„Smartwatch“ – Versionsunterschied

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=== Gesundheit ===
=== Gesundheit ===
Durch die Sensorik ist das Erkennen von Anomalien möglich, was beispielsweise die Anwendung für ältere Menschen (Sturzerkennung, Assistenz, Epilepsie), bei gefährdeten Arbeitsplätzen oder medizinische Anwendungen erlaubt.<ref name=":0" /> Auch für die Erkennung von Herzrhythmusstörungen – etwa Vorhofflimmern – werden Smartwatches eingesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Gregory M. Marcus, Johnson Hsieh, Nimit Sohoni, Carlos Mikell, Rachel A. Gladstone |Titel=Passive Detection of Atrial Fibrillation Using a Commercially Available Smartwatch |Sammelwerk=JAMA Cardiology |Band=3 |Nummer=5 |Datum=2018-05-01 |ISSN=2380-6583 |DOI=10.1001/jamacardio.2018.0136 |Seiten=409–416 |Online=https://jamanetwork.com/journals/jamacardiology/fullarticle/2675364 |Abruf=2019-01-20}}</ref> <ref>{{Internetquelle |url=https://www.alivecor.com/press/press_release/cleveland-clinic-study-affirms-accurate-detection-of-atrial-fibrillation/ |titel=AliveCor |zugriff=2019-01-20 |sprache=en}}</ref> Seit 2019 gibt es auch ein Modell, welches den Blutdruck messen kann.<ref>{{Literatur |Autor=[[Martin U. Müller]] |Titel=Digitale Medizin |Hrsg= |Sammelwerk=Spiegel Online |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2019-01-14 |ISBN= |Seiten= |Online=http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/krankenschein-kommt-per-whatsapp-smartwatch-misst-blutdruck-a-1247885.html |Abruf=2019-01-20}}</ref>
Durch die Sensorik ist das Erkennen von Anomalien möglich, was beispielsweise die Anwendung für ältere Menschen (Sturzerkennung, Assistenz, Epilepsie), bei gefährdeten Arbeitsplätzen oder medizinische Anwendungen erlaubt.<ref name=":0" />


=== Erweiterte Smartphone-Funktionen ===
=== Erweiterte Smartphone-Funktionen ===

Version vom 20. Januar 2019, 11:19 Uhr

Samsung Galaxy Gear (rechts) im Vergleich zu einer Uhr
Motorola Moto 360
Pebble E-Paper Watch, eine Smartwatch mit E-Papier Display
Fossil Wrist PDA mit Palm OS

Eine Smartwatch (englisch für „schlaue Uhr“) ist eine elektronische Armbanduhr („Wearable“), die über zusätzliche Sensoren, Aktuatoren (z. B. Vibrationsmotor) sowie Computerfunktionalitäten und -konnektivitäten verfügt[1]. Wesentliches Merkmal von Smartwatches ist, dass sich neben der Uhrzeit weitere Informationen darstellen lassen und der Anwender zusätzliche Funktionen über Programme („Apps“) individuell aufrüsten kann. Im Marketing werden gelegentlich auch Superwatches und Activity Tracker, welche zwar unterschiedliche vorinstallierte Programme besitzen, sich jedoch nicht durch den Anwender um weitere Programme erweitern lassen, irreführend als Smartwatch beworben.

Geschichte

Nach der Handyuhr, die seit den 1930er Jahren durch Detektiv Dick Tracy, Knight Rider und andere als fiktives Spionage-Gadget galt, seit 1993 auch als reales Produkt auf dem Markt verfügbar ist und mit einer eigenen SIM-Karte betrieben wird, entstand durch die Synchronisation mit Smartphones auch die Smartwatch. Die grundlegende Funktion von Smartwatches war die Darstellung von Informationen, die üblicherweise das Handy/Smartphone dem Nutzer mitteilt, beispielsweise über eingehende SMS oder Name des aktuellen Anrufers. Dadurch sollte erreicht werden, dass das Smartphone nicht jedes Mal aus der Tasche geholt werden muss. Durch die Konnektivität wurden weiterhin die Darstellung von Wetterinformationen, Web-2.0-Nachrichten etc. möglich. Durch die Nutzung von neuen Konzepten wie z. B. Sensor-Fusion, der Mensch-Maschinen-Schnittstelle und neuen Bedienkonzepten wurden zahlreiche neue Anwendungsgebiete erschlossen.

