Julija Tkatsch

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Julija Anatolijiwna Ostaptschuk (ukrainisch Юлія Анатоліївна Остапчук; verheiratete Tkach; * 26. September 1989 in Kowel, Oblast Wolhynien, Ukrainische SSR, UdSSR) ist eine ukrainische Ringerin. Sie wurde 2011 und 2012 Europameisterin und 2014 Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 63 kg Körpergewicht.

Werdegang

Julija Ostaptschuk begann im Jahre 2002 mit dem Ringen. Sie gehört dem Sportclub Dinamo/Spartak Lviv an und wird seit 2007 von Andrei Pistun trainiert. Sie ist 1,68 Meter groß und startet in der Gewichtsklasse bis 63 kg Körpergewicht. Sie ist Studentin. Bis Ende 2012 startete sie unter ihrem Mädchennamen Ostaptschuk, nach ihrer Eheschließung und der Geburt eines Kindes ab 2014 unter dem Namen Tkach.

Ihren ersten internationalen Einsatz absolvierte sie gleich bei der Europameisterschaft der Damen 2007 in Sofia in der Gewichtsklasse bis 59 kg. Sie kam dort zu zwei Siegen und unterlag im Kampf um eine EM-Bronzemedaille gegen Galina Legenkina aus Russland nur knapp nach Punkten. Im gleichen Jahr wurde sie dann in Belgrad Junioren-Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 63 kg und in Peking auch noch Junioren-Weltmeisterin in der gleichen Gewichtsklasse. Im Finale bezwang sie dabei Jekaterina Melnikowa aus Russland. Der ukrainische Ringerverband setzte sie daraufhin auch noch bei der Weltmeisterschaft in Baku ein. Ihr gelangen dort drei Siege, u.a. bezwang sie auch die routinierte Österreicherin Nikola Hartmann-Dünser, unterlag aber dann gegen Jelena Schalygina aus Kasachstan und im Kampf um eine WM-Bronzemedaille auch gegen Monika Ewa Michalik aus Polen. Sie erreichte damit aber den 5. Platz, der ihr die Startberechtigung bei den Olympischen Spielen in Peking einbrachte.

Im Jahre 2008 wurde sie in Košice wieder Junioren-Europameisterin, wobei sie im Finale wieder Jekaterina Melnikowa besiegte. Bei den Olympischen Spielen in Peking unterlag sie in ihrem ersten Kampf gegen die US-Amerikanerin Randi Miller knapp nach Punkten (1:2 Runden, 2:5 Punkte). Da Randi Miller nicht das Finale erreichte, kam Julija Ostaptschuk auch nicht in die Trostrunde und kam daher nur auf den 11. Platz.

Bei der Junioren-Europameisterschaft 2009 in Tiflis gewann sie dann ihren dritten Titel in Folge. Im Finale bezwang sie dabei die Schweizerin Karin Stingelin. Kein Glück hatte sie jedoch bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark, denn sie unterlag dort in ihrem zweiten Kampf gegen Jelena Schalygina und schied aus. In der Endabrechnung kam sie in Herning auf den 10. Platz.

2010 gewann Julija Ostaptschuk dann bei der Europameisterschaft in Baku in der Gewichtsklasse bis 63 kg ihre erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft der Damen. Sie unterlag dort gegen Ljubow Michailowna Wolossowa aus Russland, schlug aber im Kampf um eine Bronzemedaille Olesja Samula aus Aserbaidschan. 2010 wurde sie in Turin auch noch Studenten-Weltmeisterin.

Ihren ersten großen Sieg bei einer internationalen Meisterschaft errang sie dann bei der Europameisterschaft 2011 in Dortmund. Sie holte sich dort mit fünf Siegen den Europameistertitel und bezwang im Finale Tajbe Jusein aus Bulgarien. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Istanbul kam sie nicht so gut zurecht. Sie unterlag dort in ihrem zweiten Kampf gegen die vielfache Weltmeisterin Kaori Icho aus Japan und unterlag auch in der Trostrunde gegen Jelena Schalygina und gegen Jing Ruixue aus der Volksrepublik China und landete auf dem 7. Platz.

