Freddy Gigele

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juni 2016 um 16:37 Uhr durch Rufus46 (Diskussion | Beiträge) (doppeltes Wort entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Freddy Gigele (* 6. Jänner 1961[1] in Zams) ist ein österreichischer Musiker und Komponist. Nachdem er Anfang der 1980er Jahre seinen Durchbruch mit der Tiroler Hard-Rock-Band No Bros hatte, war er in den folgenden Jahrzehnten vor allem als Film- und Fernsehkomponist sowie Liedermacher für den Österreichischen Rundfunk (ORF) aktiv. Darunter hatte er mit Freddy und die wilden Käfer, Freddys Freunde und Sing und tanz mit Freddy auch drei eigene Kurzsendungen im Programm.

Leben und Karriere

Freddy Gigele wurde am 6. Jänner 1961 als Sohn der Bergbauernfamilie Josef und Anna Gigele in der Gemeinde Zams im Oberinntal geboren und wuchs in dem kleinen Dorf Kauns im Kaunertal auf. Bereits als Kind übte er sich zuhause als Schlagzeuger auf einem selbst zusammengestellten Schlagzeug bestehend aus Dosen und Deckeln und sang bereits in seiner Kindheit in der örtlichen Kirche. Nachdem er als Elfjähriger erste öffentliche Auftritte hatte und da er bereits früh viele verschiedene Musikinstrumente beherrschte, mit 14 Jahren jeden ausfallenden Musiker der Kauntaler Buam ersetzen konnte, gründete Gigele bald darauf auch einige eigene Bands. Gigele, der vor allem durch seine drei älteren Brüder zur Musik gekommen war, begann dabei mit fünf Jahren am Akkordeon, war danach Vorsänger in der Kirche, mit sieben Jahren war er Trommler bei der Schützenkompanie und danach bei der Musikkapelle und lernte später auch noch Trompete, Posaune und Gitarre; das alles als Autodidakt. Nach Gründung seiner ersten Band als Elfjähriger wurde er vor allem vom Vater, der nicht viel von Musikern hielt, zu einer Kochlehre (im Schwarzen Adler in Landeck) gedrängt, die Freddy Gigele jedoch nach eineinhalb Jahren wieder abbrach. Er hielt sich unter anderem als DJ, als Skilehrer in Serfaus oder als Hilfsarbeiter am Bau finanziell über Wasser. Ende der 1970er war er eines der Gründungsmitglieder der Tiroler Hard-Rock-Band No Bros, die bereits zuvor ab 1974 unter dem Namen Target bestanden hatte. Vor allem nach einer schweren Augenoperation im Jahre 1980, als ihm Hornhaut verpflanzt wurde und er im Krankenstand war, nützte er die Zeit für Proben der Band im Haller Bahnhof, zu denen er zumeist einmal die Woche schwarzfuhr.

Nachdem sich nach einigen wenigen Jahren mit den No Bros, bei denen er als Sänger und Komponist agierte, die ersten kommerziellen Erfolge einstellten und 1982 mit dem Album Heavy Metal Party der eigentliche Durchbruch folgte, zog er noch im gleichen Jahr nach Wien, wo er im darauffolgenden Jahr 22-jährig seine erste, aus einer Akademikerfamilie stammende Ehefrau heiratete und mit ihr sein erstes Kind (Sophie, * 1983) bekam. Gleich im Anschluss auf die Erfolge mit dem neuen Album war er 1982 an der Filmmusik zu Niki Lists Film Café Malaria beteiligt. Zuvor war er rund fünf Jahre mit der Band quer durch Europa getourt und wurde bei einem dieser Konzerte in der Heimat von einem Ö3-Mitarbeiter entdeckt und zum ORF vermittelt. Eben zu dieser Zeit wurde nach diversen internen Querelen die Band im Jahre 1986 aufgelöst; Gigele hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Semester (1984/85) am Wiener Konservatorium studiert, wo er nicht etwa als Komponist, sondern im Musical-Bereich ausgebildet wurde. Vor allem in der Zeit nach der Bandauflösung, als unter anderem bereits das zweite Kind (Jakob, * 1985) geboren war, war Gigele auf die finanzielle Unterstützung durch seine erste Ehefrau angewiesen. Kurz darauf wurde der gebürtige Tiroler ein weiteres Mal entdeckt; diesmal, als er bei einer Kinderveranstaltung ein Lied spielte und ihm ein ORF-Mitarbeiter anbot, Signations für den Sender zu schreiben. So war er unter der Ära Teddy Podgorskis unter anderem im gleichen Jahr als Musikkomponist beim Kultfilm Müllers Büro von Niki List im Einsatz und schrieb für den Film 20 verschiedene Musiktitel.

