Fritz Krauss (Marineoffizier)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2016 um 16:53 Uhr durch Jack User (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fritz Krauss (* 20. März 1898 in Chur; † 13. Juli 1978 in Großhansdorf) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Krauss trat am 10. April 1917 als Kriegsfreiwilliger und Offiziersanwärter in die Kaiserliche Marine ein. Zunächst absolvierte er seine Grundausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Freya, kam an die Marineschule Mürwik und wurde nach deren Besuch auf das Großlinienschiff SMS König versetzt. Dort erfolgte am 15. Februar 1918 seine Ernennung zum Fähnrich zur See. Hier verblieb er über das Ende des Ersten Weltkriegs hinaus bis zum 31. Dezember 1918, wurde dann in die Reserve versetzt und am 21. Januar 1920 aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Als Leutnant zur See wurde Krauss am 3. Mai 1921 reaktiviert und in die Reichsmarine aufgenommen. Zunächst setzte er seine Ausbildung an der Marineschule fort und war dann in der Folge Wachoffizier auf den Kleinen Kreuzern Arcona sowie Amazone. Zwischenzeitlich hatte man ihn am 1. Mai 1923 zum Oberleutnant zur See befördert. Vom 1. Oktober 1924 bis 24. März 1927 war Krauss als Gruppenoffizier an der Marineschule tätig. Es folgten Verwendungen als Funkoffizier auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein sowie als Funk- und Wachoffizier auf dem Leichten Kreuzer Emden, mit der er zwei Auslandsreisen unternahm. Mit seiner Beförderung zum Kapitänleutnant wurde Krauss am 1. Oktober 1930 für drei Jahre als Vierter Admiralstabsoffizier in den Stab des Befehlshabers der Marinestation der Ostsee versetzt. Anschließend war er bis 25. September 1935 Wachoffizier auf der Schleswig-Holstein und kam dann als Referent in die Marineleitung. Hier verblieb er auch nach der Umbenennung der Behörde zum Oberkommando der Kriegsmarine bis zum 3. April 1938. Korvettenkapitän Krauss (seit 1. Februar 1936) wurde anschließend als Navigationsoffizier auf das Panzerschiff Deutschland versetzt.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs führte die Deutschland kurzzeitig Handelskrieg im Atlantik und kurz vor der Rückkehr in die Heimat wurde Krauss am 1. November 1939 an Bord zum Fregattenkapitän befördert. Als solcher verblieb er auch nach der Umbenennung der nunmehr zum Schweren Kreuzer umklassifizierten Lützow an Bord, wurde am 11. Januar 1940 zum Ersten Offizier ernannt und nahm am Unternehmen Weserübung, der Besetzung Norwegens, teil. Vom 19. April bis 23. Juni 1940 war er zudem zeitgleich mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandanten des Schiffes beauftragt. Man versetzte ihn dann als Chef des Stabes zum Marinebefehlshaber Westfrankreich. Nach deren Auflösung stellte man Krauss vom 1. Dezember 1940 bis 4. April 1941 zur Verfügung des Oberkommandos der Kriegsmarine, setzte ihn dann als Ersten Offizier auf dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper ein und beförderte ihn am 1. Juni 1941 zum Kapitän zur See. Also solcher war Krauss vom 2. Februar bis 1. April 1943 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandanten beauftragt. Er fungierte anschließend bis 31. August 1943 als Marinenachrichtenführer beim Deutschen Marinekommando Italien und wurde dann in das Oberkommando der Kriegsmarine versetzt. Dort war Krauss ab 16. August 1944 Chef des Marinenachrichtendienstes und erhielt als solcher einen Monat später seine Beförderung zum Konteradmiral.

Krauss blieb über das Kriegsende hinaus auf seinem Posten und wurde von den britischen Behörden am 23. Juli 1945 zum Chef des Deutschen Minenräumdienstes ernannt. Kurz vor Auflösung des Dienstes erfolgte am 19. Dezember 1947 seine Verabschiedung in den Ruhestand.

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945 Band 2: H-O, Biblio Verlag, Osnabrück 1989, ISBN 3-7648-1499-3