Klaus Riebschläger

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Klaus Riebschläger (* 17. August 1940 in Berlin; † 23. September 2009 in Schönhagen bei Trebbin) war ein deutscher Jurist und Politiker (SPD). Er war mehrere Jahre Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus und sowohl Senator für das Bau- und Wohnungswesen als auch Senator für Finanzen.

Leben und Karriere

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin, das er 1968 mit einer Promotion bei Ernst Eduard Hirsch über die Freirechtsbewegung abschloß, war er ab 1968 bei der Wohnungsbaukreditanstalt Berlin tätig, zunächst als juristischer Berater, dann als Vorstandsmitglied. 1972 wurde Riebschläger, der seit 1958 SPD-Mitglied war, vom Regierenden Bürgermeister Schütz zum Senator für das Bau- und Wohnungswesen berufen. Nach den Berlinwahlen 1975, bei welcher die SPD die absolute Mehrheit verlor, wechselte Riebschläger ins Finanzressort. Auch nach dem Rücktritt Schütz' und dem Amtsantritt seines Nachfolgers Dietrich Stobbe blieb Riebschläger Senator. Im Januar 1981 erklärte Riebschläger im Zusammenhang mit der Garski-Affäre seinen Rücktritt, nachdem bekannt geworden war, dass das Land Berlin unter seiner Federführung 115 Millionen DM Kredit vergeben hatte. An der Senatsumbildung scheiterte Stobbe als Regierender Bürgermeister, so dass Hans-Jochen Vogel seine Nachfolge antrat.

Im Jahr 1981 übernahm Riebschläger kurzfristig den Vorsitz der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, trat jedoch nach wenigen Wochen bereits wieder zurück. Ab 1981 bis 1990 war er erneut als Vorstandsmitglied der Wohnungsbaukreditanstalt tätig. 1985 geriet er dabei im Zusammenhang mit dem Antes-Skandal in die Schlagzeilen. Im Herbst 1990 übernahm Klaus Riebschläger als Rechtsanwalt die Leitung des Ostberliner Büros einer großen mittelständischen Berliner Kanzlei, das sich insbesondere auf Fragen des Rechts der Neuen Bundesländer spezialisiert hatte. Im Juni 2001 trat Riebschläger von seinem Amt als Schatzmeister der Berliner SPD zurück. Grund hierfür waren Medienberichte über seine anwaltliche Tätigkeit für das Unternehmen AUBIS, dessen Geschäftsführer mit einer Barspende von 40.000 DM den Berliner Bankenskandal ins Rollen gebracht hatten. Die Medien berichteten über einen angeblichen Parteienverrat Riebschlägers, dieser wies die Vorwürfe jedoch stets zurück.

Seit 2006 gehörte Klaus Riebschläger als vom Anteilseigner entsandtes Mitglied dem Aufsichtsrat des Berliner Krankenhausbetreibers Vivantes an[1] und betrieb eine Anwaltskanzlei in Berlin-Mitte.[2] Zudem war er der erste Vorsitzende des politischen Vereins Werkstatt Deutschland e. V.[3]

Grab von Klaus Riebschläger auf dem Luther-Friedhof in Lankwitz (Abteilung AS-000-027/028). Koordinaten des Grabes: 52° 25′ 17,5″ N, 13° 21′ 26″ O

Riebschläger kam am 23. September 2009 beim Absturz seines Flugzeugs vom Typ Aquila A 210 ums Leben. Wenige Minuten nach dem Start auf dem Flugplatz Schönhagen stürzte die Maschine in einem nahe gelegenen Wald ab. Das Flugzeug brannte aus.[4] Bestattet wurde er auf dem Luther-Friedhof in Berlin-Lankwitz.[5]

Siehe auch

Belege

  1. Vivantes: Aufsichtsrat: Mitglieder. (Memento vom 3. März 2009 im Internet Archive)
  2. Kanzlei RSG Riebschläger Sieversen Südhoff Steiner (Hrsg.): rsg-law.online. Abgerufen am 10. Februar 2008.
  3. Werkstatt Deutschland e. V.: Vorstand und Mitglieder des Vereins Werkstatt Deutschland (Memento vom 9. Mai 2008 im Internet Archive)
  4. Ex-Senator Riebschläger stirbt bei Absturz. Tagesspiegel Online vom 23. September 2009.
  5. Klaus Riebschläger beigesetzt. Paperpress vom 10. Oktober 2009, abgerufen am 28. Februar 2012.

Weblinks