Matthias Sauerbruch
Matthias Sauerbruch (* 4. Februar 1955 in Konstanz) ist ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer.
Biografie
Ausbildung und Beruf
Matthias Sauerbruch ist der Sohn des Malers Hans Sauerbruch (1910–1996) und Enkel des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch. Er studierte an der Hochschule der Künste Berlin und an der Architectural Association School of Architecture in London. Von 1984 bis 1988 war er in London Partner des Büros Office for Metropolitan Architecture - OMA, gegründet 1975 von Ilias Zengelis und Rem Koolhaas.
Büro und Hochschullehrer
Matthias Sauerbruch gründete 1989 zusammen mit Louisa Hutton das Büro für Architektur, Städtebau und Gestaltung Sauerbruch Hutton in London. Seit 1992 ist der Sitz des Büros Berlin. Das GSW-Hochhaus in Berlin-Kreuzberg war in den 1990er-Jahren das erste Großbauprojekt. 2016 sind rund 95 Beschäftigte für Sauerbruch Hutton tätig.
Von 1995 bis 2001 war Matthias Sauerbruch Professor an der Technischen Universität Berlin. Danach lehrte er von 2001 bis 2007 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2005 war Matthias Sauerbruch Gastprofessor an der University of Virginia. 2007 -2010 war er, gemeinsam mit Louisa Hutton, Gastprofessor an der Universität Harvard (Harvard Graduate School of Design (GSD)) in Cambridge. 2013 war Sauerbruch Kurator der Ausstellung kultur:stadt für die Akademie der Künste in Berlin und das Kunsthaus Graz. Von 2012 bis 2014 war Sauerbruch Gastprofessor an der Universität der Künste, Berlin.
Mitgliedschaften
Sauerbruch ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und gehört zu den Gründungsmitgliedern der 2007 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Er ist ständiges Jurymitglied der Villa Massimo der Deutschen Akademie Rom, Fellow am Institute for Urban Design in New York City. Seit 2013 ist er Honorary Fellow des American Institute of Architects AIA.[1], seit 2011 Kuratoriumsmitglied der Stiftung Bauhaus Dessau und Mitglied des Baukollegiums Zürich. Seit 2016 ist er Kommissionsmitglied der Münchner Stadtgestaltungskommission.
Werke
Auswahl; siehe ansonsten bei Sauerbruch Hutton
- Photonic Zentrum in Berlin
- GSW-Hochhaus, Hauptverwaltung der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft in Berlin, 1999
- Experimentelle Fabrik – EFM in Magdeburg
- Polizei- und Feuerwache Berlin
- Umweltbundesamt in Dessau, 2005
- Jessop West Building der University of Sheffield, 2009
- Museum Brandhorst in München, 2009
- Cologne Oval Offices
- Westarkade der KfW Bankengruppe in Frankfurt am Main, 2006
- Maciachini Centre, benannt nach Carlo Maciachini in Mailand, 2003 (?)
- ADAC-Verwaltungsgebäude in München, 2012
- Immanuelkirche und Gemeindezentrum, Köln, 2013
- Hager Forum, Obernai, FR, 2015
- Ernst & Young Headquarters, Luxembourg, 2016
- Experimenta (Erweiterung), Heilbronn (Planung)
Ehrungen und Auszeichnungen
Auswahl
- Fritz-Schumacher-Preis, 2003
- Erich-Schelling-Architekturpreis, 1998
- Architekturpreis des BDAs Berlin
- RIBA Awards
- World Architecture Award
- AIA Award (Architecture Firm Award) des American Institute of Architects
- Balthasar-Neumann-Preis
- Nationaler Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur
- Holcim Awards Europe 2011, Anerkennung (Sitra headquarters, Low2Now, Helsinki)
- Gottfried-Semper-Architekturpreis[2]
- BDA Hamburg Architektur Preis 2014 (Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt)
- kap Kölner Architekturpreis, 2014 (Immanuelkirche und Gemeindezentrum)
- Deutscher Architekturpreis 2015 (Immanuelkirche und Gemeindezentrum)
- Deutscher Holzbaupreis 2015 (Immanuelkirche und Gemeindezentrum)
- Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2015
Literatur
- Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton: Sauerbruch Hutton Archive. Müller Publishers, Baden 2006, ISBN 3-03778-083-5.
- El Croquis (spanische Architekturzeitschrift): Sauerbruch Hutton Architects 1997-2003. In Heft 114.
- Vera Gloor, Ulrike Kremeier (Hg.): Sauerbruch Hutton, Projekte 1990–1996 Projects. Birkhäuser, Basel 1996, ISBN 3-7643-5348-1.
- Sabine Gundlach: Serie: Schwungvolle Stadtlandschaften wider das herrschende Diktat. In: Die Welt, 28. Dezember 2006.
Weblinks
- Literatur von und über Matthias Sauerbruch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Matthias Sauerbruchs Architekturbüro
- german architects: sauerbruch hutton
- kultur:stadt/culture:city, Ausstellung der Akademie der Künste kuratiert von Matthias Sauerbruch
Einzelnachweise
- ↑ 2013 Honorary FAIA Announcement. American Institute of Architects, abgerufen am 7. März 2014 (englisch).
- ↑ Gottfried Semper Architekturpreis 2013 an Louisa Hutton und Matthias Sauerbruch. sadk.de, abgerufen am 28. Oktober 2013.
Personendaten | |
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NAME | Sauerbruch, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1955 |
GEBURTSORT | Konstanz |