Inga Humpe

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Inga Humpe (2013)
2raumwohnung (2013)

Inga Humpe (* 13. Januar 1956 in Hagen) ist eine deutsche Sängerin und Komponistin. Mit Bands wie Neonbabies, DÖF und Humpe & Humpe gehört sie zu den bekanntesten Musikerinnen der Neuen Deutschen Welle.[1] Mit Tommi Eckart ist sie heute als 2raumwohnung aktiv. Sie ist die jüngere Schwester von Annette Humpe.

Biografie

Ihre Kindheit verbrachte Humpe in Herdecke an der Ruhr, wo ihre Eltern eine Konditorei unterhielten.[2] Nach dem Abitur begann sie 1975 ein Studium der Kunstgeschichte und Komparatistik an der RWTH Aachen,[3] wechselte aber im folgenden Jahr an die Freie Universität Berlin.[4] Außerdem besuchte sie zeitweise die Max-Reinhardt-Schule, um Schauspielerin zu werden.[5] Nach ersten musikalischen Projekten gründete sie Ende der 1970er Jahre die Punk-Band Neonbabies,[6] in der sie bis 1983 als Sängerin aktiv war. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Humpe als Mitglied der Gruppe DÖF mit deren Hit Codo bekannt.[7] 1984 produzierte sie mit Gareth Jones das Album Parlez-vous Schaumburg von Palais Schaumburg.[8] Von 1985 bis 1988 legte sie mit ihrer älteren Schwester Annette Humpe zwei Alben vor, Humpe • Humpe und Swimming with Sharks.[9] Beide traten als Humpe & Humpe auf,[10] später wurden sie mit der 1 Live Krone für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.[1]

Gegen Ende der 1980er Jahre zog Inga Humpe nach England und arbeitete dort bis zum Mauerfall mit internationalen Künstlern zusammen.[2] Humpe wirkte zeitweise auch als Gastsängerin, unter anderem an Aufnahmen der Künstler Stephan Remmler und Marc Almond. Außerdem schrieb sie beispielsweise die Musik für Petra Haffters Kinofilm „Der Kuß des Tigers“.[11] 1989 erschien unter dem Titel Planet Oz das erste Soloalbum von Inga Humpe.[12] 1990 begann sie, Die Prinzen zu produzieren und schrieb Lieder für das Udo-Lindenberg-Album Ich will dich haben (1991). Mitte der 1990er Jahre veröffentlichte sie unter dem Namen Bamby die Platte Walls of Sugar,[13] die von Kritikern zwar positiv beurteilt wurde, kommerziell aber nicht an vergangene Projekte heranreichte.[7] Mit Ralf Hertwig produzierte sie 1995 Shut Up (And Sleep with Me) von Sin with Sebastian.[14]

Seit 1993 ist sie Tommi Eckart liiert,[15] der zu dieser Zeit Andreas Dorau produzierte, auf dessen Alben Humpe als Gastsängerin zu hören war.[16] Im Jahr 2000 komponierte sie mit Eckart im Rahmen eines Studioprojekts einen Song, der für eine Fernsehwerbung verwendet wurde.[17] Beide arbeiteten zunächst unter einem Pseudonym,[18] später wurde 2raumwohnung schließlich offizieller Name des Duos. Das erste Album Kommt zusammen wurde 2001 veröffentlicht, kommerziell war 36 Grad aus dem Jahre 2007 die erfolgreichste Platte.[19] Bis 2013 produzierte Humpe mit ihrem Partner insgesamt sieben Alben und wurde dreimal mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.[20] 2005 erhielten sie die Goldene Stimmgabel als bestes Duo.[21]

Neben eigenen Liedern wirkte Humpe mit 2raumwohnung auch als Produzentin, beispielsweise entstand 2004 das Debütalbum Gegen die Zeit von Toni Kater.[22] 2011 nahm sie im Duett mit Udo Lindenberg das Stück Ein Herz kann man nicht reparieren für MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic auf,[23] das mehrfach mit Platin ausgezeichnet wurde.[20] Humpe schrieb Lieder für Kylie Minogue und andere Künstler,[24] Remixe entstanden etwa für Ennio Morricone und Herbert Grönemeyer. Auch die Filmmusik von Das Sams und Mädchen, Mädchen stammt von 2raumwohnung.[25]

Mit Eckart ist sie Gesellschafter des Independent-Labels it-sounds mit Sitz in Osnabrück,[26] das auch Toni Kater, EL*KE, Tito & Tarantula und Stephan Remmler veröffentlicht.[27]

