Blutsverwandte (1978)

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Film
Titel Blutsverwandte
Originaltitel Les Liens de sang
Produktionsland Kanada, Frankreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1978
Länge 101 Minuten
Gekürzt: 95 Minuten
Stab
Regie Claude Chabrol
Drehbuch Sydney Banks
Claude Chabrol
Produktion Denis Héroux
Eugène Lépicier
Musik Pierre Jansen
Kamera Jean Rabier
Schnitt Yves Langlois
Besetzung

Blutsverwandte (Originaltitel: Les Liens de sang) ist ein kanadisch-französischer Thriller aus dem Jahr 1978. Regie führte Claude Chabrol, der gemeinsam mit Sydney Banks das Drehbuch anhand eines Romans von Evan Hunter schrieb.

Handlung

Patricia zeigt auf einer Polizeiwache in Montreal den Mord an ihrer 17-jährigen Cousine Muriel an. Sie sagt aus, Muriel wurde von einem Mann angegriffen, sexuell missbraucht und getötet, als beide gemeinsam auf dem Heimweg von einer Party waren. Als er auch Patricia töten wollte, konnte sie fliehen.

Bei der Beerdigung hat Patricias Bruder Andrew einen Nervenzusammenbruch und kurz danach beschuldigt Patricia ihn, sie beide überfallen zu haben. Inspektor Carella, der die Ermittlungen leitet, glaubt ihr nicht. Er liest Muriels sehr offen geführtes Tagebuch und erfährt alle Details aus deren Leben. Muriel wurde adoptiert und lebte mit in der Familie der Geschwister ihrer Eltern und hatte mit Andrew eine Beziehung. Als sich ein älterer Kollege für sie interessierte, beendete sie die Beziehung zu Andrew, die sie für verboten und ohne Zukunft hielt.

Carella hat den Eindruck, dass kurz vor Muriels Tod ihr Tagebuch von jemandem geöffnet wurde. Der Kommissar verdächtigt Patricia und konfrontiert sie mit seiner Vermutung, dass sie in Muriels Tagebuch gelesen hat und dass sich ihre Aussagen in letzter Zeit widersprechen würden. Patricia bricht daraufhin nervlich zusammen und gesteht, dass sie ihre Cousine aus Eifersucht getötet hat. Sie ist der Meinung, ihr Bruder müsse sie doch mehr lieben als ihre Cousine. Darum hatte sie es auch nicht ertragen, dass er seine Liebe auch noch nach Muriels Tod am Grab zeigte und hatte ihn deshalb beschuldigt.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei „geschickt und flüssig inszeniert“ sowie „darstellerisch lebendig und glaubhaft“. Chabrol stelle ein weiteres Mal „die Abgründe hinter der Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit dar“.[1]

Die Zeitschrift Cinema schrieb, der „düstere, rätselvolle Krimi über abgründige Obsessionen“ sei „spannend erzählt“. Er stelle „die gewohnten Sarkasmen Chabrols gegen bürgerliche Lebenslügen“ in den Hintergrund und lege einen „stärkeren Wert auf die Darstellung der Charaktere und ihrer geheimen und unterdrückten Leidenschaften“.[2]

Hintergründe

Der Film wurde in Montreal gedreht, wohin die in New York City spielende Handlung der Romanvorlage verlegt wurde, weil Chabrol meinte, dass New York „hektisch“ sei und eine „intime Charakterdarstellung“ unmöglich mache.[2][3] Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 1,45 Millionen Kanadische Dollar.[4] Die Weltpremiere fand am 1. Februar 1978 in Frankreich statt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Blutsverwandte im Lexikon des internationalen Films, abgerufen am 14. Oktober 2008
  2. a b Cinema, abgerufen am 14. Oktober 2008
  3. Filming locations for Les Liens de sang, abgerufen am 14. Oktober 2008
  4. Box office / business for Les Liens de sang, abgerufen am 14. Oktober 2008
  5. Release dates for Les Liens de sang, abgerufen am 14. Oktober 2008