Ashkan Dejagah
Ashkan Dejagah | ||
Ashkan Dejagah im Trikot der Nationalelf (2014)
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Personalia | ||
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Geburtstag | 5. Juli 1986 | |
Geburtsort | Teheran, Iran | |
Größe | 181 cm | |
Position | Mittelfeld, Sturm | |
2 Stand: 2. August 2014 |
Ashkan Dejagah (persisch اشکان دژآگه, DMG Aškān Dežāgah; * 5. Juli 1986 in Teheran) ist ein iranischer Fußballspieler, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Seit Sommer 2014 steht der Offensivspieler bei al-Arabi in Katar unter Vertrag.
Vereinskarriere
Jugend und Amateur
Dejagah begann mit dem Fußballspielen bei den Reinickendorfer Füchsen und Tennis Borussia Berlin. 2000 wechselte er zu Hertha BSC und durchlief die Jugendmannschaften. Seit 2003 stand er im Kader der Hertha-Amateure.
Profi
Hertha BSC
Mit 18 Jahren wurde er in den Profikader des Hauptstadtklubs aufgenommen und gab am 1. Spieltag der Saison 2004/05 sein Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse. Am 7. August 2004 wechselte ihn der Herthas damaliger Trainer Falko Götz im Spiel gegen den VfL Bochum in der 85. Minute ein. In den ersten beiden Jahren kam Dejagah zu insgesamt vier Einsätzen in der ersten Mannschaft. 2006/07 brachte es Dejagah zum Durchbruch bei der Hertha: Hinter Marko Pantelić und Christian Giménez wurde er zu Stürmer Nummer drei und kam ab dem 10. Spieltag regelmäßig zum Einsatz. Am 14. Spieltag erzielte er seinen ersten Liga-Treffer beim 2:1-Sieg gegen Alemannia Aachen.
VfL Wolfsburg
Zur Saison 2007/08 wechselte Dejagah ablösefrei zum VfL Wolfsburg. Dort formte ihn Trainer Felix Magath zum Stammspieler; Dejagah hatte mit acht Toren in einem Jahr seine bis dato beste Torausbeute. Damit war er hinter Edin Džeko und Grafite bester Torschütze der Wolfsburger. Mit Platz fünf am Saisonende wurde das bis dahin beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erreicht. In der Folgesaison wurde Dejagah mit dem Team erstmals deutscher Meister. Trotz einer zwischenzeitlichen Hepatitis-Erkrankung war er mit 27 Einsätzen eine feste Größe im offensiven Mittelfeld. Allerdings stand er nach seiner Auszeit nur noch selten in der Anfangsaufstellung; dies setzte sich auch in der Saison 2009/10 fort: In seinen 24 Einsätzen spielte er nur zweimal über die vollen 90 Minuten.
Auch im Jahr darauf blieb ihm anfangs nur die Jokerrolle, in seinem dritten Einsatz von Beginn an wurde er mit einer Roten Karte vom Platz gestellt. Dennoch begann er die Rückrunde als Stammspieler. Erst als der Verein nach anhaltender Erfolgslosigkeit mit Trainerwechseln reagierte, wurde Dejagah wieder auf die Bank verbannt. In den letzten vier Saisonspielen kehrte er wieder in die Mannschaft zurück und trug mit zwei Toren und einer Torvorlage zum Klassenerhalt bei.
FC Fulham
Am 31. August 2012 wechselte Dejagah in die Premier League zum FC Fulham. Er unterschrieb beim Klub aus London einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2015 mit Option auf eine weitere Spielzeit.[1]
al-Arabi
Nach dem Abstieg des FC Fulham wechselte Dejagah im Sommer 2014 nach Katar zu al-Arabi.
Nationalmannschaft
Deutschland
Ashkan Dejagah wurde mit 16 Jahren erstmals in die deutsche Juniorennationalmannschaft eingeladen. Er spielte für verschiedene Jahrgangsauswahlmannschaften und war Stammspieler der U-21-Nationalmannschaft. Seinen größten internationalen Erfolg hatte Dejagah bei der U-21-Europameisterschaft 2009 in Schweden unter Bundestrainer Horst Hrubesch. Dort spielte er meist als einzige Sturmspitze und wurde im Finale durch Sandro Wagner ersetzt.
