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Pumas erbeuten Säugetiere nahezu aller Größen. In Nordamerika zählen [[Elch]]e, [[Hirsche]] und [[Ren]]tiere zu den Beutetieren des Pumas, aber auch [[Mäuse]], [[Ratten]], [[Erdhörnchen]], [[Skunks]], [[Waschbären]], [[Biber]] und [[Opossums]] sowie [[Hausschaf|Schafe]] und junge [[Hausrind|Rinder]].
Pumas erbeuten Säugetiere nahezu aller Größen. In Nordamerika zählen [[Elch]]e, [[Hirsche]] und [[Ren]]tiere zu den Beutetieren des Pumas, aber auch [[Mäuse]], [[Ratten]], [[Erdhörnchen]], [[Skunks]], [[Waschbären]], [[Biber]] und [[Opossums]] sowie [[Hausschaf|Schafe]] und junge [[Hausrind|Rinder]].
Mit 68 % Nahrungsanteil sind [[Hirsche]] jedoch seine häufigste Beute.<ref name="Biogeographic variation of food habits and body size of the America puma">[http://www.springerlink.com/content/nvk62r701822qq17/ "Biogeographic variation of food habits and body size of the America puma"]. In: Springer Link. Abgerufen am 21. April 2011.</ref>
Mit 68 % Nahrungsanteil sind [[Hirsche]] jedoch seine häufigste Beute.<ref name="Biogeographic variation of food habits and body size of the America puma">J. Agustin Iriarte, William L. Franklin, Warren E. Johnson, Kent H. Redford: ''Biogeographic variation of food habits and body size of the America puma.'' In: ''Oecologia.'' 85, 1990, S.&nbsp;185, {{DOI|10.1007/BF00319400}}.</ref>
Auch andere Raubtiere wie [[Kojote]]n und [[Rotluchs]]e kann der Puma überwältigen. Neben Säugetieren frisst der Puma auch Vögel und in manchen Gegenden Fische. Er ist jedoch kein [[Aasfresser]] und meidet auch [[Reptilien]].
Auch andere Raubtiere wie [[Kojote]]n und [[Rotluchs]]e kann der Puma überwältigen. Neben Säugetieren frisst der Puma auch Vögel und in manchen Gegenden Fische. Er ist jedoch kein [[Aasfresser]] und meidet auch [[Reptilien]].
Ebenso wie in Nordamerika stellen Hirsche, wie [[Weißwedelhirsch]]e, [[Spießhirsche]], [[Gabelhirsche]] und [[Sumpfhirsch]]e, auch in Südamerika den Großteil der Pumabeute.<ref name="Nowak, 1999"/> Daneben erlegen Pumas in Südamerika allerlei mittelgroße Säuger, wie [[Guanako]]s, [[Vikunja]]s, [[Viscacha]]s, [[Agutis]] und [[Gürteltiere]]. Insgesamt schlagen Pumas in den tropischen Teilen des Verbreitungsgebietes meist kleinere Beutetiere als in den nördlichen und südlichen Teilen. Dies ist vermutlich damit zu erklären, dass in den Tropen meist der größere [[Jaguar]] neben dem Puma vorkommt und letzterer dann auf kleinere Beute ausweicht.<ref name="HMW, 2009"/>
Ebenso wie in Nordamerika stellen Hirsche, wie [[Weißwedelhirsch]]e, [[Spießhirsche]], [[Gabelhirsche]] und [[Sumpfhirsch]]e, auch in Südamerika den Großteil der Pumabeute.<ref name="Nowak, 1999"/> Daneben erlegen Pumas in Südamerika allerlei mittelgroße Säuger, wie [[Guanako]]s, [[Vikunja]]s, [[Viscacha]]s, [[Agutis]] und [[Gürteltiere]]. Insgesamt schlagen Pumas in den tropischen Teilen des Verbreitungsgebietes meist kleinere Beutetiere als in den nördlichen und südlichen Teilen. Dies ist vermutlich damit zu erklären, dass in den Tropen meist der größere [[Jaguar]] neben dem Puma vorkommt und letzterer dann auf kleinere Beute ausweicht.<ref name="HMW, 2009"/>

