Bremer Bäder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2016 um 18:37 Uhr durch Quarz (Diskussion | Beiträge) (→‎Badestellen und deren Überwachung: korr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Bremer Bäder bestehen in Bremen um die elf Strandbäder und 14 Frei- und Hallenbäder der Bremer Bäder GmbH, auch Bremer Bädergesellschaft genannt. Sie ist eine städtische Beteiligung zum Betrieb und der Entwicklung der Bremer Schwimmbäder.

Die Gesellschaft

Die Bremer Bäder GmbH wurde am 18. Februar 1942 als „Gesellschaft für öffentliche Bäder“ gegründet.[1] Die Stadt hält 97,65 % der Geschäftsanteile. Weiterer Gesellschafter ist der Verein für öffentliche Bäder e.V.[2] Die Gesellschaft betreibt drei Kombibäder mit jeweils Hallen- und Freibadteil, fünf Hallenbäder, zwei Freibäder, fünf Bewegungsbäder, eine Eissporthalle und ein Fitnessstudio. Seit einigen Jahren versuchen sie als „gesundheitsorientiertes Sport-, Freizeit- und Fitnessunternehmen im Raum Bremen“ aufzutreten (Eigenwerbung).[3] Jedes Jahr werden die Einrichtungen von über 1,9 Millionen Besucher frequentiert (Stand 2015), die die verschiedenen Angebote nutzen.

Die Bremer Bädergesellschaft hebt seit den 2000er Jahren kontinuierlich ihre Eintrittspreise und Kursgebühren an, zuletzt Anfang 2015 um durchschnittlich 2,5 Prozent. Die Bäder machen dafür höhere Energie- und Betriebskosten geltend.[4]

Geschichte

18. Jahrhundert bis 1945

Badestellen und öffentliche Badeplätze bzw. Badeanstalten entstanden im 18. und 19. Jahrhundert an der Weser und seinen Nebenflüssen u.a. an der Werderstraße, am Hohentorsdreieck (bis 1865) in der Neustadt, in Wolmerhausen, an der Stephanikirchweide (um 1870 bis 1888), als Hufelandsche Badeanstalt an der kleinen Weser (1846 bis 1903), Am Wall Nr. 64, als vier Badeschiffe am Osterdeich (um ab 1860 bis 1890), als schwimmende Badeanstalten (u.a. Kaiserbrücke, Altenwall), als Badeanstalt Wagenbrett in Peterswerder, in Hastedt unterhalb des Weserwehrs in Hemelingen seit 1896, am Hodenberger Deich (1903–?), in Rönnebeck (1907–1920 und ab 1937), in Mittelsbüren (1914–1956) sowie in Lesum das Strandbad (1936–1946).

Der Verein für öffentliche Bäder baute 1877 das zentrale und gut besuchte Breitewegbad beim Bremer Hauptbahnhof und erweiterte die Anlage 1889. 1944 wurde das kleine Hallenbad beschädigt. Ein provisorischer Betrieb bestand von 1945 bis 1952, bis das Haus abgerissen wurde.

1915 wurde das Achterdiekbad an der Franz-Schütte-Allee in einem Park in der Nähe zum späteren Achterdiekpark aus Stiftungsmitteln eingerichtet.

Ein Volksbad am Steffensweg in Walle von 1899 entstand durch Spenden von Marie Gesine Hackfeld. 1928 wurde das Bad zum Hallenbad erweitert und hieß nun Hansabad. 1943 wurde es zerstört.

1914 baute der Verein für öffentliche Bäder die Badeanstalt am Ohlenhof in Gröpelingen. 1929 wurde das Bad erweitert, erhielt aber keine Schwimmhalle; 1945 zerstört, nach dem Krieg wieder eingerichtet und 1985 geschlossen.

Der Verein für Licht- und Luftbäder an der Ochtum richtete 1921 das Ochtumbad ein und baute es 1925 zum Schwimmbad aus, 1942 zerstört.
1926 entstand ein Flussbad am Oberländischen Hafen auf dem Werder; nach 1945 aufgegeben.

