Jasło
Jasło | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Jasło | |
Fläche: | 36,52 km² | |
Geographische Lage: | 49° 45′ N, 21° 28′ O | |
Höhe: | 225 m n.p.m. | |
Einwohner: | 34.542 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 38-200 bis 38-211 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 13 | |
Kfz-Kennzeichen: | RJS | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Jedlice – Tarnów | |
DK28 Zator – Przemyśl | ||
Nächster int. Flughafen: | Rzeszów-Jasionka | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde & Landgemeinde | |
Einwohner: | 34.542 (31. Dez. 2020)[1] | |
Gemeindenummer (GUS): | 1805011 | |
Verwaltung (Stand: 2010) | ||
Bürgermeister: | Andrzej Czarnecki | |
Adresse: | Rynek 12 38-200 Jasło | |
Webpräsenz: | www.um.jaslo.pl |
deutsch Jassel) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Karpatenvorland.
(Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1185. Die Siedlung hieß im 13. Jahrhundert Jasziel und lebte vor allem vom Handel. Die Gewährung von Abgabenfreiheit und Rechtsprivilegien durch Herzog Bolesław Wstydliwy 1262 förderte das Wachstum.
Wappen
Das Wappen zeigt die Buchstaben J.A.R. und eine Krone in Gold auf rotem Hintergrund. Die Herkunft und das Datum der Vergabe des Wappens ist nicht gesichert. Möglicherweise erhielt die Stadt das Wappen von König Jan Olbracht (Joannes Albertus Rex) im 15. Jahrhundert. Die früheste Beleg der Verwendung eines Siegels mit dem Stadtwappen stammt aus den Jahren 1532 bis 1565.
Spätmittelalter und Frühe Neuzeit
1365 verlieh Kasimir der Große das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. 1368 ging die bisher im Besitz der Zisterzienser befindliche Stadt in den Besitz der polnischen Krone über. 1386 wurde die Stadt Jasol genannt. Seit Ende des 14. Jahrhunderts gab es eine Pfarrschule, ihr berühmtester Absolvent war Bartholomeus de Jassel (1383), später Professor an der Jagiellonen-Universität Krakau.
Kriegerische Auseinandersetzungen trafen im 15. Jahrhundert Jasło (z.B. 1474 Plünderung durch die Ungarn), das damals noch über keine Verteidigungseinrichtungen verfügte, und hemmten Handel und Wachstum. Als Gegenmaßnahmen minderten die Könige Kasimir IV. und Jan Olbracht die Abgabenlast und verliehen Privilegien. Ab Ende des 15. Jahrhunderts entstanden die ersten Häuser aus Stein.
1652 und 1653 wüteten Seuchen. Der Aufenthalt der polnischen Armee 1661 und 1662 führte zu Plünderungen und höheren Abgaben, was die Entwicklung Jasłos weiter dämpfte. Auch Brände suchten die Stadt heim, am schlimmsten 1670, 1683, 1691 und 1754.
Nach der Ersten Teilung Polens (1772) begann die österreichische Herrschaft über das Gebiet. 1790 wurde Jasło Kreisstadt, 1860 verlor es diesen Status wieder und wurde Teil des Kreises Tarnów.
Am 5. Januar 1826 zerstörte erneut ein großer Brand die Stadt fast vollständig.
Im 20. Jahrhundert
Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns im November 1918 wurde Jasło wieder polnisch. Zwischen den Weltkriegen entstand ein neues Rathaus mit Statuen Kasimirs des Großen und Hedwig I. in seiner Fassade. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten in der Stadt 12.000 Einwohner, darunter 3.000 Personen jüdischen Glaubens.
Am 8. September 1939 wurde Jasło durch die deutsche Wehrmacht besetzt. Bei den Kampfhandlungen wurde in der Umgebung der Stadt von polnischen Truppen in begrenztem Umfang das Giftgas Lost eingesetzt.[2]
Zeit des Nationalsozialismus
1941 wurde in der Nähe ein Stammlager 325 Szebnie für sowjetische Kriegsgefangene errichtet. Es wurde später als so genanntes Zentral-Arbeitslager im Holocaust gegen Juden genutzt (ZAL, eine Form von KZ).[3]
Am 16. Januar 1945 erreichten die Rote Armee und tschechoslowakische Artillerieeinheiten das von Menschen entleerte Jasło.
Nachkriegsentwicklung
1975 wurde Jasło Teil der Woiwodschaft Krosno, seit 1999 gehört es zur Woiwodschaft Karpatenvorland.
Adolf Hitler hatte der Stadt Jaslo eine aus Braunau am Inn stammende junge Eiche als Dank für die Geburtstagswünsche des damaligen Landrats geschenkt. Die im April 1942 gepflanzte so genannte Hitler-Eiche sollte im Juli 2009 nach Plänen der Bürgermeisterin Maria Kurowska gefällt und demonstrativ verbrannt werden. Die Entfernung des knapp 18 Meter hohen Baums ist möglicherweise jedoch nicht in der NS-Vergangenheit begründet, sondern in den Umbauplänen für eine neue Straßenkreuzung im Stadtzentrum – es soll ein Kreisverkehr gebaut werden.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1790 | 1921 | 1939 | 2000 |
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Einwohnerzahl | 1.500 | 10.257 | 12.000 | 38.871 |
Gemeinde
Stadtgemeinde
Die Stadt Jasło bildet eine eigenständige Stadtgemeinde (gmina miejska).
Landgemeinde
Die Landgemeinde (gmina wiejska) Jasło hat eine Fläche von 93,1 km². Zu ihr gehören folgende 17 Ortschaften mit einem Schulzenamt:
- Bierówka
- Brzyście
- Chrząstówka
- Gorajowice
- Jareniówka
- Kowalowy
- Łaski-Sobniów
- Niegłowice
- Niepla
- Opacie
- Osobnica
- Szebnie
- Trzcinica
- Warzyce
- Wolica
- Zimna Woda
- Żółków
Städtepartnerschaften
- Makó (Ungarn)
- Trebišov (Slowakei)
- Bardejov (Slowakei)
- Truskawez (Ukraine)
- Camposampiero (Italien)
Söhne und Töchter der Stadt
- Marcell Frydmann, Ritter von Prawy (1847–1906), Beamter und Journalist
- Hugo Steinhaus (1887–1972), Mathematiker
- Henryk Dobrzański (1897–1940), polnischer Offizier und Partisan
- Adam Gerżabek (1898–1965), polnischer Maler
- Jerzy Matuszkiewicz (* 1928), Jazzmusiker und Filmkomponist
- Elżbieta Łukacijewska (* 1966), Politikerin
- Paweł Zagumny (* 1977), polnischer Volleyballer
- Grzegorz Bril (* 1986), polnischer Biathlet
Ehrenbürger
- Karl Ritter von Stremayr (1823–1904), Minister für Kultus und Unterricht in Anerkennung seiner Verdienste um die Errichtung der Gymnasien und Mittelschulen Galiziens
Siehe auch
Weblinks
- Website der Stadt
- Jasło – Website über die Stadt
Einzelnachweise
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ G.W.Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand, S. 135–137 und 227–232, Bernard&Graefe Verlag
- ↑ Wolfgang Benz. Dimension des Völkermords. 1991 S. 476, 485; "Ab. 1.2.1944 Stalag 325 Szebnie" In Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich, 1943 bis 1945: verraten, verachtet, vergessen. von Gerhard Schreiber. 1990. S. 310