Asparn an der Zaya
Marktgemeinde Asparn an der Zaya
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mistelbach | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Fläche: | 40,48 km² | |
Koordinaten: | 48° 35′ N, 16° 30′ O | |
Höhe: | 222 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.911 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2151 | |
Vorwahl: | 02577 | |
Gemeindekennziffer: | 3 16 03 | |
NUTS-Region | AT125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Asparn a. d. Zaya 169 2151 Asparn an der Zaya | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Meixner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Asparn an der Zaya im Bezirk Mistelbach | ||
Blick auf Asparn von Westen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Asparn an der Zaya ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1911 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Geografie
Asparn an der Zaya liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Zaya ist ein Nebenfluss der March. Die Bezirkshauptstadt Mistelbach ist nur sieben km entfernt. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 40,48 Quadratkilometer. 28,25 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):
- Altmanns (119)
- Asparn an der Zaya (950)
- Michelstetten (226)
- Olgersdorf (236)
- Schletz (251)
Nachbargemeinden:
Gnadendorf | Fallbach | |
Mistelbach | ||
Niederleis | Ladendorf |
Geschichte
Das neolithische Massaker von Asparn (Schletz) machte den Ort für die Urgeschichte zu einem Begriff. Am 29. September 1108 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, im Spätmittelalter entwickelte er sich zum Markt, dem im 14. Jahrhundert der Bau einer Ringmauer und 1512 ein Wappen bewilligt wurde. Nach dem Aussterben der Herren von Asparn im 13. Jahrhundert waren unter anderen die Sunnberger (vor 1286) und die Wallseer (1380) im Lehensbesitz der Herrschaft.
1610 kaufte Graf Seyfried Christoph von Breuner die Herrschaft Asparn für 145.000 Gulden, baute das Schloss zu seiner Hauptresidenz aus und gründete das Minoritenkloster. Während der Einfälle der Kuruzen und des Schwedenkrieges 1645 wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Asparn Schauplatz von Infanteriekämpfen, welche fünf Todesopfer unter der Zivilbevölkerung forderten. Acht Häuser brannten ab, sechs Brücken wurden gesprengt. Am 19. April 1945 marschierten Soldaten der Roten Armee in Asparn ein. In Michelstetten fanden zwischen 20. und 23. April schwere Kämpfe statt, wobei ein Kind ums Leben kam und 70 % des gesamten Häuserbestandes zerstört oder stark beschädigt wurde.[2]
Politik
- Bürgermeister der Marktgemeinde ist Manfred Meixner, Amtsleiterin Christine Maurer
- Im Marktgemeinderat gibt es seit der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 – bei insgesamt 19 Sitzen – folgende Mandatsverteilung: ÖVP 11, SPÖ 6, FPÖ 2, andere keine Sitze.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1814 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1688 Einwohner, 1981 1710 und im Jahr 1971 1862 Einwohner.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 47, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 76. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 811. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,58 Prozent.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Asparn an der Zaya
- Schloss Asparn: in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut
- Minoritenkloster: beherbergt das Weinlandmuseum
- Wehrkirche Michelstetten
- Johannes Nepomuk-Denkmal
Museen:
- Das Urgeschichtemuseum, eine Außenstelle des Niederösterreichischen Landesmuseums, befindet sich in Schloss Asparn. Es besteht seit 1970 und zeigt 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte, von Mammutjägern bis zu den Kelten. Im archäologischen Freigelände im Schlosspark befinden sich Modelle von Wohnstätten aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit in Originalgröße.
- Ausgrabung Massaker von Schletz: am Ort der Ausgrabung des 'Massakers von Schletz' hat ein Künstler die Katastrophe in einer Szene kämpfender dürrer Bäume dargestellt.
- Weinlandmuseum: ein Regionalmuseum mit 25 Schauräumen für Geschichte, Kunst und Volkskultur im Minoritenkloster des niederösterreichischen Weinviertels, mit jährlichen Sonderausstellungen
- Niederösterreichisches Schulmuseum Michelstetten
- FILMHOF WEIN4TEL: Der 2003 gegründete Filmhof ist ein ganzjährig bespieltes Theater- und Filmzentrum und ein florierender Gastronomiebetrieb im ehemaligen Gutshof des Schlosses Asparn/Zaya. Der stimmungsvolle lebendige Kulturort mit gemütlichem Hof und altem Baumbestand lockt vor allem im Sommer Gäste aus dem weiten Umkreis der Region. Höhepunkt der Veranstaltungen ist jedes Jahr das sommerliche Filmhof-Festival.
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Schloss Asparn mit dem Museum für Urgeschichte
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Johannes Nepomuk-Denkmal
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Wehrkirche Michelstetten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Filmhof Festival: das Filmhof-Festival in Asparn an der Zaya zeigt hochkarätiges Theater und die wichtigsten Filmproduktionen der letzten Jahre. Es findet jährlich über zwei Monate im Sommer statt. (siehe Weblinks)
- Sonderausstellung im Weinlandmuseum: jährlich findet eine Sonderausstellung statt
Bildung
- Kindergarten
- Volksschule
- neue NÖ Mittelschule
- Sonderschule
- Musikschule
Persönlichkeiten
- Josef Bogendorfer (1858–1925), Landwirt und Politiker
Literatur
- Josef Maurer: Geschichte des Marktes Asparn an der Zaya. Wien, Selbstverl. 1887, XVI, 553 S.
- Johannes Bernold: Asparner Geschichtsbuch - Regesten zur Geschichte der Marktgemeinde Asparn an der Zaya. Asparn an der Zaya, Zeitgen. Dokumentationsarchiv, 167 S, 55Bl.
Weblinks
- Website der Marktgemeinde
- Filmhof Festival
- Museum für Urgeschichte
- Weinlandmuseum im Minoritenkloster
- Asparn an der Zaya in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31603 – Asparn an der Zaya. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1. Jänner 2015 nach Ortschaften
- ↑ Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach