„Wladimir Afanassjewitsch Obrutschew“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Literarisches Schaffen: doppelte Zitatauszeichnung korrigiert
Zeile 19: Zeile 19:


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==

* [[Orden des Heiligen Wladimir]] (1895)<ref name=ehr>{{Internetquelle|url=http://www.warheroes.ru/hero/hero.asp?Hero_id=9599|titel=Wladimir Obrutschew - Biografie|sprache=ru|zugriff=2018-04-24}}</ref>
* [[Orden des Heiligen Wladimir]] (1895)<ref name=ehr>{{Internetquelle|url=http://www.warheroes.ru/hero/hero.asp?Hero_id=9599|titel=Wladimir Obrutschew - Biografie|sprache=ru|zugriff=2018-04-24}}</ref>
* Mitglied der [[Leopoldina]] (1925)<ref>Johannes Walther (Hrsg.): Leopoldina. Berichte der Kaiserlich Deutschen Akademie der Naturforscher zu Halle. Quelle und Meyer, Leipzig 1926, S. 264</ref>
* Mitglied der [[Leopoldina]] (1925)<ref>Johannes Walther (Hrsg.): Leopoldina. Berichte der Kaiserlich Deutschen Akademie der Naturforscher zu Halle. Quelle und Meyer, Leipzig 1926, S. 264</ref>
Zeile 30: Zeile 31:
* Namensgeber für den [[Mount Obruchev]] im Georg-V.-Land, Antarktika (seit 1958)
* Namensgeber für den [[Mount Obruchev]] im Georg-V.-Land, Antarktika (seit 1958)
* Namensgeber für den [[Obrutschew-Gletscher]] im Königin-Marie-Land, Antarktika (Datum unbekannt)
* Namensgeber für den [[Obrutschew-Gletscher]] im Königin-Marie-Land, Antarktika (Datum unbekannt)
* Namensgeber für den Asteroiden des äußeren Hauptgürtels [[(3128) Obruchev]] und den [[Mondkrater]] [[Obruchev (Mondkrater)|Obruchev]]<ref>{{Literatur|Autor=[[Lutz D. Schmadel]]|Titel=Dictionary of Minor Planet Names|TitelErg=Fifth Revised and Enlarged Edition|Hrsg=Lutz D. Schmadel|Auflage=5|Verlag=[[Springer Spektrum|Springer Verlag]]|Ort=[[Berlin]], [[Heidelberg]]|Datum=2003|Sprache=en|Umfang=992|Seiten=186|ISBN=978-3-540-29925-7|Online=[https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-540-29925-7_3129 link.springer.com]|Format=online|Abruf=2020-09-13|Originaltitel=Dictionary of Minor Planet Names|JahrEA=1992|VerlagEA=Springer Verlag|OrtEA=Berlin, Heidelberg|Zitat=1979 FJ2. Discovered 1979 Mar. 23 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.}}</ref>


== Bibliographie ==
== Bibliographie ==

Version vom 13. September 2020, 16:34 Uhr

Datei:1930s-ObruchevVA.jpg
W. A. Obrutschew
Briefmarkenausgabe zum 100. Geburtstag W. A. Obrutschews (Sowjetunion 1963)

Wladimir Afanassjewitsch Obrutschew (russisch Владимир Афанасьевич Обручев, wiss. Transliteration Vladimir Afanas'evič Obručev; * 28. Septemberjul. / 10. Oktober 1863greg. in Klepenino, Gouvernement Twer; † 19. Juni 1956 in Moskau) war ein sowjetischer Geologe, Geograph und Schriftsteller. Er ist vor allem als geologischer Erforscher Sibiriens und von Zentralasien bekannt.

