Cherbourg-en-Cotentin

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Cherbourg-en-Cotentin
Cherbourg-en-Cotentin (Frankreich)
Cherbourg-en-Cotentin (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Manche (50)
Arrondissement Cherbourg (Hauptort)
Kanton Cherbourg-Octeville-1
Cherbourg-Octeville-2
Cherbourg-Octeville-3
Équeurdreville-Hainneville
La Hague
Tourlaville
Koordinaten 49° 38′ N, 1° 38′ WKoordinaten: 49° 38′ N, 1° 38′ W
Höhe 0–178 m
Fläche 68,54 km²
Einwohner 77.808 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.135 Einw./km²
Postleitzahl 50100, 50110, 50120, 50130, 50460 und 50470
INSEE-Code
Website cuc-cherbourg.fr

Cherbourg im Mai 2006.

Cherbourg-en-Cotentin (ʃɛʁbuʁ ɑ̃ kotɑ̃tɛ̃) ist der Name einer neugebildeten Gemeinde im Norden des Départements Manche, die offiziell zum 1. Januar 2016 durch die Vereinigung von fünf Gemeinden aus der Communauté urbaine de Cherbourg entstand: Cherbourg-Octeville (aus den vor 2000 selbständigen Gemeinden Cherbourg und Octeville), Équeurdreville-Hainneville, La Glacerie, Querqueville und Tourlaville. Haupt-Stadtteil ist das namensgebende Cherbourg.

Geografie

Der Ort liegt im Norden der Halbinsel Cotentin an der Küste des Ärmelkanals. Die angrenzenden Gemeinden sind:

östlich:

südlich:

westlich:

Toponymie

Der Name der Gemeinde weist deutlich auf Cherbourg hin, den alten Hauptort der Gemeinde.

Zur Gemeindeverfassung der Zeit von 2000 bis 2015 siehe

Umgebung von Cherbourg um 1888
Die neue Gemeinde Cherbourg-en-Cotentin und die dazugehörigen Ortsteile

Geschichte

Schon im 4. Jahrhundert bestand nach Forschungsergebnissen an der Stelle des heutigen Cherbourg ein befestigtes spätrömisches Castrum mit dem Namen Coriallo oder Coriovallo. Der Name Coriallo änderte sich in *Ċiriċeburh „Dorf der Kirche“ in altenglischen zur Zeit der Völkerwanderung oder der Wikinger[1]. Das genaue Gründungsdatum des Schlosses von Cherbourg ist unbekannt, aber 1026 ist es in einer Urkunde als eines der bedeutendsten der damaligen Zeit erwähnt. 1066 wird ein Graf Gerbert von Cherbourg im Heer Wilhelms des Eroberers bei Hastings genannt.[2] Philipp IV. befestigte 1300 Cherbourg stärker. Anfang des 14. Jahrhunderts waren somit Schloss und Stadt mit einem Ring starker Mauern umgeben.

Cherbourg und fünf Vororte (Octeville, Tourlaville, Équeurdreville-Hainneville, Querqueville und La Glacerie) bildete die Communauté urbaine de Cherbourg nach einer Verordnung vom 2. Oktober 1970.

Am 7. November 1999 fand ein Referendum über die Fusion der sechs Gemeinden zu einem „Grand Cherbourg“ statt. Auf die Frage: „Sind Sie für eine Vereinigung Ihrer Gemeinde mit anderen um ein ‚Grand Cherbourg‘ zu bilden?“ reagierten nur die Wähler von Cherbourg (83,72 %) und Octeville (55,88 %) positiv. Daraufhin wurden die Landgemeinden beibehalten und Cherbourg mit der Nachbargemeinde Octeville am 1. März 2000 zur Gemeinde Cherbourg-Octeville vereinigt.[3]

Am 8. September 2015 beschlossen die Gemeinderäte der betroffenen fünf Gemeinden (Cherbourg-Octeville, Équeurdreville-Hainneville, La Glacerie, Querqueville et Tourlaville) sich zu vereinigen und stimmten für den Zusammenschluss ihrer Gemeinden zur Gemeinde Cherbourg-en-Cotentin.

Gemeindeverwaltung

Nach dem Zusammenschluss der fünf Gemeinden zum 1. Januar 2016 bis zu den nächsten Gemeindewahlen 2020 besteht der Gemeinderat aus 163 Vertretern:

Der Bürgermeister ist seit 3. Januar 2016 Benoît Arrivé von der PS.

Sehenswertes

Im alten Cherbourg befindet sich das Museum La Cité de la Mer, in dem u.a. das größte öffentlich zugängliche Atom-U-Boot (Le Redoutable) sowie der Bathyscaph Archimède ausgestellt sind. Dem Museum ist zudem ein 12 Meter hohes Aquarium und eine Ausstellung zum Thema Ozeane angegliedert.

Das Museum Thomas-Henry zeigt Gemälde europäischer Meister wie Fra Angelico, Simon Vouet und Camille Claudel. Zwei Schwerpunkte sind Sammlungen der Maler Guillaume Fouace und Jean-François Millet.

Sport

Am 3. Juli 2016 war Cherbourg-en-Cotentin Ziel der zweiten Etappe der Tour de France 2016. Der Ortsteil La Glacerie war eine der fünf Gemeinden, die zum 1. Januar 2016 fusioniert hatten.

Partnerstädte

Es bestehen Städtepartnerschaften mit:

Cherbourg-en-Cotentin unterhält dezentralisierte Zusammenarbeit mit:

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Cherbourg-en-Cotentin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. François de Beaurepaire, Les noms des communes et anciennes paroisses de la Manche, éditions Picard 1986.
  2. Cherbourg, in: Brockhaus Konversationslexikon, 14. Auflage, 1894-96, Bd. 4, S. 154.
  3. Gilles COLLAS: Commune nouvelle. Bye bye Cherbourg, vive Cherbourg-en-Cotentin. In: Ouest France. 9. September 2015, abgerufen am 28. Juni 2016 (französisch).