2012 wurde Julija Ostaptschuk in Belgrad erneut Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 63 kg. Sie bezwang dabei mit Johanna Mattsson, Schweden, Audrey Prieto, Frankreich, Elif Yesilirmak, Türkei und Natalja Smirnowa, Russland vier sehr starke Ringerinnen. Anschließend qualifizierte sie sich im Qualifikationsturnier in Sofia in der gleichen Gewichtsklasse auch für die Teilnahme an den olympischen Spielen in London. In London kam sie zunächst zu Siegen gegen Elena Schalygina aus Kasachstan und Marianna Sastin aus Ungarn, schied aber dann gegen Ljubow Michailowna Wolossowa aus Russland aus und belegte den 7. Platz.

Nach dem Mutterschaftsjahr 2013 kehrte sie 2014 als Julija Tkach wieder auf die Ringermatte zurück. Bei der Europameisterschaft im April 2014 in Vantaa/Finnland gewann sie in der Gewichtsklasse bis 63 kg gleich wieder eine Medaille. Nach zwei gewonnenen Kämpfen verlor sie dort im Viertelfinale gegen Anastasija Grigorjewa aus Lettland, sicherte sich aber danach mit einem Sieg über Adele Hanzlickova aus Tschechien eine Bronzemedaille. Im März 2014 gelang es ihr dann in Taschkent erstmals Weltmeisterin zu werden. Sie besiegte dort Walerija Lasinskaja aus Russland, Agoro Papavasileiou aus Griechenland, Henna Johansson aus Schweden und Elena Piroschkowa aus den Vereinigten Staaten.

