D.E.A. – Krieg den Drogen

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Fernsehserie
Titel D.E.A. – Krieg den Drogen
D.E.A. – Drogenfahnder im Einsatz
Originaltitel DEA
DEA – Special Task Force
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Genre Krimiserie
Erscheinungsjahre 1990–1991
Länge 60 Minuten
Episoden 13 in 1 Staffel (Liste)
Idee Richard DiLello
Musik James Burt
Erstausstrahlung 7. Sep. 1990 auf FOX
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
24. Apr. 1994 auf TV München
Besetzung und Synchronisation

D.E.A. – Krieg den Drogen (Originaltitel: DEA) ist eine US-amerikanische Fernsehserie. Sie wurde zwischen 1990 und 1991 von Dark Ink Productions und Lorimar Television, heute Teil von Warner Bros. Television, für FOX produziert.[1][2][3]

Die Filme Das Kartell des Todes (1991; Death Merchants) und Das Kartell des Todes 2 (1992; Death Merchants 2) basieren auf den Serienfolgen.[4]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die um Seriosität und Authentizität bemühte Krimiserie handelte von einer Sondereinheit der Polizei zur Drogenbekämpfung, der Drug Enforcement Administration, die auch über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinweg operiert und den Import von illegalen Drogen in die USA bekämpft.

Bill Stadler leitete die Gruppe 9 der Sondereinheit, zu der Nick Biaggi, Teresa Robles und Jimmy Sanders gehören; ihr Chef ist Phil Jacobs.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

D.E.A. – Krieg den Drogen basiert auf wahren Begebenheiten der Drug Enforcement Administration und dem „War on Drugs“.[5]

Die im dokumentarischen Stil des Cinéma vérité gedrehte Sendung kombinierte mit Schauspielern nachgestellte Szenen, tatsächliches Überwachungsmaterial sowie Filmaufnahmen von Nachrichtensendungen, die über die dargestellten Geschichten berichteten. Das Konzept der Serie stammte von Richard DiLello, der das „hybride Format“ der Serie entwickelt hatte, dass Elemente des Dokumentarfilms mit klassischen Schauspielszenen kombiniert; es wurde an Lorimar Television verkauft und schließlich von der Fox Broadcasting Company beauftragt. Am 14. Mai 1990 gab Fox bekannt, dass die Serie im Freitagabendprogramm neben America’s Most Wanted laufen solle.[1][6][7][8]

Als Produzent fungiert neben David E. Peckinpah, Gordon Freeman, Cyrus Nowrasteh und Peter McCabe auch Michael Ahnemann, der gemeinsam mit Richard DiLello die Drehbücher beisteuerte; DiLello selbst war ausführender Produzent. Regie führten unter anderem Rob S. Bowman und Colin Bucksey. Aufgrund sinkender Einschaltquoten wurde die Sendung im zweiten Jahr in DEA – Special Task Force umbenannt und mehr Gewicht auf das Privatleben der Agenten gelegt; außerdem wurden weniger Gewaltdarstellungen gezeigt. Die ab April 1991 ausgestrahlten Folgen führten jedoch zu keinen nennenswerten Änderungen bei der Sehbeteiligung und die Serie wurde im Juni 1991 endgültig abgesetzt.[1]

Von 1991 bis 2004 strahlte A&E Network das Format Investigative Reports aus, das ähnlich D.E.A. – Krieg den Drogen Kriminalfälle nachstellte; zwischen 2004 und 2011 folgten Einzelfolgen von Investigative Reports zu besonderen Ereignissen.[9]

Die Folgen 16 bis 21 der ersten Staffel von A&Es Investigative Reports beschäftigten sich ebenfalls mit Fällen der Drug Enforcement Administration und wurden in Deutschland 1993 vom Privatsender Vox als D.E.A. – Krieg den Drogen (kurz D.E.A.) ausgestrahlt; die beiden eigenständigen Serienformate haben aber keinen direkten Bezug. Einige Publikationen ordnen diese sechs Folgen von Investigative Reports fälschlicherweise D.E.A. – Krieg den Drogen zu.[9][10]

2008 folgte eine in Detroit und New Jersey angesiedelte Neuauflage als Reality-TV-Fernsehserie unter dem Titel D.E.A. – Die Drogencops, die zwei Staffeln mit insgesamt 15 Folgen umfasste.[1]

Besetzung und Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synchronisation wurde von der Arena Synchron GmbH, Berlin, erstellt, nach einem Dialogbuch und unter Dialogregie von Erik Paulsen.[11]

Rollenname Schauspieler Synchronsprecher
Nick Biaggi Christopher „Chris“ Stanley Torsten Michaelis
Bill Stadler Tom Mason Frank-Otto Schenk
Ricky Prado John Vargas Cuco Wallraff
Jimmy Sanders Byron Minns Daniel White
Teresa Robles Jenny Gago Eva Kryll
Rafael Cordera Miguel Sandoval
Phil Jacobs David Wohl Michael Tietz
Carl Schliemann Alan Scarfe Jürgen Kluckert
Ellen Brunner Terri Treas Andreschka Großmann
Isabella Solana Roya Megnot Iris Artajo
Severo DeLasera Joseph Gian Boris Tessmann

