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Robić begann seine Musikerlaufbahn mit einem Studium am Zagreber Konservatorium mit dem Ziel, Musiklehrer zu werden. Während des Studiums lernte er Klavier, Saxophon, Klarinette, Flöte und Bassgeige zu spielen. Neben seinem Studium betätigte er sich als Sänger beim Tanzorchester von Radio Zagreb. Dabei wurde er von der jugoslawischen Plattenfirma Jugoton entdeckt, die 1948 mit Robić eine erste Schallplatte produzierte. Bis 1977 erschienen bei Jugoton von Ivo Robić etwa 100 Schallplatten, die ihn zu einem der erfolgreichsten jugoslawischen Plattenstars machten. Ab 1977 nahm er auch Schallplatten für die tschechoslowakische Plattenfirma Supraphon auf. Zu Beginn der 1950er Jahre begann Robić im Ausland aufzutreten, so in der Tschechoslowakei, in Österreich und in der DDR.
Seinen ersten Auftritt in der Bundesrepublik hatte Robić 1955 in Hof (Saale). Es dauerte aber noch bis 1958, ehe es zu einem Plattenvertrag in Deutschland kam. Die Initiative ging von Robićs Frau aus, die Demobänder an verschiedene deutsche Plattenfirmen schickte. Als einzige zeigte Polydor Interesse und lud Robić zu Probeaufnahmen ein. Nachdem zwei im Januar 1959 aufgenommene Coverversionen mit Titeln von den Chessmen und Ray Peterson verworfen wurden, wurde im Mai 1959 die erste Robić-Single mit den Titeln Morgen und Ay, ayay Paloma auf den Markt gebracht. Produzent war Bert Kämpfert, der Robić auch in den Folgejahren betreute. Den Titel Morgen hatte Peter Moesser komponiert, auch er arbeitete einige Zeit mit Robić zusammen. Morgen wurde zu einem Welterfolg. Zwar erreichte er in Deutschland nur Platz zwei in der Notierung des Fachblattes Musikmarkt, wurde aber mit der Platin-Schallplatte ausgezeichnet und erhielt von Radio Luxemburg den Bronzenen Löwen. Auch das amerikanische Musik-Magazin Billboard nahm den deutschen Originaltitel, der vom Laurie-Label veröffentlicht worden war, in seine Hot 100 auf. Morgen behauptete sich dort 14 Wochen lang und stieg bis Platz 13 auf. Polydor brachte den Titel auch in Großbritannien auf den Markt, wo er Platz 23 in den Hitlisten erreichte. Mit der zweiten Platte mit Ivo Robić verfuhr Polydor von Anfang an zweigleisig. Der deutsche Titel Muli-Song wurde zeitgleich in Deutschland und den USA veröffentlicht, in den Staaten jedoch in der englischsprachigen Version The Happy Muleteer. Auch diese Version kam wieder in die Hot 100 von Billboard, war dort fünf Wochen notiert und stieg bis zum 58. Platz auf. Damit schaffte es Robić auch in das US-Entertainment, so wurde er unter anderem in die Perry Como Show, die Ed Sullivan Show und die Dick Clark Show eingeladen.