Auch 2015 gewann Julija Tkach bei den internationalen Meisterschaften zwei Medaillen. Im Juni 2015 erreichte sie bei den 1. Europäischen Spielen in Baku in ihrer angestammten Gewichtsklasse mit Siegen über Andrea-Elena Simon, Rumänien, Monika Ewa Michalik, Polen und Maria Mamaschuk, Weißrussland das Finale, das sie allerdings gegen Walerija Lasinskaja verlor. Bei der Weltmeisterschaft 2015 in Las Vegas verlor sie ihren ersten Kampf gegen Risako Kawai aus Japan, da diese das Finale erreichte, konnte sie in der Trostrunde weiterringen und sich mit Siegen über Katherine Vidiaux Lopez, Kuba, Maria Mamaschuk und Braxton Rei Stone-Papadopoulos aus Kanada eine Bronzemedaille sichern.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2007 5. EM in Sofia bis 59 kg nach einem Sieg über Verena Weiß, Deutschland, einer Niederlage gegen Ida-Theres Nerell, Schweden, einem Sieg über Diana Borissowa, Lettland und einer Niederlage gegen Galina Legenkina, Russland
2007 1. Junioren-EM in Belgrad bis 63 kg vor Bianca Michaele Iancolovici, Rumänien und Marleen Gottschling, Deutschland
2007 1. Junioren-WM in Peking bis 63 kg nach Siegen über Hou Min-Won, Taiwan, Melinda Marais, Südafrika, Hanna Beljajewa, Weißrussland und Jekaterina Melnikowa, Russland
2007 5. WM in Baku bis 63 kg nach Siegen über Maria Dunn, Guatemala, Hou Min-Won und Nikola Hartmann-Dünser, Österreich und Niederlagen gegen Jelena Schalygina, Kasachstan und Monika Ewa Michalik, Polen
2008 1. Junioren-EM in Kosice bis 63 kg vor Jekaterin Melnikowa, Aysal Can, Türkei und Paulina Grabowska, Polen
2008 11. OS in Peking bis 63 kg nach einer Niederlage gegen Randi Miller, USA
2009 1. Junioren-EM in Tiflis bis 63 kg vor Karin Stingelin, Schweiz, Evelyna Gryvik, Schweden und Jekaterina Melnikowa
2009 10. WM in Herning/Dänemark bis 63 kg nach einem Sieg über Zhao Junzhi, China und einer Niederlage gegen Jelena Schalygina
2010 2. Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 63 kg hinter Saiko Nagashima Yamamoto, Japan, vor Aljona Kartaschowa und Ljubow Michailowna Wolossowa, beide Russland
2010 3. EM in Baku bis 63 kg nach einem Sieg über Laura Skujina, Lettland, einer Niederlage gegen Ljubow Michailowna Wolossowa und Siegen über Martina Zykora, Tschechien und Olesja Samula, Aserbaidschan
2010 14. Golden-Grand-Prix in Baku bis 63 kg Siegerin: Monika Ewa Michalik vor Otschirbatyn Nasanburmaa, Mongolei
2010 1. Universitäten-WM in Turin bis 63 kg vor Inna Traschukowa, Russland und Paulina Grabowska
2011 1. EM in Dortmund bis 63 kg nach Siegen über Sarah Connolly, Großbritannien, Laura Skujina, Maria Terese Mendez Mayo, Spanien, Olesja Samula und Tajbe Jusein, Bulgarien
2011 7. WM in Istanbul bis 63 kg nach einem Sieg über Hela Riabi, Tunesien, einer Niederlage gegen Kaori Icho, Japan, Siegen über Michaela Spoutsova, Tschechien und Jelena Schalygina und einer Niederlage gegen Jing Ruixue, China
2012 2. Intern. Turnier der Ukraine in Kiew bis 63 kg hinter Ljubow Michailowna Wolossowa, vor Olesja Samula und Sorondsonboldyn Battsetseg, Mongolei
2012 1. EM in Belgrad bis 63 kg nach Siegen über Johanna Mattsson, Schweden, Audrey Prieto, Frankreich, Elif Yesilirmak, Türkei und Natalja Smirnowa, Russland
2012 1. Olympia-Qual.-Turnier in Sofia bis 63 kg vor Ljubow Michailowna Wolossowa, Russland, Henna Johansson, Schweden und Monika Ewa Michalik, Polen
2012 7. OS in London bis 63 kg nach Siegen über Jelena Schalygina und Marianna Sastin, Ungarn
2012 2. Golden-Grand-Prix in Baku bis 63 kg hinter Anastasija Grigorjewa, vor Yurika Ito, Japan und Inna Traschukowa, Russland
2012 1. Universitäten-WM in Kuortane/Finnland bis 63 kg vor Inna Traschukowa, Gabrielle Sleisz, Ungarn und Danielle Lapage, Kanada
2014 2. Alexander-Medwed-Preis in Minsk bis 63 kg hinter Laura Skujina, Lettland, vor Ljubow Owtscharowa, und Julija Pronzewitsch, beide Russland
2014 3. EM in Vantaa/Finnland bis 63 kg nach Siegen über Aurora Fajardo Prieto, Spanien und Inna Traschukowa, einer Niederlage gegen Anastasija Grigorjewa und einem Sieg über Adele Hanzlickova, Tschechien
2014 3. Golden-Grand-Prix in Baku bis 63 kg hinter Elena Piroschkowa und Yurika Ito
2014 1. WM in Taschkent bis 63 kg nach Siegen über Walerija Lasinskaja, Russland, Agoro Papavasileiou, Griechenland, Henna Johansson und Elena Piroschkowa
2015 1. Klippan-Lady-Open bis 63 kg vor Anastasija Grigorjewa, Jackeline Renteria Castillo, Kolumbien und Walerija Lasinskaja
2015 2. 1. Europäische Spiele in Baku bis 63 kg nach Siegen über Andrea-Elena Simon, Rumänien, Monika Ewa Michalik, Polen und Maria Mamaschuk, Weißrussland und einer Niederlage gegen Walerija Lasinskaja
2015 3. WM in Las Vegas bis 63 kg nach einer Niederlage gegen Risako Kawai, Japan und Siegen über Katherine Vidiaux Lopez, Kuba, Maria Mamaschuk und Braxton Rei Stone-Papadopoulos, Kanada
Erläuterungen
  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft

Literatur

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks