Broyebezirk

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Broyebezirk
Broyebezirk
Broyebezirk
Basisdaten
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Freiburg Freiburg (FR)
Hauptort: Estavayer-le-Lac
BFS-Nr.: 1001
Fläche: 173,64 km²
Höhenbereich: 429–820 m ü. M.
Einwohner: 35'161[1] (31. Dezember 2022)
Bevölkerungsdichte: 202 Einw. pro km²
Website: Préfecture de la Broye
Karte
Karte von Broyebezirk
Karte von Broyebezirk

Der Broyebezirk (französisch District de la Broye, Freiburger Patois le dichtri de la Brouye/?) ist einer der sieben Bezirke des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der Bezirk wurde durch die kantonale Verfassung, die sich der Kanton Freiburg am 19. März 1848 gegeben hat, gegründet.

Geografie

Der Broyebezirk ist eine stark zersplitterte Region, die in der Waadtländische Broye eingebettet ist. Er besteht aus einem Zipfel am Saanebezirk angegliedert und aus drei Exklaven in der Waadt: Estavayer-le-Lac, Surpierre und Vuissens. Tours, eine vierte sehr kleine Exklave, zur Gemeinde Montagny gehörend, kommt noch hinzu.

Bevölkerung

Sprachen

Französisch ist die Hauptsprache in der Broye.

Sprache Anteil (1990) Anteil (2000)
Französisch 85.8 % 87.8 %
Deutsch 06.5 % 06.3 %
Italienisch 01.2 % 00.8 %
übrige 06.5 % 05.1 %

Eine sehr kleine Minderheit spricht noch das Patois broyard (broyao). Statistiken der Volkszählung aus dem Jahre 1990 geben 169 Personen an.

Religionen – Konfessionen

Konfession Anteil (1990) Anteil (2000)
Römisch-katholisch 80.1 % 69.7 %
Protestantisch 13.7 % 15.3 %
übrige oder ohne Konfession 06.2 % 15.0 %

Regierung

Estavayer-le-Lac ist Hauptort und Verwaltungssitz des Bezirkes. Im Château de Chenaux befindet sich das Oberamt, das für die Erteilung von Bewilligungen (Bau, Jagd, Fischerei, Veranstaltungen usw.) zuständig ist.

Wirtschaft

Der Dienstleistungssektor beschäftigt mit einem Anteil von mehr als 40 % die meisten Arbeitnehmer. Mit je ca 30 % teilen sich die Landwirtschaft und die Industrie (insbesondere Baugewerbe, Tabak, Elektrotechnik und Elektronik) den Rest.

Geschichte

Ein Einbaum aus der Mittleren Steinzeit (ca 6'200 v. Chr) gefunden in Estavayer-le-lac, bezeugt die frühe Besiedlung des Gebietes. Zahlreiche Funde aus der Jungsteinzeit in Portalban lassen den Schluss zu, dass der Mensch in der Region rasch sesshaft wurde.

Aus der Bronze- und Steinzeit wurden in Cheyres, Font, Estavayer-le-Lac, Autavaux, Gletterens und Portalban Fabrikationszentren für Schmuckgegenständen, Waffen (Äxte, Schwerter), Weberei und Töpferei gefunden.

Keltische und römische Funde sind ebenfalls zahlreich. Der Flurname Broye ist keltisch: Broye = brogia (Landwasser).

Ab 500 nach Chr. wurde die Christianisierung im ganzen Gebiet bemerkbar. Zu den ersten Kirchen gehören zum Beispiel Domdidier, Dompierre-le-Grand, Dompierre-le-Petit und Tours.

Die Lehnsherrschaft breitet sich ab dem Jahr 1000 aus. Es ist der Beginn der Burgenbauten. Mehrere Schlösser und Ruinen zeugen aus dieser Zeit. Nach den Burgunderkriegen nimmt der Einfluss Freiburgs zu. Im Jahre 1536 zerfällt die Broye in mehreren Stücke. Durch die Reformation bilden sich katholische Exklaven inmitten der waadtländischen Broye.

Ab dem 16. Jahrhundert wird das politische Geschehen von einigen sehr mächtigen Familien geleitet (Patriziat). Diese Macht zerfällt durch die französische Invasion Anfang 19. Jahrhundert.

Nach dem Sonderbundskrieg (1847) gibt sich der Kanton Freiburg eine neue Verfassung. Die Broye wird zu einem der sieben Bezirke und ist es in dieser Form bis heute geblieben. Am 19. März 1848 wurde die neue Verfassung des Kantons Freiburg in Kraft gesetzt. Dies ist auch die Geburtsstunde des Broyebezirk.

Gemeinden

Zum Broyebezirk gehören 27 Gemeinden:
Stand: 1. Januar 2016

Wappen Name der Gemeinde Einwohner
(31. Dezember 2022)
Fläche
in km²
Belmont-Broye 5844 25.88
Bussy (FR) Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2004 3.60
Châbles Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2005 4.74
Châtillon (FR) 513 1.31
Cheiry Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2009 6.48
Cheyres Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2010 5.13
Cugy (FR) 1942 9.86
Delley-Portalban 1309 7.26
Estavayer-le-Lac Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2015 8.93
Fétigny 1180 4.08
Gletterens 1118 2.92
Les Montets 1586 10.31
Lully (FR) 1217 5.50
Ménières 437 4.38
Montagny (FR) 2932 17.52
Morens Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2033 2.60
Murist Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2034 8.20
Nuvilly 487 4.00
Prévondavaux 101 1.80
Rueyres-les-Prés Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2039 3.17
Saint-Aubin (FR) 1929 7.88
Sévaz 319 2.50
Surpierre 1208 4.82
Vallon 501 3.51
Vernay Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2052 8.29
Villeneuve (FR) Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2047 3.53
Vuissens Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2049 5.61
Total (27) 35'161 173.88

Gemeindeveränderungen

Der Kanton Freiburg unterstützt mit Hilfe eines Fonds die Fusionen. Seit 1999 haben diese stark zugenommen.

Gemeindefusionen seit 1831:

Inkrafttreten (Datum) Alte Gemeinden Neue Gemeinde
1831/18531 Mannens + Grandsivaz Mannens / Mannens-Grandsivaz
1. Januar 1981 La Vounaise + Montborget + Murist Murist
1. Januar 1991 Les Friques + Saint-Aubin (FR) Saint-Aubin (FR)
1. Januar 1992 Franex + Murist Murist
1. September 1994 Chandon + Léchelles Léchelles
1. Januar 2000 Montagny-la-Ville + Montagny-les-Monts Montagny (FR)
1. Januar 2004 Mannens-Grandsivaz + Montagny (FR) Montagny (FR)
1. Januar 2004 Aumont FR + Frasses + Granges-de-Vesin + Montet (Broye) Les Montets
1. Januar 2005 Delley + Portalban Delley-Portalban
1. Januar 2005 Chapelle (Broye) + Cheiry Cheiry
1. Januar 2005 Cugy (FR) + Vesin Cugy (FR)
1. Januar 2005 Praratoud + Surpierre Surpierre
1. Januar 2006 Autavaux + Forel (FR) + Montbrelloz Vernay
1. Januar 2006 Bollion + Lully (FR) + Seiry Lully (FR)
1. Januar 2012 Estavayer-le-Lac + Font Estavayer-le-Lac
1. Januar 2016 Domdidier + Dompierre + Léchelles + Russy Belmont-Broye

11831 haben Mannens und Grandsivaz zu Mannens fusioniert. 1853 wurde der Name zu Mannens-Grandsivaz geändert.

Namensänderungen seit 1831:

Inkrafttreten (Datum) Alter Gemeindename Neuer Gemeindename
1. Januar 1953 Chapelle-près-Surpierre Chapelle (Broye)
1. Januar 1953 Mannens Mannens-Grandsivaz

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023

Literatur

  • Le district de la Broye fribourgeoise a 150 ans (1848–1998), Imprimerie Butty, Estavayer-le-Lac
  • Freiburg ein Kanton und seine Geschichte, 1991

Weblinks