„Antonius Lipsmeier“ – Versionsunterschied

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Auf Wunsch von Prof. Dr. Antonius Lipsmeier wurden Änderungen zu lebenbiographischen Daten sowie Ergänzungen zu beruflichen Leistungen, Engagements, Schriften und Literatur getätigt.
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== Leben ==
== Leben ==
Antonius Lipsmeier wurde in [[Oelde]]/Westf. als Sohn des Kraftfahrers Wilhelm Lipsmeier (1908 – 1941 gef. in Pleßkau/Rußland) und dessen Frau Theresia (geb. Jathe, 1908 – 1989), beide aus kleinbäuerlichen Verhältnissen stammend, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule Oelde (1943/44 bis Ostern 1948) erwarb er an der Städt. Realschule Oelde 1954 die Mittlere Reife, um danach von Ostern 1954 bis Ostern 1957 eine Lehre als Maschinenschlosser bei der Westfalia Separator AG in Oelde zu absolvieren. Auf das geplante Ingenieurstudium in Dortmund verzichtete er zugunsten des Studiums am kurz zuvor errichteten Institut zur Erlangung der Hochschulreife in Oberhausen von Ostern 1957 bis Ostern 1959, um hier am 17.3.1959 die Reifeprüfung abzulegen. Danach studierte er ab dem Sommersemester 1959 an der [[Universität des Saarlandes|Universität Saarbrücken]] – seinerzeit die erste Hochschule, die den bis dahin an den Berufspädagogischen Hochschulen angesiedelten Gewerbelehrerstudiengang in die Universität integrierte – im Studiengang für das Gewerbelehramt das Hauptfach Metallgewerbe (Schwerpunkt: Metallphysik und Werkstofftechnik) mit dem Nebenfach Volkswirtschaftslehre sowie Pädagogik/[[Berufspädagogik]] und legte hier am 17.3.1963 das Erste Staatsexamen ab. Es folgte das [[Vorbereitungsdienst|Referendariat]] in Aachen von 1963 bis 1965 mit dem Zweiten Staatsexamen am 6.7.1965.
Nach der [[Promotion (Doktor)|Promotion]] 1969 zum Dr. phil. in [[Hannover]] und der [[Habilitation]] 1971 lehrte er von 1972 bis 1979 lehrte er als [[Universitätsprofessor]] in [[Kassel]], von 1979 bis 1988 an der [[Fernuniversität in Hagen]] und ab 1988 an der [[TH Karlsruhe]].


Nach kurzer Schultätigkeit nahm er das Angebot von Prof. [[Heinrich Abel (Pädagoge)|Heinrich Abel]] von der [[Technische Universität Darmstadt|TH Darmstadt]] einer Stelle als  Wiss. Assistent zum 1.10.1965 an (auf Empfehlung von Prof. [[Josef Dolch|Dolch]]/Universität Saarbrücken, bei dem er als Studentische Hilfskraft tätig gewesen war); doch leider verstarb Abel schon im Dezember gleichen Jahres, so dass ein Wechsel erforderlich wurde. Der wurde dadurch möglich, dass der hessische Ministerialbeamte Hans-Joachim Rosenthal 1966 das Angebot bekam, den vom Berufspädagogischen Institut an die  [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|TH Hannover]] verlegten Gewerbelehrerstudiengang neu zu strukturieren und berufspädagogisch zu fundieren, und dafür suchte Rosenthal  zwecks Unterstützung einen Assistenten. So wurde er vom 1.9.1966 bis zum 14.10.1970 Mitarbeiter dieser Hochschule, an der er am 9.7.1969 zu Dr. phil. [[Promotion (Doktor)|promoviert]] wurde ([[Dissertation]]: Unterrichtsforschung als Unterrichtsgeschichte, dargestellt an der Entwicklung des Unterrichts im Technischen Zeichnen). Betreuer der Dissertation (Veröffentlichung 1971[[Antonius Lipsmeier#%20edn1|[i]]]) war Rosenthal, die Nebenfächer im [[Rigorosum]] waren [[Soziologie]] (Prof. Von Ferber) und [[Wirtschaftsgeschichte]] (Prof. Treue). Am 15.10.1970 (bis zum 14.10.1972) ließ er sich  an die [[Universität Kassel|Gesamthochschule Kassel]] abordnen, um als Mitglied der ministeriellen Projektgruppe diese Hochschule mit aufzubauen, unterbrochen nach  seiner [[Habilitation]] in Berufspädagogik an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|TU Hannover]] am 28.6.1971 (kumulativ auf der Basis der mit Auszeichnung bewerteten Dissertation) von einer einjährigen Lehrstuhlvertretung an der [[Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Universität Münster]] (Prof. [[Herwig Blankertz|Blankertz]]) mit zwischenzeitlichen Ernennungen zum Akademischen Rat und Oberrat. Vom 18.12.1972 bis zum 19.12.1979 bekleidete er die Professur (H 4) für Berufspädagogik an der Gesamthochschule Kassel, an der er die Aufbaustudiengänge für Fachhochschulabsolventen (Techniklehrer und Wirtschaftslehrer) als Leiter der ministeriellen Planungskommissionen etablierte.

Zum 20.12.1979 nahm er den Ruf auf die [[Professor|Professur]] für Berufliche Weiterbildung an der [[Fernuniversität in Hagen|Fernuniversität Hagen]] an, für deren Gründung er schon in den Jahren 1974 bis 1976 als Mitglied der ministeriellen Planungsgruppe tätig gewesen war. Ohne einen Studiengang für dieses Fach war diese Tätigkeit nicht besonders attraktiv, so dass er zum 1.4.1988 den Ruf an die [[Karlsruher Institut für Technologie|Universität Karlsruhe]] annahm, um den hier seit 1974/75 neu eingerichteten Gewerbelehrerstudiengang weiter zu konsolidieren (2003, S. 132 ff).[[Antonius Lipsmeier#%20edn1|[i]]]
----[[Antonius Lipsmeier#%20ednref1|[i]]] Vgl. hierzu die Ausführungen bei Rothe, Biographisches Handbuch 2019, S. 448 f.
----[[Antonius Lipsmeier#%20ednref1|[i]]] Rezension von Otto Monsheimer in: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 64(1968),1, S. 70-73.

