Expertenrat Gesundheit und Resilienz

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Der Expertenrat Gesundheit und Resilienz der deutschen Bundesregierung (Eigenbezeichnung: ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“) trat am 18. März 2024 zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Er besteht aus 23 festen Mitgliedern und 6 ständigen Gästen. Der Rat tritt die Nachfolge des Corona-Expertenrats der Bundesregierung an, der am 4. April 2023 letztmalig zusammengetreten ist.[1][2]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feste Mitglieder des Expertenrats sind:[3]

Ständige Gäste sind:[3]

Aufgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitglieder des Gremiums kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Public Health, Epidemiologie, Ethik, Medizin, Informatik, Statistik, Modellierung, Pflegewissenschaft, Psychologie, Sozialwissenschaften und Virologie. Sie sollen sich damit beschäftigten, wie das Gesundheitswesen und die Gesellschaft künftigen Gesundheitskrisen begegnen können. Der Expertenrat wurde auch im Hinblick auf Gesundheitskrisen ins Leben gerufen, die sich in Folgen des Klimawandels und der demographischen Entwicklung sowie aus militärischen Auseinandersetzungen entwickeln könnten.[4]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gremium ist beim Bundeskanzleramt errichtet.[5]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Leitartikel der Ärztezeitung kritisierte Ende März 2024 Denis Nößler die Zusammensetzung des neuen Gremiums. Er bemängelte u. a. die fehlende Vertretung ambulanter Fächer sowie der Pflege, der Psychotherapie und der Sozialpädagogik. Die Zusammensetzung stelle außerdem eine Desavouierung existierender Fachgesellschaften dar. Da in Vereinigungen eine Organisation von Mehrheiten durch Konsensfindung stattfinden müsse, seien deren Vertreter legitimiert und könnten auch kontrolliert werden. Einzelpersonen fehle diese Prokura.[6]

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) äußerte Befremden darüber, dass die evidenzbasierte Allgemeinmedizin im neu berufenen Expertenrat nicht vertreten ist. Damit hätten die Hausärztinnen und Hausärzte als größte medizinische Berufsgruppe, die sich Tag für Tag für die Gesundheit der breiten Bevölkerung einsetze, in einem nationalen Beratergremium erneut keine Stimme.[7]

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Berlin bemängelte das Fehlen von Vertretern aus der ambulanten Medizin und sah darin ein Zeugnis „der ständigen Ignoranz und Unkenntnis über die Bedeutung der Niedergelassenen – gerade auch während der Pandemie“.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Coronaexpertenrat stellt Arbeit ein. In: Deutsches Ärzteblatt. 31. März 2023, abgerufen am 30. März 2024.
  2. Neuer Gesundheitsexpertenrat der Bundesregierung. In: Deutsches Ärzteblatt. 18. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  3. a b Bundeskanzleramt beruft ExpertInnenrat "Gesundheit und Resilienz". 18. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  4. Neuer Expertenrat soll das Gesundheitssystem krisenfest machen. Deutsche Apothekerzeitung (Michael Zantke), 19. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  5. Wissenschaftliche Politikberatung: ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“. Bundesregierung, 18. März 2024, abgerufen am 30. März 2024.
  6. Denis Nößler: Expertenrat? Ein eingeengter Blick. In: aerztezeitung.de. 31. März 2024, abgerufen am 8. April 2024.
  7. Keine Resilienz ohne Allgemeinmedizin! In: degam.de. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, 20. März 2024, abgerufen am 8. April 2024.
  8. Politische Ignoranz führt unvorbereitet in die nächste Pandemie. In: kvberlin.de. Kassenärztliche Vereinigung Berlin, 9. April 2024, abgerufen am 10. April 2024.