Version vom 25. Juli 2020, 08:39 Uhr

Puma

Puma (Puma concolor)

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Katzenartige (Feliformia)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
Gattung: Pumas (Puma)
Art: Puma
Wissenschaftlicher Name
Puma concolor
(Linnaeus, 1771)

Der Puma (Puma concolor) ist eine Katzenart Nord-, Mittel- und Südamerikas. In seinen Heimatländern ist er unter zahlreichen weiteren Namen bekannt; für viele davon gibt es auch im Deutschen eine Entsprechung: Silberlöwe, Berglöwe oder Kuguar (englisch cougar, aus französisch couguar). In den Vereinigten Staaten wird er auch panther genannt, ein Name, der im Deutschen hauptsächlich für Leoparden und Jaguare mit Melanismus verwendet wird. Der Name Puma ist aus dem Quechua entlehnt.

Merkmale

Hinweistafel für Verhalten bei Wildtierkontakt beziehungsweise drohendem Angriff

Zwar wird der Puma taxonomisch nicht den Großkatzen, sondern den Kleinkatzen zugeordnet, ist aber dennoch die fünftgrößte Katze der Welt (nach Tiger, Löwe, Jaguar und Leopard). Die um den Äquator herum beheimateten Pumas sind die kleinsten Formen, während jene im extremen Norden und Süden des Verbreitungsgebietes am größten sind.[1]

Seine Schulterhöhe beträgt rund 60 bis 90 cm,[1] die Kopf-Rumpf-Länge beträgt bei Männchen 105 bis 195 cm, bei Weibchen hingegen nur 95 bis 151 cm. Hinzu kommt der Schwanz mit einer Länge zwischen 60 und 97 cm.

Das Gewicht der Männchen variiert, abhängig vom Lebensraum, zwischen 53 kg und 72 kg, in nördlicheren Verbreitungsgebieten beträgt es rund 100 kg. Weibchen wiegen in der Regel zwischen 34 kg und 48 kg. Für ein extrem großes Männchen wurde darüber hinaus ein Rekordgewicht von über 125 kg berichtet.[2]

Das Fell ist kurz, dicht und einfarbig, im Farbton allerdings sehr variabel. Am häufigsten sind gelbbraune bis rötlichbraune und silbergraue Pumas;[1] das Kinn und die Brust sowie die gesamte Unterseite sind stets weiß. Die Schwanzspitze ist dunkel. Neugeborene Pumas sind beigefarben und kräftig gefleckt; die Fleckenzeichnung verblasst noch während des ersten Lebensjahrs. Aus Südamerika sind auch Schwärzlinge dokumentiert.[3] Pumas haben fünf Zehen an den Vorderpfoten und vier an den Hinterpfoten. Sie können ihre Krallen einziehen.

Pumas sind sehr beweglich und kräftig. Sie sind in der Lage, vom Boden aus bis zu 5,5 m hoch in einen Baum zu springen.[1] Pumas geben ein großes Spektrum unterschiedlicher Laute von sich, die sich zwischen den Geschlechtern unterscheiden. So dienen zwitschernde Laute offenbar der Kommunikation zwischen Müttern und ihrem Nachwuchs, während Schreie offenbar zum Paarungsverhalten gehören. Anders als die Eigentlichen Großkatzen sind Pumas jedoch nicht in der Lage zu brüllen.[3] Nordamerikanische Forscher wie Truman Everts beschreiben den Schrei des Pumas als menschenähnlich.