== Leistungen ==
Das [[Opus (Werk)|Opus]] von Lipsmeier ist mit mehr als 300 Veröffentlichungen nicht nur unter quantitativen Aspekten recht umfangreich, sondern unter inhaltlichen Gesichtspunkten auch sehr differenziert. Gleichwohl sind einige Schwerpunktsetzungen deutlich erkennbar. Da wäre zunächst die Gewerbelehrerausbildung zu nennen. Da er vom Beginn seiner Hochschullehrertätigkeit an der [[Universität Kassel|Gesamthochschule Kassel]] (1972) und auch später an der [[Karlsruher Institut für Technologie|Universität Karlsruhe]] (seit 1988) mit der Konzeptionierung oder der Reform dieses Studienganges befasst war – dabei mehrfach unterstützt durch entsprechende Modellversuche des Bundes – hat er diese Aktivitäten kontinuierlich dokumentiert, publiziert und damit zur Diskussion gestellt (1972a; 1975; 1979; 1980; 1992a; 2003; 2017). Zur Dissemination seiner Erfahrungen auf diesem Gebiete konnte er auch in seiner Funktion als Lehrerbildungsexperte im Hauptvorstand des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen ([[Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen|BLBS]]) in der Zeit von 1997 bis 2005 beitragen.[[Antonius Lipsmeier#%20edn1|[i]]]

Der zweite Schwerpunkt im Opus von Lipsmeier liegt eindeutig auf dem Gebiet von [[Curriculum (Pädagogik)|Curriculum]]<nowiki/>forschung/-entwicklung sowie der [[Didaktik]] und [[Methodik (Pädagogik)|Methodik]] von schulischer und betrieblicher [[Berufsausbildung]], beginnend mit seiner [[Dissertation]] von 1971 über die Geschichte des Unterrichts im technischen Zeichnen. Neben einigen Übersichts- bzw. Grundsatzartikeln zu der gesamten Thematik (1978b; 1982; 1987a; 1995; 2000b; 2005a) hat er sich vor allem mit vorgeblich innovativen Aspekten von Didaktik und Methodik wie Ganzheitlichkeit sowie dem selbständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren auseinandergesetzt und hier nachgewiesen, dass diese Aspekte überwiegend über eine lange Tradition in der beruflichen Bildung verfügen (1989a; 1992b) und damit die innovativen Ansprüche der jüngeren berufsbildungspolitischen Diskussion relativieren.

Ein dritter Akzent in seinem Werk liegt in der [[Berufliche Weiterbildung|beruflichen Weiterbildung]], sicherlich auch damit zusammenhängend, dass er anfangs der achtziger Jahre eine der beiden Spezialprofessuren, die in der [[Bundesrepublik Deutschland|BRD]] hierfür geschaffen worden waren, bekleidete, und zwar diejenige  an der [[Fernuniversität in Hagen|Fernuniversität Hagen]] (die zweite war in [[Bremen]] lokalisiert). Überwiegend hat er diesen Aspekt im Kontext der gesamten berufsbildungspolitischen Thematik abgehandelt, aber er hat dazu auch Spezialabhandlungen vorgelegt (1987b; 1990).

Mehrere Abhandlungen betreffen die Geschichte sowie die Struktur und Organisation der beruflichen Bildung (1966; 1976; 1978a; 1980; 1998a), zumeist in allgemeiner Thematisierung, aber auch Spezialaspekte wie die Problematik vollschulischer Berufsbildung (1984), die Lernortdifferenzierung und die Lernfeldorientierung  (2000a; 2004) oder auch vergleichende/internationale Aspekte umfassend (1979; 1980; 1987b; 2005a).

Im Kontext seiner Mitgliedschaft in der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-Senatskommission für Berufsbildungsforschung sind Veröffentlichungen zu dieser Thematik zu verorten wie sein Artikel zu den Möglichkeiten und Problemen der Kooperation in der Berufsbildungsforschung zwischen dem [[Bundesinstitut für Berufsbildung]] und den Universitäten (1989b) und sein Überblicksartikel zur Geschichte dieser Forschung im Rauner-Handbuch (2005a).

Den Abschluss seiner Publikationstätigkeiten bildet wohl die Realisierung einer schon seit Jahrzehnten gehegten Idee mit entsprechenden Vorarbeiten[[Antonius Lipsmeier#%20edn2|[ii]]], nämlich die Herausgabe (zus. mit D. Münk) des „Biographischen Handbuchs der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens“, das 2019 erschienen ist (Ergänzungsband 2021).
----[[Antonius Lipsmeier#%20ednref1|[i]]] Für diese Aktivitäten verlieh ihm der Bundesverband auf dem Berufsschultag in Lübeck am 21.4.2005 die „Ehrenplakette in Silber“ (vgl. bbS 57(2005),6, S. 134).

[[Antonius Lipsmeier#%20ednref2|[ii]]] Siehe Arnold/Dobischat/Ott 1997, S. 22, und Münk 2017, S. 359

== Engagement ==
Über (nahezu selbstverständliche) Tätigkeiten in der akademischen Selbstverwaltung hinaus ([[Dekan (Hochschule)|Dekan]], Vorsitz und Mitgliedschaften in Berufungskommissionen, Studiengang- und Prüfungskommissionen etc.) engagierte sich Lipsmeier vielfach; zu nennen sind insbesondere:

-       Mitherausgeber der Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (1972-2005)

-       Mitglied der Senatskommission „Berufsbildungsforschung“ der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] (1986-1990)

-       Vorsitzender des Fachbeirats des [[Institut Technik und Bildung|Instituts Technik und Bildung]]“ (ITB) der Universität Bremen (1995-2005)

