 16–32, doi:10.1016/j.neubiorev.2013.03.021, PMID 23597755.
  8. S. Vanneste, D. De Ridder: Deafferentation-based pathophysiological differences in phantom sound: Tinnitus with and without hearing loss. In: NeuroImage. Band 129, April 2016, S. 80–94, doi:10.1016/j.neuroimage.2015.12.002, PMID 26708013.
  9. A. M. Leaver, A. Seydell-Greenwald, J. P. Rauschecker: Auditory-limbic interactions in chronic tinnitus: Challenges for neuroimaging research. In: Hearing research. Band 334, April 2016, S. 49–57, doi:10.1016/j.heares.2015.08.005, PMID 26299843 (Review).
  10. K. S. Kraus, B. Canlon: Neuronal connectivity and interactions between the auditory and limbic systems. Effects of noise and tinnitus. In: Hearing research. Band 288, Nummer 1–2, Juni 2012, S. 34–46, doi:10.1016/j.heares.2012.02.009, PMID 22440225 (Review).
  11. G. P. Jacobson, D. L. McCaslin: A search for evidence of a direct relationship between tinnitus and suicide. In: Journal of the American Academy of Audiology. Band 12, Nummer 10, 2001 Nov-Dec, S. 493–496, PMID 11791935.
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