Luther – Ein Film der deutschen Reformation

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Film
Titel Luther – Ein Film der deutschen Reformation
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1927
Länge 83 Minuten
Stab
Regie Hans Kyser
Drehbuch Hans Kyser
Bruno Doehring
Produktion Josef Coböken
Musik Wolfgang Zeller
Kamera Sophus Wangöe,
Otto Ewald
Besetzung

Luther – Ein Film der deutschen Reformation ist ein deutscher Historienfilm von Hans Kyser aus dem Jahr 1927. Der Stummfilm betont Luther als Kämpfer für das Evangelium, der eine neue Kirche schaffen will, und entspricht mit der Darstellung des Reformators als „deutscher Held des Protestantismus“ dem damaligen Zeitgeist.

Handlung

Der Film beginnt mit Martin Luthers Studium der Rechtswissenschaften. Weiter sind einige fiktive Jugendszenen Luthers zu sehen. So wird gezeigt wie Luther eine kleine Dorfschule besucht und die Schüler, begeistert der Strenge ihres Lehrers zu entkommen, sind begeistert vom milden und lebensfrohen Luther. Sie laufen ihm ins Freie nach. Luther spielt für die Kleinen sein Saiteninstrument und sie lauschen seiner Musik. Auch der Dorfschullehrer horcht und freut sich über die Abwechslung im Alltag. Doch es gibt auch dunkle Tage in Martin Luthers Leben. In einem Duell wird ein Freund von ihm durch einen Schwerthieb erstochen. Luther ist erschüttert und verstört.

Es folgt das bekannte Gewittererlebnis Luthers. Luther, in ein schweres Gewitter, gekommen schwört, sollte er das Gewitter überstehen, werde er ins Kloster gehen. Er übersteht das Unwetter und wird Mönch. Im Kloster widmet er sich exzessiv dem Mönchsleben. Er fastet und geißelt sich bis zur absoluten Erschöpfung. Vater Staupitz macht sich Sorgen um den jungen Mönch. Er bringt ihn dazu, in der Bibel zu lesen. Martin beginnt beflissen sein Bibelstudium und eines Tages macht er die Entdeckung, daß Gott kein zürnender Richter ist. Sein Fasten und Selbstgeißeln war der falsche Weg, denn Gott wird Barmherzigkeit zeigen.

Martin Luther, mittlerweile Doktor der Theologie in Wittenberg, erfährt, daß Tetzel den Gläubigen Ablaßbriefe verkauft. Luther schlägt deshalb 95 Thesen gegen diese Ablaßpraktik an die Schloßkirche zu Wittenberg an. Doch der höhere Klerus reagiert und Luther muss sich schließlich auf dem Reichstag in Worms vor dem Kaiser verantworten. Er soll widerrufen. Luther bleibt jedoch standhaft und widerruft nicht. Nach dem Reichstag will Luther zurück nach Wittenberg reisen, aber auf seinem Heimweg wird er überfallen und auf die Wartburg entführt. Dort ist er vor dem Zugriff des Kaisers und des Papstes sicher, man hat ihn gerettet. An diesem Ort beginnt er seine Bibelübersetzung.

Der Film endet mit den Bilderstürmen in Wittenberg und Luthers Heimkehr in die Stadt.

Hintergrund

Auftraggeber des Films war die „Luther-Filmdenkmal. Zentralstelle für die Schaffung eines Lutherfilms“. Finanziert wurde er durch Spenden und gedreht wurde er in den UFA Studios, Berlin. Die Produktionsgesellschaft Cob Film übernahm auch den Verleih des Films.

Bei der inoffiziellen Nürnberger Uraufführung des Films am 17. Dezember 1927, so die Zensurunterlagen, gab es „Anlaß zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Vertretern des katholischen und des protestantischen Religionsbekenntnisses“. Nach Beschwerden der katholischen Kirche erhielt der Film einige Zensurauflagen. Nach mehrmals unterzogener Zensur wurde der Film schließlich freigegeben. Die eigentliche Premiere fand dann am 16. Februar 1928 im Berliner UFA-Palast am Zoo statt.

Der Stummfilm Luther ist als Kopie im Deutschen Filminstitut in Wiesbaden erhalten und wurde auf DVD veröffentlicht. Die Originalmusik von Wolfgang Zeller wurde im Filmmuseum Frankfurt gefunden.

Siehe auch

Weblinks