Buir (Kerpen)

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Buir
Stadt Kerpen
Wappen der ehem. Gemeinde Buir
Koordinaten: 50° 52′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 50° 51′ 33″ N, 6° 34′ 58″ O
Höhe: 109 m ü. NHN
Einwohner: 3895 (31. Dez. 2015)
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 50170
Vorwahl: 02275
Buir (Nordrhein-Westfalen)
Buir (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Buir in Nordrhein-Westfalen

Kirche St. Michael in Buir
Kirche und Gebäude der evangelischen Gemeinde
Bahnhofsgebäude

Die Ortschaft Buir [byːɐ̯] ist der westlichste Stadtteil von Kerpen im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Der Ort wurde am 1. April 1003 unter dem Namen „Puire“ erstmals urkundlich erwähnt. Dies geht auf Erzbischof Heribert von Köln zurück, welcher der Abtei Deutz einen Hof in „Puire“ schenkte. Im 13. Jahrhundert lebte das wohl älteste Buirer Adelsgeschlecht, die Familie „von Bure“, auf welche das Buirer Wappen zurückgeht. Nach der Familie wurde eine Straße benannt, sie lebte in der damaligen Voigtburg.

1929 ereignete sich 300 m vor dem Buirer Bahnhof eines der schwersten Eisenbahnunglücke der 1920er-Jahre, das 13 Todesopfer forderte.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges startete am 23. Februar 1945 die Operation Grenade der 9. US-Armee: General Simpsons Armee überquerte die Rur. Am Abend hatte Simpson 16 Bataillone auf dem Ostufer. Danach rückten die US-Truppen zügig Richtung Erft vor. Ein Regiment zog durch den Bürgewald (Hambacher Forst), eins von Düren über Merzenich und Buir in Richtung Sindorf.[1][2]

Bis 1974 war Buir eine eigenständige Gemeinde, bevor der Ort durch das Köln-Gesetz am 1. Januar 1975 der neuen Stadt Kerpen zugeordnet wurde.[3]

Buir hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert, und es entstanden zwei große Neubaugebiete. In wenigen Jahren wird der Tagebau Hambach an die Ortsgrenzen Buirs stoßen, was unter anderem eine Verlegung der A 4 zur Folge hatte. Durch den Tagebau sowie die Verlegung der Autobahn befürchten viele Einwohner Feinstaub-Belästigung und Lärm; schon jetzt grenzen die S-Bahn-Gleise an den Ortsrand. Direkt daneben liegt die Autobahn.

Bildung

Der Ort verfügt über eine Grundschule und zwei Kindergärten.

Religion

In Buir gibt es zwei christliche Gemeinden: die katholische St.-Michael-Gemeinde (mit einer neugotischen Kirche aus dem Jahre 1889, in der der reliefartige Kreuzweg besonders zu erwähnen ist) sowie eine evangelische Gemeinde.

Bürgewald

Buir gehört zu den Bürgewaldgemeinden, die Rechte am Bürgewald besaßen. Dies ist der Legende nach dem heiligen Arnold von Arnoldsweiler zu verdanken, durch den legendären „Ritt um den Bürgewald“. Hauptort der Bürgewaldgemeinden ist Arnoldsweiler. Dorthin mussten die Buirer am Pfingstdienstag, später am Pfingstmontag, pilgern und dem heiligen Arnold eine Kerze opfern. Dieser Wachszins wurde erst im 19. Jahrhundert aufgelöst. In der Kirche St. Michael befindet sich auch eine Figur von Arnold, die an den Bürgeritt erinnert.[4]

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind das alte Rathaus, die alte Volksschule mit ihrem Giebeldach, die Kapelle Fließstraße, der Schöffenhof sowie die historischen Speichergebäude rund um den neuen Bahnhof und das alte Bahnhofsgebäude. Buir hat zudem viele Bürger- und Gründerzeithäuser. Buir besaß eine Spritfabrik. Das Buirer Ortszentrum mit einigen Geschäften befindet sich im Bereich der Kreuzungen Talstraße/Steinweg und Bahnstraße/Eichemstraße sowie der dazwischen verlaufenden Kirchenstraße.

→ Siehe Liste der Baudenkmäler in Buir (Kerpen)

Verkehr

S-Bahn Haltepunkt

Buir verfügt, seit dem Jahre 2002, über einen S-Bahn-Haltepunkt an der Bahnstrecke Köln–Aachen.

Im Schienenpersonennahverkehr wird der Haltepunkt Buir von folgenden Linien der S-Bahn Köln bedient (Stand 13. Dezember 2015):

Linie Verlauf Takt
Vorlage:Navigationsleiste ÖPNV Rhein-Sieg

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Bis zur Verlegung der A 4 wegen des Tagebau Hambachs verfügte Buir über einen Autobahnanschluss. Seit September 2014 führt die Autobahn ohne Anschluss in direkter Nähe an Buir vorbei.

Vereine

  • Posaunenchor Buir
  • Messdiener Buir
  • HolyTrumpets
  • Santo Acústico
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft
  • FC Borussia Buir
  • Turn- und Sportverein Buir
  • K.G. Löstige Buirer 1974 e.V.[5]
  • Maiverein „Fidele Jungen“ Buir
  • Deutsches Rotes Kreuz
  • Jugendrotkreuz
  • Freiwillige Feuerwehr Kerpen, Löschzug Buir[6]
  • Jugendfeuerwehr
  • Kinder- und Jugendchor Buir
  • Spillmannszoch Buirer Musikclowns
  • Buirer Fründe
  • Club Freunde alter Technik Buir e.V.
  • Gartenbauverein Buir „1923“ e.V.
  • Wilde Liga Buir
  • Initiative Buirer für Buir e. V. (Bürgerinitiative gegen Tagebau und Autobahnverlegung)[7]
  • Theatergruppe „Buirer am Rande des Wahnsinns“
  • Vokalensemble TaktVoll (weltlicher Chor)

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. siehe Wolfgang Trees: Schlachtfeld zwischen Maas und Rhein (Ausgaben 1976 und 1995 = 978-3922974055)
  2. Kölner Stadtanzeiger 22. Februar 2005: Das Ziel war die Erft
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Urkunde von 1360 zur Bestätigung des Wachszinses, durch den Herzog von Jülich.
  5. Website der K.G. Löstige Buirer 1974 e.V.
  6. „Löschzug Buir“ auf der Website der Feuerwehr Kerpen
  7. Website der „Buirger fuir Buir“

Weblinks

Commons: Buir – Sammlung von Bildern