Das Stadionbad am Weserstadion in der Östlichen Vorstadt wurde am 8. August 1925 eröffnet und zunächst vom „Allgemeinen Bremer Turn- und Sportvereins“ (ABTS) betrieben. Am Eröffnungstag fanden hier auch die Deutschen Schwimm-Meisterschaften statt. 1929 wurde das Bad vom „Verein Weser-Stadion“ und ab 1942 von der „Gesellschaft für öffentliche Bäder“ übernommen.[1]

Strandbäder gibt es seit 1926 am Grambker See, seit 1927 am Waller See und seit 1936 an der Lesum (später Heidbergbad) sowie von 1936 bis in den Krieg am Schönebecker Strand.

Der Bau des einfachen Horner Bades in Horn erfolgte 1932/33 durch Private. Der Neubau erfolgte 1960.

1939 kommen die Bäder in Hemelingen, Blumenthal, Aumund und Grohn zur Stadt. 1942 wurde deshalb die Bremer Bädergesellschaft gegründet.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es die Strandbäder an der Weser bei der Sielwallfähre, hinter dem Weserwehr, bei Habenhausen, in Woltmershausen, in Rablinghausen und am Lankenauer Höft. 1962 wurde der Werdersee mit Strand an der kleinen Weser angelegt und 1970 die DLRG-Station dazu gebaut. Das Sommerbad Blumenthal entstand 1969.

1948/49 wurde der See Rottkuhle in Hemelingen mit Spundwänden beckenartig zu einem Freibad ausgebaut. 1997 wurde der Badebetrieb gesperrt, danach mit einem Bodenfilter versehen.

1949 entstand das Heidbergbad in Burglesum, ein Freibad mit großen Freiflächen. Es wurde 2004 stillgelegt.

Von 1950 bis 1952 wurde das Zentralbad in Bremen-Mitte am Richtweg als Hallenbad mit zwei Schwimmhallen mit 25 Meter Bahnen gebaut und 1985 wieder geschlossen und danach abgerissen. Hier steht seit 1999 das Musical Theater Bremen.

1956 eröffnete das nach Plänen von Kurt Haering erbaute Schlossparkbad in Sebaldsbrück.

1961 baute die Gewoba das Herbert-Ritze-Bad in der Vahr das bis 1993 bestand. Hier entstand 1998 das Vitalbad Vahr als Hallenbad mit Wellnesszone.

Während des Baus von Straßen entstanden Badeseen: 1961/62 an der Autobahn A1 der Mahndorfer See. 1962 im Zuge des Ausbaus der B 75 der Sodenmattsee, 1969 an der Autobahn A27 der Bultensee in Osterholz-Tenever, 1969 der Achterdieksee (Vahr/Oberneuland) beim Ausbau der Autobahn A27. 1972/73 beim Ausbau der A 27 der Waller Feldmarksee. Auch der Stadtwaldsee (Unisee) in Horn-Lehe ist ein Baggersee, 1967/68 angelegt für den Bau der Universität Bremen, und er dient auch als Badesee.

1963 wurde das Kombibad Bremen-Nord gebaut mit Hallenbad, Freibad, medizinische Bäder und später Sauna. 1989 fand ein Umbau statt und es erhielt den Namen Sport- und Freizeitbad Fritz-Piaskowski und später Freizeitbad Vegesack. Es wurde nach der Sanierung 2006 wiedereröffneten.

1970 wurde das Hallenbad Süd in der Bremer Neustadt nach Plänen von Carl Rotermund und Walter Sommer in den Neustadtswallanlagen erbaut und 2003 nach einer Sanierung wiedereröffnet.

1973 kam das Hallenbad West in Walle, welches heute Aqualand heißt.

Von 1974 bis 1978 entstanden die Sportbauten mit dem Hallenbad der Universität Bremen nach Plänen der Planungsgruppe Medium. 2014 wurde die Schließung des Uni-Bades diskutiert. Bei der Schwimmhalle handelt es sich um das einzige wettkampftaugliche Bad in Bremen.

1977 gründete sich das Hallenbad Tenever im Bereich der Großwohnsiedlung Tenever, das als „Demonstrativbauvorhaben“ gedacht war. Das Hallenbad wird heute OTeBAD bezeichnet.

1979 eröffnete das Schlossparkbad seinen Betrieb. Eine Freizeitanlage ergänzte das Freibad. 2001 unterstützten private Unternehmen die Finanzierung des Betriebes.

