Eberhard W. Kornfeld
Eberhard W. Kornfeld (* 23. September 1923 in Basel) ist ein Schweizer Autor, Kunstsammler und -händler in Bern.
Leben
Eberhard W. Kornfeld wurde 1923 als Sohn eines Innenarchitekten in Basel geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung bei einem Architekten volontierte er bei August Klipstein in Bern, der das seit 1864 bestehende Auktionshaus Gutekunst und Klipstein leitete. Nach dem Tod von Klipstein übernahm er die Firma, sie firmiert seit 1951 als Galerie Kornfeld. Kornfeld schloss zahlreiche Kontakte zu zeitgenössischen Künstlern wie Pablo Picasso und Marc Chagall, der ihm zum Freund wurde. Kornfeld war ebenfalls mit dem schweizerischen Bildhauer Alberto Giacometti befreundet. Er fragte ihn, ob er die Ehrendoktorwürde der Universität Bern annehmen wolle. Giacometti sagte zögernd zu; sie wurde ihm im Jahr 1965 verliehen.[1] Eine besondere Beziehung hat Kornfeld zum Werk von Ernst Ludwig Kirchner, von dem er zahlreiche Werke besitzt. Er war massgeblich am Aufbau des Kirchner Museums in Davos beteiligt.[2]
Neben der Auktionstätigkeit erscheinen im Verlag der Galerie Kornfeld Ausstellungskataloge aus den Spezialgebieten alte und moderne Graphik vom 15. bis zum 20. Jahrhundert sowie zu Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Egon Schiele, Paul Klee, Marc Chagall, Paul Signac und Paul Gauguin.
Als ab November 2013 der Schwabinger Kunstfund die nationale und internationale Presse beschäftigte, bezeichnete Kornfeld, der in geschäftlichem Kontakt zu Cornelius Gurlitt gestanden hatte, die Ereignisse als eine Medienhysterie ohne präzise Informationen. Es werde mit zweierlei Maß gemessen und mahnende Stimmen ignoriert: Ferdinand Möller gelte in Deutschland als Held und Retter „entarteter“ Kunst, jedoch werde Hildebrand Gurlitt für die gleiche Tat verteufelt und sein noch vorhandenes Erbe 2012 beschlagnahmt.[3]
Auszeichnungen
- 1982: Ehrendoktorwürde der Universität Bern
- 1984: Grosses Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1991: Ritter des französischen Ordre des Arts et des Lettres
- 2011: Ehrenbürger der Stadt Bern[4]
Literatur (Auswahl)
- Christine Ekelhart, Klaus Albrecht Schröder: Wege der Moderne: Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld. Brandstätter, Wien/München 2008, ISBN 978-3-85033-264-4.
- Eberhard W. Kornfeld: Ernst Ludwig Kirchner: Nachzeichnung seines Lebens. Katalog der Sammlung Kirchner-Haus Davos. Kornfeld Verlag, Bern 1979, ISBN 3-8577-3010-2.
- Eberhard W. Kornfeld: Paul Klee: Verzeichnis des graphischen Werkes. Kornfeld Verlag, Bern 2005, ISBN 978-3-85773-046-7.
Ausstellung
- 2009: Wege der Moderne: Aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld, Albertina, Wien
Weblinks und Quellen
- Matthias Oberli: Kornfeld, Eberhard W.. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Eberhard W. Kornfeld. In: archINFORM.
- Galerie Kornfeld
Einzelnachweise
- ↑ James Lord: Alberto Giacometti, Knaur, München 1991, ISBN 3-426-02385-7, S. 443
- ↑ art.port.co: Wege der Moderne
- ↑ Eberhard W. Kornfeld: Der Münchner Kunstfund: Eine Medienhysterie. Neue Zürcher Zeitung, 23. November 2013, abgerufen am 1. Juni 2014.
- ↑ Eberhard W. Kornfeld ist Berner Ehrenbürger, 8. September 2011, Basler Zeitung
Personendaten | |
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NAME | Kornfeld, Eberhard W. |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Kunsthändler und Kunstpublizist |
GEBURTSDATUM | 23. September 1923 |
GEBURTSORT | Basel |