-       Vorsitzender des Fachbeirats der Zentralstelle für gewerbliche Berufsförderung der [[Internationale Weiterbildung und Entwicklung|Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung]] (DSE) in [[Mannheim]] (1995-2005);

-       Leitung der Wissenschaftlichen Begleitung von Modellversuchen des Bundes und von Ländern zur Gewerbelehrerausbildung, zum beruflichen Schulwesen und zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung (1974 bis 2005) in Nordrhein-Westfalen ([[Ostwestfalen-Lippe]]) und Hessen ([[Kassel]], [[Frankfurt am Main|Frankfurt]])

-       Mitglied im Beratungsgremium des [[Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht|Instituts für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht]] (FWU) in [[München]] und der Zweigstelle [[Berlin]] zur Produktion von Medien für die berufliche Bildung (1980-1995)

-       Lehrerbildungsexperte beim Hauptvorstand des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen ([[Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen|BLBS]]) (1997-2005)

-       Beratungen beim Aufbau von Fernstudieneinrichtungen ([[Hagen]], [[Landau in der Pfalz|Landau]], [[Lahr/Schwarzwald|Lahr]]) und Konzipierung von etwa 30 Fernstudienbriefen

-       Mitglied im Vorstand der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der [[Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft|Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft]] (Mitte der 1970er Jahre)

-       Herausgeber von 50 Schulbüchern für die gewerblich-technische Aus- und Weiterbildung

-       Mitglied des Beratungsgremiums beim Europäischen Bildungswerk für Beruf und

      Gesellschaft (EBG) in [[Magdeburg]] (seit 1995); Mitglied des Kuratoriums (seit 2016)
Etwa 30 Gutachten im Rahmen der beruflichen Entwicklungshilfe (Konzept-, Verlaufs- und Evaluierungsstudien) für verschiedene nationale und internationale Organisationen (GIZ, DSE, EU, Weltbank), vor allem in südostasiatischen und afrikanischen Ländern.
== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
* ''Die Auseinandersetzung über „gymnasiale“ und „reale oder technische Bildung“. Aufgezeigt an der Vorgeschichte und Ausformung der Darmstädter Real- und technischen Schule zur Höheren Gewerbeschule (1836) und zur Technischen Hochschule (1872/73)''. In: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 62(1966),12, S. 918-932; Technik und Schule.
* ''Computerunterstütztes Lernen. Entwicklungen – Möglichkeiten – Perspektiven''. Stuttgart 1989, ISBN 3-87844-011-1.
*''Die Ausformung des Berufsschulcurriculums unter dem Einfluss der Technik als Geschichte des Unterrichts im Technischen Zeichnen''. Wiesbaden 1971.
* ''Berufliche Weiterbildung. Theorieansätze, Strukturen, Qualifizierungsstrategien, Perspektiven''. Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-925070-57-5.
*''Überlegungen zum Aufbaustudium für Absolventen von Höheren Fachschulen/Fachhochschulen (Fachrichtung Technik) zur Erlangung der Lehrbefähigung im Sekundarschulwesen''. In: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 68(1972a),1, S. 67-69.
* ''Die Berufsausbildungspolitik der Gemeinschaft für die 90er Jahre. Analyse der Stellungnahmen der EU-Mitgliedstaaten zum Memorandum der Kommission. Ein Gutachten''. Bad Honnef 1994, ISBN 3-87066-725-7.
*''Vom Beruf der Berufspädagogen. Zur Wissenschaftstheorie der Berufspädagogik''. In: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 68(1972b),1, S. 21-49; (zus. mit H.A. Hesse, D. Jungk und W. Manz): Berufsbild und Studienplan. Empirische Beiträge zur Entwicklung von Hochschulcurricula. Hannover 1975.
* ''Berufliche Weiterbildung. Grundlagen und Perspektiven im nationalen und internationalen Kontext''. Baltmannsweiler 1997, ISBN 3-87116-892-0.
*(zus. mit A. Kell): ''Berufsbildung in der Bundesrepublik Deutschland. Analyse und Kritik''. Hannover 1976; Organisation und Lernorte der Berufsausbildung. München 1978a.<ref>{{Literatur |Autor=Adolf Kell |Titel=Berufsbildung in der Bundesrepublik Deutschland : Analyse u. Kritik |Verlag=Schroedel |Ort=Hannover |Datum=1976 |ISBN=3-507-91847-1 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/2911551 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Didaktik der Berufsausbildung. Analyse und Kritik didaktischer Strukturen der schulischen und betrieblichen Berufsausbildung''. München 1978b.
*''Die Ausbildung von Berufsschullehrern in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft''. In: Berufsbildung. Informationsbulletin des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung. Berlin 1979, S. 2-9.
*(zus mit R. Brechmacher und G. Wiechmann): ''Berufspädagogen in Studium und Beruf''. Frankfurt 1980; Situation und Probleme der Berufsausbildung in Europa. In: Recht der Jugend und des Bildungswesens 28(1980)6, S. 411-424.
*''Die didaktische Struktur des beruflichen Bildungswesens''. In: Blankertz, H. u.a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft, Bd. 9, Teil 1, Stuttgart 1982, S. 227-249.
*''Möglichkeiten und Grenzen einer vollschulischen Berufsausbildung''. In: Gewerkschaftliche Bildungspolitik 35(1984),3, S. 75-82.
*''Neue Technologien, Technikwissenschaft und Technikdidaktik in ihrer Relevanz für eine Didaktik beruflichen Lernens''. In: Verbände der Lehrer … NW (Hrsg.): Berufliche Schulen – Multiplikatoren technologischer Innovationen. Frankfurt 1987a, S. 42-75.
*''Berufliche Weiterbildung in West- und Osteuropa.'' Baden-Baden 1987b; Ganzheitlichkeit als berufspädagogische Kategorie. In: ZBW 85 (1989a),2, S. 137-151.<ref>{{Literatur |Autor=Antonius Lipsmeier |Titel=Berufliche Weiterbildung in West- und Osteuropa e. Arbeitsbuch |Auflage=1. Aufl |Ort=Baden-Baden |Datum=1987 |ISBN=978-3-7890-1269-3 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/246883221 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Möglichkeiten und Probleme einer Kooperation in der Berufsbildungsforschung zwischen BIBB und Universitäten''. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis 18(1989b),5, S. 19-26.<ref>{{Literatur |Autor=Shuxiang Li, Kaifeng Zhang, Xiaoliang Sun |Titel=Letter to the Editor regarding “Extracorporeal shockwave therapy for the treatment of knee osteoarthritis: a meta-analysis” |Sammelwerk=International Orthopaedics |Band=44 |Nummer=5 |Datum=2020-02-29 |ISSN=0341-2695 |DOI=10.1007/s00264-020-04515-y |Seiten=1017–1017 |Online=http://dx.doi.org/10.1007/s00264-020-04515-y |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Computerunterstütztes Lernen. Entwicklungen – Möglichkeiten – Perspektiven''. Stuttgart (1989c), ISBN 3-87844-011-1.
*''Wieviel Staat braucht die berufliche Weiterbildung?'' In: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Festschrift 20 Jahre Bundesinstitut für Berufsbildung. Berlin/Bonn 1990, S. 103-114.
*''Berufliche Weiterbildung. Theorieansätze, Strukturen, Qualifizierungsstrategien, Perspektiven''. Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-925070-57-5.
*''Berufsschullehrer-Studiengänge im Kontext von Bedarfsdeckung und Professionalisierung''. In: ZBW 88(1992a),5, S. 358-378.
*''Selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren – Zielgrößen mit langer berufspädagogischer Tradition''. In: ZBW 88(1992b),5, S. 355-357.
*''Die Berufsausbildungspolitik der Gemeinschaft für die 90er Jahre. Analyse der Stellungnahmen der EU-Mitgliedstaaten zum Memorandum der Kommission. Ein Gutachten''. Bad Honnef 1994, ISBN 3-87066-725-7.
*''Didaktik gewerblich-technischer Berufsausbildung (Technikdidaktik)''. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hrsg.): Handbuch der Berufsbildung. Leverkusen 1995, S. 230-245.<ref>{{Literatur |Autor=Arnold Rolf |Titel=Handbuch der Berufsbildung |Ort=[Place of publication not identified] |Datum=2013 |ISBN=978-3-322-93636-3 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/1256682739 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Berufliche Weiterbildung. Grundlagen und Perspektiven im nationalen und internationalen Kontext''. Baltmannsweiler 1997, ISBN 3-87116-892-0.
*''Berufsbildung''. In: Führ, C./Furck, C.L. (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. VI, München 1998a, S. 447-489.
*''Vom verblassenden Wert des Berufes für das berufliche Lernen.'' In: ZBW 94(1998b),4, S. 481-495.<ref>{{Literatur |Autor=Bernadette Dilger |Titel=Editorial |Sammelwerk=Zeitschrift für Berufsund Wirtschaftspädagogik |Band=115 |Nummer=3 |Datum=2019 |ISSN=0172-2875 |DOI=10.25162/zbw-2019-0015 |Seiten=351 |Online=http://dx.doi.org/10.25162/zbw-2019-0015 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Berufsschule in Abhängigkeit oder Autonomie? Lernortkooperation und Lernfeldorientierung als potenzielle Stabilisierungsfaktoren für das Duale System''. In: ZBW 96(2000a),1, S. 12-29.
*''Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula''. In: Lipsmeier, A./Pätzold, G. (Hrsg.): Lernfeldorientierung in Theorie und Praxis. Stuttgart 2000b, S. 54-71.
*''Ausbildung von Diplomgewerbelehrern in Karlsruhe''. In: Clement, U./Lipsmeier, A. (Hrsg.): Berufliche Bildung zwischen Struktur und Innovation. Stuttgart 2003, S. 132-149.<ref>{{Literatur |Autor=Ute Clement |Titel=Berufsbildung zwischen Struktur und Innovation |Band=17 |Ort=Stuttgart |Datum=2003 |ISBN=978-3-515-08335-5 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/53422136 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Lernortkooperation – eine Schimäre mit berufsbildungspolitischer Suggestivkraft''. In: Euler, D. (Hrsg.): Handbuch der Lernortkooperation, Bd. 1, Bielefeld 2004, S. 60-76.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Euler |Titel=Theoretische Fundierung |Verlag=Bertelsmann |Ort=Bielefeld |Datum=2004 |ISBN=3-7639-3096-5 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/249629469 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Probleme und Strategien der Curriculumentwicklung für die berufliche Bildung in der BRD im internationalen Kontext''. In: Arnold, R. (Hrsg.): Grenzgänge(r) der Pädagogik, Baltmannsweiler 2005a, S. 47-62.<ref>{{Literatur |Autor=Rolf Arnold |Titel=Grenzgänge(r) der Pädagogik |Ort=Baltmannsweiler |Datum=2009 |ISBN=978-3-8340-0639-4 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/472489514 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Genese der berufspädagogischen (Berufsbildungs)Forschung''. In:  Rauner, F. (Hrsg).: Handbuch Berufsbildungsforschung. Bielefeld 2005b, S. 19-27.<ref>{{Literatur |Autor=Felix Rauner |Titel=Handbuch der Berufsbildungsforschung |Ort=Bielefeld |Datum=2005 |ISBN=978-3-7639-3167-5 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/248881172 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*''Der Bachelor-Lehrer – Retter oder Bestatter des beruflichen Schulwesens?'' – ZBW 113(2017),4, S. 676-680. <ref>{{Literatur |Autor=Antonius Lipsmeier |Titel=Der Bachelor-Lehrer – Retter oder Bestatter des beruflichen Schulwesens? |Sammelwerk=Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik |Band=113 |Nummer=4 |Datum=2017 |ISSN=0172-2875 |Seiten=676–680 |Online=https://elibrary.steiner-verlag.de/article/99.105010/zbw201704067601 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*Hrsg. zus. mit D. Münk): ''Biographisches Handbuch der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens.'' Stuttgart 2019. <ref>{{Literatur |Autor=Antonius Lipsmeier, Dieter Münk, Simon Lehmkuhl, Franz Steiner Verlag |Titel=Biographisches Handbuch der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens |Auflage=[1. Auflage] |Ort=Stuttgart |Datum=2019 |ISBN=978-3-515-12188-0 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/1085665620 |Abruf=2021-11-13}}</ref>