Das Hallenbad am Osterdeich in der Östlichen Vorstadt von 1979 vom Bremer Schwimm-Club (BSC) wurde 1980 von der Stadt Bremen übernommen.

1980 entstand das Hallenbad Huchting im Ortsteil Sodenmatt.

Bestehende Bäder

Es bestehen (Stand 2015) eine Reihe von Strandbädern an der Weser bei der Sielwallfähre, in Blumenthal, Rablinghausen, Woltmershausen und am Werdersee, sowie als Badeseen der Achterdieksee bei der Vahr, der Bultensee in Tenever, der Mahndorfer See, die Rottkuhle in Hemelingen, der Sodenmattsee in Huchting und der Waller Feldmarksee.
Nachfolgend die von der Bremer Bädergesellschaft verwalteten 14 Frei- und Hallenbäder:

  • Südbad in der Bremen-Neustadt mit Hallenbad, 1-m- und 3-m-Sprungturm, Wellness und Sauna
  • Freizeitbad Vegesack in Bremen-Vegesack mit Hallenbad, Sprunganlage (1-m-Brett, 3-m-Turm), Freibad, Wellness und Sauna
  • Westbad in Bremen-Walle mit Hallenbad
  • OTeBad in Bremen-Osterholz mit Hallenbad
  • Hallenbad Huchting in Bremen-Huchting mit Hallenbad und Sauna
  • Hallenbad Schloßparkbad (Schlossi) in Sebaldsbrück mit Hallenbad und Freibad (50-Meter-Schwimmerbecken)
  • Vitalbad Vahr in Bremen-Vahr mit Hallenbad, Wellness und Sauna
  • Das Sportbad der Universität Bremen (Uni-Bad) mit 5-m-Sprungturm ist das einzige Bremer Hallenbad mit 50-m Bahnen. Es wurde in den 1970er Jahren errichtet und wird außer von Angehörigen der Universität auch von der Schwimmabteilung des Bremer Sport-Clubs (BSC) genutzt. In den letzten Jahren gab es mehrfach Probleme mit der Sanierung, die auch zu einer vorübergehenden Schließung führten.[5]
  • Stadionbad am Weserstadion in der Östlichen Vorstadt mit Freibad (50 Meter Bahnen) und Sprungturm mit 10 Metern, 7,5 Metern, 5 Metern und Ein-Meter-Brett
  • Horner Bad in Bremen-Horn mit Freibad
  • Freibad Blumenthal in Bremen-Blumenthal mit Freibad und Sprunganlage (1 Meter, 3 Meter, 5 Meter)
  • Aquafit, Sankt-Jürgen-Straße mit Hallenbad für Kinder und werdende Mütter
  • Bad in der Sportwelt in Bremen-Woltmershausen mit Hallenbad für Kinder
  • Bad in der Tegeler Plate in Bremen-Huchting/Sodenmatt mit Bewegungs-Hallenbad für Kinder und Senioren

Badestellen und deren Überwachung

Sodenmattsee mit DLRG-Station

In Bremen gibt es überwachte Badestellen am Achterdieksee, Bultensee, Mahndorfer See, Sodenmattsee, Stadtwaldsee, Waller Feldmarksee, Werdersee und am Sportparksee Grambke mit Wasserrettungsdiensten. Die Überwachung der Bremer Badestellen erfolgt durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Sie besteht im Land Bremen seit 1925 als Landesverband mit den Bezirken Bremen-Stadt, Bremen-Nord und Bremerhaven. Sie betreibt im Land Bremen elf Rettungswachstationen. Der Bau der Rettungsstationen in Bremen erfolgt durch die Stadt Bremen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Der Zehn-Meter-Turm ist das Wahrzeichen, Weser-Kurier vom 7. August 2015
  2. Beteiligungsbericht 2012/2013. (PDF; 3,4 MB) finanzen.bremen.de, S. 72, abgerufen am 31. Juli 2015.
  3. Bremer Bäder GmbH, Unternehmen. bremer-baeder.de, abgerufen am 31. Juli 2015.
  4. Eintrittspreise und Kursgebühren angehoben, bei Radio Bremen vom 1. Januar 2015
  5. http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadtreport_artikel,-Bremen-geht-baden-_arid,1202637.html