„Chipkrise“ – Versionsunterschied

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Abgrenzung Taiwan und Abgrenzung Automobilindustrie hinz. und zitiert
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{{Dieser Artikel|behandelt die [[Knappheit]] und Störung von Lieferketten von Halbleiterprodukten. Eine andere Herausforderung für die Verfügbarkeit von modernen Halbleitern stellt der andauernde [[Taiwan-Konflikt]] dar.}}{{aktuelles Ereignis}}
{{aktuelles Ereignis}}
'''Chipkrise''' bezeichnet den weltweiten Mangel an [[Mikroprozessor]]en im Zuge der [[COVID-19-Pandemie]].
'''Chipkrise''' bezeichnet den weltweiten Mangel an [[Mikroprozessor]]en im Zuge der [[COVID-19-Pandemie]].


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Laut [[Goldman Sachs]] leiden seither 169 Branchen unter dem bis heute (Stand: Mai 2022) anhaltenden Chipmangel, darunter Hersteller von Autos, Smartphones, Computern, WLAN-Routern, Messtechnik und medizinischen Geräten.<ref name="n-tv" /> Aufgrund der Chipkrise können Hersteller von darauf angewiesenen Produkten weltweit teilweise gar nicht oder nur unter Einschränkungen produzieren. So hat sich beispielsweise der deutsche Automobilbauer [[Mercedes-Benz|Mercedes]] dazu entschlossen, seinen Kunden Fahrzeuge mit eingeschränkter Funktionalität auszuliefern. Die fehlenden Features sollen später dann kostenlos nachgerüstet werden können<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/wirtschaft/mercedes-chipmangel-neuwagen-daimler-stuttgart-abgespeckte-ausstattung-zr-91035163.html |titel=Chipmangel zwingt Mercedes zu drastischem Schritt |sprache=de |abruf=2022-05-25}}</ref>. Andere Produkte sind seit dem Eintritt der Krise entweder nur mit sehr langen Lieferzeiten oder zu stark überhöhten Preisen erhältlich. Erst für das Jahr 2023 wird mit einer leichten Besserung der Situation gerechnet<ref>{{Literatur |Titel=Chipkrise könnte Autoindustrie bis 2023 belasten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/chipkrise-koennte-auto-industrie-bis-2023-belasten-a-28893603-0d2a-4eaf-9a5a-a8534f8f1b96 |Abruf=2022-05-25}}</ref>.
Laut [[Goldman Sachs]] leiden seither 169 Branchen unter dem bis heute (Stand: Mai 2022) anhaltenden Chipmangel, darunter Hersteller von Autos, Smartphones, Computern, WLAN-Routern, Messtechnik und medizinischen Geräten.<ref name="n-tv" /> Aufgrund der Chipkrise können Hersteller von darauf angewiesenen Produkten weltweit teilweise gar nicht oder nur unter Einschränkungen produzieren. So hat sich beispielsweise der deutsche Automobilbauer [[Mercedes-Benz|Mercedes]] dazu entschlossen, seinen Kunden Fahrzeuge mit eingeschränkter Funktionalität auszuliefern. Die fehlenden Features sollen später dann kostenlos nachgerüstet werden können<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/wirtschaft/mercedes-chipmangel-neuwagen-daimler-stuttgart-abgespeckte-ausstattung-zr-91035163.html |titel=Chipmangel zwingt Mercedes zu drastischem Schritt |sprache=de |abruf=2022-05-25}}</ref>. Andere Produkte sind seit dem Eintritt der Krise entweder nur mit sehr langen Lieferzeiten oder zu stark überhöhten Preisen erhältlich. Erst für das Jahr 2023 wird mit einer leichten Besserung der Situation gerechnet<ref>{{Literatur |Titel=Chipkrise könnte Autoindustrie bis 2023 belasten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/chipkrise-koennte-auto-industrie-bis-2023-belasten-a-28893603-0d2a-4eaf-9a5a-a8534f8f1b96 |Abruf=2022-05-25}}</ref>.