Gerätehistorie

  • Auf der Consumer Electronics Show (CES) 2003 in Las Vegas stellte Microsoft seine SPOT-Uhr[2] (Smart Personal Objects Technology) vor, die bereits ausgewählte Informationen aus dem Internet visualisieren konnte.
  • 2008 stellte Sony Ericsson die MBW-150 vor, die neben Informationsdarstellungen zum Beispiel auch die Musikwiedergabe des Handys mittels Bluetooth steuern konnte.
  • Die Chronos[3] von Texas Instruments wurde 2010 in den deutschen Markt eingeführt und wies als Besonderheit die Nutzung von Beschleunigungs- und Luftdrucksensoren auf.
  • Die Meta Watch[4] konnte seit 2011 mit Android-Smartphones kommunizieren.
  • In demselben Jahr wurde die Schweizer Notrufuhr Limmex[5] mit eingebautem Handy auf den Markt gebracht.
  • Seit 2012 sind Sony SmartWatch[6] mit Farbdisplay, Pebble[7] mit E-Paper-Display, I’m Watch[8], WIMM One und inPulse[9] von Verizon Wireless angekündigt oder verfügbar. Ferner sind Modelle von Casio[10] und VEA[11] angekündigt oder verfügbar.
  • Im Juni 2013 kündigte Sony den Nachfolger Smartwatch 2[12] (SW2) an.
  • Seit September 2013 gibt es die Samsung Gear-Reihe.
  • Weitere Projektvorstellungen im Jahr 2013 sind Agent[13] und Kreyos Meteor.[14] Letzteres stellt bis dato das erste Smartwatchmodell dar, das über Gestenerkennung und Sprachsteuerung verfügt.
  • Mit Android Wear stellte Google eine Smartwatch-Plattform vor, die, gekoppelt mit einem Android-Smartphone, automatisch relevante Informationen anzeigt und eine tiefe Integration der Google-Sprachsuche bietet. Erste Geräte sind die LG G Watch und die Samsung Gear Live.
  • Anfang 2014 kündigte Motorola mit der Moto 360 die erste runde Smartwatch an.[15] Die Uhr kam im November 2014 zusammen mit der LG G Watch R auf den Markt.[16]
  • Am 9. September 2014 stellte Apple die Apple Watch vor. Sie erscheint in drei Versionen, der Apple Watch, Apple Watch Sport und Apple Watch Edition.[17]
  • Im Februar 2015 kündigten gleich drei traditionelle Schweizer Uhrenhersteller eigene Smartwatches an. Die beiden Hersteller Mondaine (mit dem Modell Helvetica 1 Smartwatch), Zürich,[18] und Frédérique Constant, Genf, kombinieren eine traditionelle Quarzarmbanduhr und analoge Zeigeranzeige mit zusätzlichen Fitness- und Weckerfunktionen, welche jedoch nur zusammen mit einem Smartphone oder Tabletcomputer nützlich sind. Solche Lösungen haben zwar einen beschränkten Funktionsumfang, sind jedoch wesentlich stromsparender als Smartwatches mit elektronischer Digitalanzeige und Hintergrundbeleuchtung. So hat die Uhr von Frédérique Constant eine Batterienutzungsdauer von über zwei Jahren.[19] Die Swatch Touch Zero One hat einen gewölbten Bildschirm mit einem Touchscreen und integrierte Fitnessfunktionen. Später sollen Ausführungen mit integrierter Bezahlfunktion und/oder zum Betätigen elektronischer Türschlösser folgen. Dabei wird auf standardisierte drahtlose Übertragung vom Typ Near Field Communication (NFC) gesetzt.[20]

Beschreibung

Smartwatches verfügen über die Baugröße von Armbanduhren, können jedoch weitere Informationen zum Beispiel über das Display darstellen, den Nutzer zum Beispiel durch einen Vibrationsalarm informieren, sowie die aktuelle Situation über die Sensorik erfassen. Dadurch kann der Verbraucher beobachtet und situationsspezifisch unterstützt werden sowie durch Interaktionen Befehle ausführen, um andere Geräte zu steuern. Üblicherweise können sich Smartwatches drahtlos über Bluetooth mit einem Smartphone mit einer geeigneten Mobile App verbunden und Daten bidirektional austauschen, da nur so die volle Funktionalität heutiger Geräte ausgeschöpft werden kann. Smartwatches sind in der Regel mit wiederaufladbaren Batterien versehen, die regelmäßig aufgeladen werden müssen.[21]

Die Smartwatches verwenden meist proprietäre Betriebssysteme (z. B WatchOS von Apple) oder Android. Google kündigte im März 2014 eine eigene Android-Version für Smartwatches und vergleichbare Geräte mit dem Namen Android Wear an.[22]

Die Betriebsdauer einer Smartwatch ohne Wiederaufladung ist stark durch die Art der Anzeige, die Elektronikkomplexität und die Konnektivität beschränkt. Herstellerangaben geben Laufzeiten von einem Tag (Apple Watch) bis zu einigen Tagen, in Sonderfällen mit eingeschränktem Funktionsumfang sogar bis zu zwei Jahren an.

