Fenriz

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Fenriz im Jahr 2005

Fenriz (* 28. November 1971 in Oslo[1] als Leif Nagell; bürgerlich Gylve Fenris Nagell) ist ein norwegischer Musiker und Politiker, der insbesondere als Schlagzeuger und Texter der Zwei-Mann-Band Darkthrone bekannt ist. Er ist ein überaus produktiver Musiker, der schon bei zahlreichen Bands Mitglied war, Soloauftritte absolvierte und an zahlreichen anderen, Musik-Genres überspannenden Projekten teilgenommen hat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal kam Fenriz im Alter von drei Jahren mit Heavy Metal in Berührung, als er zu seinem Geburtstag das Album Sweet Freedom von der Band Uriah Heep bekam. Später interessierte er sich mehr und mehr für Rock- und Metal-Bands wie z. B. The Doors und Metallica. Seit 1986 ist er auch Liebhaber der Musik von Bathory.[2]

Im selben Jahr wurde die Band Darkthrone gegründet; zunächst konnte die Band Fenriz zufolge nicht einmal ihre Instrumente spielen[3], entwickelte sich aber zu einer technisch versierten Death-Metal-Band. Zur selben Zeit war Fenriz auch Mitglied in der Band Valhall, welche in seinem Keller probte. 1989 startete er das Soloprojekt Isengard, das sich zunächst am Death Metal orientierte. Gegen Ende 1989 stieß er auf einer Kompilation auf ein Lied der ungarischen Band Tormentor, von dem er begeistert war und durch die er den Metal in einem neuen Licht sah;[2] zu jener Zeit war der Untergrund vom Death Metal dominiert und seiner Meinung nach eher uninteressant.[2] Zunächst spielte Darkthrone weiterhin Death Metal, nachdem aber auch die anderen Bandmitglieder mit Ausnahme des Bassisten Dag Nilsen sich zunehmend für den Klang von Bathory und Celtic Frost interessierten,[2] wandte die Band sich 1991 aufgrund dieser musikalischen Interessen und des Einflusses von Euronymous[3] dem Black Metal zu und prägte diesen entscheidend. Zu dieser Zeit nahm Nagell auch das Pseudonym Fenriz an. Im selben Jahr verließ Fenriz Valhall, um sich mehr auf Darkthrone zu konzentrieren. 1992 nahm er sein Pseudonym in der Schreibweise Fenris als Teil seines bürgerlichen Namens an.[1] Fenriz gründete das Ambient-Projekt Neptune Towers und wirkte 1995 am Projekt Storm von Satyricon-Sänger Satyr mit; außerdem half er als Perkussionist bei Vortebekk Spaceband aus.[4] Seit 1995 konzentriert sich Fenriz auf Darkthrone, deren Musik sich seit 2006 zwischen Punk und Heavy Metal bewegt, und stellte alle Soloprojekte ein. Er tritt nur noch gelegentlich als Gastmusiker in Erscheinung.

Fenriz spielte zusammen mit Phil Anselmo von Pantera, Satyr, Maniac von Mayhem und Killjoy von Necrophagia in einem Projekt namens Eibon, ist allerdings mit Satyr zerstritten und daher bei einer möglichen Fortführung des Projekts nicht dabei.[5]

Fenriz arbeitet als DJ[6], lebt zurzeit in Oslo und hat zusammen mit Nocturno Culto ein Label unter dem Namen Tyrant Syndicate Productions, welches ein Sub-Label von Peaceville Records ist. 2004 brachte Fenriz ein Kompilationsalbum in Zusammenarbeit mit Peaceville auf den Markt, das den Titel Fenriz Presents… The Best of Old-School Black Metal trägt und von ihm ausgewählte Musikstücke von Bands wie Celtic Frost, Hellhammer, Blasphemy und Burzum enthält. 2009 erschien die Kompilation Trapped Under Vice, die sich zwischen Black-, Death- und Thrash Metal bewegt.

Daneben schreibt er auch Rezensionen und Kolumnen[7][8][9][10] bevorzugt jedoch die Arbeit an Darkthrones Myspace-Weblog, in dem er jede Woche eine neue Band empfiehlt, gegenüber dem regelmäßigen Schreiben von Kolumnen.[10] Im September 2016 endete eine Bewerbung für den Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Oppegård erfolgreich. Fenriz wurde angefragt, ließ sich für sein Wahlplakat mit einer Katze fotografieren und als Bildunterschrift „Bitte wählt mich nicht.“ angeben.[11] Er saß anschließend bis 2019 für die Partei Venstre als stellvertretendes Mitglied im Gemeinderat.[12]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei fester Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

mit Darkthrone
mit Isengard
mit Neptune Towers
  • 1994: Caravans to Empire Algol
  • 1995: Transmissions from Empire Algol
mit Dødheimsgard
mit Storm
mit Valhall
  • 1995: Moonstoned
  • 1997: Heading for Mars
mit Eibon
mit Aura Noir
mit Fenriz’ Red Planet

Als Gastmusiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

mit Satyricon
mit Ulver
mit Red Harvest
  • 2000: Cold Dark Matter (zusätzlicher Gesang bei Absolut Dunkel:heit)
mit Thorns
mit Cadaver Inc
  • 2001: Discipline (zusätzlicher Gesang bei Rupture)
mit Audiopain
  • 2002: Revel in Desecration (Text zu Infuriation Scalp)
mit Trashcan Darlings
  • 2002: Episode 1: The Lipstick Menace (zusätzlicher Gesang bei Dehumanizer)
mit code
  • 2005: Nouveau Gloaming (Text zu The Cotton Optic)

Von Fenriz erstellte Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Marc Spermeth: Besessen von der Dunkelheit und dem Bösen. In: Ablaze, Nr. 5, Mai/Juni 1995, S. 10f.
  2. a b c d David Rocher: Of the Lupine Lords That Lurk in the Shadows. CoC interviews Fenriz of Darkthrone. Chronicles of Chaos, 13. Mai 2001, abgerufen am 4. Dezember 2009 (englisch).
  3. a b Peaceville Artists. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2011; abgerufen am 4. Dezember 2009 (englisch).
  4. Interview with DARKTHRONE for Petrified zine 1994. 1994, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2016; abgerufen am 22. März 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/paganbelial.awardspace.com
  5. Kory Grow: WEB-EXCLUSIVE INTERVIEW: DARKTHRONE’S FENRIZ ON DOOM METAL, THE BAND’S CURRENT DIRECTION, AND SATYRI. Revolver, 13. Januar 2010, abgerufen am 25. August 2010 (englisch).
  6. Michael Schäfer: Darkthrone. Zurück zu den Wurzeln? Nein, sei die Wurzel! In: Sonic Seducer. Nr. 11, November 1999, S. 36 (imageshack.us [abgerufen am 10. Januar 2011]).
  7. Fenriz: MURDERESS. The Last Thing You Will Ever See…. In: Rock Hard, Nr. 282, November 2010, S. 98.
  8. Thomas Kupfer: DARKTHRONE. Circle The Wagons. In: Rock Hard. Nr. 276.
  9. Stefan Hofmann: Darkthrone – Eine Liste, that is immer dabei.
  10. a b Arlette Huguenin: DARKTHRONE: Too much black, not enough metal.
  11. pitchfork.com: Darkthrone Frontman Fenriz Accidentally Elected to Local Town Council von Noah Yoo, am 12. September 2016 (abgerufen am 14. September 2016)
  12. Stadtratsmitglieder Oppegård (Memento vom 22. September 2017 im Internet Archive), abgerufen am 14. September 2016 (norwegisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]