Blätter für Architektur und Kunsthandwerk

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Lichtdruck der Schlosskapelle Aschaffenburg, Tafel 36 des 9. Jahrgangs der „Blätter“;
Fotograf: Constantin Samhaber, Aschaffenburg

Blätter für Architektur und Kunsthandwerk war der Titel einer von 1888 bis 1917 im gleichnamigen Verlag in Berlin erschienenen Zeitschrift.[1] Die 14-täglich erschienene Fachzeitschrift zu Architektur und Kunsthandwerk war als Ergänzung zu anderen, eher technisch ausgerichteten Schriften gegründet worden und behandelte fast ausschließlich die baukünstlerische Gestaltung.[2] Als Beilage enthielt die Zeitschrift von 1898 bis 1902 den Anzeiger für Architektur und Kunsthandwerk, von 1903 bis 1917 dann den Anzeiger für Architektur, Kunsthandwerk und Bau-Industrie.[1]

Zeitweilig, beispielsweise 1899, erschien die Zeitschrift im Verlag von Julius Becker mit Sitz in der Friedrichstraße 240/240 in Berlin unter der Leitung von Paul Graef.[3]

Inhalte

Die Texte behandelten Bauwerke bedeutender Architekten ihrer Zeit, wie Friedrich Adler, Joseph Durm, Friedrich Hitzig, Ludwig Eisenlohr, Heinrich Jassoy, Alfred Messel, Hermann Muthesius oder Paul Wallot,[2] häufig aus Deutschland, aber auch Bauwerke wie etwa das Hotel de Cluny in Paris.[4] Die Inhalte wandten sich mit den populärwissenschaftlich dargestellten Schwerpunkten Baugeschichte, Kunstwissenschaft und Denkmalkunde sowie künstlerisch bedeutender Bautechnik sowohl an Künstler im Baugewerbe wie auch an Kunstgelehrte und Kunstinteressierte.[2]

Jedem Heft lagen zudem anfangs 3 bis 5 von Fotografien reproduzierte „Tafeln“ bei mit Abbildungen[2] zumeist unter Nennung der Architekten, Bildhauer und Fotografen, die die Orte und Baujahre von Bauwerken der damaligen Zeit vorstellten. Die als Lichtdruck in der Druckerei W. Neumann in Berlin reproduzierten Fotografie-Tafeln wurden zeitweilig von Julius Becker herausgegeben,[5] aber auch von „Braun“ oder „Spielmeyer“.[1][6] Diese Beilagen dienten einerseits zur Illustration der in den Textbeiträgen ausführlich behandelten Inhalte, und bildeten andererseits eine „[...] reichhaltige Sammlung mustergültiger Darstellungen des Besten, was die [damalige] Gegenwart und Vergangenheit geschaffen“ hatte.[2] Im Jahr 1912 betrug die Gesamtzahl der beigefügten Tafeln und Nebentafeln mehr als 120, zusätzlich zu den zahlreichen Abbildungen im Fließtext der Zeitschrift.[7]

Die Blätter enthielten zudem grafisch aufgewertete Werbung etwa aus dem Baubereich, Grundrisse und ausführlichere Texte etwa zu Architekturwettbewerben oder Architekturdetails.[8]

Weitere Bildbeispiele

Weblinks

Commons: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b c d e Rolf Fuhlrott: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, 1888, in ders.: Deutschsprachige Architektur-Zeitschriften. Entstehung und Entwicklung der Fachzeitschriften für Architektur in der Zeit von 1789 - 1918; mit Titelverzeichnis und Bestandsnachweisen, München: Verlag Dokumentation, 1975, ISBN 3-7940-3653-0, S. 124ff. u.ö.; großteils online über Google-Bücher
  3. Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, Jahrgang XII, Nr. 5 vom 1. Mai 1899, S. 33
  4. Paul Graef: Das Hotel de Cluny, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk, Jahrgang XXV, Nr. 12, Dezember 1912, S. 46f. sowie Tafeln 115-118
  5. Vergleiche etwa dieses Digitalisat
  6. Zur vollständigen Namensfindung siehe auch die Datenbank der Buchhändlerischen Geschäftsrundschreiben des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
  7. Vergleiche die gebundene Ausgabe von 1912
  8. Vergleiche beispielsweise Band 20 von 1907 in der Vorschau über Google-Bücher