== Literatur ==
== (Sek.) Literatur ==
*Lipsmeier, in: ''Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1992''. 16. Ausgabe, Berlin/New York 1992, S. 195.
* als Herausgeber Bernd Ott, [[Rolf Dobischat]] und [[Rolf Arnold]]: ''Weiterungen der Berufspädagogik. Von der Berufsbildungstheorie zur internationalen Berufsbildung. Festschrift für Antonius Lipsmeier zum 60. Geburtstag''. Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07107-5.
*als Herausgeber Bernd Ott, [[Rolf Dobischat]] und [[Rolf Arnold]]: ''Weiterungen der Berufspädagogik. Von der Berufsbildungstheorie zur internationalen Berufsbildung. Festschrift für Antonius Lipsmeier zum 60. Geburtstag''. Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07107-5.
*Hauptmeier, G./Münk, D./Pätzold, G.: ''Antonius Lipsmeier emeritiert. 40 Jahre Forschungstätigkeit und 34 Jahre Mitherausgeber der ZBW''. – ZBW 101(2005)4, S. 481-483
*Münk, D.: ''Antonius Lipsmeier wird 80''. – ZBW 113(2017),2, S. 348-351.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Münk |Titel=Antonius Lipsmeier wird 80 |Sammelwerk=Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik |Band=113 |Nummer=2 |Datum=2017 |ISSN=0172-2875 |Seiten=348–351 |Online=https://elibrary.steiner-verlag.de/article/99.105010/zbw201702034801 |Abruf=2021-11-13}}</ref>
*Dobischat, R.: ''Berufspädagogik als Praxisimpuls. Antonius Lipsmeier zum 80. Geburtstag''. – bbS 69(2017),5, S. 198-200.
*BLBS: ''Deutscher Schulbuchpreis für Prof. Dr. Antonius Lipsmeier''. – bbS 60(2008),10, S. 303.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 13. November 2021, 17:39 Uhr

Antonius Lipsmeier (* 7. Mai 1937 in Oelde) ist deutscher Pädagoge.

Leben

Antonius Lipsmeier wurde in Oelde/Westf. als Sohn des Kraftfahrers Wilhelm Lipsmeier (1908 – 1941 gef. in Pleßkau/Rußland) und dessen Frau Theresia (geb. Jathe, 1908 – 1989), beide aus kleinbäuerlichen Verhältnissen stammend, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule Oelde (1943/44 bis Ostern 1948) erwarb er an der Städt. Realschule Oelde 1954 die Mittlere Reife, um danach von Ostern 1954 bis Ostern 1957 eine Lehre als Maschinenschlosser bei der Westfalia Separator AG in Oelde zu absolvieren. Auf das geplante Ingenieurstudium in Dortmund verzichtete er zugunsten des Studiums am kurz zuvor errichteten Institut zur Erlangung der Hochschulreife in Oberhausen von Ostern 1957 bis Ostern 1959, um hier am 17.3.1959 die Reifeprüfung abzulegen. Danach studierte er ab dem Sommersemester 1959 an der Universität Saarbrücken – seinerzeit die erste Hochschule, die den bis dahin an den Berufspädagogischen Hochschulen angesiedelten Gewerbelehrerstudiengang in die Universität integrierte – im Studiengang für das Gewerbelehramt das Hauptfach Metallgewerbe (Schwerpunkt: Metallphysik und Werkstofftechnik) mit dem Nebenfach Volkswirtschaftslehre sowie Pädagogik/Berufspädagogik und legte hier am 17.3.1963 das Erste Staatsexamen ab. Es folgte das Referendariat in Aachen von 1963 bis 1965 mit dem Zweiten Staatsexamen am 6.7.1965.

Nach kurzer Schultätigkeit nahm er das Angebot von Prof. Heinrich Abel von der TH Darmstadt einer Stelle als  Wiss. Assistent zum 1.10.1965 an (auf Empfehlung von Prof. Dolch/Universität Saarbrücken, bei dem er als Studentische Hilfskraft tätig gewesen war); doch leider verstarb Abel schon im Dezember gleichen Jahres, so dass ein Wechsel erforderlich wurde. Der wurde dadurch möglich, dass der hessische Ministerialbeamte Hans-Joachim Rosenthal 1966 das Angebot bekam, den vom Berufspädagogischen Institut an die  TH Hannover verlegten Gewerbelehrerstudiengang neu zu strukturieren und berufspädagogisch zu fundieren, und dafür suchte Rosenthal  zwecks Unterstützung einen Assistenten. So wurde er vom 1.9.1966 bis zum 14.10.1970 Mitarbeiter dieser Hochschule, an der er am 9.7.1969 zu Dr. phil. promoviert wurde (Dissertation: Unterrichtsforschung als Unterrichtsgeschichte, dargestellt an der Entwicklung des Unterrichts im Technischen Zeichnen). Betreuer der Dissertation (Veröffentlichung 1971[i]) war Rosenthal, die Nebenfächer im Rigorosum waren Soziologie (Prof. Von Ferber) und Wirtschaftsgeschichte (Prof. Treue). Am 15.10.1970 (bis zum 14.10.1972) ließ er sich  an die Gesamthochschule Kassel abordnen, um als Mitglied der ministeriellen Projektgruppe diese Hochschule mit aufzubauen, unterbrochen nach  seiner Habilitation in Berufspädagogik an der TU Hannover am 28.6.1971 (kumulativ auf der Basis der mit Auszeichnung bewerteten Dissertation) von einer einjährigen Lehrstuhlvertretung an der Universität Münster (Prof. Blankertz) mit zwischenzeitlichen Ernennungen zum Akademischen Rat und Oberrat. Vom 18.12.1972 bis zum 19.12.1979 bekleidete er die Professur (H 4) für Berufspädagogik an der Gesamthochschule Kassel, an der er die Aufbaustudiengänge für Fachhochschulabsolventen (Techniklehrer und Wirtschaftslehrer) als Leiter der ministeriellen Planungskommissionen etablierte.