== Abgrenzung zu Taiwan-Konflikt ==
Taiwan gilt mit seinen Unternehmen ([[Foundry|Foundries]]) wie [[TSMC]], [[United Microelectronics Corporation|UMC]], usw. als führend in der produzierenden Halbleiter- und [[Mikroelektronik]]<nowiki/>industrie.<ref>{{Literatur |Autor=David Hao, Nailin Bu |Titel=The Broad and Pivotal Roles of Taiwanese Electronics Industry in the Global Electronics Supply Chain: A Case Study of Foxconn and TSMC |Sammelwerk=International Business in the New Asia-Pacific: Strategies, Opportunities and Threats |Verlag=Springer International Publishing |Ort=Cham |Datum=2022 |ISBN=978-3-030-87621-0 |DOI=10.1007/978-3-030-87621-0_6 |Seiten=161–196 |Online=10.1007/978-3-030-87621-0_6 |Abruf=2022-11-17}}</ref> Mittels der erfolgreichen [[Fabless]]-<ref>{{Literatur |Autor=Sumita Sarma, Sunny Li Sun |Titel=The genesis of fabless business model: Institutional entrepreneurs in an adaptive ecosystem |Sammelwerk=Asia Pacific Journal of Management |Band=34 |Nummer=3 |Datum=2017-09 |ISSN=0217-4561 |DOI=10.1007/s10490-016-9488-6 |Seiten=587–617 |Online=http://link.springer.com/10.1007/s10490-016-9488-6 |Abruf=2022-11-17}}</ref> und [[Dedicated IC Foundry]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tsmc.com/english/aboutTSMC/dc_infographics_foundry |titel=Everything to Know about Dedicated Foundries |hrsg=Taiwan Semiconductor Manufacturing Company ([[TSMC]]) |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref> [[Geschäftsmodell|Geschäftsmodellen]] konnte sich beispielsweise TSMC mit mehr als 500 Kunden, darunter [[Apple]], [[Qualcomm]], usw. behaupten und etablieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tsmc.com/english/aboutTSMC/company_profile |titel=About TSMC |hrsg=Taiwan Semiconductor Manufacturing Company ([[TSMC]]) |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref> In den USA sind dagegen seit 1990 die Halbleiterfertigungskapazitäten von 37 % auf 12 % zurückgegangen.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Semiconductor Industry Association (SIA) |url=https://www.semiconductors.org/sia-applauds-house-passage-of-chips-act-urges-president-to-sign-bill-into-law/ |titel=SIA Applauds House Passage of CHIPS Act, Urges President to Sign Bill into Law |hrsg=[[Semiconductor Industry Association]] (SIA) |datum=2022-07-28 |sprache=en-US |abruf=2022-11-17}}</ref>

Aufgrund der geopolitischen Spannungen des Konflikts wurde von TSMC im Mai 2020 angekündigt, eine Fabrik in [[Arizona]] (USA), zu bauen.<ref>{{Internetquelle |autor=Alan Patterson |url=https://www.eetimes.com/tsmc-to-build-5nm-fab-in-arizona/ |titel=TSMC to Build 5nm Fab in Arizona |werk=[[EE Times]] |datum=2020-05-15 |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref> Politisch bildet der sog. [[CHIPS for America Act & FABS Act]] die Ausgangsgrundlage für die Neugründung von Fabriken außerhalb Taiwans mit Ziel USA.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.congress.gov/bill/117th-congress/house-bill/4346 |titel=H.R.4346 - Supreme Court Security Funding Act of 2022 |hrsg=Congress.gov |datum=2022-08-09 |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref><ref name=":0" /> In Europa wurde von der EU der sog. [[European Chips Act]] basierend auf einer ähnlichen Grundlage (Fertigungskapazitäten in Europa bei ca. 10 %<ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/europe-fit-digital-age/european-chips-act_en |titel=European Chips Act |hrsg=European Commission |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref>) ins Leben gerufen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jakob Jung |url=https://www.zdnet.de/88404738/eu-chips-act-halbleiterindustrie-in-deutschland-staerken/ |titel=EU Chips Act: Halbleiterindustrie in Deutschland stärken |hrsg=[[Zdnet]] |datum=2022-11-08 |sprache=de-DE |abruf=2022-11-17}}</ref>

Die Krise in diesem Zusammenhang hat daher ihre Gründe in Lieferengpässen bei den globalen [[Zulieferer|Halbleiterausrüstern]] der in Taiwan produzierenden Unternehmen, wie von [[ASML]] eingeräumt.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefani Munoz |url=https://www.eetimes.com/asml-warns-chip-shortages-to-continue-over-next-two-years/ |titel=ASML Warns Chip Shortages to Continue Over Next Two Years |werk=[[EE Times]] |datum=2022-03-25 |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref> Weitere namhafte Zulieferer der Halbleiterindustrie sind von der angespannten Situation um Taiwan betroffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Jorgensen |url=https://www.eetimes.com/chip-equipment-becomes-trade-wars-latest-battlefield/ |titel=Chip Equipment Becomes Trade War’s Latest Battlefield |werk=[[EE Times]] |datum=2020-05-27 |abruf=2022-11-17}}</ref>

