Imke Woelk

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Imke Woelk (* 11. Dezember 1964 in Hamburg) ist eine deutsche Architektin und Künstlerin. Im Jahr 2003 wurde sie mit dem Rompreis der Deutschen Akademie Villa Massimo ausgezeichnet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imke Woelk wuchs in Hamburg und Hannover auf und machte 1986 das Abitur. Sie studierte an der Leibniz Universität Hannover, der TU Braunschweig und der Università Iuav di Venezia Architektur. Als Gaststudent der HBK Braunschweig besuchte sie die Photographieklasse von Michael Ruetz. Im Jahr 2003 wurde sie mit dem Jahresstipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo ausgezeichnet. An der Graduate School of Design in Harvard absolvierte sie den Kurs The Architectural Imagination bei K. Michael Hays und Erika Naginski. 2010 wurde sie an der TU Berlin bei Finn Geipel und Andres Lepik mit der Arbeit Der offene Raum: Der Gebrauchswert der Halle der Neuen Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe promovierte. Zu den Themen räumliche Identitäten und Umweltbezug erarbeitet und realisiert sie regelmäßig regenerative und sozialsensible Raummodelle.

Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1993 bis 1996 war sie in den Architekturbüros von Massimiliano Fuksas in Rom und Will Alsop in London tätig und entwickelte Raumkonzepte unter Infragestellung geltender Planungsorthodoxien. Gemeinsam mit Martin Cors gründete sie 1997 in Berlin das Büro IMKEWOELK + Partner, das Architektur und Kunst, Planungspraxis und Forschung an der Schnittstelle Mensch / Umwelt verbindet. Von 2000 bis 2003 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Labor für integrative Architektur LIA an der TU Berlin und unterrichtete im Anschluss als Gastprofessorin an der Duksung Women’s University im College of Art and Design in Seoul. 2011 Einzelausstellung von Zeichnung zur Katsura-Villa in der Galerie Dittmar Berlin. Seit 2016 ist sie Mitglied des Beratungsausschusses Kunst für den Bereich Architektur und Städtebau der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.[1] Im selben Jahr übernahm sie eine Dozententätigkeit an der Academy for Architectural Culture (aac)[2], unter der Leitung von Meinhard von Gerkan. 2017 bis 2019 konzipierte und moderierte sie mit Wilhelm Klauser für die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte drei Fachtagungen zur innovativen Entwicklung von Stadtquartieren und Wohnformen im Architekturforum AEDES.[3] 2019 erhielt Imke Woelk den Juryvorsitz für den Tschechischen Architekturpreis.[4] Berufung in den Deutschen Werkbund 2020.[5] 2022 Gruppenausstellung ‚Positionen zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur‘, Architekturgalerie Weissenhof Stuttgart und Diskussion in der Wissenschafts-Talksendung Scobel, 3Sat: ‚Zukunft Gestalten‘ mit Stephan Brunnhuber, Frederic Hanusch und Gerd Scobel über den Wandel in Kultur, Gesellschaft und Politik.[6]

Projekte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003 Museum, Nam June Paik Art Center, Entwurf eines unvollständigen Gebäudes. Yongin, Korea
  • 2006 Topographie des Terrors, Studie eines Dokumentationszentrums zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus, Berlin
  • 2009 Freiheits- und Einheitsdenkmal, Konzeption eines Erinnerungsortes für die deutsche Wiedervereinigung, Berlin
  • 2013 Gartenheim, Ertüchtigungsmodell von Gartenkolonien für dauerhafte Wohnzwecke, Berlin
  • 2015 M20 – Erweiterungsbau für die Neue Nationalgalerie Berlin (Entwurf)
  • 2016 Koexistenzbauten für eine Wohnsiedlung innerhalb landwirtschaftlich genutzter Flächen, Amposta, Spanien
  • 2017 Stadt als Naturmetropole, Entwurf einer dezentralisierten Stadt mit 50 % vergrößerten Naturraum, Berlin
  • 2018 Hypercity 2130, Urbanisierungssstruktur entlang vorhandener Infrastruktur, Autobahn A24, Hamburg – Berlin
  • 2019 Projekt eines Naturreservats mit Randbebauung für eine zukünftige IBA und Bundesgartenschau, Tempelhofer Feld, Berlin
  • 2022 Experimentalbau, Wohnhaus, Berlin-Frohnau

Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im internationalen Architekturwettbewerb 400.000 Habitatges, der sich der Entwicklung ländlicher Regionen im Großraum Barcelona widmete, setzte sich die bis dahin unbekannte Woelk 2004 mit ihrem Entwurf durch. Die Jury, der u. a. Jacques Herzog, Ryūe Nizishawa, Alejandro Zaera-Polo angehörten, verlieh ihrem Projekt den 1. Preis.[7] Insgesamt beteiligte sie sich im Gebäude- und Stadtentwicklungssektor an mehr als 30 Wettbewerben und 40 Machbarkeitsstudien öffentlicher Institutionen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imke Woelk wurde 2003 mit dem Jahresstipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo in der Sparte Architektur ausgezeichnet[8]. 2015 erhielt sie die Working Residency der Danish Arts Foundation, Jørn Utzon. Ihre Videoarbeit After All. The Culture of Nature war 2019 Teil der offiziellen AFFIV-Auswahl des Art Film Festivals in Cannes.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kunst im Stadtraum und Kunst am Bau. 13. Juli 2020, abgerufen am 4. September 2020.
  2. Academy for Architectural Culture, Dozenten. Abgerufen am 15. Dezember 2022.
  3. 3. Fachtagung der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte in Zusammenarbeit mit ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory. Konzipiert von IMKEWOELK + Partner und InitialDesign. Abgerufen am 14. November 2022.
  4. Imke Woelk v čele poroty České ceny za architekturu 2019. 18. März 2019, abgerufen am 4. September 2020 (tschechisch).
  5. Deutscher Werkbund | Mitglieder. Abgerufen am 22. Juni 2021.
  6. scobel - Zukunft gestalten. 17. November 2022, abgerufen am 5. Juni 2023.
  7. Berlinerin gewinnt Wettbewerb in Katalonien. Abgerufen am 4. September 2020.
  8. Villa Massimo | Dipl.-Ing. Imke Woelk. Abgerufen am 29. März 2023.
  9. After All - by Imke Woelk. In: Aviff Cannes Art Film Festival. Abgerufen am 4. September 2020 (englisch).