Festivali i Këngës

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Auftritt von Anjeza Shahini am 48. Festivali i Këngës 2009

Das Festivali i Këngës ist ein Musikfestival in Albanien. Es wird seit 1962 auf dem albanischen Fernsehsender TVSH ausgetragen. Das Festival erfreut sich allgemeiner Beliebtheit in Albanien. Es findet jeweils jährlich im Dezember statt. Seit 2003 fungiert es als albanische Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest.

Veranstaltung

Der Gesangswettbewerb wird aktuell an drei aufeinanderfolgenden Abenden Ende Dezember durchgeführt und live im albanischen Fernsehen übertragen. Teilweise traten alle Sängerinnen und Sänger der ersten beiden Abende auch am dritten Abend im Finale an, aktuell dienen sie aber der Vorselektion und nur die besten schaffen den Sprung ins Finale. 2016 wurde die Teilnehmerzahl um einen Fünftel auf 24 reduziert. Aktuell bestimmt eine Jury den Sieger.[1]

Nebst den Teilnehmern treten außerhalb der Konkurrenz weitere Sängerinnen und Sänger auf – meist Gewinner aus den Vorjahren.

Die Gesangsvorträge werden vom RTSH-Fernsehorchester im Saal begleitet.

Geschichte

Das Festival hatte sich nach der ersten Austragung im Dezember 1962 rasch als wichtiger Wettbewerb der Sänger in Albanien etabliert. Beim XI. Festivali i Këngës im Dezember 1972 wurde erstmals westlich geprägte Musik gespielt, und es waren junge Frauen in Miniröcken zu sehen. Die Abkehr von dem bisher vom sozialistischen Realismus geprägten Festival führte zur Kritik innerhalb der Führung der PPSh. Auf dem 4. Plenum des ZK der PPSh, das vom 26. Juni bis zum 28. Juni 1973 stattfand, wurden Todi Lubonja, Generaldirektor von RTVSh, und Fadil Paçrami, der mitverantwortlich für die Durchführung des Festivals war, schwer kritisiert und beiden ein Untergraben der realsozialistischen Parteidisziplin und Verderben der Jugend vorgeworfen. Sie verloren alle ihre Ämter und wurden später als Feinde des Volkes für viele Jahre inhaftiert.[2] Als Folge dieser Einmischung der höchsten Staatsführung unter Enver Hoxha wurden mehr politische und folkloristische Lieder vorgetragen.

Das Festivali i Këngës wurde auch nach dem Zusammenbruch des Einparteiensystems weiterhin durchgeführt. Ab 1999 bekam es allerdings Konkurrenz durch neue Musik-Shows privater Fernsehsender. Ab dieser Zeit stand auch die Jury vermehrt unter Kritik: Ihr wurde Käuflichkeit vorgeworfen und dass die Spitzenplätze schon vorab vergeben seien. Diese Vorwürfe mehrten sich für einige Zeit, nachdem das Festival 2003 zum albanischen Vorentscheid des Eurovision Song Contest wurde.

Austragungsort

Bisher gab es drei Austragungsorte:

Bisherige Gewinner

Logo des 50. Festivals 2011

Vaçe Zela gewann in den 60er und 70er Jahren insgesamt zehn Mal. Je zwei Mal gewannen Alida Hisku in den 70er Jahren sowie Manjola Nallbani und Elsa Lila, beide in den 90er Jahren.

Vorentscheid für den Eurovision Song Contest

Seit dem Jahr 2003 ist das Festivali i Këngës der albanische Vorentscheid zum Eurovision Song Contest des Folgejahres. Anjeza Shahini gewann und debütierte 2004 für Albanien. Alle Songs müssen beim nationalen Festival in albanischer Sprache gesungen werden. Auf europäischer Bühne wurden aber mit Ausnahme der Titel von Luiz Ejlli (Albanisch), Frederik Ndoci (Albanisch und Englisch), Olta Boka (Albanisch), Rona Nishliu (Albanisch) sowie Adrian Ljulgjuraj und Bledar Sejko (Albanisch) alle Beiträge komplett in englischer Sprache gesungen, so dass die jeweiligen Interpreten für den Eurovision Song Contest noch eine englische Fassung produzierten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Festivali i Këngës në RTSH – Fest 55, strukturë dhe konceptim tërësisht të ri. In: festivali-rtsh.al. 10. Oktober 2016, abgerufen am 11. Oktober 2016 (albanisch).
  2. Fatos Veliu: Ç’ndodhi me Todi Lubonjën në 27 qershor të ‘73-shit, kur Plenumi i Kulturës diskutonte për Festivalin XI? In: Gazeta Standard. (Kopie des Texts).