Weiterhin räumt TSMC Lieferengpässen bei Grund- und Prozessmaterialien, wie [[Edelgase|Edelgasen]] ([[Neon]]), ein.<ref>{{Internetquelle |autor=Eric Chang (Taiwan News) |url=https://www.taiwannews.com.tw/en/news/4714861 |titel=Taiwan's TSMC seeks domestic neon production due to supply chain concerns {{!}} Taiwan News {{!}} 2022-11-11 15:28:00 |hrsg=[[Taiwan News]] |datum=2022-11-11 |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref>

== Abgrenzung Automobilindustrie ==
Ein Unterscheidungsmerkmal von der ''weltweiten Chipkrise'' sind die Hauptabnehmer (Kunden) für die Hochtechnologie (5 nm und 7 nm Strukturgrößen) von TSMC. Darunter sind die Großkunden Apple, Qualcomm, [[AMD]], [[Nvidia]], [[MediaTek]], usw.<ref>{{Literatur |Autor=John H. Lau |Titel=Advanced Packaging Trends |Sammelwerk=Semiconductor Advanced Packaging |Verlag=Springer Singapore |Ort=Singapore |Datum=2021 |ISBN=978-981-16-1375-3 |DOI=10.1007/978-981-16-1376-0_11 |Seiten=465–489 |Online=https://link.springer.com/10.1007/978-981-16-1376-0_11 |Abruf=2022-11-17}}</ref> Hingegen bedienen sich Fahrzeughersteller (und deren Zulieferer wie [[Robert Bosch GmbH|Bosch]], [[Continental AG|Continental]], etc.) vornehmlich an Bauteilen (Halbleiterprodukten) größerer [[Strukturgröße|Strukturgrößen]] (z. B. 65 nm).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.infineon.com/cms/en/product/microcontroller/32-bit-tricore-microcontroller/?redirId=41544 |titel=32-bit AURIX™ TriCore™ Microcontroller |hrsg=[[Infineon]] |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref> Namhafte Hersteller und Lieferanten für die Automobilindustrie sind [[Infineon]], [[NXP Semiconductors|NXP]], [[Renesas Electronics|Renesas]], etc.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.automobilwoche.de/nachrichten/die-zehn-grossten-chiphersteller-der-autoindustrie |titel=Die zehn größten Chiphersteller der Autoindustrie |hrsg=[[Automobilwoche]] |datum=2019-10-28 |sprache=en |abruf=2022-11-17}}</ref> Aufgrund der weiterhin zunehmenden "Digitalisierung von Fahrzeugen" (Multimedia, [[Autonomes Fahren]], [[Fahrerassistenzsystem|Fahrerassistenzsysteme]], [[Vernetztes Auto|Vernetzung]], etc.)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volkswagen-newsroom.com/de/pressemitteilungen/volkswagen-richtet-technische-entwicklung-neu-aus-mehr-tempo-bei-produktzyklen-und-digitalen-angeboten-7768 |titel=Volkswagen richtet Technische Entwicklung neu aus: mehr Tempo bei Produktzyklen und digitalen Angeboten |hrsg=Volkswagen AG |datum=2022-03-03 |sprache=de |abruf=2022-11-17}}</ref> entstehen weitere Abhängigkeiten, die von Lieferengpässen in diesem Zusammenhang betroffen sein können.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Jan-Peter Kleinhans, Julia Hess: ''[https://www.stiftung-nv.de/de/publikation/understanding-global-chip-shortages Understanding the global chip shortages.]'' Studie der [[Stiftung Neue Verantwortung]] von November 2021.
* Jan-Peter Kleinhans, Julia Hess: ''[https://www.stiftung-nv.de/de/publikation/understanding-global-chip-shortages Understanding the global chip shortages.]'' Studie der [[Stiftung Neue Verantwortung]] von November 2021.
* {{Internetquelle |autor=Fabian Pertschy |url=https://www.automobil-produktion.de/management/autoindustrie-leidet-unter-halbleiter-engpaessen-241.html |titel=Alle Infos zur Halbleiterkrise in der Autoindustrie |werk=[[Automobil Produktion (Magazin)|Automobil Produktion Online]] |hrsg=[[Media-Manufaktur]] |datum=2022 |zugriff=2022-11-17}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 17. November 2022, 17:33 Uhr

Chipkrise bezeichnet den weltweiten Mangel an Mikroprozessoren im Zuge der COVID-19-Pandemie.