Kontroverse um Länderspiel in Israel
Kritische Reaktionen gab es im Oktober 2007, als Dejagah seine Teilnahme an einem Länderspiel der deutschen U-21-Nationalmannschaft in Israel aus Gründen „sehr persönlicher Natur“ absagte. Seit der islamischen Revolution 1979 ist es iranischen Sportlern per Gesetz verboten, gegen israelische Teams anzutreten; der Iran stellt die Einreise seiner Staatsbürger nach Israel unter Strafe. Dejagah, der die doppelte Staatsbürgerschaft (deutsch und iranisch) besitzt, fürchtete deswegen negative Konsequenzen für seine Eltern und im Iran lebende Verwandte.[2] In der Bild-Zeitung wurde er allerdings zitiert, seine Absage sei „politischer“ Natur.[3] Daraufhin erhob der Zentralrat der Juden in Deutschland unter seiner damaligen Vorsitzenden Charlotte Knobloch die Forderung nach einem Ausschluss aus der Nationalmannschaft wegen des „privaten Judenboykotts“.[4] CDU-Politiker Ronald Pofalla forderte ebenfalls den Ausschluss Dejagahs aus der deutschen Nationalmannschaft.[5]
Nach einem klärenden Gespräch mit dem damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger entschied der DFB, dass Dejagah auch weiterhin für die U-21-Nationalmannschaft spielen dürfe, da er glaubhaft versichert habe, seine Motive hätten keinen rassistischen oder antisemitischen Hintergrund. Es sei „selbstverständlich, dass Ashkan Dejagah für das Rückspiel der U-21-Nationalmannschaft gegen Israel im Falle der Nominierung zur Verfügung stehen wird.“[6] Dejagah blieb allerdings auch diesem Spiel aufgrund einer „schweren Zerrung“ fern. Ähnlich war bereits der Iraner Vahid Hashemian in der Saison 2004/05 bei einem anstehenden Gastspiel des FC Bayern München in Israel verfahren.[7]
Iran
Der iranische Nationaltrainer Afschin Ghotbi reiste Ende 2010 nach Wolfsburg, um Dejagah zur Teilnahme an der Asienmeisterschaft 2011 zu überreden. Dejagah erteilte dem Werben schließlich eine Absage, um nicht die Rückrundenvorbereitung beim VfL Wolfsburg zu verpassen. Der iranische Verband warf dem Verein daraufhin vor, Druck auf den Spieler ausgeübt zu haben.[8] In den folgenden Monaten wurde Dejagah immer wieder eingeladen, sagte aber immer wegen Verletzungen oder Problemen mit dem Visum ab.
Im Februar 2012 entschied sich Dejagah endgültig für eine Karriere in der iranischen Nationalelf. In Teheran gab er am 29. Februar unter Trainer Carlos Queiroz sein Debüt in der WM-Qualifikation gegen Katar und erzielte in der vierten Spielminute sein erstes Länderspieltor. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich gelang ihm in der 50. Minute auch der Treffer zur 2:1-Führung (Endstand 2:2).[9][10]
Am 7. Mai 2014 wurde Dejagah für den vorläufigen Kader der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 2014 nominiert.[11] Später wurde er in den endgültigen WM-Kader berufen.[12]
Erfolge
- Deutscher Meister mit dem VfL Wolfsburg: 2009
- U-21-Europameister mit Deutschland: 2009
Weblinks
- Vorlage:Wfb
- Die Form
Fußballdaten
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Fussballdaten. - Ashkan Dejagah in der Datenbank von soccerbase.com (englisch)
- Ashkan Dejagah in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Fulham Sign Dejagah
- ↑ Stern: Interview mit Ashkan Dejagah "Das habe ich für meine Familie getan"
- ↑ Bild:"Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin."
- ↑ Spiegel Online: Zentralrat empört über „privaten Judenboykott“
- ↑ http://www.welt.de/sport/article1247193/Der-Fall-Ashkan-Dejagah-wird-zu-einem-Politikum.html
- ↑ Ashkan Dejagah weiterhin U 21-Nationalspieler
- ↑ Spiegel:"Offizielle Begründung war damals eine Verletzung"
- ↑ news.de: Dejagah spielt vorerst nicht für Iran (16. Dez. 2010)
- ↑ news.at: Fußball - Bundesliga: Dejagah erstmals zur Nationalelf Irans unterwegs
- ↑ fifa.com: Matchreport Iran - Katar
- ↑ Handelsblatt: Fußball-WM: Davari und Dejagah im erweiterten WM-Kader von Iran, 7. Mai 2014
- ↑ http://de.fifa.com/worldcup/news/y=2014/m=6/news=davari-und-dejagah-im-iranischen-wm-kader-2352187.html
Personendaten | |
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NAME | Dejagah, Ashkan |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-iranischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 5. Juli 1986 |
GEBURTSORT | Teheran, Iran |