Privatleben

Seit 1993 lebt Humpe mit ihrem Lebensgefährten Tommi Eckart in Berlin-Mitte. Sie wohnt im selben Haus wie Max Raabe, der auch mit ihrer Schwester Annette gearbeitet hat.[28]

Weblinks

Commons: Inga Humpe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Chantal Louis: Anette Humpe: Die Krönung. In: EMMA. Nr. 1, 2006 (emma.de).
  2. a b "Ich fand eigentlich alle blöd". In: ZEIT Campus. 30. Mai 2011 (zeit.de).
  3. "In der Mensa mit... Inga Humpe". In: Klenkes. 8. Dezember 2010, abgerufen am 2. Februar 2014.
  4. Inga Humpe, Deutschlands musikalischste 2raumausstatterin. In: wir. Nr. 1, 2011, S. 46 (fu-berlin.de [PDF] Magazin für die Ehemaligen der Freien Universität Berlin).
  5. Inga Humpe - Careless love. Biografie. In: SWR1 Baden-Württemberg. Abgerufen am 11. April 2014.
  6. Humpe, Humpe, tätärää – von Neonbabies bis 2raumwohnung. In: Bild. 19. Juli 2009, abgerufen am 2. Februar 2014.
  7. a b Inga Humpe. Ampya, abgerufen am 2. Februar 2014.
  8. Palais Schaumburg – Parlez-Vous Schaumburg. In: Discogs. Abgerufen am 2. April 2014 (englisch).
  9. Inga & Anete Humpe – Swimming with Sharks. In: Discogs. Abgerufen am 2. April 2014 (englisch).
  10. Thomas König: Die Humpe-Hitfabrik. In: Berliner Kurier. 2. September 2013, abgerufen am 2. Februar 2014.
  11. Filmhandlung & Hintergrund zu Der Kuß des Tigers. In: KINO.de. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  12. Inga Humpe: Planet der Lust. In: Rolling Stone. 2. Dezember 1990 (rollingstone.de).
  13. NDW-Urgestein Inga Humpe hat als Bamby ihre Hörgewohnheiten geändert. In: Rolling Stone. 3. September 1995 (rollingstone.de).
  14. Sin with Sebastian – Shut Up (And Sleep with Me). In: hitparade. Abgerufen am 2. April 2014 (Die offizielle Schweizer Hitparade).
  15. Patrick Goldstein: Musik von 2raumwohnung: Brasilianisches aus dem Mitte-Loft. In: DIE WELT. 14. Juni 2005 (welt.de).
  16. 2Raumwohnung. Motor Entertainment, abgerufen am 2. Februar 2014.
  17. Ralf Niemczyk: 111 Songs: 2raumwohnung - "Wir trafen uns in einem Garten". In: Rolling Stone. 4. Oktober 2013 (rollingstone.de).
  18. 2raumwohnung gibt 'Millionen von Sternen' für Euro. In: ShortNews. 23. Oktober 2001, abgerufen am 2. Februar 2014.
  19. Heiß: 2raumwohnung feiert Comeback bei 36 Grad. In: Hamburger Abendblatt. 14. Juli 2010, abgerufen am 2. Februar 2014.
  20. a b Gold-/Platin-Datenbank. Bundesverband Musikindustrie, abgerufen am 2. Februar 2014.
  21. Goldene Stimmgabeln sind sortiert. In: MusikWoche. 12. August 2005, abgerufen am 2. Februar 2014.
  22. Die Samtstimme auf Samtpfoten. In: Berliner Kurier. 30. Mai 2004 (berliner-kurier.de).
  23. Udo Lindenberg unplugged. In: Stern. 14. September 2011, abgerufen am 2. Februar 2014.
  24. Inga Humpe – Credits. In: AllMusic. Abgerufen am 14. Februar 2014 (englisch).
  25. Michael Pilz: 2raumwohnung. In: DIE WELT. 3. September 2004, abgerufen am 14. Februar 2014.
  26. it-sounds GmbH. Abgerufen am 2. Februar 2014 (Amtsgericht Osnabrück, HRB 20903).
  27. it-sounds. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2013; abgerufen am 2. Februar 2014 (Künstler).
  28. Gunda Bartels: Humpe und Raabes Album kommt im Januar. In: DER TAGESSPIEGEL. 2. Dezember 2010, abgerufen am 2. Februar 2014.