Zu Beginn der Wirtschaftskrise 2020–2021 befand sich die Halbleiterindustrie am Ende eines langanhaltenden konjunkturellen Abschwungs und hoffte auf einen baldigen kräftigen Aufschwung. Stattdessen kam es im Frühjahr 2020, kurz nach dem Ausbruch der Pandemie, zu einem kurzzeitigen Einbruch der Nachfrage nach Mikroprozessoren, woraufhin Aufträge an Chiphersteller in größerem Umfang storniert wurden. Als wenig später der Bedarf unerwartet stark wieder anstieg, konnte die Nachfrage nach Mikroprozessoren nicht mehr ausreichend bedient werden. Die harte COVID-19-Politik der Regierung der Volksrepublik China[1] sorgte vor allem 2022 dafür, dass die Produktion weiterhin stagnierte. Darüber hinaus gelten die Lieferketten als unterbrochen[2].

Der am 24. Februar 2022 begonnene Ukraine-Krieg trägt in der Folge ebenfalls dazu bei, dass es weiterhin in vielen Bereichen zu Lieferengpässen kommt[3].

Folgen für die Wirtschaft

Laut Goldman Sachs leiden seither 169 Branchen unter dem bis heute (Stand: Mai 2022) anhaltenden Chipmangel, darunter Hersteller von Autos, Smartphones, Computern, WLAN-Routern, Messtechnik und medizinischen Geräten.[4] Aufgrund der Chipkrise können Hersteller von darauf angewiesenen Produkten weltweit teilweise gar nicht oder nur unter Einschränkungen produzieren. So hat sich beispielsweise der deutsche Automobilbauer Mercedes dazu entschlossen, seinen Kunden Fahrzeuge mit eingeschränkter Funktionalität auszuliefern. Die fehlenden Features sollen später dann kostenlos nachgerüstet werden können[5]. Andere Produkte sind seit dem Eintritt der Krise entweder nur mit sehr langen Lieferzeiten oder zu stark überhöhten Preisen erhältlich. Erst für das Jahr 2023 wird mit einer leichten Besserung der Situation gerechnet[6].

Abgrenzung zu Taiwan-Konflikt

Taiwan gilt mit seinen Unternehmen (Foundries) wie TSMC, UMC, usw. als führend in der produzierenden Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie.[7] Mittels der erfolgreichen Fabless-[8] und Dedicated IC Foundry[9] Geschäftsmodellen konnte sich beispielsweise TSMC mit mehr als 500 Kunden, darunter Apple, Qualcomm, usw. behaupten und etablieren.[10] In den USA sind dagegen seit 1990 die Halbleiterfertigungskapazitäten von 37 % auf 12 % zurückgegangen.[11]

Aufgrund der geopolitischen Spannungen des Konflikts wurde von TSMC im Mai 2020 angekündigt, eine Fabrik in Arizona (USA), zu bauen.[12] Politisch bildet der sog. CHIPS for America Act & FABS Act die Ausgangsgrundlage für die Neugründung von Fabriken außerhalb Taiwans mit Ziel USA.[13][11] In Europa wurde von der EU der sog. European Chips Act basierend auf einer ähnlichen Grundlage (Fertigungskapazitäten in Europa bei ca. 10 %[14]) ins Leben gerufen.[15]

Die Krise in diesem Zusammenhang hat daher ihre Gründe in Lieferengpässen bei den globalen Halbleiterausrüstern der in Taiwan produzierenden Unternehmen, wie von ASML eingeräumt.[16] Weitere namhafte Zulieferer der Halbleiterindustrie sind von der angespannten Situation um Taiwan betroffen.[17]

Weiterhin räumt TSMC Lieferengpässen bei Grund- und Prozessmaterialien, wie Edelgasen (Neon), ein.[18]

Abgrenzung Automobilindustrie

Ein Unterscheidungsmerkmal von der weltweiten Chipkrise sind die Hauptabnehmer (Kunden) für die Hochtechnologie (5 nm und 7 nm Strukturgrößen) von TSMC. Darunter sind die Großkunden Apple, Qualcomm, AMD, Nvidia, MediaTek, usw.[19] Hingegen bedienen sich Fahrzeughersteller (und deren Zulieferer wie Bosch, Continental, etc.) vornehmlich an Bauteilen (Halbleiterprodukten) größerer Strukturgrößen (z. B. 65 nm).[20] Namhafte Hersteller und Lieferanten für die Automobilindustrie sind Infineon, NXP, Renesas, etc.[21] Aufgrund der weiterhin zunehmenden "Digitalisierung von Fahrzeugen" (Multimedia, Autonomes Fahren, Fahrerassistenzsysteme, Vernetzung, etc.)[22] entstehen weitere Abhängigkeiten, die von Lieferengpässen in diesem Zusammenhang betroffen sein können.