Leben

Obrutschew studierte nach Besuch des Realgymnasiums in Wilna am Berginstitut in Sankt Petersburg mit dem Abschluss 1886. Danach unternahm er Forschungsreisen nach Mittelasien, die Mongolei und bis Nordchina. 1889 bis 1892 war er Geologe am Bergamt in Irkutsk. Ab 1901 lehrte er an der Bergbauabteilung des Sibirischen Technologischen Instituts in Tomsk. Aufgrund der politischen Wirren gab er das 1912 auf. 1919 bis 1921 war er Professor und Dekan der Universität Simferopol und 1921 bis 1929 Professor für Angewandte Geologie und Lagerstättenkunde an der Bergakademie in Moskau. Ab 1928 war er wirkliches Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften, deren Geologisches Institut und Komitee zum Permafrost er bis zu seinem Rücktritt 1936 leitete. 1937 leitete er die russische Delegation auf dem 17. Internationalen Geologenkongress in Moskau.

Er veröffentlichte über die Geologie von Sibirien (auch eine deutschsprachige Monographie), Zentralasien, Erz- und Goldlagerstätten und das Lößproblem. Außerdem schrieb er eine vierbändige Geschichte der geologischen Erforschung von Sibirien.

Obrutschew galt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler der ehemaligen Sowjetunion. Er war Held der sozialistischen Arbeit, Stalin- sowie Leninpreisträger, Ehrenpräsident der Geographischen Gesellschaft der UdSSR und Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten. Daneben schrieb er noch eine Reihe vorwiegend phantastischer Romane für die Jugend, in denen er sein Wissen über Geographie, Geologie und Erdgeschichte einfließen ließ. Damit gilt er als einer der bedeutendsten Vertreter der frühen phantastischen Literatur der Sowjetunion.

Literarisches Schaffen

1924 schrieb er seinen wohl populärsten Roman „Plutonien“, den man auf eine Stufe mit „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne und „Die vergessene Welt“ von Arthur Conan Doyle stellen kann. Anhand einer abenteuerlichen Handlung greift er die Hohlwelttheorie auf und nutzt sie zu einem spannenden Roman über die Erdgeschichte. Zusätzlich lässt er sein Wissen über urzeitliche Tiere einfließen.

1926 folgte der Roman „Das Sannikowland“, der nicht weniger erfolgreich werden sollte und 1972 verfilmt wurde. Diesmal griff er die Hypothese eines durch Vulkanismus eisfrei gehaltenen Landes innerhalb des Polarkreises auf, dessen Existenz von ihm und einigen anderen russischen Forschern immer wieder für nicht unmöglich gehalten worden war.

1928 schilderte er in „Goldsucher in der Wüste“ das Leben chinesischer Bergleute in der Dsungarei während der Dunganenaufstände. Der Erzählungsband „In der Felsenwildnis Innerasiens“ (1951) bildet zeitlich gesehen eine Fortsetzung dieses Bandes. Die locker aneinandergereihten Geschichten schildern die Abenteuer eines russischen Kaufmanns und Schatzgräbers, der Ende des 19. Jahrhunderts auf der Suche nach Goldbergwerken, Ruinenstädten und Klöstern die Dsungarei, das Tarimbecken und Tibet durchstreift.