Pumas erreichen in der Wildnis ein Alter von 8 bis 13 Jahren.[4] In Gefangenschaft werden sie über 20 Jahre alt; ein nordamerikanischer Puma namens Scratch ist sogar fast 30 Jahre alt geworden.[5]

Verbreitung

Verbreitungsgebiet des Pumas:
  • Heutige Verbreitung
  • Mögliche Verbreitung
  • Ausgestorben bzw. stark reduzierte Verbreitung

  • Im Süden reicht das heutige Verbreitungsgebiet nur bis zur Magellanstraße, nicht bis nach Feuerland.[6]

    Pumas waren früher über den größten Teil Nord- und Südamerikas verbreitet. Kein anderes Säugetier des amerikanischen Doppelkontinents hatte ein vergleichbar weit ausgedehntes Verbreitungsgebiet. Es reichte vom Süden Kanadas über Mittelamerika bis ins südliche Patagonien. Heute ist der Bestand stark ausgedünnt und auf von Menschen schwach besiedelte Gebiete reduziert. In den USA überlebten Pumas die Ausrottungswellen nur in den Rocky Mountains, Cascade Range, Coast Mountains, in den Wüsten und Halbwüsten des Südwestens und in den Everglades-Sümpfen Floridas. Durch Schutzmaßnahmen hat sich das Verbreitungsgebiet wieder erweitert, inzwischen gibt es beispielsweise auch im Gebiet der Großen Seen wieder Pumas.[7] In manchen Regionen des US-amerikanischen Westens scheuen Pumas auch die Nähe von Städten nicht mehr. In der kanadischen Provinz Québec tauchte der Puma nachweislich 2007 wieder auf, obwohl er dort seit 1938 als ausgerottet galt.[8]

    Pumas sind in nahezu allen Habitaten zu finden: Die Prärie, boreale, gemäßigte und tropische Wälder, Halbwüsten und Hochgebirge gehören allesamt zu den Lebensräumen dieser Katze.

    Lebensweise

    Der Puma ist ein Einzelgänger und meidet außer zur Paarungszeit seine Artgenossen. Die Größe des Streifgebietes hängt vom Nahrungsangebot und vom Zugang zu Geschlechtspartnern ab und reicht von 50 km² bis zu 1000 km². Die Reviere territorialer Männchen sind größer als die der Weibchen und überlappen sich in der Regel jeweils mit denen mehrerer Weibchen.[3]

    Indem sie sich aus dem Weg gehen, sind Pumas untereinander sehr friedlich. Eine intensive Markierung der Reviere durch Kot- oder Harnmarken und zusätzlich durch Kratzspuren an den Bäumen durch die Männchen ist dabei hilfreich.

    Der Puma ist zwar in der Lage, auf kurzen Strecken sehr schnell zu laufen, er nutzt diese Fähigkeit jedoch nur sehr selten. Er erreicht dabei Geschwindigkeiten von 55 km/h bis 72 km/h.[9] Verfehlt er ein Beutetier, jagt er nicht hinterher. Wird er, zum Beispiel von Wölfen, verfolgt, flüchtet er eher auf einen Baum, als dass er größere Strecken läuft.

    Ernährung

    Schädel eines Pumas

    Pumas erbeuten Säugetiere nahezu aller Größen. In Nordamerika zählen Elche, Hirsche und Rentiere zu den Beutetieren des Pumas, aber auch Mäuse, Ratten, Erdhörnchen, Skunks, Waschbären, Biber und Opossums sowie Schafe und junge Rinder. Mit 68 % Nahrungsanteil sind Hirsche jedoch seine häufigste Beute.[10] Auch andere Raubtiere wie Kojoten und Rotluchse kann der Puma überwältigen. Neben Säugetieren frisst der Puma auch Vögel und in manchen Gegenden Fische. Er ist jedoch kein Aasfresser und meidet auch Reptilien. Ebenso wie in Nordamerika stellen Hirsche, wie Weißwedelhirsche, Spießhirsche, Gabelhirsche und Sumpfhirsche, auch in Südamerika den Großteil der Pumabeute.[1] Daneben erlegen Pumas in Südamerika allerlei mittelgroße Säuger, wie Guanakos, Vikunjas, Viscachas, Agutis und Gürteltiere. Insgesamt schlagen Pumas in den tropischen Teilen des Verbreitungsgebietes meist kleinere Beutetiere als in den nördlichen und südlichen Teilen. Dies ist vermutlich damit zu erklären, dass in den Tropen meist der größere Jaguar neben dem Puma vorkommt und letzterer dann auf kleinere Beute ausweicht.[3]

    Um ein größeres Beutetier zu erlegen, schleicht sich der Puma zunächst heran. Aus kurzer Distanz springt er dem Tier auf den Rücken und bricht ihm mit einem kräftigen Biss in den Hals das Genick.

