Gröbers

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Gröbers
Gröbers (Deutschland)
Gröbers (Deutschland)
Koordinaten 51° 26′ N, 12° 7′ OKoordinaten: 51° 26′ N, 12° 7′ O
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Deutschland
Land Sachsen-Anhalt
Landkreis Saalekreis
Gemeinde Kabelsketal
Einwohner 2560 (2018)
Gründung 1182
Postleitzahl 06184
Telefonvorwahl (+49) 034605, 0345
Politik
Bürgermeister Reinhard Stahl
Gutshaus Gröbers
Umspannwerk Gröbers
Sankt-Marien-Kirche
Eisenbahnstrecken bei Gröbers
Schloss Gröbers
Hauptverwaltung der MITGAS

Gröbers ist ein Ortsteil der Gemeinde Kabelsketal im Saalekreis in Sachsen-Anhalt und Sitz der Gemeindeverwaltung. Zur Ortschaft Gröbers gehören die Ortsteile Benndorf (mit Bennewitz und Proitz), Gottenz, Gröbers, Osmünde und Schwoitsch.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ehemaligen Gemeinde Gröbers leben etwa 2560 Einwohner. Insgesamt ist Gröbers durch seine Lage zwischen den nahegelegenen Ballungsräumen Halle (Saale) und Leipzig geprägt. Von Ost nach West fließt die Kabelske durch Gröbers. Im Ort bestehen in fünf Gartensparten insgesamt annähernd 600 Kleingartenparzellen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste urkundliche Erwähnung Gröbers ist aus dem Jahr 1182 überliefert. Gröbers gehörte zum Amt Giebichenstein[1] im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. 1680 kam dieses als Herzogtum Magdeburg unter brandenburg-preußische Herrschaft. In der Zeit napoleonischer Besatzung (1807–1813) wurde der Ort dem Kanton Dieskau im Distrikt Halle (Departement der Saale) des Königreichs Westphalen zugeordnet.[2]

Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Gröbers im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.[3]

Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Halle-Leipzig und des Bahnhof Gröbers erfolgte am 18. August 1848. Zum 1. April 1938 erfolgte die Eingemeindung von Osmünde und Schwoitsch nach Gröbers. Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin selbständigen Orte Benndorf und Gottenz nach Gröbers eingemeindet.[4]

Im Herbst 1990 wurde ein Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet aufgestellt. Die entsprechenden Erschließungsarbeiten begannen 1992. Ab 1995 entstand ein neues Wohngebiet. Ein Ausbau der Eisenbahnanlagen erfolgte ab 1998. Es entstand ein Verschiebebahnhof für Güterverkehr. Gröbers wurde ein wichtiger Knotenpunkt für die ICE-Strecke Erfurt-Leipzig-Berlin. Am 1. Januar 2004 wurde Gröbers gemeinsam mit Dieskau, Dölbau und Großkugel zur Einheitsgemeinde Kabelsketal zusammengeschlossen.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Silber ein steigendes schwarzes Pferd vor einem blauen, schräglinken Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Die Farben des Ortes sind Schwarz - Weiß (Silber). Der Wellenbalken soll die Kabelske (Bach) darstellen. Das Pferd ist einem Siegel, aus alten Unterlagen der Gemeinde entnommen und deutet darauf hin, dass hier früher die Pferdezucht große Bedeutung hatte.

Das Wappen wurde am 22. November 1993 durch das Regierungspräsidium Halle genehmigt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister von Gröbers ist Reinhard Stahl von den Unabhängigen Wählern Kabelsketal (UWK). Im siebenköpfigen Ortschaftsrat ist die UWK mit drei, die CDU mit zwei und die Die Linke mit zwei Mitglied vertreten.[6]

Vereine und Bürgerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gröbers besteht der Sportverein SV Eintracht Gröbers sowie die Freiwillige Feuerwehr Gröbers. Ortsbürgermeister ist Reinhard Stahl (Stand 2011).

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gröbers befindet sich das 1857 entstandene sogenannte Schloss Gröbers. Ebenfalls unter Denkmalschutz sind das Gutshaus Gröbers, das stillgelegte Umspannwerk Gröbers, die Villa Hallesche Straße 16, die Villa Leipziger Straße 3, die Villa Lindenstraße 10 und das Wohnhaus Lindenstraße 18.[7] Sehenswert ist auch die katholische St.-Marien-Kirche, die zur Zeit der DDR in der ehemaligen Bahnhofsgaststätte eingerichtet wurde.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gröbers ist Sitz der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördlich von Gröbers verläuft die Bundesautobahn 14, südlich des Ortskerns die Bundesstraße 6. Von Nord nach Süd führt die Landstraße 168 von Queis nach Raßnitz durch Gröbers.

Durch den Ort führen die Eisenbahnstrecken 6403 Magdeburg–Leipzig und 5919 Eltersdorf–Leipzig, außerdem endet hier die S-Bahn-Strecke 6053 Halle–Gröbers. Die beiden Fernstrecken sind im Bahnhof so miteinander verknüpft, dass Züge in beiden Richtungen zwischen den Strecken wechseln können. Die S-Bahn-Strecke von Halle ist in die Strecke 6403 in Richtung Leipzig eingebunden. Der einzige Bahnsteig des Bahnhofs Gröbers ist ein Inselbahnsteig zwischen den S-Bahn-Gleisen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gröbers wurden der Arzt und für die Wandervogelbewegung prägende Hans Breuer (1883–1918) sowie der Landwirt Arthur Schurig (1869–1932) geboren.

Der Biologe und Pädagoge Otto Schmeil (1860–1943) besuchte in Gröbers zeitweise die Dorfschule. Der Landwirt, Agrarwissenschaftler und Rübenzuckerfabrikant Ferdinand Knauer (1824–1889) verstarb in Gröbers. Für ihn war die Villa Knauer, das sogenannte Schloss Gröbers, errichtet worden.

Von 1995 bis 2002 war der CDU-Politiker Torsten Koch Bürgermeister der Gemeinde Gröbers.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erwähnung des Orts im Buch "Geographie für alle Stände", S. 125
  2. Beschreibung des Saale-Departements
  3. Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  6. Ortschaftsrat Gröbers. Abgerufen am 19. September 2022.
  7. Sabine Meinel, Birthe Rüdiger (Bearb.): Saalkreis. (= Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 5.) Fliegenkopf Verlag, Halle 1997, ISBN 3-910147-64-X, Seite 50 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gröbers – Sammlung von Bildern