Einzelnachweise

  1. Konjunktur: „Gravierendes Problem für globale Lieferketten“ – Chinas rigide Coronapolitik gefährdet den Welthandel. Abgerufen am 25. Mai 2022.
  2. Coronavirus unterbricht globale Lieferketten. Abgerufen am 25. Mai 2022.
  3. Hendrik Ankenbrand, Christoph Hein, Svea Junge, Julia Löhr: Krieg und Lockdown: Die Lieferketten stehen vor der nächsten Zerreißprobe. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. Mai 2022]).
  4. Fehleinschätzung der Autobauer: Wie die Lieferkette für Mikrochips ins Chaos stürzte. N-tv.de vom 13. Dezember 2021, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  5. Chipmangel zwingt Mercedes zu drastischem Schritt. Abgerufen am 25. Mai 2022.
  6. Chipkrise könnte Autoindustrie bis 2023 belasten. In: Der Spiegel. 6. September 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Mai 2022]).
  7. David Hao, Nailin Bu: The Broad and Pivotal Roles of Taiwanese Electronics Industry in the Global Electronics Supply Chain: A Case Study of Foxconn and TSMC. In: International Business in the New Asia-Pacific: Strategies, Opportunities and Threats. Springer International Publishing, Cham 2022, ISBN 978-3-03087621-0, S. 161–196, doi:10.1007/978-3-030-87621-0_6 (10.1007/978-3-030-87621-0_6 [abgerufen am 17. November 2022]).
  8. Sumita Sarma, Sunny Li Sun: The genesis of fabless business model: Institutional entrepreneurs in an adaptive ecosystem. In: Asia Pacific Journal of Management. Band 34, Nr. 3, September 2017, ISSN 0217-4561, S. 587–617, doi:10.1007/s10490-016-9488-6 (springer.com [abgerufen am 17. November 2022]).
  9. Everything to Know about Dedicated Foundries. Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  10. About TSMC. Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  11. a b Semiconductor Industry Association (SIA): SIA Applauds House Passage of CHIPS Act, Urges President to Sign Bill into Law. Semiconductor Industry Association (SIA), 28. Juli 2022, abgerufen am 17. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  12. Alan Patterson: TSMC to Build 5nm Fab in Arizona. In: EE Times. 15. Mai 2020, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  13. H.R.4346 - Supreme Court Security Funding Act of 2022. Congress.gov, 9. August 2022, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  14. European Chips Act. European Commission, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  15. Jakob Jung: EU Chips Act: Halbleiterindustrie in Deutschland stärken. Zdnet, 8. November 2022, abgerufen am 17. November 2022 (deutsch).
  16. Stefani Munoz: ASML Warns Chip Shortages to Continue Over Next Two Years. In: EE Times. 25. März 2022, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  17. Barbara Jorgensen: Chip Equipment Becomes Trade War’s Latest Battlefield. In: EE Times. 27. Mai 2020, abgerufen am 17. November 2022.
  18. Eric Chang (Taiwan News): Taiwan's TSMC seeks domestic neon production due to supply chain concerns | Taiwan News | 2022-11-11 15:28:00. Taiwan News, 11. November 2022, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  19. John H. Lau: Advanced Packaging Trends. In: Semiconductor Advanced Packaging. Springer Singapore, Singapore 2021, ISBN 978-981-16-1375-3, S. 465–489, doi:10.1007/978-981-16-1376-0_11 (springer.com [abgerufen am 17. November 2022]).
  20. 32-bit AURIX™ TriCore™ Microcontroller. Infineon, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  21. Die zehn größten Chiphersteller der Autoindustrie. Automobilwoche, 28. Oktober 2019, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  22. Volkswagen richtet Technische Entwicklung neu aus: mehr Tempo bei Produktzyklen und digitalen Angeboten. Volkswagen AG, 3. März 2022, abgerufen am 17. November 2022.