Zum 20.12.1979 nahm er den Ruf auf die Professur für Berufliche Weiterbildung an der Fernuniversität Hagen an, für deren Gründung er schon in den Jahren 1974 bis 1976 als Mitglied der ministeriellen Planungsgruppe tätig gewesen war. Ohne einen Studiengang für dieses Fach war diese Tätigkeit nicht besonders attraktiv, so dass er zum 1.4.1988 den Ruf an die Universität Karlsruhe annahm, um den hier seit 1974/75 neu eingerichteten Gewerbelehrerstudiengang weiter zu konsolidieren (2003, S. 132 ff).[i]


[i] Vgl. hierzu die Ausführungen bei Rothe, Biographisches Handbuch 2019, S. 448 f.


[i] Rezension von Otto Monsheimer in: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 64(1968),1, S. 70-73.

Leistungen

Das Opus von Lipsmeier ist mit mehr als 300 Veröffentlichungen nicht nur unter quantitativen Aspekten recht umfangreich, sondern unter inhaltlichen Gesichtspunkten auch sehr differenziert. Gleichwohl sind einige Schwerpunktsetzungen deutlich erkennbar. Da wäre zunächst die Gewerbelehrerausbildung zu nennen. Da er vom Beginn seiner Hochschullehrertätigkeit an der Gesamthochschule Kassel (1972) und auch später an der Universität Karlsruhe (seit 1988) mit der Konzeptionierung oder der Reform dieses Studienganges befasst war – dabei mehrfach unterstützt durch entsprechende Modellversuche des Bundes – hat er diese Aktivitäten kontinuierlich dokumentiert, publiziert und damit zur Diskussion gestellt (1972a; 1975; 1979; 1980; 1992a; 2003; 2017). Zur Dissemination seiner Erfahrungen auf diesem Gebiete konnte er auch in seiner Funktion als Lehrerbildungsexperte im Hauptvorstand des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (BLBS) in der Zeit von 1997 bis 2005 beitragen.[i]

Der zweite Schwerpunkt im Opus von Lipsmeier liegt eindeutig auf dem Gebiet von Curriculumforschung/-entwicklung sowie der Didaktik und Methodik von schulischer und betrieblicher Berufsausbildung, beginnend mit seiner Dissertation von 1971 über die Geschichte des Unterrichts im technischen Zeichnen. Neben einigen Übersichts- bzw. Grundsatzartikeln zu der gesamten Thematik (1978b; 1982; 1987a; 1995; 2000b; 2005a) hat er sich vor allem mit vorgeblich innovativen Aspekten von Didaktik und Methodik wie Ganzheitlichkeit sowie dem selbständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren auseinandergesetzt und hier nachgewiesen, dass diese Aspekte überwiegend über eine lange Tradition in der beruflichen Bildung verfügen (1989a; 1992b) und damit die innovativen Ansprüche der jüngeren berufsbildungspolitischen Diskussion relativieren.

Ein dritter Akzent in seinem Werk liegt in der beruflichen Weiterbildung, sicherlich auch damit zusammenhängend, dass er anfangs der achtziger Jahre eine der beiden Spezialprofessuren, die in der BRD hierfür geschaffen worden waren, bekleidete, und zwar diejenige  an der Fernuniversität Hagen (die zweite war in Bremen lokalisiert). Überwiegend hat er diesen Aspekt im Kontext der gesamten berufsbildungspolitischen Thematik abgehandelt, aber er hat dazu auch Spezialabhandlungen vorgelegt (1987b; 1990).

Mehrere Abhandlungen betreffen die Geschichte sowie die Struktur und Organisation der beruflichen Bildung (1966; 1976; 1978a; 1980; 1998a), zumeist in allgemeiner Thematisierung, aber auch Spezialaspekte wie die Problematik vollschulischer Berufsbildung (1984), die Lernortdifferenzierung und die Lernfeldorientierung  (2000a; 2004) oder auch vergleichende/internationale Aspekte umfassend (1979; 1980; 1987b; 2005a).

Im Kontext seiner Mitgliedschaft in der DFG-Senatskommission für Berufsbildungsforschung sind Veröffentlichungen zu dieser Thematik zu verorten wie sein Artikel zu den Möglichkeiten und Problemen der Kooperation in der Berufsbildungsforschung zwischen dem Bundesinstitut für Berufsbildung und den Universitäten (1989b) und sein Überblicksartikel zur Geschichte dieser Forschung im Rauner-Handbuch (2005a).

Den Abschluss seiner Publikationstätigkeiten bildet wohl die Realisierung einer schon seit Jahrzehnten gehegten Idee mit entsprechenden Vorarbeiten[ii], nämlich die Herausgabe (zus. mit D. Münk) des „Biographischen Handbuchs der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens“, das 2019 erschienen ist (Ergänzungsband 2021).


[i] Für diese Aktivitäten verlieh ihm der Bundesverband auf dem Berufsschultag in Lübeck am 21.4.2005 die „Ehrenplakette in Silber“ (vgl. bbS 57(2005),6, S. 134).

