Cattierit
Cattierit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | CoS2 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/D.17 2.EB.05a 02.12.01.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | m3 |
Raumgruppe | Pa3 |
Gitterparameter | a = 5,52 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | > 4 |
Dichte (g/cm3) | 4,82 |
Spaltbarkeit | vollkommen entlang {001} |
Farbe | grau-weiß |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Cattierit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CoS2 und bildet bis zu einem Zentimeter große, kubische Kristalle oder körnige Verwachsungen mit anderen Sulfiden von grau-weißer Farbe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1945 von P.F. Kerr in der Shinkolobwe Mine bei der gleichnamigen Stadt in der Provinz Katanga der Demokratischen Republik Kongo (damals Belgisch-Kongo) gefunden. Er benannte es nach Félicien Cattier, dem damaligen Direktor der Bergbaugesellschaft Union Minière du Haut Katanga.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Cattierit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Aurostibit, Laurit, Changchengit, Dzharkenit, Erlichmanit, Fukuchilit, Geversit, Hauerit, Insizwait, Kruťait, Maslovit, Mayingit, Michenerit, Padmait, Penroseit, Pyrit, Sperrylith, Testibiopalladit, Trogtalit, Vaesit und Villamaninit die Pyritgruppe, einer Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von < 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Aurostibit, Bambollait, Beta-iridisit, Laurit, Dzharkenit, Erlichmanit, Fukuchilit, Gaotaiit, Geversit, Hauerit, Insizwait, Kruťait, Penroseit, Pyrit, Sperrylith, Trogtalit, Vaesit und Villamanínit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von 1:2 und Eisen, Cobalt, Nickel oder Platin-Gruppen-Elementen (PGE).
In der Systematik nach Dana zählt es zur Pyrit-Gruppe, einer Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[1]
Modifikationen und Varietäten
Cattierit bildet mit Pyrit und Vaesit Mischkristallreihen, bei denen Cobalt gegen Eisen beziehungsweise Nickel ausgetauscht werden kann.
Bildung und Fundorte
Cattierit findet sich in Carbonatgesteinen. Es ist vergesellschaftet mit Pyrit, Chalkopyrit und Mineralen der Linnaeit-Polydymit-Gruppe.
Es sind insgesamt 19 Fundorte (Stand April 2010)[2] des Cattierits bekannt. Neben der Typlokalität fand man das Mineral in Timmins in Ontario (Kanada), Liberec in Tschechien, Kuusamo in Finnland, Oberwolfach, Hohensachsen, Süß, Stolberg, Imsbach und Schneeberg in Deutschland, Boumalne-Dadès in Marokko, Filipstad in Schweden, Kaisten in der Schweiz sowie den US-Bundesstaaten Colorado, Missouri und North Carolina.
Kristallstruktur
Cattierit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pa3 mit dem Gitterparameter a = 5,52 Å und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Cattierit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)