Ehrungen

Bibliographie

Romane
  • Плутония [Необычайное путешествие в недра Земли] (1924)
    • Deutsch: Plutonien. Übersetzt von Herbert Strese. Mit Illustrationen von Gerhard Goßmann. Neues Leben (Das neue Abenteuer, spannend erzählt #4), Berlin 1953. Aktuelle Auflage: 2005, ISBN 3-355-01711-6.
  • Земля Санникова (1926, auch als Земля Санникова, или Последние онкилоны)
    • Deutsch: Das Sannikowland. Übersetzt von Bruno Pasch. Illustrationen von Gerhard Goßmann. Neues Leben (Das neue Abenteuer, spannend erzählt #5), Berlin 1953.
  • Рудник «Убогий» (1926)
  • Золотоискатели в пустыне (1949)
    • Deutsch: Goldsucher in der Wüste. Übersetzt von E. und W. Wonsiatsky. Mit Bildern von Joachim Kölbel. Staackmann, Leipzig 1952. Auch: Mit Illustrationen von Eberhard Binder-Staßfurt. Neues Leben (Das neue Abenteuer, spannend erzählt #16), Berlin 1955.
Erzählungen
  • Коралловый остров (1947)
  • В дебрях Центральной Азии (1951)
    • Deutsch: In der Felsenwildnis Innerasiens : Abenteuerliche Reisen. Übersetzt von Marie Jacob und Sigrid Hoffmann. Greifenverlag, Rudolstadt 1955.
  • Бодайбо — река золотая (1958)
  • Тепловая шахта (1961, auch als Тепло земных недр, unvollendet)
  • На Столбах (1986)
Kurzgeschichten
  • Море шумит (1888)
  • Пустоцвет (1907)
  • Происшествие в Нескучном саду (1940, auch als Событие в Нескучном саду)
  • Путешествие в прошлое и будущее (1940, Fragment)
  • Солнце гаснет (1946, Fragment)
  • Видение в Гоби (1947)
  • Загадочная находка (1947)
  • Полёт по планетам (1950)
  • Завоевание тундры (1961, Fragment)
  • Сказание об Атлантиде (1961, Fragment)
Essays und Autobiografisches
  • Сибирские письма (1888–1892) (1893, mit Polina Obrutschewa)
    • Deutsch: Sibirische Briefe. Eingeführt von Paul von Kügelgen. Duncker u. Humblot, Leipzig 1894.
  • Дневники (1899, 2 Bde.)
  • Овладение простраством — вступление (1937)
  • Как я стал геологом и писателем (1940)
  • Через горы и пустыни (1955)
  • Воспоминания (1958)
  • Воспоминания о детстве и годах учения (1958)
  • На горной разведке в старое время (1958)
Sammlungen
  • В старой Сибири (1958, Artikel, Memoiren und Briefe)
  • Путешествия в прошлое и будущее (1961)
  • За тайнами Плутона (1986)
Fachliteratur
  • Алтайские этюды (1914)
  • Геологический обзор золотоносных районов Сибири (1915, 3 Bde.)
  • Рудные месторождения (1920)
  • Алтаиды (1926)
  • Полевая геология („Feldgeologie“, 1930)
  • Проблема лёсса (1933)
  • Геология Сибири („Geologie von Sibirien“, 1938, 3 Bde.)
  • От Кяхты до Кульджи. Путешествие в Центральную Азию и Китай (1938)
  • Пограничная Джунгария (1939, 3 Bde.)
  • Занимательная геология (1944)
  • Основы геологии (1944)
  • Восточная Монголия (1947)
  • Происхождение гор и материков (1947)
  • Путешествия Потанина (1947, auch als Григорий Николаевич Потанин. Жизнь и деятельность)
  • Мои путешествия по Сибири (1948)
  • По горам и пустыням Средней Азии (1948)
  • История геологических исследований Сибири (1949, 5 Bde.)
  • Русские исследователи Центральной Азии (1949)
  • Справочник путешественника и краеведа (1949, 2 Bde.)

Deutsch:

  • Über die Systematik der Erzlagerstätten (= Abhandlungen zur praktischen Geologie und Bergwirtschaftslehre. Band 4, ZDB-ID 501309-4). W. Knapp, Halle 1926.
  • Die metallogenetischen Epochen und Gebiete von Sibirien (= Abhandlungen zur praktischen Geologie und Bergwirtschaftslehre. Band 6). W. Knapp, Halle 1926.
  • Geologie von Sibirien (= Fortschritte Geologie und Paläontologie. Heft 15, ISSN 2700-6530). Gebr. Borntraeger, Berlin 1926.
  • Die Verbreitung der Eiszeitspuren in Nord- und Zentralasien. In: Geologische Rundschau. Band 21, Nummer 4, 1930, S. 243–283, doi:10.1007/BF01812805.

Literatur

Weblinks

Commons: Wladimir Obrutschew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Wladimir Obrutschew - Biografie. Abgerufen am 24. April 2018 (russisch).
  2. Johannes Walther (Hrsg.): Leopoldina. Berichte der Kaiserlich Deutschen Akademie der Naturforscher zu Halle. Quelle und Meyer, Leipzig 1926, S. 264
  3. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 13. September 2020] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1979 FJ2. Discovered 1979 Mar. 23 by N. S. Chernykh at Nauchnyj.”