[ii] Siehe Arnold/Dobischat/Ott 1997, S. 22, und Münk 2017, S. 359

Engagement

Über (nahezu selbstverständliche) Tätigkeiten in der akademischen Selbstverwaltung hinaus (Dekan, Vorsitz und Mitgliedschaften in Berufungskommissionen, Studiengang- und Prüfungskommissionen etc.) engagierte sich Lipsmeier vielfach; zu nennen sind insbesondere:

-       Mitherausgeber der Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (1972-2005)

-       Mitglied der Senatskommission „Berufsbildungsforschung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1986-1990)

-       Vorsitzender des Fachbeirats des Instituts Technik und Bildung“ (ITB) der Universität Bremen (1995-2005)

-       Vorsitzender des Fachbeirats der Zentralstelle für gewerbliche Berufsförderung der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung (DSE) in Mannheim (1995-2005);

-       Leitung der Wissenschaftlichen Begleitung von Modellversuchen des Bundes und von Ländern zur Gewerbelehrerausbildung, zum beruflichen Schulwesen und zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung (1974 bis 2005) in Nordrhein-Westfalen (Ostwestfalen-Lippe) und Hessen (Kassel, Frankfurt)

-       Mitglied im Beratungsgremium des Instituts für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) in München und der Zweigstelle Berlin zur Produktion von Medien für die berufliche Bildung (1980-1995)

-       Lehrerbildungsexperte beim Hauptvorstand des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen (BLBS) (1997-2005)

-       Beratungen beim Aufbau von Fernstudieneinrichtungen (Hagen, Landau, Lahr) und Konzipierung von etwa 30 Fernstudienbriefen

-       Mitglied im Vorstand der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (Mitte der 1970er Jahre)

-       Herausgeber von 50 Schulbüchern für die gewerblich-technische Aus- und Weiterbildung

-       Mitglied des Beratungsgremiums beim Europäischen Bildungswerk für Beruf und

      Gesellschaft (EBG) in Magdeburg (seit 1995); Mitglied des Kuratoriums (seit 2016) Etwa 30 Gutachten im Rahmen der beruflichen Entwicklungshilfe (Konzept-, Verlaufs- und Evaluierungsstudien) für verschiedene nationale und internationale Organisationen (GIZ, DSE, EU, Weltbank), vor allem in südostasiatischen und afrikanischen Ländern.

Schriften (Auswahl)

  • Die Auseinandersetzung über „gymnasiale“ und „reale oder technische Bildung“. Aufgezeigt an der Vorgeschichte und Ausformung der Darmstädter Real- und technischen Schule zur Höheren Gewerbeschule (1836) und zur Technischen Hochschule (1872/73). In: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 62(1966),12, S. 918-932; Technik und Schule.
  • Die Ausformung des Berufsschulcurriculums unter dem Einfluss der Technik als Geschichte des Unterrichts im Technischen Zeichnen. Wiesbaden 1971.
  • Überlegungen zum Aufbaustudium für Absolventen von Höheren Fachschulen/Fachhochschulen (Fachrichtung Technik) zur Erlangung der Lehrbefähigung im Sekundarschulwesen. In: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 68(1972a),1, S. 67-69.
  • Vom Beruf der Berufspädagogen. Zur Wissenschaftstheorie der Berufspädagogik. In: Die Deutsche Berufs- und Fachschule 68(1972b),1, S. 21-49; (zus. mit H.A. Hesse, D. Jungk und W. Manz): Berufsbild und Studienplan. Empirische Beiträge zur Entwicklung von Hochschulcurricula. Hannover 1975.
  • (zus. mit A. Kell): Berufsbildung in der Bundesrepublik Deutschland. Analyse und Kritik. Hannover 1976; Organisation und Lernorte der Berufsausbildung. München 1978a.[1]
  • Didaktik der Berufsausbildung. Analyse und Kritik didaktischer Strukturen der schulischen und betrieblichen Berufsausbildung. München 1978b.
  • Die Ausbildung von Berufsschullehrern in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft. In: Berufsbildung. Informationsbulletin des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung. Berlin 1979, S. 2-9.
  • (zus mit R. Brechmacher und G. Wiechmann): Berufspädagogen in Studium und Beruf. Frankfurt 1980; Situation und Probleme der Berufsausbildung in Europa. In: Recht der Jugend und des Bildungswesens 28(1980)6, S. 411-424.
  • Die didaktische Struktur des beruflichen Bildungswesens. In: Blankertz, H. u.a. (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft, Bd. 9, Teil 1, Stuttgart 1982, S. 227-249.
  • Möglichkeiten und Grenzen einer vollschulischen Berufsausbildung. In: Gewerkschaftliche Bildungspolitik 35(1984),3, S. 75-82.
  • Neue Technologien, Technikwissenschaft und Technikdidaktik in ihrer Relevanz für eine Didaktik beruflichen Lernens. In: Verbände der Lehrer … NW (Hrsg.): Berufliche Schulen – Multiplikatoren technologischer Innovationen. Frankfurt 1987a, S. 42-75.
  • Berufliche Weiterbildung in West- und Osteuropa. Baden-Baden 1987b; Ganzheitlichkeit als berufspädagogische Kategorie. In: ZBW 85 (1989a),2, S. 137-151.[2]
  • Möglichkeiten und Probleme einer Kooperation in der Berufsbildungsforschung zwischen BIBB und Universitäten. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis 18(1989b),5, S. 19-26.[3]
  • Computerunterstütztes Lernen. Entwicklungen – Möglichkeiten – Perspektiven. Stuttgart (1989c), ISBN 3-87844-011-1.
  • Wieviel Staat braucht die berufliche Weiterbildung? In: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Festschrift 20 Jahre Bundesinstitut für Berufsbildung. Berlin/Bonn 1990, S. 103-114.
  • Berufliche Weiterbildung. Theorieansätze, Strukturen, Qualifizierungsstrategien, Perspektiven. Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-925070-57-5.
  • Berufsschullehrer-Studiengänge im Kontext von Bedarfsdeckung und Professionalisierung. In: ZBW 88(1992a),5, S. 358-378.
  • Selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren – Zielgrößen mit langer berufspädagogischer Tradition. In: ZBW 88(1992b),5, S. 355-357.
  • Die Berufsausbildungspolitik der Gemeinschaft für die 90er Jahre. Analyse der Stellungnahmen der EU-Mitgliedstaaten zum Memorandum der Kommission. Ein Gutachten. Bad Honnef 1994, ISBN 3-87066-725-7.
  • Didaktik gewerblich-technischer Berufsausbildung (Technikdidaktik). In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hrsg.): Handbuch der Berufsbildung. Leverkusen 1995, S. 230-245.[4]
  • Berufliche Weiterbildung. Grundlagen und Perspektiven im nationalen und internationalen Kontext. Baltmannsweiler 1997, ISBN 3-87116-892-0.
  • Berufsbildung. In: Führ, C./Furck, C.L. (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. VI, München 1998a, S. 447-489.
  • Vom verblassenden Wert des Berufes für das berufliche Lernen. In: ZBW 94(1998b),4, S. 481-495.[5]
  • Berufsschule in Abhängigkeit oder Autonomie? Lernortkooperation und Lernfeldorientierung als potenzielle Stabilisierungsfaktoren für das Duale System. In: ZBW 96(2000a),1, S. 12-29.
  • Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: Lipsmeier, A./Pätzold, G. (Hrsg.): Lernfeldorientierung in Theorie und Praxis. Stuttgart 2000b, S. 54-71.
  • Ausbildung von Diplomgewerbelehrern in Karlsruhe. In: Clement, U./Lipsmeier, A. (Hrsg.): Berufliche Bildung zwischen Struktur und Innovation. Stuttgart 2003, S. 132-149.[6]
  • Lernortkooperation – eine Schimäre mit berufsbildungspolitischer Suggestivkraft. In: Euler, D. (Hrsg.): Handbuch der Lernortkooperation, Bd. 1, Bielefeld 2004, S. 60-76.[7]
  • Probleme und Strategien der Curriculumentwicklung für die berufliche Bildung in der BRD im internationalen Kontext. In: Arnold, R. (Hrsg.): Grenzgänge(r) der Pädagogik, Baltmannsweiler 2005a, S. 47-62.[8]
  • Genese der berufspädagogischen (Berufsbildungs)Forschung. In:  Rauner, F. (Hrsg).: Handbuch Berufsbildungsforschung. Bielefeld 2005b, S. 19-27.[9]
  • Der Bachelor-Lehrer – Retter oder Bestatter des beruflichen Schulwesens? – ZBW 113(2017),4, S. 676-680. [10]
  • Hrsg. zus. mit D. Münk): Biographisches Handbuch der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens. Stuttgart 2019. [11]