    Fortpflanzung

    Drei Jungtiere

    Als Einzelgänger kommen Pumas nur zur Paarungszeit, die meist, aber nicht ausschließlich, zwischen November und Juni liegt, für maximal sechs Tage zusammen, ehe das Männchen das Weibchen einige Wochen vor der Geburt der Jungen wieder verlässt. Die Tragzeit beträgt etwa drei Monate. Ein Wurf hat zwischen einem und sechs, in der Regel aber zwei bis drei Junge. Das Geburtsgewicht liegt zwischen 230 und 450 Gramm, die Größe der Neugeborenen 20 bis 30 Zentimeter. Die Jungen nehmen nach etwa sechs bis sieben Wochen feste Nahrung auf und trennen sich etwa nach 20 Monaten von der Mutter.

    Gefährdung und Bedeutung für den Menschen

    Trittsiegel einer Pumapfote

    Pumas haben außer dem Menschen kaum Feinde zu fürchten. Lediglich Wölfe, Bären und Jaguare können gelegentlich junge oder kranke Pumas erbeuten. Obwohl sie unter Artenschutz stehen, werden Pumas von manchen Bauern gejagt, die um ihre Viehbestände fürchten. Der Gesamtbestand wird auf weniger als 50.000 erwachsene Tiere geschätzt. Die Art als Ganzes gilt laut der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet (Least Concern).

    Der Puma ist eine scheue Katze, die menschliche Nähe für gewöhnlich meidet und vor Menschen meistens flieht; dennoch kommt es gelegentlich zu Angriffen und Konflikten, z. B. wenn ein Puma Haustiere angreift.[11][12] In den Vereinigten Staaten soll es jährlich etwa vier solcher Vorfälle geben, die aber nur selten tödlich verlaufen. Opfer von Attacken gegen Menschen sind meistens Kinder; nur in Ausnahmefällen greift ein Puma Erwachsene an.

    Im Februar 2019 wurde ein Jogger im Horsetooth Mountain Open Space Park in Colorado (USA) von einem 16 kg schweren Tier angegriffen; der Jogger überlebte mit einigen Verletzungen, ihm gelang es, das Tier mit bloßen Händen zu erwürgen. In den vergangenen 30 Jahren wurden in Colorado drei Menschen durch Puma-Angriffe getötet.[13]

    Bei den indigenen Völkern Amerikas stand der Puma in hohem Ansehen. Sie schrieben ihm Eigenschaften wie Führungskraft, Stärke, Findigkeit, Treue, Engagement und Mut zu.

    Das Irokesisch sprechende nordamerikanische Volk der Erie wurde mit dem Puma in Verbindung gebracht, weil sich der Name Erie von Erielhonan herleitet, was auf Deutsch ‚Langer Schwanz‘ bedeutet. Damit wurden eigentlich Waschbärfelle und die Indianerstämme, die mit ihnen handelten, bezeichnet. Die Franzosen bezogen das Wort aber fälschlich auf den Puma und nannten die Erie deswegen das Volk der Katze (Nation du Chat).

    Die weißen Kolonisten in Nordamerika bekämpften den Puma. Sie wollten nicht nur ihr Vieh vor ihm schützen, sondern jagten ihn auch, weil er eine beliebte Trophäe darstellte.