Bei einem Test der Stiftung Warentest (Oktober 2015) wurde keines der zwölf geprüften Geräte im Preisbereich bis zu 700 Euro gut beurteilt. Kritisiert wurden neben dem Datensendungsverhalten auch die umständliche Handhabung und die kurzen Akkulaufzeiten.[21]

Anwendungsgebiete

Smartwatches sind typische Produkte für Privatanwender, aber auch im industriellen Umfeld anwendbar.[23] Die Anwendungsgebiete sind vielfältig können jedoch grob in Sport, Gesundheit und Erweiterte Smartphone-Funktionen unterteilt werden.

Sport

Smartwatches werden zunehmend auch als Sportuhren verwendet. Durch die integrierte Technik können Herzfrequenz sowie Puls gemessen und Bewegungen aufgezeichnet werden. [24] Mit Hilfe dieser Daten ist es möglich das Training einer Person effizienter zu gestalten und einen individuellen Trainings- und Pulsbereich zu ermitteln.

Gesundheit

Durch die Sensorik ist das Erkennen von Anomalien möglich, was beispielsweise die Anwendung für ältere Menschen (Sturzerkennung, Assistenz, Epilepsie), bei gefährdeten Arbeitsplätzen oder medizinische Anwendungen erlaubt.[25] Auch für die Erkennung von Herzrhythmusstörungen – etwa Vorhofflimmern – werden Smartwatches eingesetzt.[26] [27] Seit 2019 gibt es auch ein Modell, welches den Blutdruck messen kann.[28]

Erweiterte Smartphone-Funktionen

Klassische Anwendungen sind auch Uhrzeitangaben durch Vorlesen der Uhrzeit, Erinnerungsfunktionen, Zeiterfassung, Benachrichtigungen oder die Aktivitätserkennung. Weitere Anwendungen sind die erleichterte Zeit- und Alarmeinstellung der Uhr vom entsprechenden Smartphone aus, ein Signal zum Auffinden eines verlegten Handys oder die Freigabe einer Sammlung von heiklen Daten (Passwörter usw.).[25]

Prognosen zu Absatz und Umsatz in Deutschland

Im September 2015 veröffentlichte der Digitalverband Bitkom Prognosen für den deutschen Markt,[29] nach denen Smartwatches im Gesamtjahr 2015 voraussichtlich Umsätze von insgesamt 169,2 Mio. Euro erzielen. Die Absatzzahl wird auf rund 645.000 Geräte geschätzt. Laut Bitkom liegt der Durchschnittspreis für eine Smartwatch 2015 bei 262 Euro.[30]

Verkaufszahlen weltweit

Der Verkauf von Smartwatches legt weltweit zu. Anfang Februar 2018 wurde bekannt, dass Apple mit der Apple Watch im vergangenen Jahr gut 18 Mio. Exemplare verkauft hat. Somit hat Apple die gesamte Schweizer Uhrenindustrie hinter sich gelassen.[31]

Datenschutz

Anfang Dezember 2016 warnten die Datenschutzbehörden mehrerer deutscher Bundesländer sowie der deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, dass keines von 16 getesteten Wearables die gestellten datenschutzrechtlichen Bestimmungen erfüllt habe.[32]