(Sek.) Literatur

  • Lipsmeier, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1992. 16. Ausgabe, Berlin/New York 1992, S. 195.
  • als Herausgeber Bernd Ott, Rolf Dobischat und Rolf Arnold: Weiterungen der Berufspädagogik. Von der Berufsbildungstheorie zur internationalen Berufsbildung. Festschrift für Antonius Lipsmeier zum 60. Geburtstag. Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07107-5.
  • Hauptmeier, G./Münk, D./Pätzold, G.: Antonius Lipsmeier emeritiert. 40 Jahre Forschungstätigkeit und 34 Jahre Mitherausgeber der ZBW. – ZBW 101(2005)4, S. 481-483
  • Münk, D.: Antonius Lipsmeier wird 80. – ZBW 113(2017),2, S. 348-351.[12]
  • Dobischat, R.: Berufspädagogik als Praxisimpuls. Antonius Lipsmeier zum 80. Geburtstag. – bbS 69(2017),5, S. 198-200.
  • BLBS: Deutscher Schulbuchpreis für Prof. Dr. Antonius Lipsmeier. – bbS 60(2008),10, S. 303.
  1. Adolf Kell: Berufsbildung in der Bundesrepublik Deutschland : Analyse u. Kritik. Schroedel, Hannover 1976, ISBN 3-507-91847-1 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  2. Antonius Lipsmeier: Berufliche Weiterbildung in West- und Osteuropa e. Arbeitsbuch. 1. Auflage. Baden-Baden 1987, ISBN 978-3-7890-1269-3 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  3. Shuxiang Li, Kaifeng Zhang, Xiaoliang Sun: Letter to the Editor regarding “Extracorporeal shockwave therapy for the treatment of knee osteoarthritis: a meta-analysis”. In: International Orthopaedics. Band 44, Nr. 5, 29. Februar 2020, ISSN 0341-2695, S. 1017–1017, doi:10.1007/s00264-020-04515-y (doi.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  4. Arnold Rolf: Handbuch der Berufsbildung. [Place of publication not identified] 2013, ISBN 978-3-322-93636-3 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  5. Bernadette Dilger: Editorial. In: Zeitschrift für Berufsund Wirtschaftspädagogik. Band 115, Nr. 3, 2019, ISSN 0172-2875, S. 351, doi:10.25162/zbw-2019-0015 (doi.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  6. Ute Clement: Berufsbildung zwischen Struktur und Innovation. Band 17. Stuttgart 2003, ISBN 978-3-515-08335-5 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  7. Dieter Euler: Theoretische Fundierung. Bertelsmann, Bielefeld 2004, ISBN 3-7639-3096-5 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  8. Rolf Arnold: Grenzgänge(r) der Pädagogik. Baltmannsweiler 2009, ISBN 978-3-8340-0639-4 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  9. Felix Rauner: Handbuch der Berufsbildungsforschung. Bielefeld 2005, ISBN 978-3-7639-3167-5 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  10. Antonius Lipsmeier: Der Bachelor-Lehrer – Retter oder Bestatter des beruflichen Schulwesens? In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Band 113, Nr. 4, 2017, ISSN 0172-2875, S. 676–680 (steiner-verlag.de [abgerufen am 13. November 2021]).
  11. Antonius Lipsmeier, Dieter Münk, Simon Lehmkuhl, Franz Steiner Verlag: Biographisches Handbuch der Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie des beruflichen Schul-, Aus-, Weiterbildungs- und Verbandswesens. [1. Auflage]. Stuttgart 2019, ISBN 978-3-515-12188-0 (worldcat.org [abgerufen am 13. November 2021]).
  12. Dieter Münk: Antonius Lipsmeier wird 80. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Band 113, Nr. 2, 2017, ISSN 0172-2875, S. 348–351 (steiner-verlag.de [abgerufen am 13. November 2021]).