    Systematik

    Der nächste Verwandte des Pumas ist der Jaguarundi, der in jüngeren Systematiken ebenfalls in derselben Gattung, nämlich Pumas (Puma), geführt wird. Eine relativ enge Verwandtschaft besteht auch zum Gepard, der früher in einer separaten Unterfamilie innerhalb der Katzen geführt wurde, eine Einteilung, die nach phylogenetischen Gesichtspunkten nicht aufrechtzuerhalten ist. Außerdem wurden Ende der 1890er Pumaparde gezüchtet, welche einen Hybrid aus Puma und Leopard darstellen.[14] Diese Hybride waren kleinwüchsig und hatten eine stark verkürzte Lebenserwartung.

    Neuere Genuntersuchungen legen nahe, dass der Puma mit dem ausgestorbenen nordamerikanischen Geparden Miracinonyx relativ nah verwandt ist.

    Unterarten

    Im Laufe der Zeit wurden bis zu 32 Unterarten des Pumas beschrieben. Nach molekulargenetische durch Untersuchungen M. Culver und Kollegen gibt es allerdings nur sechs Unterarten, die mit den genetischen Befunden vereinbar sind. Alle Pumas Nordamerikas unterscheiden sich genetisch kaum voneinander und stellen eine weitgehend homogene Population dar. Die Populationen Mittel- und Südamerikas zeigen eine größere Variabilität. Diese Befunde werden darauf zurückgeführt, dass die Vorfahren der Nordamerikanischen Pumas erst vor rund 10.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit aus Südamerika einwanderten. Da um dieselbe Zeit in Amerika etliche Großtierarten ausstarben, wird vermutet, dass den Puma in Nordamerika dasselbe Schicksal ereilte, er sich allerdings in Südamerika halten konnte und von dort aus wieder etwas nach Norden vorstieß. Mit dieser Studie geht auch eine Neubewertung der ausgestorbenen und bedrohten Unterarten einher.[15][16]

    Die folgenden Unterarten werden durch Culver und Kollegen anerkannt und sind im zoologisches Nachschlagewerk Mammal Species of the World gelistet:[15][17][18]

    • Nordamerikanischer Puma (Puma concolor cougar), inklusive des im März 2011 für ausgestorben erklärten Östlichen Nordamerikanischen Pumas[19] und des Florida-Panthers: Nordamerika, nördliches Mittelamerika
    • Mittelamerikanischer Puma (Puma concolor costaricensis): Mittelamerika von Panama bis etwa Honduras
    • Nördlicher Südamerikanischer Puma (Puma concolor concolor): Nordwesthälfte Südamerikas, nordwestlich der Mündung des Rio Tocantins, im Südwesten bis etwa zur Grenze Chiles und Argentiniens
    • Östlicher Südamerikanischer Puma (Puma concolor capricornensis): Osthälfte Südamerikas von der Mündung des Rio Tocantins im Norden bis zur Mündung des Río de la Plata
    • Mittel-Südamerikanischer Puma (Puma concolor cabrerae): Südöstliches Südamerika zwischen dem Rio de la Plata und etwa dem Rio Negro in Argentinien, landeinwärts bis ins Gran Chaco-Gebiet
    • Südlicher Südamerikanischer Puma (Puma concolor puma): Chile und Patagonien

    Zwei im östlichen Nordamerika beheimatete Unterarten galten bzw. gelten als ausgestorben. Als besonders bedroht gilt der Florida-Panther (P. c. coryi), der in den Everglades-Sümpfen die Ausrottungswellen überlebt hat (siehe unten).

    Anthony Caragiulo und Mitarbeiter fanden in ihrer im Jahr 2014 veröffentlichten Analyse der mitochondrialen DNA verschiedener Pumas deutliche Anzeichen für eine nördlichen und eine südliche Klade innerhalb der Art.[16] In einer im Januar 2017 veröffentlichten Revision der Katzensystematik durch die Cat Specialist Group der IUCN werden deshalb nur noch zwei Unterarten des Pumas anerkannt.[20]

    • Puma concolor cougar, Nord- und Mittelamerika
    • Puma concolor concolor, Südamerika