Im Laufe der Jahre, er arbeitete bisher unter sechs verschiedenen ORF-Intendanten, schrieb er zahlreiche Kennmelodien des Österreichischen Rundfunks, darunter Melodien für die ORF nachlese oder Nachbar in Not. Ab 1993 kam es zu einer langjährigen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit Thomas Brezina in den Bereichen Fernsehen sowie Hörspiel und Hörbuch, dabei vor allem bei dessen Werken Tom Turbo, Knickerbocker-Bande, Sieben Pfoten für Penny oder dem Forscherexpress. Allein für das von 1994 bis 2008 produzierte Kinderprogramm Confetti TiVi des öffentlich-rechtlichen Senders komponierte Gigele im Laufe der Zeit zwischen 70 und 80 Signations, die später auch auf CD erschienen. Auch parallel zum ORF arbeitete der Vater von fünf Kindern, später wurden noch die Kinder Toni (* 1988), Oskar (* 1994) und Nesthäkchen Nelly geboren, unter anderem auch durch seine zweite Frau Anna (geborene Potyka), bei diversen anderen Sendern. Dabei betreute er auch den ARD, tm3 (komplett), RAI, SNN (sporadisch), Radio Vatikan, Radio Salzburg, Radio Stephansdom oder TW1. Des Weiteren produzierte der ab 1994 in seiner neuen Funktion als Musikdesigner auftretende Gigele bisher bereits um die 250 Fernsehsignations, an seinem Rekordtag produzierte er elf verschiedene, darunter unter anderem für das Kasperltheater, die Filme Wahre Liebe (Regie: Kitty Kino, 1990), Ach, Boris... (Regie: Niki List, 1990), Benny’s Video (Regie: Michael Haneke, 1992) oder zwei Episoden der europäischen Krimiserie Eurocops, bei denen ebenfalls Kitty Kino als Regisseurin agierte. Weitere Einsätze als Komponist hatte er später auch für verschiedene Polizeiruf-110-Produktionen oder SOKO Kitzbühel.

Des Weiteren agierte er als Komponist zahlreicher TV- und Radiowerbungen, war an unterschiedlichen Musical-Produktionen (u. a. an Hatschi Bratschi) und Volksstücken beteiligt, war Musikproduzent der ersten und zweiten Staffel von Starmania und ist auch weiterhin beim Nachfolgeprogramm des Confetti TiVi, der Programmreihe Okidoki als Musikkomponist beteiligt. In dieser Reihe ist er auch selbst mit den Kurzsendungen Freddy und die wilden Käfer, Freddys Freunde und Sing und tanz mit Freddy, bei denen er persönlich vor der Kamera steht, vertreten. Auch beim 21 Jahre nach der Filmpremiere von Müllers Büro gestarteten gleichnamigen Musical, das, neben Auftritten in diversen Wiener Theaterhäusern, auch in Deutschland und der Schweiz aufgeführt wurde, war Gigele als Komponist im Einsatz. Im Jahre 2007 erhielt er ein Einladung der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien eine Professur anzunehmen, lehnte jedoch ab. Drei Jahre zuvor war er in Neu-Delhi, wo er unter anderem zusammen mit dem bekanntesten zeitgenössischen indischen Musiker Ravi Shankar und dessen Tochter musizierte. Im Laufe der Jahre entwickelte er sich zu einem der meistgespielten Komponisten des Landes, was die Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) Ende der 1990er mit einer Statistik belegte und er mit 80 % der komponierten Corporate Identity Music des ORF auch bestätigte. Nach der Neugründung der No Bros im Jahre 2005 kam er des Öfteren zu sporadischen Auftritten für die Band.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. anderen Quellen zufolge auch 7. Jänner (Artikel auf piburgersee.com)