Bundesregierung Schuschnigg IV
Die Bundesregierung Schuschnigg IV war vom 16. Februar 1938 bis zum 11. März 1938 im Amt (siehe Ständestaat (Österreich)). Regierungschef war bis zu seinem Rücktritt Kurt Schuschnigg.[1]
Die Bildung dieser Bundesregierung war Resultat des Berchtesgadener Abkommens vom 12. Februar 1938. Darin forderte Hitler ultimativ die Einsetzung der nationalsozialistischen Vertrauensleute Arthur Seyß-Inquart als Innen- und Sicherheitsminister, Edmund Glaise-Horstenau als Heeresminister und Hans Fischböck als Finanzminister. Schuschnigg und Staatssekretär Guido Schmidt erreichten, dass keine nationalsozialistischen Heeres- und Finanzminister eingesetzt werden mussten, dafür würde man den strikt antinationalsozialistischen Generalstabschef Alfred Jansa abberufen. Bundespräsident Wilhelm Miklas, dessen Aufgabe es war, neue Regierungsmitglieder zu ernennen, weigerte sich zuerst, Seyß-Inquart das Ressort der Exekutive zu überlassen. Erst als Schuschnigg seinen Rücktritt in den Raum stellte, willigte Miklas ein.[2]
Vom 11. März 1938 bis zum „Anschluss“ Österreichs zwei Tage später war Arthur Seyß-Inquart Bundeskanzler der Bundesregierung Seyß-Inquart.
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundeskanzler: Kurt Schuschnigg
- Vizekanzler: Ludwig Hülgerth
- Bundesminister (für die Auswärtigen Angelegenheiten): Guido Schmidt
- Bundesminister (mit der sachlichen Leitung der Angelegenheiten der inneren Verwaltung und des Sicherheitswesens betraut): Arthur Seyß-Inquart
- Bundesminister ohne Portefeuille (im Bundeskanzleramt): Edmund Glaise-Horstenau
- Bundesminister ohne Portefeuille (im Bundeskanzleramt): Guido Zernatto
- Bundesminister ohne Portefeuille (im Bundeskanzleramt): Hans Rott
- Staatssekretär (für Sicherheitswesen): Michael Skubl
- Bundesminister für Justiz: Ludwig Adamovich
- Bundesminister für Unterricht: Hans Pernter
- Bundesminister für soziale Verwaltung: Josef Resch
- Staatssekretär (für die Angelegenheiten des gesetzlichen Schutzes der Arbeiter und Angestellten): Adolf Watzek
- Bundesminister für Finanzen: Rudolf Neumayer
- Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft: Peter Mandorfer
- Staatssekretär (für die Angelegenheiten der Forstwirtschaft): Franz Matschnig
- Bundesminister für Handel und Verkehr: Julius Raab
- Staatssekretär (für die Angelegenheiten der Industrie): Ludwig Stepski-Doliwa
- Bundesministerium für Landesverteidigung: mit der Leitung betraut: Kurt Schuschnigg, Bundeskanzler
- Staatssekretär: Wilhelm Zehner
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Regierung auf austria-forum.org
- ↑ Kurt Bauer: Die dunklen Jahre: Politik und Alltag im nationalsozialistischen Österreich 1938 bis 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-596-29903-4, S. 24 ff. (Kapitel online als Leseprobe auf der Website des Verlages [PDF; 82 kB]).