    Florida-Panther

    Florida-Panther im Florida Panther National Wildlife Refuge in Florida

    Obwohl der Florida-Panther nach den neuesten Untersuchungen nicht als eigene Unterart gilt, werden große Anstrengungen unternommen, diese Population zu erhalten. Sie galt kurzzeitig sogar als ausgestorben, wurde jedoch 1972 wiederentdeckt. Untersuchungen ergaben, dass nur noch weniger als 30 Tiere dieser eher kleinen, rötlich gefärbten Pumas lebten. Sie wiesen zudem Erscheinungen auf, die auf Inzuchtprobleme schließen lassen (Cow-lips, Knickschwanz). Daher wurden 1995 mehrere weibliche Pumas aus Texas eingeführt, um die Population der Florida-Panther zu stützen.[3][21] Sie gebaren mindestens 25 Nachkommen von männlichen Florida-Panthern. Auch genetische Untersuchungen bestätigten später den Erfolg der Aussetzungen. Die aus Texas eingeführten Pumas wurden danach wieder aus der Population entfernt.[22]

    Dank genetischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass bereits vor den offiziellen Puma-Aussetzungen 1995 ein Teil der Florida-Panther mit südamerikanischen Pumas hybridisierte. Wie diese Pumas nach Florida kamen, konnte nicht geklärt werden. Es dürfte sich entweder um entlaufene oder illegal ausgesetzte Tiere gehandelt haben, da eine natürliche Zuwanderung kaum möglich ist.[23]

    2013 lebten etwa 160 Pumas in Florida.[24] 1995 waren es noch zwischen 30 und 50. Dies gilt als Erfolg des Umsiedlungsprogramms. Viele der Tiere tragen zu Forschungszwecken ein Senderhalsband.

    Sonstiges

    • Der Puma hat sich in verschiedenen Disziplinen Rekorde eingeholt: So trägt er im Guinness-Buch der Rekorde den Titel des Tieres mit den meisten Namen (40),[25] ist mit über fünf Metern das Säugetier mit den höchsten Sprüngen[26] und hat das größte Verbreitungsgebiet in der gesamten westlichen Hemisphäre.[10]
    • Das Computer-Betriebssystem Mac OS X 10.1 von Apple trug den Codenamen Puma. Einige Jahre später wurde OS X 10.8 auf den Namen Mountain Lion (‚Berglöwe‘) getauft.

    Literatur

    • H. Maurice, N. Sharon, L. Fred: "Cougar: Ecology and Conservation" University of Chicago Press, Chicago 2010, ISBN 978-0-226-35344-9.
    • D. E. Brown, H. G. Shaw: Soul Among Lions. The Cougar As Peaceful Adversary. University of Arizona Press, Tucson 2000, ISBN 0-8165-2084-4.
    • R. H. Busch: The Cougar Almanac. Lyons & Burford, New York 1996, ISBN 1-55821-403-8.
    • H. P. Danz: Cougar! Ohio University Press, Athens (Ohio) 1999, ISBN 0-8040-1014-5.
    • J. Kobalenko: T. Kitchin, W. Hurst, Forest Cats of North America. Firefly Books, Willowdale 1997, ISBN 1-55209-172-4.
    • R. M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Bd. 1. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9, S. 818 f.
    • M. Culver, W. E. Johnson, J. Pecon-Slattery, S. J. O'Brien: Genomic ancestry of the American puma (Puma concolor). In: The Journal of Heredity. 91(3) Oxford University Press, Oxford 2000, ISSN 0022-1503, S. 176 ff. (PDF).

    Filmdokumentationen

    • Der Löwe von Amerika. Deutsche TV-Dokumentation von Ronald Tobias, WDR 2003, 44 Minuten
    Wiktionary: Puma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons: Puma concolor – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. a b c d e R. M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Bd. 1. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9, S. 818 f.
    2. Mel Sunquist, Fiona Sunquist: Wildcats of the World. University of Chicago Press, 2002, ISBN 0226779998, S. 254 (Auszug (Google))
    3. a b c d e M. E. Sunquist & F. C. Sunquist (2009). Family Felidae (Cats). In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions, 2009, ISBN 978-84-96553-49-1, (S. 145 f.).
    4. K. Nowell & P. Jackson: „Wild Cats. Status Survey and Conservation Action Plan.“ (PDF; 24,6 MB). 1996, S. 132. Abgerufen am 21. April 2011.
    5. Scratch. Cougar 1977-2007 (Memento vom 19. November 2008 im Internet Archive)
    6. [[[:Vorlage:IUCNMap]] IUCN 2015/2010: Puma concolor]
    7. Victor Skinner: Photo shows cougar presence in Michigan. The Grand Rapids Press, 15. November 2009
    8. Le cougar de l'est est présent au Québec (PDF, 38,3 kB).
    9. "Cougar facts" (Memento vom 20. August 2007 im Internet Archive) In: Canadian Geographic. Abgerufen am 21. April 2011.
    10. a b J. Agustin Iriarte, William L. Franklin, Warren E. Johnson, Kent H. Redford: Biogeographic variation of food habits and body size of the America puma. In: Oecologia. 85, 1990, S. 185, doi:10.1007/BF00319400.
    11. www.rcinet.ca: Lynn Desjardins: Teen saves dog from cougar attack (englisch) Zuletzt abgerufen 5. Juni 2013
    12. www.rcinet.ca: Marc Montgomery: More Couguar-Attacks in Canada (englisch). Zuletzt abgerufen 5. Juni 2013
    13. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Puma-Bezwinger über Kampf: „Das wäre eine ziemlich beschissene Art zu sterben“. Abgerufen am 16. Februar 2019.
    14. "Pumapard & Puma/Jaguar Hybrids", Abgerufen am 18. April 2012
    15. a b M. Culver, W. E. Johnson, J. Pecon-Slattery, S. J. O'Brien: Genomic ancestry of the American puma (Puma concolor). In: The Journal of Heredity. 91(3), 2000, doi: 10.1093/jhered/91.3.186
    16. a b Anthony Caragiulo, Isabela Dias-Freedman, J. Alan Clark, Salisa Rabinowitz u. George Amato: Mitochondrial DNA sequence variation and phylogeography of Neotropic pumas. Mitochondrial DNA 25, 304–312. DOI: 10.3109/19401736.2013.800486
    17. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (2142 Seiten). Abgerufen am 21. April 2011.
    18. Puma concolor, Mammal Species of the World; Zugriff am 3. Februar 2020
    19. "U.S. Fish and Wildlife Service concludes eastern cougar extinct". US Fish & Wildlife Service. Abgerufen am 21. April 2011.
    20. A. C. Kitchener, C. Breitenmoser-Würsten, E. Eizirik, A. Gentry, L. Werdelin, A. Wilting, N. Yamaguchi, A. V. Abramov, P. Christiansen, C. Driscoll, J. W. Duckworth, W. Johnson, S.-J. Luo, E. Meijaard, P. O’Donoghue, J. Sanderson, K. Seymour, M. Bruford, C. Groves, M. Hoffmann, K. Nowell, Z. Timmons, S. Tobe: A revised taxonomy of the Felidae. The final report of the Cat Classification Task Force of the IUCN/ SSC Cat Specialist Group. In: Cat News. Special Issue 11, 2017, S. 73–75.
    21. Aussetzung von Texas-Pumas in Florida (Memento vom 6. Januar 2012 im Internet Archive) auf panthersociety.org (archivierte Version)
    22. Wiener Zeitung: Texas-Pumas aus Florida entfernt, 4. März 2006 (abgerufen am 19. November 2013)
    23. Hybridisierung der Florida-Panther (PDF)
    24. http://www.nbcmiami.com/news/Rare-Florida-Panther-Released-Back-Into-the-Wild-in-Palm-Beach-201421021.html (abgerufen 19. April 2017)
    25. The Guinness Book of World Records. 2004, S. 49
    26. „Phänomene in der Tierwelt: Exklusive Wanderausstellung 'World Champions of Nature’“ Abgerufen am 21. April 2011.