Ausstrahlung und Episoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem 7. September 1990 und 24. Mai 1991 wurde D.E.A. – Krieg den Drogen auf dem US-amerikanischen Fernsehsender FOX ausgestrahlt; die Fernsehserie wurde jedoch aufgrund geringer Einschaltquoten bereits nach der ersten Staffel abgesetzt.[1]

In Deutschland wurde die Fernsehserie erstmals zwischen dem 24. April 1994 und dem 17. Juli 1994 auf dem Regionalsender TV München ausgestrahlt. Im Jahr 1995 wiederholte kabel eins die Fernsehserie bundesweit und 1997 war die Serie erneut auf TV München zu sehen. Letztmals im deutschen Fernsehen war D.E.A. – Krieg den Drogen in den Jahren 1999 und 2000 auf dem Regionalsender TV Berlin zu sehen.[10]

Folge Deutscher Titel Erstausstrahlung (DE) Originaltitel (en) Erstausstrahlung (USA)
1 Operation Calico 24. April 1994 America’s global on drugs (DEA) 7. September 1990
2 Angst vorm Schießen? 1. Mai 1994 Aftermath 14. September 1990
3 Fenster nach Amerika 8. Mai 1994 Under Presidential Seal 21. September 1990
4 Das Sprungbrett 15. Mai 1994 Jumping the Trampoline 28. September 1990
5 Durchbruch in den Tod 22. Mai 1994 Prime Mover 5. Oktober 1990
6 Die Rache des Rafael Cordera 29. Mai 1994 Bloodsport 12. Oktober 1990
7 Die Giftküche 5. Juni 1994 MethLab 26. Oktober 1990
8 Die Marihuanaflotte 12. Juni 1994 Moving Mary Jane 2. November 1990
9 Höhere Gewalten 3. Juli 1994 The Fat Lady Sings Alone 19. April 1991
10 Tanz mit der Teufelin 19. Juni 1994 Dance with the Devil 26. April 1991
11 Isabellas Connection 26. Juni 1994 The Connection 3. Mai 1991
12 Der Sizilianer 10. Juli 1994 White Lies 10. Mai 1991
13 Die Schnellen und die Toten 17. Juli 1994 Zero Sum Game 24. Mai 1991

Vor der Ausstrahlung im Fernsehen erschien die Serie in Form von zwei Spielfilmen zur Heimvideo-Verwertung direkt auf VHS: als Das Kartell des Todes (1991; Death Merchants) und als Das Kartell des Todes 2 (1992; Death Merchants 2).[4] Am 10. Februar 2006 veröffentlichte Warner Home Video eine zwei Medien umfassende DVD-Version von Das Kartell des Todes und eine ein Medium umfassende Version von Das Kartell des Todes 2.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

D.E.A. – Krieg den Drogen erhielt von den Kritikern überwiegend positive Kritiken. Der San Francisco Examiner bezeichnete die Fernsehserie 1990 als „den größten Durchbruch der neuen [Fernseh-] Saison“.[12]

Für den Schnitt der Pilotfolge erhielt Dann Cahn 1991 in der Kategorie „Outstanding Editing for a Series – Single Camera Production“ (engl. Herausragender Schnitt für eine Serie – Produktion mit einer Kamera) eine Nominierung für den Primetime Emmy Award und gewann im selben Jahr den Eddie Award der American Cinema Editors (A.C.E.) in der Kategorie „Best Edited Episode from a Television Series“ (engl. Beste bearbeitete Folge einer Fernsehserie).[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tim Brooks, Earle Marsh: The Complete Directory to Prime Time Network and Cable TV Shows 1946–Present. 9. Auflage. Ballantine Books, 2007, ISBN 978-0-345-49773-4 (englisch, 848 S.).
  • Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF-Hitparade. 3. Auflage. Goldmann, 2005, ISBN 978-3-442-30124-9 (1512 S.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f D.E.A. – Krieg den Drogen. Internet Movie Database, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  2. D.E.A. – Krieg den Drogen in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 15. April 2022.
  3. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF-Hitparade. 3. Auflage. Goldmann, 2005, ISBN 978-3-442-30124-9 (1512 S.).
  4. a b Das Kartell des Todes. Internet Movie Database, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  5. DRUG ENFORCEMENT ADMINISTRATION: 1990–1994. (PDF) dea.gov, April 2021, S. 67–76, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  6. The Ready for Prime Time Players In: Broadcasting & Cable, 18. Juni 1990. Abgerufen am 12. September 2021 
  7. Lorimar reveals its fall line In: Broadcasting & Cable, 5. März 1990. Abgerufen am 12. September 2021 
  8. The fall of living dangerously In: Broadcasting & Cable, 4. Juni 1990. Abgerufen am 12. September 2021 
  9. a b Investigative Reports. Internet Movie Database, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  10. a b D.E.A. – Krieg den Drogen. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 15. April 2022.
  11. D.E.A. – Krieg den Drogen. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 15. April 2022.
  12. Fox’s arresting DEA, 7. September 1990