Während es der Muli-Song In Deutschland bis zum siebten Platz schaffte, erzielte Robić 1961 mit der Coverversion des US-Titels Save the Last Dance for Me von den Drifters einen Nummer-Eins-Erfolg. Die deutsche Version Mit 17 fängt das Leben erst an wurde vom Musikmarkt 32 Wochen lang notiert und lag im März 1961 bei zwei Wochenauswertungen auf dem ersten Platz. Radio Luxemburg verlieh ihm diesmal den Silbernen Löwen. Danach hatte Ivo Robić den Höhepunkt seiner Karriere in Deutschland erreicht. Nur noch mit dem 1962 veröffentlichten Titel Ein ganzes Leben lang, eine Coverversion des Ray-Charles-ErfolgesI Can’t Stop Loving You, kam er noch einmal in die Top-10 (Platz 8). Danach notierte ihn der Musikmarkt bis 1967 dreimal lediglich auf hinteren Rängen. 1968 zog sich Bert Kämpfert als Produzent zurück, um sich stärker seiner eigenen Karriere zu widmen, und Robić Aufnahmen wurde nun von Kai Warner betreut. Nachdem Robić 1971 noch einmal mit dem Titel Ich zeig’ dir den Sonnenschein vom Musikmarkt notiert wurde (45.), löste Polydor 1973 den Plattenvertrag auf. Robić ließ sich endgültig in Kroatien nieder, wo er mit seiner Frau Marta ein Haus in dem kleinen Fischerdorf Ičići an der kroatischen Riviera besaß. Bei Jugoton veröffentlichte er weiterhin noch Platten für den jugoslawischen Markt. Die letzten Jahre bis zu seinem Tod war er Ehrenvorsitzender der Kroatischen Musikerunion. Er starb im Jahre 2000 an den Folgen einer Gallenoperation 77-jährig in einem Krankenhaus in Rijeka. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem ZagreberMirogoj-Friedhof.
Diskografie (Deutschland)
Singles
veröffentlicht
A/B-Seite
Polydor-Nummer
5.1959
Morgen / Ay, ayay Paloma
23 923
1.1960
Rhondaly / Muli-Song
24 138
5.1960
Endlich / So allein
24 234
12.1960
Mit 17 fängt das Leben erst an / Auf der Sonnenseite der Welt
24 405
6.1961
Tiefes blaues Meer / Wenn ich in deine Augen schau
24 540
11.1961
Glaub’ daran / Jezebel
24 672
4.1962
Schau dich nicht um / Träume vom Glück
24 827
8.1962
Ein ganzes Leben lang / Ich denk’ nur ans Wiedersehn
24 897
12.1962
Danke schön / Geh’ doch nicht vorbei
52 001
10.1963
Danke schön / Traumlied
52 160
1.1964
Sonntag in Amsterdam / Zuhause, wieder zuhause sein
52 249
7.1964
Hochzeit in Montania / Laß dein little Girl nie weinen
52 352
7.1964
Schenk mir all deine Zärtlichkeit / Nie mehr
52 353
1966
Rot ist der Wein / Wer so jung ist wie du
52 637
1966
Fremde in der Nacht / Wiederseh’n
52 708
1967
Die Welt war schön / Geh nicht vorbei
52 875
1967
So wie’s früher einmal war / Was wird bleiben
52 820
1969
Geh doch nicht am Glück vorbei / Wer das Wunder kennt
53 157
1971
Ich zeig’ dir den Sonnenschein / Die erste Liebe im Leben
2041 160
Vinyl-Alben
veröffentl.
Titel
Label
1968
Ivo Robić singt Kaempfert-Erfolge
Polydor 249270
1966
Schlager-Erinnerungen mit Ivo Robič
Karussell 535005
1969
Unvergessene Hits
Polydor / 31 9095
CD-Alben
veröffentl.
Titel
Label
2000
Träume vom Glück
Polydor 43 850-2
2000
Mit 17 fängt das Leben erst an
Bear Family 513 967-2
US-Singles
veröffentl.
Titel
Label
8/1959
Morgen / Ay, ayay Paloma
Laurie 3033
1/1960
The Happy Muleteer / Rhondaly
Laurie 3045
5/1960
Endless / So Alone
Laurie 3055
Literatur
Frank Laufenberg: Rock & Pop Lexikon. Econ Taschenbuch Verlag, 2000, ISBN 3-612-26207-6, Band 2, S. 1270.
Bear Family: Ivo Robic – Mit 17 fängt das Leben erst an. CD-Beiheft, BCD 15671 AH 513 967-2.
Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. Taurus Press, 1990, ISBN 3-922542-24-7, S. 172.
Billboard Magazin. Ausgaben August 1959 bis März 1960.