Weblinks

Commons: Smartwatch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Oliver Bendel: Artikel „Smartwatch“. Gabler Wirtschaftslexikon, abgerufen am 16. März 2018.
  2. Comdex: Bill Gates träumt vom Zauber der Software. 18. November 2002, abgerufen am 26. November 2014.
  3. EZ430-Chronos. In: Wiki. Texas Instruments, abgerufen am 22. September 2012.
  4. MetaWatch Strata smartwatch looks (sort of) familiar. In: CNET. 30. Juli 2012 (cnet.com [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  5. NZZ-Artikel vom 22. April 2013
  6. SmartWatch Android Armbanduhr. Sony Corporation, abgerufen am 22. September 2012.
  7. Pebble: E-Paper Watch for iPhone and Android. Kickstarter, 18. Mai 2012, abgerufen am 22. September 2012.
  8. i'm Watch review. In: TechRadar. (techradar.com [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  9. http://getinpulse.com/
  10. Casio G-Shock GB-6900: Price, Specs and Release For Smartphone Watch. 3. Januar 2012, abgerufen am 22. September 2012 (englisch).
  11. http://www.smartwatch-infos.de/vea-buddy-als-smartphone-ergaenzung/
  12. SmartWatch 2 SW2 | Smartphone-Fernbedienung – Sony Smartphones (Global German):. 25. Juni 2013, abgerufen am 25. Juni 2013 (deutsch).
  13. AGENT – The World’s Smartest Watch. 25. Juni 2013, abgerufen am 25. Juni 2013 (englisch).
  14. KREYOS: The ONLY Smartwatch With Voice & Gesture Control. 25. Juni 2013, abgerufen am 25. Juni 2013 (englisch).
  15. Moto 360: Runde Smartwatch mit Android Wear. 19. März 2014, abgerufen am 31. Juli 2014 (deutsch).
  16. Moto 360 & LG G Watch R: Runde Smartwatches nun kaufen. 1. November 2014, abgerufen am 9. Dezember 2014 (deutsch).
  17. Apple stellt die Apple Watch vor. 9. September 2014, abgerufen am 9. Dezember 2014 (deutsch).
  18. Video Clip zu Mondaine Helvetica 1 Smartwatch
  19. Schweizer Uhrenhersteller geben Gas, abgerufen am 28. Februar 2015
  20. Swatch geht eigene Wege. Neue Zürcher Zeitung, Nr. 60, 13. März 2015, S. 26
  21. a b Smartwatches: Ihre Zeit ist noch nicht reif, test.de, 9. Oktober 2015, abgerufen am 10. Februar 2016
  22. Sharing what’s up our sleeve: Android coming to wearables. 18. März 2014, abgerufen am 19. März 2014.
  23. Gerald Bieber, Marian Haescher, Christian Peter, Mario Aehnelt, Claas Richter, Holger Gohlke: Hands-free Interaction mittels Handgelenksensoren für mobile Assistenzsysteme. In: Institut für Multimediatechnik (IFM): 6. Multimediakongress Wismar 2011 : Netzwerk – Forschung – Innovation. 2011, 7 S.
  24. Michael Spehr: Sportuhr oder Smartwatch?: Sie haben es an der Hand. In: FAZ.NET. 26. September 2017, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. März 2018]).
  25. a b Andrea Martel: Baselworld 2015 – Wie halten Sie’s mit der Smartwatch? In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 67, 21. März 2015, S. 35
  26. Gregory M. Marcus, Johnson Hsieh, Nimit Sohoni, Carlos Mikell, Rachel A. Gladstone: Passive Detection of Atrial Fibrillation Using a Commercially Available Smartwatch. In: JAMA Cardiology. Band 3, Nr. 5, 1. Mai 2018, ISSN 2380-6583, S. 409–416, doi:10.1001/jamacardio.2018.0136 (jamanetwork.com [abgerufen am 20. Januar 2019]).
  27. AliveCor. Abgerufen am 20. Januar 2019 (englisch).
  28. Martin U. Müller: Digitale Medizin. In: Spiegel Online. 14. Januar 2019 (spiegel.de [abgerufen am 20. Januar 2019]).
  29. Smartphones, Tablets und Wearables bringen Unterhaltungselektronik in Schwung. Bitkom-Presseinformation vom 1. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.
  30. Smartphone, Fitness-Tracker, Smartwatch: Mobile Geräte pushen Unterhaltungselektronik. Wirtschaftswoche Online, 1. September 2015, abgerufen am 30. September 2015.
  31. 18 Millionen verkaufte Apple Watches: Apple sticht Schweizer Uhrenmacher aus. In: t3n News. (t3n.de [abgerufen am 13. Februar 2018]).
  32. deutschlandfunk.de, Nachrichten vom 5. Dezember 2016: Datenschutzbehörden warnen vor digitalen Fitness-Bändern (Memento vom 5. Dezember 2016 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Parameter Fehler bei Vorlage:Webarchiv: Der Parameter 'archiv-datum' ist nur in Verbindung mit 'archiv-url' angebbar.